Shakur
04.08.2001, 14:37 |
@dottore, vielleicht hast Du jetzt ein wenig Zeit... Thread gesperrt |
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für einige meiner Fragen.
<ul> ~ Vielen Dank im voraus und liebe Grüße</ul>
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dottore
04.08.2001, 15:44
@ Shakur
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Re: Ja, es dauert noch, bitte. Nichts vergessen. Mache erst Gatsby/Shekelfrage (owT) |
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R.Deutsch
04.08.2001, 16:37
@ Shakur
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Re: Orientierungslosigkeit |
Hallo Shakur,
will mal einen Gedanken zu Deinen Überlegungen beitragen.
Zur allgemeinen Orientierungslosigkeit gehört auch die Vorstellung von Zins und Rendite. Du schreibst irgendwo, auch bei niedrigem Zins von 2-3% (wie im Goldstandard) sei die exponentielle Entwicklung nicht beseitigt, der Kollaps sei nur um ein paar Jahrzehnte verschoben.
Nun, bei 2% hat sich Kapital in 50 Jahren etwa verdoppelt, während es sich bei 10% etwa verhundertfacht hat. Dies ist ein wesentlicher Faktor, der immer übersehen wird, weil die Menschen kein natürliches Sensorium für Exponentialfaktoren haben. Banken, Analysten und Berater faseln von 10-15% als Grundlage für die Altersversorgung und die Menschen glauben diesen Unsinn. Fünfzehn Prozent über 50 Jahre sind real nicht darstellbar und nie und nimmer erzielbar. Bei 10% ist der Kollaps notwendigerweise eingebaut. Dagegen sind 2% auch real darstellbar, allerdings nur in einem gut funktionierenden kapitalistischen System und sicher nicht mit staatlichem Schwundgeld.
Gruß
R.Deutsch
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Ghandi
04.08.2001, 17:24
@ Shakur
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"es danach besser, solider und gerechter zu gestalten" |
Lieber Shakur,
Deine eingangs zitierten Worte und Dein Eintreten für
ein"geordnetes Konkursverfahren" des jetzigen Systems
sind lobenswert, weil sie einer naturgemäß destruktiven
Diskussion zu diesem Thema die Tür für konstruktive
Lösungsansätze ebnen wollen.
In der Hoffnung, dies möge nicht der letzte Beitrag zu
diesem Thema bleiben, zunächst nur so viel:
Könnte es sein, dass dieses schlimme Finanzsystem, das
Du beschreibst dasjenige ist, welches am besten zu uns
Menschen - wie wir hier und jetzt sind - paßt?
Schau Dich nur mal bitte um.
Siehst Du, welches diebische Vergnügen (die Worte sind
bewußt gewählt) es den Menschen bereitet, zum Beispiel die
richtige Aktie zum richtigen Zeitpunkt, möglichst am Hochpunkt
zu verkaufen - an einen anderen"Spieler", der damit zum Verlierer
in diesem"Play" oder"Game" wird, wie man es heute gerne nennt?
Vom Käufer war es DUMM, die Aktie am Hochpunkt zu kaufen,
während der Verkäufer schlicht KLUG gehandelt hat.
Intelligenz und Dummheit.
Jedes kapitalistische System"belohnt" die einen und"bestraft"
die anderen dafür.
Unser gesamtes Wirtschaften und unser Finanzsystem schaffen
im Prinzip zwei Lager.
Und je länger dieses"Game" läuft, desto krasser werden die
Unterschiede und desto geringer wird die Anzahl derer, die
sich in der Mitte der beiden Pole halten können.
Das Zinssystem (Kredit, Zins und Zinseszins) haben dabei
eigentlich nur die Funktion, das Spiel zu verlängern (Kredit
von Reich an Arm), um schließlich sein Ende wegen des Zinses-
zinses und der damit verbundenen Zahlungsunfähigkeit der
Schuldner zu beschleunigen.
Bitte, dies ist eine stark vereinfachende Darstellung,
aber ich denke sie trifft den Kern des Systems.
Und zum vorläufigen Schluß eine gewagte These:
Wer ein"besseres" Finanzsystem will, braucht dazu eine eigene
Ethik mit charakterlich anders gearteten Menschen, die von ihrem
Reichtum stets den allergrößten Teil abgeben (wollen!) oder
andere Formen des Zusammenlebens (wie hier auch schon diskutiert.
Alles andere greift m.M. nach zu kurz.
Gruß
G.
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