Sascha
09.08.2001, 23:51 |
Japan droht eine Entlassungswelle (interessanter Artikel, @Alle, @Haydn) Thread gesperrt |
02.08.2001 17:49
Schmerzhaft
<font size=5>Japan droht eine Entlassungswelle </font>
Die Schmerzen für die japanischen Arbeitnehmer werden spürbar.
Von André Kunz
Was der populäre Ministerpräsident Junichiro Koizumi seit Monaten voraussagt, ist schon längst Realität geworden.
Entlassungswelle rollt
<font color="#FF0000">Eine Entlassungswelle in sämtlichen Industriesektoren rollt und wird sich in den kommenden Monaten beschleunigen</font>.
Wenn das Reformprogramm der Regierung Koizumi umgesetzt wird, könnte in Japan bis Mitte 2002 <font color="#FF0000">die"offizielle" Arbeitslosigkeit auf über sieben Prozent ansteigen</font>.
Die Nachricht, der weltweit drittgrößte Halbleiterchip-Hersteller NEC werde 4000 Stellen in aller Welt abbauen, lag zunächst im Trend - verglichen etwa mit den 5000 Jobs, die der deutsche Konkurrent Infineon streichen will.
Lebensplanung gefährdet
Schockierend für die Japaner war es zu hören, dass NEC wegen Werkschließungen mehr als 2.500 Stellen im Inland streichen will.
<font color="#FF0000">In diesem Land, wo ältere Angestellte der großen Elektronikkonzernen ihre Lebensplanung auf einen Job fürs Leben ausgerichtet haben, wirken solche Ankündigungen weiterhin als Schock</font>.
Es sind nämlich meist Männer im Alter zwischen 45 und 60 Jahren, <font color="#FF0000">denen der"blaue Brief" droht</font>."Unsere älteren Gäste reden nur noch über ihre Angst vor einer Kündigung", sagt Akiko Matsuno, die ein kleines Restaurant mit dem viel versprechenden Namen Fuku (zu deutsch:"Glück mit Geld") im Westen Tokios führt.
<font color="#FF0000">So schlimm wie in den vergangenen zwei Monaten sei es noch nie gewesen</font>, sagt Frau Matsuno, die als"Mama" im Fuku das volle Vertrauen der Gäste genießt und deshalb auch als eine Art Beichtmutter geschätzt wird.
Was Mama Matsuno mitbekommt, kann nämlich nur teilweise aus den Arbeitslosenstatistiken Nippons herausgelesen werden.
Beliebt: Frühpensionierung
Denn die Unternehmen bauen zwar kräftig Stellen ab, <font color="#FF0000">nutzen dabei aber das Mittel der Frühpensionierung und garantieren damit, dass diese Leute nie in einer Arbeitslosenstatistik auftauchen</font>.
Zur Überraschung vieler Ã-konomen stieg die Arbeitslosigkeit im Juni gemäß Statistik nämlich nicht.
Sie notierte zwar auf dem im Mai erreichten Rekordhoch von 4,9 Prozent. Dabei hatte aber der Verband der japanischen Bauindustrie gemeldet, <font color="#FF0000">dass allein im Monat Juni mehr als 210.000 Stellen verloren gegangen seien</font>.
Doch waren dies vorwiegend ältere Zeitarbeiter, die entlassen wurden und kein Anrecht auf Arbeitslosenentschädigung haben. Sie tauchen deshalb nicht in der offiziellen Statistik auf.
<font color="#FF0000">Einer Studie des Wertpapierhauses ING Barings in Tokio zufolge sind seit Beginn dieses Jahres wahrscheinlich 840.000 Menschen auf diese Weise aus dem Erwerbsleben ausgeschieden</font>.
Offiziell: 3,38 Millionen Arbeitslose
Offiziell sind derzeit 3,38 Millionen Menschen in Japan arbeitslos. <font color="#FF0000">Rechnete man die 840.000 noch dazu, dann würde die Arbeitslosenrate heute schon nahe bei sieben Prozent liegen</font>.
Zwar versichern die großen Konzerne, dass sie aus Rücksicht auf die traditionell enge Bindung des Arbeitnehmers an sein Unternehmen Kündigungen möglichst lange hinauszögern.
<font color="#FF0000">Der Stellenabbau, den nun auch sehr gesunde Unternehmen ankündigen</font>, weist jedoch darauf hin, dass Japans Arbeitnehmer nur noch in seltenen Fällen auf diese traditionelle Zurückhaltung des Managements zählen können.
Frührente statt Versetzung
So versuchte etwa Japans größter Elektronikkonzern Matsushita Electric Industrial (Panasonic), Massenentlassungen zu verhindern, indem Arbeitnehmer weitergebildet oder in profitable Unternehmensbereiche versetzt wurden.
Der Plan scheiterte. Matsushita meldete am Dienstag erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges einen Quartalsverlust. Nun liegen Pläne vor, von den rund 120.000 einheimischen Angestellten <font color="#FF0000">mindestens 5.000 in die Frührente zu schicken</font>.
<font color="#FF0000">Nun hat die Regierung vorgerechnet, dass mit zusätzlichen 250.000 Arbeitslosen zu rechnen sei, wenn die Banken mit der Abschreibung von faulen Krediten ernst machen</font>.
<font color="#FF0000">Dann rollt nämlich eine Welle von Firmenpleiten an, die bereits heute de facto bankrott sind und nur noch operieren können, weil geneigte Banken sie schützen</font>.
Unabhängige Ã-konomen sagen allerdings voraus, dass die offizielle Schätzung zu tief liege und in Wirklichkeit wohl eher <font color="#FF0000">1,5 bis zwei Millionen Stellen auf dem Spiel stünden</font>.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de
Eigener Kommentar: Wenn das auch nur annähernd stimmt sage ich nur noch: Gute Nacht Japan! Von Rentenproblem/Überalterung und extremer Staatsverschuldung sowie einer seit mehr als zehn Jahren dahindümpelnden Wirtschaft will ich jetzt noch gar nicht sprechen...
<center>
<HR>
</center> |
Sascha
09.08.2001, 23:58
@ Sascha
|
Nikkei wieder unter 12.000 Punkten |
09.08.2001 10:00
Japan
<font size=5>Nikkei wieder unter 12.000 Punkten </font>
<font color="#FF0000">Die Tokioter Börse hat am Donnerstag im Sog der schwachen US-Technologiebörse Nasdaq markant schwächer geschlossen</font>.
Der Nikkei-225-Index schloss 409,11 Punkte oder <font color="#FF0000">3,36 Prozent tiefer </font>bei 11.754,56 Zählern. Dies war der schwächste Schlusstand seit dem 30. Juli 2001, als das Börsenbarometer auf ein 16-Jahre-Tief abgesackt war. Der marktbreite TOPIX-Index verlor 32,98 Punkte oder 2,71 Prozent auf 1.184,94 Zähler.
Händlern zufolge standen insbesondere Telekom-und Technologiewerte unter zunehmendem Verkaufsdruck, nachdem die Investmentbank Nikko Salomon Smith Barney für einige wichtige japanische Telekomtitel das Kursziel gesenkt hatte.
Im arg gebeutelten Telekomsektor fielen die Aktien des führenden japanischen Mobilfunkanbieters NTT DoCoMo sieben Prozent auf 1,72 Millionen Yen. Nikko Salomon Smith Barney hatte das Kursziel zuvor auf 3,01 Millionen Yen von 3,52 Millionen Yen gesenkt. Die Titel des grössten japanischen Chipherstellers Toshiba verloren 3,5 Prozent auf 616 Yen. Ebenfalls mit deutlich im Minus schlossen NEC, die 4,2 Prozent auf 1685 Yen nachgaben.
Konjunktur schwächelt weiter
<font color="#FF0000">Das insgesamt düstere Bild </font> wurde <font color="#FF0000">noch durch die jüngst bekannt gegebenen schwächer als erwarteten Daten zur japanischen Konjunktur verschlechtert</font>, sagten Marktteilnehmer. Die Bestellungen von Maschinen waren im Juli stärker zurückgegangen als von Experten geschätzt <font color="#FF0000">und dürften auch in den kommenden Monaten weiter rückläufig bleiben, hiess es</font>.
Eigener Kommentar: Rezession wohl kaum noch zu vermeiden!
Quelle: http://www.sueddeutsche.de
<center>
<HR>
</center> |
André
10.08.2001, 13:21
@ Sascha
|
Re: Japan droht eine Entlassungswelle - Artikel mit Fehlinformationen!!! |
>02.08.2001 17:49 >
>Schmerzhaft >
><font size=5>Japan droht eine Entlassungswelle </font> >
>Die Schmerzen für die japanischen Arbeitnehmer werden spürbar.
>Von André Kunz >
>Was der populäre Ministerpräsident Junichiro Koizumi seit Monaten voraussagt, ist schon längst Realität geworden.
>Entlassungswelle rollt
>Schockierend für die Japaner war es zu hören, dass NEC wegen Werkschließungen mehr als 2.500 Stellen im Inland streichen will.
><font color="#FF0000">In diesem Land, wo ältere Angestellte der großen Elektronikkonzernen ihre Lebensplanung auf einen Job fürs Leben ausgerichtet haben, wirken solche Ankündigungen weiterhin als Schock</font>.
Kommentar:
Weitverbreitete Klischeevorstellung die falsch ist. Nur etwas 30% aller japanischen Arbeitnehmer und zwar nur der männlichen hatten Stellungen fürs Leben, der Rest und die Frauen nie!!!
>Zur Überraschung vieler Ã-konomen stieg die Arbeitslosigkeit im Juni gemäß Statistik nämlich nicht.
>Sie notierte zwar auf dem im Mai erreichten Rekordhoch von 4,9 Prozent. Dabei hatte aber der Verband der japanischen Bauindustrie gemeldet, <font color="#FF0000">dass allein im Monat Juni mehr als 210.000 Stellen verloren gegangen seien</font>.
Dass bis dato kaum Arbeitslose zu finden sind, liegt daran, dass noch immer so sehr viele offene Stellen gegeben sind und die zumeist nicht"lebenslang" angestellten, sofort wieder einen neuen Job finden, wenngleich oftmals schlechter bezahlt. Und Ältere über 56 verschwinden eh in den Ruhestand.
Man sieht daraus wieder eines: Die Presse ist garnicht an objektiver Berichterstattung interessiert. Sondern lebt nach dem Motto: Bad News are goood News, und wenn sie noch nicht schlecht genug sind, werden sie halt noch schlechter gemacht. Die Kerle sind ohne jede Verantwortung!!!
Und der Chefredakteur in Tokio, von dem die Süddt. und andere Zeitungen ihre Neuigkeiten bezieht, soll ein ehemaliger SED-Mensch und unveränderter Marxist sein und deshalb über den Untergang des Kapitalismus frohlocken, er soll angeblich nur deshalb den Job bekommen haben, weil er so viel billiger war als westdt. Jounalisten.
Unbeschadet dessen sind die Nachrichten aus Japan selbstverständlich nicht gut!
Jedoch ein um´nmittelbarer Zusammenbruch, wie suggeriert wird, steht nicht oder noch nicht vor der Tür.
<center>
<HR>
</center> |