Optimus
11.08.2001, 09:51 |
offtopic: Wie läuft das mit der Zahlung für einen Heimplatz? Thread gesperrt |
Es geht hier um die Frage eines Freundes, die sich mir oder jedem von Euch auch stellen kann.
Seine Eltern sind beide 68 Jahre alt. Der Vater ist nach einem Schlaganfall ein Pflegefall und muss rund um die Uhr betreut werden. Dies geschieht durch die Mutter.
Die beiden Kinder sind 38 und 33 Jahre alt. Beide verheiratet mit Familie.
Die Tochter arbeitet auf einer 3/4 Stelle, der Sohn ganztags.
Die Eltern besitzen ein Haus mit Grundstück im Wert von ca. 400.000,- DM.
Barvermögen wird auf ungefähr 150.000,- DM geschätzt.
Meinem Freund stellen sich nun folgende Fragen:
Sollte die Mutter ausfallen, wie wird dann die Pflege geregelt?
Wird eine Kraft für den ganzen Tag bezahlt?
Wenn beide in ein Heim müssten, wer zahlt?
Ich denke, dass zuerst das Barvermögen aufgebraucht wird und dann das Haus verkauft werden muss.
Wenn dann kein Geld mehr da ist, werden dann die Kinder zur Kasse gebeten?
Anteilsmässig oder der Sohn mehr, weil er mehr verdient?
Wenn jetzt das Geldvermögen auf die Kinder verteilt wird und diese 150.00,- DM ja später fehlen, werden dann die Kinder zur Kasse gebeten?
Oder ganz einfach:
Ist es möglich das Geld zu retten, ohne dass es den Eltern später im möglichen Heim an etwas fehlt und das Gesparte für die Kinder doch bei den Kindern ankommt?
Denn der Wunsch der Eltern ist es, dass die Kinder und Enkelkinder sich an dem Lebensverdienst erfreuen und nicht eine Heimstätte.
Viele Fragen, aber vielleicht kennt sich jemand damit aus oder es weiß jemand eine Stelle an die mein Freund sich wenden kann, um dort die offenen Fragen zu klären.
Schon jetzt vielen Dank
optimus
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Chrizzy
11.08.2001, 11:11
@ Optimus
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@ Optimus |
>Es geht hier um die Frage eines Freundes, die sich mir oder jedem von Euch auch stellen kann.
>Seine Eltern sind beide 68 Jahre alt. Der Vater ist nach einem Schlaganfall ein Pflegefall und muss rund um die Uhr betreut werden. Dies geschieht durch die Mutter.
>Die beiden Kinder sind 38 und 33 Jahre alt. Beide verheiratet mit Familie.
>Die Tochter arbeitet auf einer 3/4 Stelle, der Sohn ganztags.
>Die Eltern besitzen ein Haus mit Grundstück im Wert von ca. 400.000,- DM.
>Barvermögen wird auf ungefähr 150.000,- DM geschätzt.
>Meinem Freund stellen sich nun folgende Fragen:
>Sollte die Mutter ausfallen, wie wird dann die Pflege geregelt?
>Wird eine Kraft für den ganzen Tag bezahlt?
>Wenn beide in ein Heim müssten, wer zahlt?
>Ich denke, dass zuerst das Barvermögen aufgebraucht wird und dann das Haus verkauft werden muss.
>Wenn dann kein Geld mehr da ist, werden dann die Kinder zur Kasse gebeten?
>Anteilsmässig oder der Sohn mehr, weil er mehr verdient?
>Wenn jetzt das Geldvermögen auf die Kinder verteilt wird und diese 150.00,- DM ja später fehlen, werden dann die Kinder zur Kasse gebeten?
>Oder ganz einfach:
>Ist es möglich das Geld zu retten, ohne dass es den Eltern später im möglichen Heim an etwas fehlt und das Gesparte für die Kinder doch bei den Kindern ankommt?
>Denn der Wunsch der Eltern ist es, dass die Kinder und Enkelkinder sich an dem Lebensverdienst erfreuen und nicht eine Heimstätte.
>
>Viele Fragen, aber vielleicht kennt sich jemand damit aus oder es weiß jemand eine Stelle an die mein Freund sich wenden kann, um dort die offenen Fragen zu klären.
>Schon jetzt vielen Dank
>optimus
Hi, Optimus,
Dein Freund geht am Besten zu einem Anwalt, der sich in Nachlaß-Angelegenheiten und dem Sozialrecht gut auskennt.
Du ahnst es sicher schon, aber alle Deine Fragen sind im Prinzip neg. zu beantworten und die daraus resultierenden Konsequenzen sind nur zu umgehen,
wenn rechtzeitig und behutsam umgeschichtet wird.
Das Bargeld sollte sich eigentlich schon nicht mehr auf den Konten der Eltern befinden, das Haus sollte übertragen werden, vielleicht nicht schenkungsweise, weil dann die 10 Jahre rückübertragen werden könnte, sondern im Gegenzug für
zukünftige 'Pflegeverpflichtung' mit Wohnrecht f.d. Eltern.
Ganz wichtig wäre darüberhinaus, daß die Eltern unterschreiben, daß in dem Falle, daß sie nicht mehr für sich selbst entscheiden können, einer ihrer Kinder
Handlungsvollmacht erhält. Ansonsten ist nämlich automatisch das Vormundschafts-
gericht zur Stelle und dann können die eigenen Kinder gar nichts mehr selbst entscheiden und sind u.U. handlungsunfähig.
Ist aber insgesamt ein komplexes und schwieriges Gebiet. Bin kein Jurist, Optimus, habe ein Trauerspiel mit just dem Hintergrund grad im Freundeskreis laufen.
Dein Freund sollte jetzt also wirklich ein paar Mark für eine gründliche anwaltliche Beratung und vernünftige Verträge investieren.(In Köln wüßte
ich eine gute Kanzlei.)
Ein schönes Wochenende,
Inge
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André
11.08.2001, 11:56
@ Optimus
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Re: offtopic: Wie läuft das mit der Zahlung für einen Heimplatz? |
Anregung für einen Lösungsvorschlag (aus eigener Erfahrung)
Haus ist groß genug. 2 rüstige Rentnerinnen aus dem Osten engagieren, kostet DM 1000 - DM 1200 im Monat bei frei wohnen und essen. Diese beiden wechseln sich ab alle 14 Tage oder 3 Wochen (wie gewünscht) und fahren wieder heim. Ist für diese dann abwechslungsreich. Klappte prima. Von Kasse Pflegegeld kassieren.
Wenn im Heim, kostet dies bei Pflegestufe III ca. 6.500 - 7.500 DM abzüglich Zuschuß von der Pflegekasse. Abzüglich eventuelle Zuschüsse wenn gepflegter Beamter war oder beamtenähnliche Stelle hatte durch Beihilfe.
Ansonsten ruiniert die Heimunterbringung so langsam.
Erst wird Vermögen aufgebraucht und dann kommen die Kinder dran.
Deshalb gleich oben, wenn irgend möglich ersten Vorschlag durchziehen.
Funktioniert 1a und erhält Vermögen.
MfG
André
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Baldur der Ketzer
11.08.2001, 12:27
@ Optimus
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Re: das ist der Fluch der Sparsamkeit |
Hallo, Optimus,
angenommen, zwei Familien sind in der absolut gleichen Situation.
1) spart, spart, Häusle baut.
2) meitet, reist, konsumiert.
Im Falle der Pflegebedürftigkeit ist bei 2) nix da, einem Nackerten kann man nicht in die Tasche greifen.
Während 1 sich nicht nur abgerackert hat und Verzicht leistete, sondern auch noch nicht-begünstigt bleibt.
Also, man muß nachdenken, was man tun kann......würde jetzt Ludwig Thoma sagen in seinen Lausbubenfilmen.
Bei meiner Oma läuft es so, erst Ersparnisse, dann Haus, dann Kinder.
Momentan kurz vor Hausverwertung.
Das Problem an den alten Leutchen von heute ist, daß sie nicht mehr Bares im Sparstrumpf horten;-), sondern sich Sparbriefe aufschwatzen lassen, und dann ist alles am Tisch und schwer verdünnisierbar.......
aber das trifft uns eigentlich alle, das Dilemma zwischen Eigennutz und Optimierung einerseits und Gehorsam andererseits.
Zu viel Bares im Sack, und man kriegt Probleme, wenn die Währungsreform kommt.
Zu viel Geld am Konto, und man kriegt Probleme, wenn man besser kein Geld hätte.
Zum Vorschlag von Andre´ braucht es viel Glück, wir haben es bei Oma auch mit einer Privatpflegekraft probiert, was sich aber als Fehlschlag erwies, erstens war sie überfordert und zweitens unzuverlässig und eigensinnig.
Dann wurde uns die Entscheidung abgenommen durch einen Schlaganfall von Oma (89), der sie ins Heim zwang.
Dort liegt es so um 6.500,-- pro Monat, und aus Ersparnissen (Kosten minus Rente minus Zuschuß) sind ca. 3000,-- pro Monat fällig.
Ein grausames Thema, das mich immer an Peter Scholl-Latour erinnert.
In einem Fernsehgespräch sagte er auf die Frage, warum er aus Kriegsgebieten berichten könne, ohne daß ihm das naheginge, sinngemäß:"dann gehen sie mal in ein Krankenhaus oder Pflegeheim, welche Grausamkeit sie dort vorfinden......"
Ich denke, er hat Recht, und die ganzen Angehörigen, Freunde, Nachbarn drücken sich so gut es geht, Oma zu besuchen (die uns nicht mehr erkennt aufgrund zusätzlicher Altersdemenz), vor lauter Grausamkeit, die dort an einem Ort versammelt ist - jeder ist hinterher so fertig, daß es eine Stunde dauert, um sich wieder zu fangen, es ist eine Pflegestation für relativ schlimme Fälle, und das Erschütternde, auch von Leuten in jungen Jahren (Motorradunfälle etc.).
Beste Grüße vom Baldur
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André
11.08.2001, 17:00
@ Baldur der Ketzer
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Re: das ist der Fluch der Sparsamkeit |
Ja Baldur,
hast ganz recht. Bei uns ging es nach dem beschriebenen Modell 2,5 Jahre gut.
Aber dann ging´s nicht mehr, was an der Oma lag. Nicht an den Betreuerinnen, um die sich natürlich jemand kümmern muß.
Ansonsten entspricht die Situation auf den"Pflege"-Stationen genau Deiner Beschreibung, wie Krieg. Das schlimmste hörte ich von einem Bekannten, da hat das Heim doch glatt jemandem (Alter fast 90 Jahre) über ein Jahr per Magensonde
künstlich am Vegetieren gehalten.
Sind die nicht menschlich und sozial und ethisch hochstehend und nie nach Mammon schauend?
Also,wie von Dir vorgeschlagen, möglichst weitgehend absichern und Vormund bzw. Betreuung durch Verwandten eintragen lassen, damit nicht allzu Übles gespielt wird.
A.
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apoll
11.08.2001, 18:22
@ André
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Re: das ist der Fluch der Sparsamkeit |
>Ja Baldur,
>hast ganz recht. Bei uns ging es nach dem beschriebenen Modell 2,5 Jahre gut.
>Aber dann ging´s nicht mehr, was an der Oma lag. Nicht an den Betreuerinnen, um die sich natürlich jemand kümmern muß.
>Ansonsten entspricht die Situation auf den"Pflege"-Stationen genau Deiner Beschreibung, wie Krieg. Das schlimmste hörte ich von einem Bekannten, da hat das Heim doch glatt jemandem (Alter fast 90 Jahre) über ein Jahr per Magensonde
>künstlich am Vegetieren gehalten.
>Sind die nicht menschlich und sozial und ethisch hochstehend und nie nach Mammon schauend?
>Also,wie von Dir vorgeschlagen, möglichst weitgehend absichern und Vormund bzw. Betreuung durch Verwandten eintragen lassen, damit nicht allzu Übles gespielt wird.
>A.
eine Tante von mir, 100 Jahre, liegt seit 2 Jahren in der Pflegestation und
wird per Magensonde ernährt, nicht mehr ansprechbar,-einfach perverf!!!
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Euklid
11.08.2001, 18:54
@ Optimus
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Re: offtopic: Wie läuft das mit der Zahlung für einen Heimplatz? |
>Es geht hier um die Frage eines Freundes, die sich mir oder jedem von Euch auch stellen kann.
>Seine Eltern sind beide 68 Jahre alt. Der Vater ist nach einem Schlaganfall ein Pflegefall und muss rund um die Uhr betreut werden. Dies geschieht durch die Mutter.
>Die beiden Kinder sind 38 und 33 Jahre alt. Beide verheiratet mit Familie.
>Die Tochter arbeitet auf einer 3/4 Stelle, der Sohn ganztags.
>Die Eltern besitzen ein Haus mit Grundstück im Wert von ca. 400.000,- DM.
>Barvermögen wird auf ungefähr 150.000,- DM geschätzt.
>Meinem Freund stellen sich nun folgende Fragen:
>Sollte die Mutter ausfallen, wie wird dann die Pflege geregelt?
>Wird eine Kraft für den ganzen Tag bezahlt?
>Wenn beide in ein Heim müssten, wer zahlt?
>Ich denke, dass zuerst das Barvermögen aufgebraucht wird und dann das Haus verkauft werden muss.
>Wenn dann kein Geld mehr da ist, werden dann die Kinder zur Kasse gebeten?
>Anteilsmässig oder der Sohn mehr, weil er mehr verdient?
>Wenn jetzt das Geldvermögen auf die Kinder verteilt wird und diese 150.00,- DM ja später fehlen, werden dann die Kinder zur Kasse gebeten?
>Oder ganz einfach:
>Ist es möglich das Geld zu retten, ohne dass es den Eltern später im möglichen Heim an etwas fehlt und das Gesparte für die Kinder doch bei den Kindern ankommt?
>Denn der Wunsch der Eltern ist es, dass die Kinder und Enkelkinder sich an dem Lebensverdienst erfreuen und nicht eine Heimstätte.
>
>Viele Fragen, aber vielleicht kennt sich jemand damit aus oder es weiß jemand eine Stelle an die mein Freund sich wenden kann, um dort die offenen Fragen zu klären.
>Schon jetzt vielen Dank
>optimus
Problemlösung:Da Gold keine Zinsen bringt muß es auch nicht in der Steuererklärung auftauchen.Außerdem gibt es keine Vermögenssteuer mehr.
Mit diesen Komponenten läßt sich doch wunderbar etwas anfangen ohne daß die Krake etwas davon abholt.Deine Eltern waren doch fleißige Leute wenn Sie es zu einem Haus gebracht haben.
Da ich hier öffentlich schreibe und nicht will daß man auch diesen Weg den ich mir selbst ausgedacht habe zuschüttet.Es gibt eine Kombination daß die 150 000DM und das Haus verschwindet vorausgesetzt die Rente deiner Mutter und deines Vaters reicht um die Lebenshaltungskosten mit Pflege zu decken.Die Lösung hat sogar noch den Charme daß die Krake keinen Pfennig Erbschaftssteuer sieht weder vom Haus noch von den vorhandenen Barmitteln.Auch das Sozialamt kann nichts mehr holen.Natürlich mußt Du selbst bei der von mir entworfenen Lösung fair gegenüber deinen Eltern bleiben (weil bei meiner Lösung die Kohle nirgends mehr auftaucht).Wenn Du die Kohlen offiziell hast dann holt sie dir die Krake.
Ich betone daß die Lösung absolut legal und ohne Tricks funktioniert nur muß sie jetzt rechtzeitig angegangen werden.Deiner Mutter wünsche Ich noch mindestens 50 Jahre aber 10 müssen es mindestens sein damit volle Legalität hergestellt werden kann.Bei 5 Jahren wäre es etwas in der Grauzone aber darstellbar.
Ich schätze daß Du mit diesen Angaben alleine zurechtkommst wenn nicht dann würde ich Dir schriftlich antworten.Jükü hat die e-mail von Sascha und Sascha würde mir deine postalische Adresse durchgeben.
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André
11.08.2001, 20:10
@ apoll
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Re: Da sollten die Verwandten einschreiten (owT) |
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