Cujo
18.08.2001, 13:32 |
radiosendung zum thema: gold und ökologie Thread gesperrt |
habe eben eine sendung zum o.a. thema gehört...
kleiner ausschnitt:"...die 'kleinen' ökologischen und sozialen nebeneffekte der weltweiten goldproduktion müßten den goldpreis pro kilo um 1000 prozent verteuern...(gift, tod und verderben...)..."
gruß
cujo
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Matt
18.08.2001, 13:47
@ Cujo
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Re: radiosendung zum thema: gold und ökologie |
Hi,
>habe eben eine sendung zum o.a. thema gehört...
kleiner ausschnitt:"...die 'kleinen' ökologischen und sozialen nebeneffekte der weltweiten goldproduktion müßten den goldpreis pro kilo um 1000 prozent verteuern...(gift, tod und verderben...)..."
Ja, wir hatten ja vor kurzem diesen Umweltwahnsinn mit der rumänischen Mine die die Theiss vergiftet hatte (Totales Fischsterben etc.). Wie hiess die nochmal, war eine Aussie-Gesellschaft.
Dazu passt vielleicht folgender Text ganz gut. (auf anderem Forum gelesen)
12 Fragen und Antworten zum Thema Gold
Verunsicherung bei den Kavalieren, Ratlosigkeit bei vielen Frauen: Darf Goldschmuck noch guten Gewissens gekauft werden? Und was kostet er wirklich? RdR gibt Antworten auf zwölf wichtige Fragen zum Thema Gold.
1 Woher kommt eigentlich Gold?
Gold ist ein Metall aus der Urgeschichte der Erde. Es findet sich als Goldader an einigen Rissen in der Erdkruste und als Auswaschung aus dem Gestein in Flussablagerungen. Gold kommt in der Erdkruste in extrem geringer Konzentration vor (im Schnitt drei Gramm pro Tonne). Gigantische Berge an Gestein werden durchsiebt, um ein paar Gramm Gold zu erhalten. Das Ausmaß
verdeutlicht John E. Young im Magazin Minewatch:"Der Abfall, der pro Jahr im Goldbergbau anfällt, reicht aus, um einen Müllwagen-Konvoi aus 250-Tonnern Stoßstange an Stoßstange rund
um den Äquator zu bilden."
2 Wie wird Gold abgebaut?
Große Konzerne bedienen sich heute zunehmend der Zyanid-Haldenlaugung. Das erfordert große Anlagen und entsprechend riesige Maschinen. Mit Hilfe der Zyanidlauge lösen große Bergbaufirmen auch geringste Mengen Gold aus dem zerkleinerten Gestein. Dabei entstehen hochtoxische Rückstände. Die Zyanidbrühe bleibt in großen Sammelbecken zurück. Häufig
laufen diese Giftseen aus und verseuchen ganze Landstriche.
Ein anderes Verfahren ist die Gewinnung von Gold aus Flusssand, meist mit Quecksilber. Das Quecksilber zieht den Goldstaub an und wird dann verdampft. Dabei lagern sich giftige Gase
ungefiltert in der Luft und in den Flüssen ab. Allein in den Amazonas werden pro Jahr schätzungsweise 100 Tonnen Quecksilber gekippt. Zusätzlich fallen beim Goldabbau Stickstoff, Schwefel, Kupfer, Zink und Arsen an.
3 Was hat Gold mit dem Regenwald zu tun?
Goldsucher dringen bis in die abgelegensten Gebiete vor, um die steigende Goldnachfrage zu befriedigen. In Brasilien wurde etwa das Reservat der Yanomani von 90 000 Goldsuchern heimgesucht. Dutzende Indianer wurden dabei von den Eindringlingen getötet oder starben an „weißen“ Krankheiten wie Windpocken und Masern, gegen die die Yanomani keine Immunabwehr besitzen.
Noch wird ein Großteil des Goldes in Südafrika, Sibirien und den USA abgebaut, doch der Trend zeigt in andere Länder. Inzwischen sind auch die Wälder von Venezuela, Ecuador, Indonesien, Ghana und vielen anderen tropischen Ländern durch Goldminen bedroht. Über 70 Staaten, davon 31 in Afrika, haben bereits ihre Minengesetze geändert, um ausländische Firmen anzulocken. Von Ghana bis zu den Philippinen werden Steuern und Abgaben gesenkt sowie Umweltauflagen außer Kraft gesetzt. Der Run auf die letzte Reservate hat begonnen. In zwanzig Jahren, schätzt man, wird die Hälfte des Goldes aus Gebieten kommen, die von indigenen Völkern bewohnt und genutzt werden.
4 Wofür braucht man eigentlich Gold?
Seit 1980 hat sich die jährliche Goldproduktion von 1200 in etwa verdoppelt. Von dem weltweit geförderten Gold werden rund 85 Prozent zu Schmuck und etwa 12 Prozent in Industrie und Medizin verarbeitet. Gingen 1980 „nur“ 513 Tonnen jährlich in die Schmuckproduktion, waren es 1992 schon 2300 Tonnen, die Goldmengen für Kettchen und Ringe haben sich also mehr als vervierfacht.
5 Stimmt es, dass Menschen von den Folgen der Goldgewinnung krank werden und sogar sterben können?
Nach Angaben der „International Labour Organisation“ sterben jährlich 15 000 Menschen an den Folgen des Goldabbaus. Umweltverseuchung und Vergiftungen von Menschen sind beim Goldabbau nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Die giftigen Dämpfe werden von Mensch und Tier inhaliert, gelangen in Seen und Flüsse und landen schließlich auch in der Nahrungskette.
Quecksilber schädigt vor allem das zentrale Nervensystem. Die Zyanidlauge ist nicht ungefährlicher. Ein Teelöffel zweiprozentiger Zyanidlauge kann einen Menschen in Sekunden
töten. In den Becken verenden zahlreiche Tiere - vor allem Vögel, die durch die glänzende Oberfläche der"Giftteiche" angelockt werden.
6 Wer ist für den Goldabbau verantwortlich?
Die Masse allen Goldes wird von großen Industriekonzernen produziert, und durch den aggressiven Trend zur Privatisierung steigt die Abhängigkeit von den Firmen stetig. Viele Gebiete, in denen zur Zeit noch Tausende von"kleinen Goldsuchern" aktiv sind, wurden inzwischen an ausländische Unternehmen vergeben.
In einigen Ländern gibt es auch die kleinen Goldsucher, die unkontrolliert Gold schürfen. Einige arbeiten auf eigene Faust, andere in Familien oder Kooperativen. Die wenigsten werden davon
reich, der Großteil führt ein Leben in Elend, Armut und Krankheit. In einigen Ländern, wie Indonesien, produzieren auch Ureinwohner Gold als Nebenerwerb zum Feldbau oder Früchtesammeln und wenden jahrhundertealte, ungiftige Methoden an. Wenn die großen Unternehmen kommen, werden die kleinen Goldsucher für illegal erklärt und - notfalls mit brutaler Gewalt - von ihrem Land vertrieben.
7 Bringt der Goldabbau den armen Ländern nicht wichtige Devisen?
Vordergründig bringen die Minenfirmen Verbesserungen für den Arbeitsmarkt und die Exportwirtschaft. In der Realität ist das Einkommen für die Produzenten verschwindend gering. Eine Studie aus Venezuela ergab, dass der Bundesstaat Bolivar an seinen Goldminen in vier Jahren ganze 2 Millionen Dollar verdient hat.
Der Trend geht zu noch geringeren Gewinnen für die Länder und größeren Profiten für die Konzerne. Weil die Abgaben immer geringer werden, fahren die Unternehmen"skandalöse Gewinne" ein, wie es venezolanische Umweltschützer ausdrücken. Rechnet man die sozialen und ökologischen Kosten hinzu, machen die Goldländer unterm Strich ein gigantisches Minusgeschäft. Auch den USA bringt der Goldabbau keine nennenswerten Gewinne.
8 Gibt es nicht auch schonende Methoden der Goldgewinnung?
Theoretisch möglich und auch sinnvoll ist es, Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken und die Menschen besser zu qualifizieren, um die schlimmen Folgen zu reduzieren. Aber die
großen Gewinne und Anreize für Unternehmen werden durch das rücksichtslose Vorgehen erst möglich. Würden die Firmen für die von ihnen angerichteten Schäden kostenpflichtig gemacht, würde sich nach ihren eigenen Aussagen die Goldförderung für viele von ihnen nicht mehr lohnen. Gold ist keine erneuerbare Ressource.
Eine Rekultivierung der ausgebeuteten Erde scheint kaum möglich. Selbst im Harz sieht man die"Narben" noch Jahrhunderte nach dem Abbau - auf diesen Stellen wächst nichts mehr außer Flechten. Durch den Goldabbau werden für die Menschen Alternativen vernichtet, die langfristig viel sinnvoller wären und mehr einbringen würden, wie zum Beispiel Landbau oder Ã-kotourismus.
9 Die Staatsbanken haben doch auch eine Menge Gold?
Kritiker meinen: eigentlich müßte heute gar kein Gold mehr abgebaut werden. Allein in den Kellern der Staatsbanken werden im Schnitt etwa 15 000 Tonnen Gold gehortet. Würde man diese Reserven wieder auf den Markt bringen, könnte der Goldabbau drastisch reduziert, wenn nicht für Jahre ausgesetzt werden. Auch der internationale Währungsfond IWF verfügt über gigantische Goldvorräte und hat schon vor Jahren vorgeschlagen, fünf Prozent davon im Gesamtwert von 40 Milliarden Dollar für die Entschuldungshilfe der Entwicklungsländer zu verkaufen. Dieser Vorschlag wurde seinerzeit vor allem auch von der deutschen Regierung und der Bundesbank blockiert.
10 Was hat mein Ehering mit der Naturzerstörung zu tun?
Wer Gold kauft, sollte sich über den tatsächlichen Preis für das Kettchen oder den Armreif bewusst sein: Millionen Tonnen umgewälzter Erde, verwüstete Landschaften, Milliarden Liter vergifteter Flüsse und Menschen, die in Elend und Krankheit leben. Wie schwer der teure Glanz wiegt, beschreibt John E. Young im Minewatch-Magazin:"Die Mengen an Boden und Gestein, die umgewälzt werden muss, um das Gold für ein Paar Eheringe zu gewinnen, ergäbe ein drei Meter tiefes Loch von 1,80 mal 1,80 Meter im Garten der glücklichen Eheleute." Damit wiegt ein Ehering etwa drei Tonnen.
11 Was tut Rettet den Regenwald für die Menschen und Tiere, die unter dem Goldabbau leiden?
In zahlreichen Ländern wehren sich die Menschen, die durch Goldgier vertrieben werden, gegen die Umweltzerstörung. In Panama stoppten Indianer den Goldbergbau, in Costa Rica wehrt sich die
Umweltorganisation AECO zusammen mit der Kirche gegen die Goldkonzerne. In Ecuador verteidigen Aktivisten und Bewohner die letzten Bergnebelwälder. Der Verein Rettet den Regenwald unterstützt Umweltgruppen in Südamerika und Asien gegen die Goldmafia.
12 Was kann ich tun?
Sprechen Sie im Juweliergeschäft über die Umweltprobleme bei der Goldförderung und schicken Sie einen Bericht über die Gespräche an Rettet den Regenwald.
Stellen Sie dem reinen Image des Goldes die häßliche Realität gegenüber, zum Beispiel durch Leserbriefe und andere Beiträge in Mode- oder Frauenzeitschriften.
Verzichten Sie auf"goldene Geschenke" unterm Weihnachtsbaum oder an Geburtstagen.
Legen Sie den Regenwald Report beim Friseur, im Wartezimmer Ihres Arztes oder an anderer Stelle aus. Gegen 5 Mark in Briefmarken senden wir Ihnen 10 aktuelle Exemplare.
Helfen Sie mit einer Spende für die Umweltgruppen in Ecuador, Costa Rica, Indonesien. Diese brauchen dringend Geld für ihren Kampf gegen die Bergbaukonzerne. Sie erhalten auf Wunsch für Ihre Spende eine Regenwald-Urkunde, die Sie auch verschenken können.
Wer zerstört den Regenwald? 12 Fragen und Antworten zum Thema Gold
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Diogenes
18.08.2001, 14:27
@ Matt
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Re: radiosendung zum thema: gold und ökologie |
>Wer zerstört den Regenwald? 12 Fragen und Antworten zum Thema Gold
Aha, das böse Gold ist an allem Schuld, hab ich mir doch schon immer gedacht.
Ich bin dafür, auch den Abbau von Kohle, Zinn, Zink, Blei, Kupfer, Titan, Aluminium, Eisenerz sowie etwaiger anderer Rohstoffe zu verbieten. Wer braucht das schon?
Weiters müssen sämtliche Straßen begrünt werden und das Fahren von Autos gehört verboten, öffentlicher Verkehrsmittel sind, außer Kollektiv-Ochsen-Wagen, abzulehen. Computer, TV, Händies und alle anderen elektronischen Geräte sind mit sofortiger Wirkung abzuschaffen, zu viel Elektrosmog und Müll.
Weiters sind alle Fabriken zu schließen, man bedenke: was produziert wird, will auch Verpackt werden. Wo soll den das hinführen?
Wasserkaraftwerke sind auch abzulehen, sie verschandeln den Ausblick auf Mutter Natur. Die Landwirtschaft ist aus selbigem Grund zu unterlassen.
Was konnen Sie dafür tun? Spenden Sie, sowie an die Organisation"Zurück auf die Bäume, ab in das Faß", z.H. Vorsitzender Diogenes.
(Sollten sie über kein Papiergeld verfügen, so nehmen wir auch glitzernden den Unrat, den die Frau Gemahlin um Hals, Handgelenk und Finger trägt.)
Wenn ich mir keinen Schmuck (alternativ auch Auto, Sofa, Turnschuhe,... bitter selber ergänzen) leisten kann oder keinen haben will, dann sollen die anderen auch keinen haben. es lebe der Klassenkampf, es lebe die Umwelt, regulierungen für alles und jeden! Wär ja noch schöner.
Grüne Grüße
Diogenes ;-))
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Emerald
18.08.2001, 15:33
@ Diogenes
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"diogenes: radiosendung zum thema: gold und ökologie |
da hast du sicher recht, dann müssten die ganzen zentral-banken das geld nicht
am markt verscherbeln und mit dem geld angeblich nützlichere dinge tun, sondern
das ganze geld an die armen verschenken, in brasilien, südafrika, neuguinea,
indonesien und auch in rumänien: you name it!
emerald.
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Matt
18.08.2001, 17:23
@ Diogenes
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Re: radiosendung zum thema: gold und ökologie |
Hi,
>Aha, das böse Gold ist an allem Schuld, hab ich mir doch schon immer gedacht.
an allem??? Bitte sachlich bleiben. Es ging um die ökologische Belastung, und die ist unbestreitbar vorhanden. Warum sollte man das ausblenden? Weil man es bequemerweise nicht sehen will?
Ich fahre z.B. auch gern Motorrad, weiss aber, dass ich mit meinen 4 Litern Verbrauch mehr Dreck rausblase als jedes grosse Kat-Auto. Das verdirbt mir auch die Freude. Ich kann aber nur solange warten bis eben Kat-Bikes wieder Freude am Fahren bereiten.
>Ich bin dafür, auch den Abbau von Kohle, Zinn, Zink, Blei, Kupfer, Titan, Aluminium, Eisenerz sowie etwaiger anderer Rohstoffe zu verbieten. Wer braucht das schon?
Ich sagte schon, sachlich bleiben. Es geht darum, dass Verbesserungen in den Produktionsmethoden und Ã-ko-Verträglichkeit nur eintritt, wenn der Markt darauf drängt. Warum sollte das beim Gold nicht genauso gehen wie bei Fangmethoden von Fischen oder Raubbau an Edelhölzern? Wozu gibt es eine Washingtoner Artenschutzliste? Heute gehört es zum guten Ton kein Elfenbein an sich zur Schau zu tragen. Warum sollte es nicht auch mal"sauberes Gold" geben wenn der Markt sein Gewissen entdeckt? Es muss doch nicht verboten werden, nur eben sauber hergestellt.
>Weiters müssen sämtliche Straßen begrünt werden und das Fahren von Autos gehört verboten, öffentlicher Verkehrsmittel sind, außer Kollektiv-Ochsen-Wagen, abzulehen. Computer, TV, Händies und alle anderen elektronischen Geräte sind mit sofortiger Wirkung abzuschaffen, zu viel Elektrosmog und Müll.
Schwachsinniges Geschwurbel...:-(
>Weiters sind alle Fabriken zu schließen, man bedenke: was produziert wird, will auch Verpackt werden. Wo soll den das hinführen?
Nochmal Schwachsinn...
>Wasserkaraftwerke sind auch abzulehen, sie verschandeln den Ausblick auf Mutter Natur. Die Landwirtschaft ist aus selbigem Grund zu unterlassen.
Ich empfehle Dir einfach, Deinen Wohnsitz nach Russland zu verlegen für eine Zeit. Am besten in die Nähe einer leckende Pipeline die die ganze Gegend versaut, oder eben in irgendeine andere Dreckgegend wo man nix von Umweltschutz hält. Danach kannst Du nochmal beurteilen, ob es für eine Kulturlandschaft mit einem Kulturvolk zu schlimm ist, sich in der einzigen Natur die man hat so einzurichten, dass es lebenswert bleibt auch für die Nachkommen.
[...]
>Grüne Grüße
Diogenes ;-))
Man muss keineswegs"Grüner" sein wenn man keinen Dreck im Wald ablädt, nicht sinnlos Papier verschwendet oder jeden Schritt mit dem Auto fährt. Dazu braucht's nur etwas Hirn und Verantwortungsgefühl.
Liberale Grüsse, Matt
So wälz ich ohne Unterlaß
Wie Sankt Diogenes mein Faß.
Bald ist es Ernst, bald ist es Spaß;
Bald ist es Lieb, bald ist es Haß;
Bald ist es dies, bald ist es das;
Es ist ein Nichts und ist ein Was.
So wälz ich ohne Unterlaß
Wie Sankt Diogenes mein Faß.
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