Gatsby
22.08.2001, 23:14 |
Wie ist das mit den Staatsanleihen! Kann jemand helfen? Thread gesperrt |
Wenn der Staat Anleihen auflegt, muĂź die eine Bank oder versicherung kaufen, bevor diese zu Geld fĂĽr den Staat wird, oder kann diese direkt/indirekt an die BUBA/EZB durchgereicht werden (Buchungsposten)?
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Ecki1
23.08.2001, 10:30
@ Gatsby
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Re: Danke! |
Hatte von R. Deutsch sowas im Kopf wie"mit der Unterschrift wird eine Anleihe automatisch zu Geld". Gibt es denn regelmäßig solche Summen die nach Anlage suchen? Wenn ja, wo kommt es her und wieviel Anlageloses Kapital mag wohl vorhanden sein?
Diese Idee, es gebe irgendwo anlageloses Kapital, entspringt aus den Reihen derjenigen, die glauben, es gebe Nettogeld ohne Gegenbuchung. Dem ist aber nicht so. Jegliche Guthaben, kurzfristig fällige (Geld) und langfristig fällige (Kapital), sind bereits angelegt und stehen beim entsprechenden Schuldner auf der Passivseite der Bilanz. Bei Fälligkeit erfolgt eine Umbuchung, und wehe, die Refinanzierung scheitert. Dann steckt der Schuldner in der Liquiditätskrise, weil er zuwenig Guthaben mit täglicher Fälligkeit besitzt. Emissionen von Staatsanleihen entziehen dem Kapitalmarkt also Liquidität, die ansonsten zur Finanzierung privater Investitionen (Arbeitsplätze!) oder zum Konsum zur Verfügung stünde, und wirken zinstreibend.
Gruss: Ecki
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R.Deutsch
23.08.2001, 11:20
@ Ecki1
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Re: Danke! |
Ecki schreibt:
Emissionen von Staatsanleihen entziehen dem Kapitalmarkt also Liquidität, die
ansonsten zur Finanzierung privater Investitionen (Arbeitsplätze!) oder zum Konsum zur Verfügung stünde, und wirken zinstreibend.
Neues Kreditgeld entsteht bekanntlich mit dem Akt der Verschuldung (der Unterschrift). Neue Staatsanleihen führen dem Markt also Liquidität zu (siehe Japan), sie müssen nicht erst verkauft werden, man kann auch direkt damit bezahlen, wie mit einem Wechsel auch. Neues Geld entsteht durch neue Verschuldung - so lehrt es dottore.
GruĂź
R.Deutsch
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Ecki1
23.08.2001, 13:05
@ R.Deutsch
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Re: Danke! |
Emissionen von Staatsanleihen entziehen dem Kapitalmarkt also Liquidität, die ansonsten zur Finanzierung privater Investitionen (Arbeitsplätze!) oder zum Konsum zur Verfügung stünde, und wirken zinstreibend.
Neues Kreditgeld entsteht bekanntlich mit dem Akt der Verschuldung (der Unterschrift). Neue Staatsanleihen führen dem Markt also Liquidität zu (siehe Japan), sie müssen nicht erst verkauft werden, man kann auch direkt damit bezahlen, wie mit einem Wechsel auch. Neues Geld entsteht durch neue Verschuldung - so lehrt es dottore.
In diesem Fall nicht, denn die Staatsanleihe kann nicht direkt vom Finanzminister zur Notenbank wandern. Damit die Emission gelingt, muss vorher auf andere Art und Weise (durch besicherte Neuverschuldung privater Instanzen natürlich) Geld entstanden sein. Daher haben ja die Emissionen japanischer Staatsanleihen eben keine neue Liquidität geschaffen. Liquidität entstand erst, als die BoJ bereits erfolgreich plazierte Staatsanleihen im Repogeschäft wieder vom Markt nahm. Hätte der Staat erst gar keine Schulden gemacht, wäre die Liquidität zwischen Anleihen-Emission und Repo bei den Investoren verblieben, diese hätten folglich investieren oder konsumieren können.
Gruss: Ecki
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Boyplunger
24.08.2001, 07:22
@ Gatsby
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Re: Wie ist das mit den Staatsanleihen! Kann jemand helfen? |
Die Anleihen müssen auf dem Markt verkauft werden und erst dann können sie an die Buba weitergereicht werden. Sollte man das einmal ändern, wird es auch allerhöchste Zeit, in Deckung zu gehen.
GruĂź b.
>Wenn der Staat Anleihen auflegt, muĂź die eine Bank oder versicherung kaufen, bevor diese zu Geld fĂĽr den Staat wird, oder kann diese direkt/indirekt an die BUBA/EZB durchgereicht werden (Buchungsposten)?
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Gatsby
24.08.2001, 09:02
@ Boyplunger
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Danke! |
Hatte von R. Deutsch sowas im Kopf wie"mit der Unterschrift wird eine Anleihe automatisch zu Geld". Gibt es denn regelmäßig solche Summen die nach Anlage suchen? Wenn ja, wo kommt es her und wieviel Anlageloses Kapital mag wohl vorhanden sein?
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