Taffer
27.08.2001, 20:10 |
Frage @alle: Ursachen des Wirkens von Widerständen bei einem INDEX Thread gesperrt |
Hallo allerseits,
Folgende Frage beschäftigt mich schon lange:
Warum schaffen es die Indizes ziemlich oft recht eindrucksvoll Widerstände und Retracements repektvoll einzuhalten.
Bei einer Aktie ist es es logisch! Die Marktteilnehmer reagieren fortlaufend auf den Verlauf des Kurses ihrer Aktie mit Käufen und Verkäufen, jenachdem wo der Preis des Wertpapiers momentan steht. Sicher unabhänging von ihrem zeitlichen Handelshorizont nur den Preis im Blickpunkt.
Egal ob Candlesticks, Elliott, Fibonacci - es finden sich immer Werte-Bereiche wo es heißt aufzupassen und zu reagieren. Besonders bei Kreuzwiderständen......
Sie beenden also (im Anstieg) beim Annähern an einen Widerstands-Wert ihre intensiven Käufe, weil sie genau wie die anderen Marktteilnehmer jetzt glauben, daß die Masse auch nicht mehr kaufen wird und der Wert deshalb nicht mehr im Preis steigen wird.
- - - -> Man hat ja den gemeinsamen Maßstab. (Widerstände, Trendlinien...)
Sie werden umschwenken und zu Verkäufen ansetzen, um ein paar Gewinne einzustreichen.
- solange, bis man glaubt, daß die Masse den gesunkenen Preis wieder kaufenswert findet.
usw. usf.
Ein intakter kontinuierlicher Regelmechanismus, Regelschleife.
Doch aber wie bei INDIZES??
Der Einfluß EINES Wertpapiers ist doch nur so stark, wie der gewichtete Anteil am Indizes.
((Sicher bei DTE und GElectric höher als bei Aktie xx. )(Und in der Summe gibt es natürlich Tendenzen und Proportionalitäten zwischen den Banken- und Technologie - u.a. Gruppen,))
Wenn also DTE (DAX) plötzlich einen Schub bringt, schiebt sie auch den DAX. Aber bis zu ihrem Widerstand und dann wieder zurück.
Der Indizes aber kann ohne weiteres weiter bis zum eigenen Widerstand steigen. (und anderherum)
Wie soll hier eine Regelkreis funktionieren, wenn doch alle nur auf IHRE Aktie schauen und handeln. Es kauft und verkauft doch keiner einen Einzelwert, bloß weil der Index am Deckel anstößt - ODER???
Die große Masse als gewichteter Zufallssummen-Wert?
Vielleicht eine simple Frage, aber mir als logisch denkender Mensch momentan nicht einleuchtend.
Es ist kühler geworden - sicher besser zum Denken.
Ich bin gespannt
Taffer.
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Amanito
27.08.2001, 20:26
@ Taffer
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Re: Frage @alle: Ursachen des Wirkens von Widerständen bei einem INDEX |
Taffer,
die Frage ist sehr berechtigt.
Bei einer Aktie kann man sich das gut vorstellen: angenommen eine Aktie hat bei hohen Umsätzen ein Top ausgebildet, d.h. viele Anleger sind zu diesen Preisen eingestiegen. Wenn dann die Aktie wieder in diesen Bereich vordringt, verkaufen viele von diesen Aktionären, weil sie Angst haben und lieber +/- 0 aussteigen als eventuell nochmals Verluste zu erleiden.
Komplexere Berechnungen mithilfe der Fibonacci-Retracement und insbesondere von astrologischen Konstellationen abgeleitete Kursniveaus können hingegen nicht mehr mit so einem einfachen und anschaulichen Modell erklärt werden. Es gibt hier überhaupt keine echte Theorie, nur die Beoachtung, daß es eben funktioniert.
amanito
<ul> ~ Amanita Market Forecasting</ul>
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mguder
27.08.2001, 20:50
@ Taffer
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Re: Frage @alle: Ursachen des Wirkens von Widerständen bei einem INDEX |
>Hallo allerseits,
>Folgende Frage beschäftigt mich schon lange:
>Warum schaffen es die Indizes ziemlich oft recht eindrucksvoll Widerstände und Retracements repektvoll einzuhalten.
>Bei einer Aktie ist es es logisch! Die Marktteilnehmer reagieren fortlaufend auf den Verlauf des Kurses ihrer Aktie mit Käufen und Verkäufen, jenachdem wo der Preis des Wertpapiers momentan steht. Sicher unabhänging von ihrem zeitlichen Handelshorizont nur den Preis im Blickpunkt.
>Egal ob Candlesticks, Elliott, Fibonacci - es finden sich immer Werte-Bereiche wo es heißt aufzupassen und zu reagieren. Besonders bei Kreuzwiderständen......
>Sie beenden also (im Anstieg) beim Annähern an einen Widerstands-Wert ihre intensiven Käufe, weil sie genau wie die anderen Marktteilnehmer jetzt glauben, daß die Masse auch nicht mehr kaufen wird und der Wert deshalb nicht mehr im Preis steigen wird.
>- - - -> Man hat ja den gemeinsamen Maßstab. (Widerstände, Trendlinien...) >
>Sie werden umschwenken und zu Verkäufen ansetzen, um ein paar Gewinne einzustreichen.
>- solange, bis man glaubt, daß die Masse den gesunkenen Preis wieder kaufenswert findet.
>usw. usf.
>Ein intakter kontinuierlicher Regelmechanismus, Regelschleife.
>Doch aber wie bei INDIZES?? >
>Der Einfluß EINES Wertpapiers ist doch nur so stark, wie der gewichtete Anteil am Indizes.
>((Sicher bei DTE und GElectric höher als bei Aktie xx. )(Und in der Summe gibt es natürlich Tendenzen und Proportionalitäten zwischen den Banken- und Technologie - u.a. Gruppen,))
>Wenn also DTE (DAX) plötzlich einen Schub bringt, schiebt sie auch den DAX. Aber bis zu ihrem Widerstand und dann wieder zurück.
>Der Indizes aber kann ohne weiteres weiter bis zum eigenen Widerstand steigen. (und anderherum)
>Wie soll hier eine Regelkreis funktionieren, wenn doch alle nur auf IHRE Aktie schauen und handeln. Es kauft und verkauft doch keiner einen Einzelwert, bloß weil der Index am Deckel anstößt - ODER???
>
>Die große Masse als gewichteter Zufallssummen-Wert?
>Vielleicht eine simple Frage, aber mir als logisch denkender Mensch momentan nicht einleuchtend.
>Es ist kühler geworden - sicher besser zum Denken.
>Ich bin gespannt
>Taffer.
Hi Taffer,
Deine Frage hab' ich mir vor ein paar Jahren auch mal gestellt. Die Antwort wird mit der Erfahrung klarer. Offensichtlich sind die Kurse einzelner Aktien miteinander stark korelliert. Zunächst einmal sind die Aktien innerhalb eines Sektors extrem stark miteinander korelliert. Die Korellation bei unterschiedlichen Sektoren ist etwas schwächer, aber immer noch sehr stark.Die Aktien reagieren also ähnlich wie eine Schafheerde.Z.B. wenn VW eine schlechte Meldung rausgibt und der Kurs fällt, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch BMW und Daimler im Minus sein. Dreht sich danach die Stimmung wieder in Positive, so werden wieder alle 3 Aktien gleichzeitig davon erfasst.Hinzu kommt, daß es auch über Futures und Zertifikate die Möglichkeit gibt, den gesamten Index zu kaufen/verkaufen.
Langer Rede kurzer Sinn: Aktienkurse sind psychologisch bedingt und unterliegen daher einer Art Heerdentrieb. Der Index ist ein Indikator für die momentane Stimmung und unterliegt daher den gleichen"Chartgesetzen" wie einzelne Aktien oder Commodities.Daher sollte man nicht gegen den Gesamtmarkt handeln, wegen schlechter Erfolgsaussichten(statistisch nachweisbar).Also: Im Bärenmarkt besser nur Shortkandidaten suchen und im Bullenmarkt vice-versa.
gruß
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Taffer
27.08.2001, 21:38
@ mguder
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Re: Frage @alle: Ursachen des Wirkens von Widerständen bei einem INDEX |
Danke mguder,
ist schon richtig. Die Indizes untereinander korrellieren ja auch z.T. auch untereinander - zumindest teilweise.
Aber die Frage ist die Differenz zwischen Aktie und Indizes.
Die Futures dürften doch sicher nicht so einen starken, bestimmenden Einfluß haben.
Wenn man es genau wüßte, könnte man sicher die index-Entwicklung berechenbarer machen.
Aber mir geht es wirklich nur um die kausalen Zusammenhänge. Wer läßt den INDEX an starken Widerständen stoppen. Schielen die Aktienhändler vielleicht doch zum Index??
Wer weiß noch etwas?
fragend
Taffer
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JüKü
28.08.2001, 00:39
@ mguder
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Re: Frage @alle: Ursachen des Wirkens von Widerständen / prima Antwort! mT |
Die entscheidenden Ausdrücke:
Kurse einzelner Aktien miteinander stark korelliert
Schafherde
Stimmung
Aktienkurse sind psychologisch bedingt
Herdentrieb
Indikator für die momentane Stimmung
unterliegt daher den gleichen"Chartgesetzen" wie einzelne Aktien
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