Chris
29.08.2001, 11:03 |
Immobilien - eine Alternative? Thread gesperrt |
Hallo zusammen,
ich bin ein stiller Leser diesen Forums. Heute möchte ich eine Frage stellen:
Wie seht Ihr die Lage bei Immobilien? Ich möchte zusammen mit einem Freund ein Mehrfamilienhaus kaufen. 10-jährige Zinsbindung und alle Wohnungen vermieten.
Rendite ca. 7 %. Deckt also die Zinsen und Tilgung. Nach 10 Jahren dann evtl.
die Wohnungen einzeln verkaufen.
Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
Vielen Dank
Gruß
Chris
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JüKü
29.08.2001, 11:38
@ Chris
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Re: Immobilien - eine Alternative? |
>Hallo zusammen,
>ich bin ein stiller Leser diesen Forums. Heute möchte ich eine Frage stellen:
>Wie seht Ihr die Lage bei Immobilien? Ich möchte zusammen mit einem Freund ein Mehrfamilienhaus kaufen. 10-jährige Zinsbindung und alle Wohnungen vermieten.
>Rendite ca. 7 %. Deckt also die Zinsen und Tilgung. Nach 10 Jahren dann evtl.
>die Wohnungen einzeln verkaufen.
>Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
>Vielen Dank
>Gruß
>Chris
Es ist die große Frage, ob wir in eine Inflation oder zuerst in eine Deflation schlittern. Aus meiner Sicht ganz klar letzteres. Und in einer Defla fallen alle Preise, auch die von Häusern, und auch die Mieten. Was leider nicht fällt, sind die Schulden. Also eine gute Idee, aber einige Jahr zu früh. Wie viele Jahre, weiß ich nicht. Vielleicht 5, vielleicht auch 10. Das ist meine Meinung.
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futzi
29.08.2001, 11:43
@ Chris
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Re: Immobilien - eine Alternative? |
etwas sehr pauschal die frage.
wie ist es mit lage der wohnung?
alter der wohnung?
(anfallende reparaturen)
kriegst du die mieter nach 10 jahren auch raus?
(eine vermietete wohnung schmälert den preis um einiges)
denk´dran... du hast auch erst mal kosten beim kauf.
notarkosten, grunderwerbsteuer,....
nachher kommt da ein nullsummenspiel raus...
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Euklid
29.08.2001, 12:06
@ JüKü
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Re: Immobilien - eine Alternative? |
>>Hallo zusammen,
>>ich bin ein stiller Leser diesen Forums. Heute möchte ich eine Frage stellen:
>>Wie seht Ihr die Lage bei Immobilien? Ich möchte zusammen mit einem Freund ein Mehrfamilienhaus kaufen. 10-jährige Zinsbindung und alle Wohnungen vermieten.
>>Rendite ca. 7 %. Deckt also die Zinsen und Tilgung. Nach 10 Jahren dann evtl.
>>die Wohnungen einzeln verkaufen.
>>Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
>>Vielen Dank
>>Gruß
>>Chris
>Es ist die große Frage, ob wir in eine Inflation oder zuerst in eine Deflation schlittern. Aus meiner Sicht ganz klar letzteres. Und in einer Defla fallen alle Preise, auch die von Häusern, und auch die Mieten. Was leider nicht fällt, sind die Schulden. Also eine gute Idee, aber einige Jahr zu früh. Wie viele Jahre, weiß ich nicht. Vielleicht 5, vielleicht auch 10. Das ist meine Meinung.
Ich habe hier als Insider eine etwas andere Meinung.Wenn der Baumarkt gesund geschrumpft ist und das hat er bald erreicht,denn jetzt sind schon unter 1Mio Beschäftigten gegenüber 1,47 Mio 1992 dann werden die Preise anziehen und zwar bis ungefähr 2007.
Aber machen würde ich daß nur unter besonderen Umständen.Zwar Vollfinanzierung wegen der abschreibbaren Zinsen,aber in der Hinterhand muß Cash von mindestens 20% der Kaufsumme bleiben und nicht angerührt werden um die Deflation wenn sie kommt abfedern zu können.Diese Summe ist absolut notwendig um Mietausfälle kompensieren zu können.Die Mieten fallen nicht wenn man richtige Mietverträge abgeschlossen hat.(z.B. Staffelmietverträge,Zeitverträge).Wenn einer meint er möchte weniger zahlen dann wird die Wohnung doch frei und Du kannst sie veräußern.Mietminderung setzt Einigung voraus.
Aufgrund diverser Erfahrungen nehme ich keine Lehrer und Juristen mehr als Mieter.Die einen wissen sowieso alles besser die anderen schreiben Dir eine Doktorarbeit wie man sich zu verhalten hätte nach Paragraph x und daß tue ich mir nicht an.Ich weiß auch von Baufirmen die tatsächlich noch nicht einmal Reihenhäuser an diese Klientel verkaufen.Sie werden wohl wissen warum.
Gruß EUKLID
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ups
29.08.2001, 12:23
@ JüKü
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Re: Immobilien - eine Alternative? |
>>Hallo zusammen,
>>ich bin ein stiller Leser diesen Forums. Heute möchte ich eine Frage stellen:
>>Wie seht Ihr die Lage bei Immobilien? Ich möchte zusammen mit einem Freund ein Mehrfamilienhaus kaufen. 10-jährige Zinsbindung und alle Wohnungen vermieten.
>>Rendite ca. 7 %. Deckt also die Zinsen und Tilgung. Nach 10 Jahren dann evtl.
>>die Wohnungen einzeln verkaufen.
>>Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
>>Vielen Dank
>>Gruß
>>Chris
>Es ist die große Frage, ob wir in eine Inflation oder zuerst in eine Deflation schlittern. Aus meiner Sicht ganz klar letzteres. Und in einer Defla fallen alle Preise, auch die von Häusern, und auch die Mieten. Was leider nicht fällt, sind die Schulden. Also eine gute Idee, aber einige Jahr zu früh. Wie viele Jahre, weiß ich nicht. Vielleicht 5, vielleicht auch 10. Das ist meine Meinung.
Hallo Chris,
ich persömlich halte die Idee nicht füe die Schlechteste.
Ob wir in eine Defla oder infla kommen, ist in erster Linie egal solange beide Seiten nicht über die kritische Marke von 3,5 % übersteigen.
Zudem teile ich auch nicht die an diesem Markt oft diskutierten Extreme der Hyperinflation oder aus einer Deflation entstehende Depression. Ich denke dass wir den langweiligen Mittelweg erleben werden.
Aus dieser Sicht gibt es nichts gegen ein Immobilieninvestment einzuwenden, da bei einer moderaten Inflation der vielgerühmte Kaufkraftschwund bei der Entschuldung hilft und bei einer moderaten Deflation (entstehend aus dem weiteren langweiligen Abbau der Asset-Überbewertung ) sollte die beginnende Flucht in Sachwerte anhalten.
Insgesamt bleibt ein Immobilieninvestment nur eine rentabele Anlage wenn mann im Vorfeld mit spitzem Bleistift rechnet:
- Lage
- Bauzustand/Substanz
- Renovierungsbedarf, instandhaltung
- max. mit 80 % Vermietungsauslastung rechnen
- Eigenkapitaleinsatz zu Eigenkapitalrendite (mind. 15 % realistische Renditeerwartung)
- Berücksichtigung aller anfallenden Nebenkosten
- Prüfung zukünftiger Investitionen aufgrund behördlich vorgeschriebener Investtionen
- Liqiditätsrechnung vor und nach Steuern
- Rücklage für unvorhergesehne Rechtstreitereien ( Mieterschutz in D ist unglaublich)
- 'auswahl eines seriösen Verwalters, weil spätestens nach 2 Jahren kotzt Euch das"selber verwalten" an..
Nach Prüfung all dieser Punkte und noch weiterer 100 Kleinigkeiten
Do it!
Grüsse
UPS
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Euklid
29.08.2001, 12:32
@ ups
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Re: Immobilien - eine Alternative? |
>>>Hallo zusammen,
>>>ich bin ein stiller Leser diesen Forums. Heute möchte ich eine Frage stellen:
>>>Wie seht Ihr die Lage bei Immobilien? Ich möchte zusammen mit einem Freund ein Mehrfamilienhaus kaufen. 10-jährige Zinsbindung und alle Wohnungen vermieten.
>>>Rendite ca. 7 %. Deckt also die Zinsen und Tilgung. Nach 10 Jahren dann evtl.
>>>die Wohnungen einzeln verkaufen.
>>>Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
>>>Vielen Dank
>>>Gruß
>>>Chris
>>Es ist die große Frage, ob wir in eine Inflation oder zuerst in eine Deflation schlittern. Aus meiner Sicht ganz klar letzteres. Und in einer Defla fallen alle Preise, auch die von Häusern, und auch die Mieten. Was leider nicht fällt, sind die Schulden. Also eine gute Idee, aber einige Jahr zu früh. Wie viele Jahre, weiß ich nicht. Vielleicht 5, vielleicht auch 10. Das ist meine Meinung.
>
>Hallo Chris,
>ich persömlich halte die Idee nicht füe die Schlechteste.
>Ob wir in eine Defla oder infla kommen, ist in erster Linie egal solange beide Seiten nicht über die kritische Marke von 3,5 % übersteigen.
>Zudem teile ich auch nicht die an diesem Markt oft diskutierten Extreme der Hyperinflation oder aus einer Deflation entstehende Depression. Ich denke dass wir den langweiligen Mittelweg erleben werden.
>
>Aus dieser Sicht gibt es nichts gegen ein Immobilieninvestment einzuwenden, da bei einer moderaten Inflation der vielgerühmte Kaufkraftschwund bei der Entschuldung hilft und bei einer moderaten Deflation (entstehend aus dem weiteren langweiligen Abbau der Asset-Überbewertung ) sollte die beginnende Flucht in Sachwerte anhalten.
>Insgesamt bleibt ein Immobilieninvestment nur eine rentabele Anlage wenn mann im Vorfeld mit spitzem Bleistift rechnet:
>- Lage
>- Bauzustand/Substanz
>- Renovierungsbedarf, instandhaltung
>- max. mit 80 % Vermietungsauslastung rechnen
>- Eigenkapitaleinsatz zu Eigenkapitalrendite (mind. 15 % realistische Renditeerwartung)
>- Berücksichtigung aller anfallenden Nebenkosten
>- Prüfung zukünftiger Investitionen aufgrund behördlich vorgeschriebener Investtionen
>- Liqiditätsrechnung vor und nach Steuern
>- Rücklage für unvorhergesehne Rechtstreitereien ( Mieterschutz in D ist unglaublich)
>- 'auswahl eines seriösen Verwalters, weil spätestens nach 2 Jahren kotzt Euch das"selber verwalten" an..
>Nach Prüfung all dieser Punkte und noch weiterer 100 Kleinigkeiten
>Do it!
>
>Grüsse
>UPS >
Sehr gute Antwort wie von einem Profi.Bist Du auch in dieser Branche tätig?
Gruß EUKLID
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Taktiker
29.08.2001, 12:45
@ Chris
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Meine Sicht: |
Hallo!
Also, ich bin alles andere als ein Insider und habe auch von den finanzierungstechnischen Hintergründen nicht die Spur einer Ahnung.
Also sehe ich das aus der Distanz eventuell mit der nötigen Skepsis:
Ich sehe, wie nach der großen Aktienenttäuschung nun allerorten auf Immos als Altersvorsorge hingewiesen wird. Nachdem keine Sau mehr glaubt, dass Aktien ihre Altersvorsorge bestreiten können, stürzt sich alles auf Immos. Irgendsoein ntv-Spinner sprach heute morgen gerade erst wieder sowas aus.
Nur: An wen will man denn vermieten, an wen will man verkaufen, wenn immer mehr Häuser in der Landschaft rumstehen und die Leute gleichzeitig immer weniger werden? In der Boomphase zeugte keiner mehr Kinder, weil er Karriere machen wollte, in der kommenden Krise spart man sich die Kinder, weil man keine Kohle mehr hat.
Ich weiß beim besten Willen nicht, woher sich die Wohnspekulanten die nötige Kaufkraft erhoffen, die ihnen ihre Buden mal teuer abkaufen bzw. anmieten soll???!
Im übrigen hilft ein Blick auf den langfristigen Chart, um zu erkennen, wie die Immopreisblase aussieht. Ein gähnender Abgrund tut sich da auf. Es werden Zeiten kommen, da werde ich ein Häusken für 1Appel&1Ei kaufen können. Vorausgesetzt, ich hab selbst noch Arbeit&Knete dann...
Und hört mir auf, von dem gigantischen Erbschaftsvolumen zu reden! Will nicht wissen, wieviel davon allein in den letzten 2 Jahren an der Börse durch den Schlot gegangen ist... Viele Immos wandern jetzt eh sukzessive an die Banken, und letztere verzocken sie dann im weltweiten Investment-Monopoly. Vergeßt nicht: So schnell der Nachkriegsreichtum in Deu kam (20-30 Jahre), umso schneller kann er in ganzen 10 Jährchen auch wieder verraucht sein.
Das Argument mit dem Gesundschrumpfen der Baubranche zieht auch nicht recht. Denn diese Branche kann bestimmt noch ganz anders kontrahieren. Das aktuelle Klagen mag dem Bau-Insider vermitteln, es ginge nicht mehr schlimmer... Wenn ich allerdings die vielen Bauprojekte/Baustellen in Berlin sehe, denke ich, dass die immer noch ganz gut im Saft stehen müssen, es also noch fett kontrahieren kann.
Die Immoblase wird als nächste platzen. Angestochen ist sie ja schon.
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JüKü
29.08.2001, 12:55
@ Taktiker
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Re: Meine Sicht: / Volle Zustimmung |
Was alle tun (oder viele) KANN kein gutes Investment sein.
Was kauft heute (fast) keiner: Edelmetalle!
>Hallo!
>Also, ich bin alles andere als ein Insider und habe auch von den finanzierungstechnischen Hintergründen nicht die Spur einer Ahnung.
>Also sehe ich das aus der Distanz eventuell mit der nötigen Skepsis:
>Ich sehe, wie nach der großen Aktienenttäuschung nun allerorten auf Immos als Altersvorsorge hingewiesen wird. Nachdem keine Sau mehr glaubt, dass Aktien ihre Altersvorsorge bestreiten können, stürzt sich alles auf Immos. Irgendsoein ntv-Spinner sprach heute morgen gerade erst wieder sowas aus.
>Nur: An wen will man denn vermieten, an wen will man verkaufen, wenn immer mehr Häuser in der Landschaft rumstehen und die Leute gleichzeitig immer weniger werden? In der Boomphase zeugte keiner mehr Kinder, weil er Karriere machen wollte, in der kommenden Krise spart man sich die Kinder, weil man keine Kohle mehr hat.
>Ich weiß beim besten Willen nicht, woher sich die Wohnspekulanten die nötige Kaufkraft erhoffen, die ihnen ihre Buden mal teuer abkaufen bzw. anmieten soll???!
>Im übrigen hilft ein Blick auf den langfristigen Chart, um zu erkennen, wie die Immopreisblase aussieht. Ein gähnender Abgrund tut sich da auf. Es werden Zeiten kommen, da werde ich ein Häusken für 1Appel&1Ei kaufen können. Vorausgesetzt, ich hab selbst noch Arbeit&Knete dann...
>Und hört mir auf, von dem gigantischen Erbschaftsvolumen zu reden! Will nicht wissen, wieviel davon allein in den letzten 2 Jahren an der Börse durch den Schlot gegangen ist... Viele Immos wandern jetzt eh sukzessive an die Banken, und letztere verzocken sie dann im weltweiten Investment-Monopoly. Vergeßt nicht: So schnell der Nachkriegsreichtum in Deu kam (20-30 Jahre), umso schneller kann er in ganzen 10 Jährchen auch wieder verraucht sein.
>Das Argument mit dem Gesundschrumpfen der Baubranche zieht auch nicht recht. Denn diese Branche kann bestimmt noch ganz anders kontrahieren. Das aktuelle Klagen mag dem Bau-Insider vermitteln, es ginge nicht mehr schlimmer... Wenn ich allerdings die vielen Bauprojekte/Baustellen in Berlin sehe, denke ich, dass die immer noch ganz gut im Saft stehen müssen, es also noch fett kontrahieren kann.
>Die Immoblase wird als nächste platzen. Angestochen ist sie ja schon.
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ups
29.08.2001, 13:00
@ Euklid
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Re: Immobilien - eine Alternative? |
>>>>Hallo zusammen,
>>>>ich bin ein stiller Leser diesen Forums. Heute möchte ich eine Frage stellen:
>>>>Wie seht Ihr die Lage bei Immobilien? Ich möchte zusammen mit einem Freund ein Mehrfamilienhaus kaufen. 10-jährige Zinsbindung und alle Wohnungen vermieten.
>>>>Rendite ca. 7 %. Deckt also die Zinsen und Tilgung. Nach 10 Jahren dann evtl.
>>>>die Wohnungen einzeln verkaufen.
>>>>Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
>>>>Vielen Dank
>>>>Gruß
>>>>Chris
>>>Es ist die große Frage, ob wir in eine Inflation oder zuerst in eine Deflation schlittern. Aus meiner Sicht ganz klar letzteres. Und in einer Defla fallen alle Preise, auch die von Häusern, und auch die Mieten. Was leider nicht fällt, sind die Schulden. Also eine gute Idee, aber einige Jahr zu früh. Wie viele Jahre, weiß ich nicht. Vielleicht 5, vielleicht auch 10. Das ist meine Meinung.
>>
>>Hallo Chris,
>>ich persömlich halte die Idee nicht füe die Schlechteste.
>>Ob wir in eine Defla oder infla kommen, ist in erster Linie egal solange beide Seiten nicht über die kritische Marke von 3,5 % steigen.
>>Zudem teile ich auch nicht die an diesem Markt oft diskutierten Extreme der Hyperinflation oder aus einer Deflation entstehende Depression. Ich denke dass wir den langweiligen Mittelweg erleben werden.
>>
>>Aus dieser Sicht gibt es nichts gegen ein Immobilieninvestment einzuwenden, da bei einer moderaten Inflation der vielgerühmte Kaufkraftschwund bei der Entschuldung hilft und bei einer moderaten Deflation (entstehend aus dem weiteren langweiligen Abbau der Asset-Überbewertung ) sollte die beginnende Flucht in Sachwerte anhalten.
>>Insgesamt bleibt ein Immobilieninvestment nur eine rentabele Anlage wenn mann im Vorfeld mit spitzem Bleistift rechnet:
>>- Lage
>>- Bauzustand/Substanz
>>- Renovierungsbedarf, instandhaltung
>>- max. mit 80 % Vermietungsauslastung rechnen
>>- Eigenkapitaleinsatz zu Eigenkapitalrendite (mind. 15 % realistische Renditeerwartung)
>>- Berücksichtigung aller anfallenden Nebenkosten
>>- Prüfung zukünftiger Investitionen aufgrund behördlich vorgeschriebener Investtionen
>>- Liqiditätsrechnung vor und nach Steuern
>>- Rücklage für unvorhergesehne Rechtstreitereien ( Mieterschutz in D ist unglaublich)
>>- 'auswahl eines seriösen Verwalters, weil spätestens nach 2 Jahren kotzt Euch das"selber verwalten" an..
>>Nach Prüfung all dieser Punkte und noch weiterer 100 Kleinigkeiten
>>Do it!
>>
>>Grüsse
>>UPS
>>
>Sehr gute Antwort wie von einem Profi.Bist Du auch in dieser Branche tätig?
>Gruß EUKLID
Hallo Euklid,
danke für das Lob...
deine Antwort ist ebenfalls pragmatisch genug, um entscheidungsfähig zu bleiben und das ist das grösste Hauptproblem der Theoretiker. Manche Theorien lähmen einen so sehr, dass man nichts mehr anpackt.
Wichtig ist nur Chris, dass Du im Vorfeld alles mögliche getan hast und dich das Investment nicht umhaut.
Zu deiner Berufsfrage:
bin selbständiger Finanz - und Immobilienanlyst mit Schwerpunkt Wertpapier- und immobilienportfoliobetreuung. Fühle mich also allen Branchen des Kapitalmarktes zugehörig.
Gruss
UPS
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ups
29.08.2001, 13:00
@ Euklid
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Re: Immobilien - eine Alternative? |
>>>>Hallo zusammen,
>>>>ich bin ein stiller Leser diesen Forums. Heute möchte ich eine Frage stellen:
>>>>Wie seht Ihr die Lage bei Immobilien? Ich möchte zusammen mit einem Freund ein Mehrfamilienhaus kaufen. 10-jährige Zinsbindung und alle Wohnungen vermieten.
>>>>Rendite ca. 7 %. Deckt also die Zinsen und Tilgung. Nach 10 Jahren dann evtl.
>>>>die Wohnungen einzeln verkaufen.
>>>>Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
>>>>Vielen Dank
>>>>Gruß
>>>>Chris
>>>Es ist die große Frage, ob wir in eine Inflation oder zuerst in eine Deflation schlittern. Aus meiner Sicht ganz klar letzteres. Und in einer Defla fallen alle Preise, auch die von Häusern, und auch die Mieten. Was leider nicht fällt, sind die Schulden. Also eine gute Idee, aber einige Jahr zu früh. Wie viele Jahre, weiß ich nicht. Vielleicht 5, vielleicht auch 10. Das ist meine Meinung.
>>
>>Hallo Chris,
>>ich persömlich halte die Idee nicht füe die Schlechteste.
>>Ob wir in eine Defla oder infla kommen, ist in erster Linie egal solange beide Seiten nicht über die kritische Marke von 3,5 % steigen.
>>Zudem teile ich auch nicht die an diesem Markt oft diskutierten Extreme der Hyperinflation oder aus einer Deflation entstehende Depression. Ich denke dass wir den langweiligen Mittelweg erleben werden.
>>
>>Aus dieser Sicht gibt es nichts gegen ein Immobilieninvestment einzuwenden, da bei einer moderaten Inflation der vielgerühmte Kaufkraftschwund bei der Entschuldung hilft und bei einer moderaten Deflation (entstehend aus dem weiteren langweiligen Abbau der Asset-Überbewertung ) sollte die beginnende Flucht in Sachwerte anhalten.
>>Insgesamt bleibt ein Immobilieninvestment nur eine rentabele Anlage wenn mann im Vorfeld mit spitzem Bleistift rechnet:
>>- Lage
>>- Bauzustand/Substanz
>>- Renovierungsbedarf, instandhaltung
>>- max. mit 80 % Vermietungsauslastung rechnen
>>- Eigenkapitaleinsatz zu Eigenkapitalrendite (mind. 15 % realistische Renditeerwartung)
>>- Berücksichtigung aller anfallenden Nebenkosten
>>- Prüfung zukünftiger Investitionen aufgrund behördlich vorgeschriebener Investtionen
>>- Liqiditätsrechnung vor und nach Steuern
>>- Rücklage für unvorhergesehne Rechtstreitereien ( Mieterschutz in D ist unglaublich)
>>- 'auswahl eines seriösen Verwalters, weil spätestens nach 2 Jahren kotzt Euch das"selber verwalten" an..
>>Nach Prüfung all dieser Punkte und noch weiterer 100 Kleinigkeiten
>>Do it!
>>
>>Grüsse
>>UPS
>>
>Sehr gute Antwort wie von einem Profi.Bist Du auch in dieser Branche tätig?
>Gruß EUKLID
Hallo Euklid,
danke für das Lob...
deine Antwort ist ebenfalls pragmatisch genug, um entscheidungsfähig zu bleiben und das ist das grösste Hauptproblem der Theoretiker. Manche Theorien lähmen einen so sehr, dass man nichts mehr anpackt.
Wichtig ist nur Chris, dass Du im Vorfeld alles mögliche getan hast und dich das Investment nicht umhaut.
Zu deiner Berufsfrage:
bin selbständiger Finanz - und Immobilienanlyst mit Schwerpunkt Wertpapier- und immobilienportfoliobetreuung. Fühle mich also allen Branchen des Kapitalmarktes zugehörig.
Gruss
UPS
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ups
29.08.2001, 14:05
@ Taktiker
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Re: Meine Sicht: |
>Hallo!
>Also, ich bin alles andere als ein Insider und habe auch von den finanzierungstechnischen Hintergründen nicht die Spur einer Ahnung.
>Also sehe ich das aus der Distanz eventuell mit der nötigen Skepsis:
>Ich sehe, wie nach der großen Aktienenttäuschung nun allerorten auf Immos als Altersvorsorge hingewiesen wird. Nachdem keine Sau mehr glaubt, dass Aktien ihre Altersvorsorge bestreiten können, stürzt sich alles auf Immos. Irgendsoein ntv-Spinner sprach heute morgen gerade erst wieder sowas aus.
>Nur: An wen will man denn vermieten, an wen will man verkaufen, wenn immer mehr Häuser in der Landschaft rumstehen und die Leute gleichzeitig immer weniger werden? In der Boomphase zeugte keiner mehr Kinder, weil er Karriere machen wollte, in der kommenden Krise spart man sich die Kinder, weil man keine Kohle mehr hat.
>Ich weiß beim besten Willen nicht, woher sich die Wohnspekulanten die nötige Kaufkraft erhoffen, die ihnen ihre Buden mal teuer abkaufen bzw. anmieten soll???!
>Im übrigen hilft ein Blick auf den langfristigen Chart, um zu erkennen, wie die Immopreisblase aussieht. Ein gähnender Abgrund tut sich da auf. Es werden Zeiten kommen, da werde ich ein Häusken für 1Appel&1Ei kaufen können. Vorausgesetzt, ich hab selbst noch Arbeit&Knete dann...
>Und hört mir auf, von dem gigantischen Erbschaftsvolumen zu reden! Will nicht wissen, wieviel davon allein in den letzten 2 Jahren an der Börse durch den Schlot gegangen ist... Viele Immos wandern jetzt eh sukzessive an die Banken, und letztere verzocken sie dann im weltweiten Investment-Monopoly. Vergeßt nicht: So schnell der Nachkriegsreichtum in Deu kam (20-30 Jahre), umso schneller kann er in ganzen 10 Jährchen auch wieder verraucht sein.
>Das Argument mit dem Gesundschrumpfen der Baubranche zieht auch nicht recht. Denn diese Branche kann bestimmt noch ganz anders kontrahieren. Das aktuelle Klagen mag dem Bau-Insider vermitteln, es ginge nicht mehr schlimmer... Wenn ich allerdings die vielen Bauprojekte/Baustellen in Berlin sehe, denke ich, dass die immer noch ganz gut im Saft stehen müssen, es also noch fett kontrahieren kann.
>Die Immoblase wird als nächste platzen. Angestochen ist sie ja schon.
Lieber Taktiker,
Deine Argumente sprechen tatsächlich für die Endphase der Immobilienbaisse hier in Deutschland...ich wünsche mir nur, dass die Stimmung an den Aktienmärkten bald so weit ist..
Tatsache ist, dass die Preise seit der Spitze 95-97 die letzten Jahre keine grosse Freude für Eigentümer gemacht haben. Allerdings ist üblicherweise in Deutschland dieser Abschwung prozyklisch durch die Politik verstärkt worden, bis zum heutigen Status-Quo. Falls Du dir die Mühe machst und mal über Berlin hinaus blickst, lässt sich seit Beginn 2000 problemlos feststellen, dass es kaum mehr adäquaten modernen Wohnraum zu den Schleuderpreisen der Jahre 98-mitte 2000 gibt. Fällt einem hierbei was auf?
Gleichzeitig ist der Bestand durch Abriss arg gebeutelt worden und die Neubautätigkeit unter dass"wiederauffüllungslevel" gefallen.
Konsequenz: die Preise sowohl bei Mieten als auch spätestens in 12 Monaten bei Wohnraum werden wieder steigen...
Dies ist übrigens bereits bei den Baulandpreisen und den gewerblichen Immobilien seit dem Quartal III/2000 ein stabiler Trend.
Nocheinmal zur Verdeutlichung: wir brauchen gar keine steigende Geburtenrate z.Z., wenn die Nachfrage der jetzt lebenden Bevölkerung reicht aus.
Ob diese Entwicklung eintritt, zeigt uns sowieso wieder erst das Licht am Horizont, so in 5 Jahren...
Gruss UPS
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H. Thieme
29.08.2001, 15:14
@ ups
|
offenen Immobilienfonds, eine Alternative |
>>>>>Hallo UPS,
was hälst du denn von offenen Immobilienfonds wie z.B. dem Despa Europa; könnte das nicht eine sinnvolle Alternative sein, hier hast du vor allem nichts mit den Mietern zu tun?
Grüße von Heiko T.
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ups
29.08.2001, 15:19
@ H. Thieme
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Re: offenen Immobilienfonds, eine Alternative |
>>>>>>Hallo UPS,
>was hälst du denn von offenen Immobilienfonds wie z.B. dem Despa Europa; könnte das nicht eine sinnvolle Alternative sein, hier hast du vor allem nichts mit den Mietern zu tun?
>Grüße von Heiko T.
Ja, z.Z. für die nächsten 5 jahre nicht die schlechteste Alternative
Grüße UPS
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dottore
29.08.2001, 18:28
@ ups
|
Re: Meine Sicht: ist die der Postbank AG |
Die hat - ich glaube es war Mummert & Partner - einen entsprechende Studie vor kurzem auf den Markt gebracht. Müsste über einen Postbank-Link abrufbar sein.
Gruß
d.
Ich persönlich erlebe in Teilbereichen (Young, single) eine Immovermieterungshausse, aber insgesamt dürfte die Immoblase auch platzen. Sicher bin ich aber nicht.
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Euklid
29.08.2001, 20:09
@ dottore
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Re: Meine Sicht: ist die der Postbank AG |
>Die hat - ich glaube es war Mummert & Partner - einen entsprechende Studie vor kurzem auf den Markt gebracht. Müsste über einen Postbank-Link abrufbar sein.
>Gruß
>d.
>Ich persönlich erlebe in Teilbereichen (Young, single) eine Immovermieterungshausse, aber insgesamt dürfte die Immoblase auch platzen. Sicher bin ich aber nicht.
Man muß differenzieren:In Ostdeutschland stehen ca 1Mio Wohnungen leer aber bewohnbar sind davon nur ca 0,5Mio.In Gesamtdeutschland wurden letztes Jahr 370000 Eigenheime gebaut,davon 300000 im Westen.Die Tiefpunkte der Jahre 1985 bis 1990 mit Fertigstellungen unter 300 000 sind wieder in Sicht.
Im Geschosswohnungsbau reichen die Neubauten nicht aus um den jährlichen natürlichen Abgang zu ersetzen.Man beachte die Immos haben einen natürlichen Verfall.
Das Home-Office wird zukünftig eine absolute Selbstverständlichkeit sein.Flexible Arbeitszeiten verlangen dies.Das bedeutet einen ungeheuren Nachfrageschub beim Wohnflächenbedarf.Mehrfachtätigkeiten werden nicht nur für Spezialisten übrig bleiben.Fachleute werden ihre Arbeitskraft mehreren Arbeitgebern zur Verfügung stellen.Die Zahl der Haushalte nimmt trotz Demographie immer weiter zu. (Bei Scheidung braucht ja jeder eine Wohnung.)Der Wohnraúmbedarf nimmt rechnerisch von heute 39qm pro Person auf voraussichtlich 50 bis 55 qm zu bis 2015.Das ergibt einen Zusatzbedarf von ca 1,3 Milliarden qm.Addiert man einen Ersatzbedarf von ca 1,5% des Bestandes von 3,2Mrd qm hinzu so ergibt das weitere 480000 qm.Das ergibt überschlägig ein Neubauflächenbedarf für Wohnen von ca 1,8Mrd qm.Das sind pro Jahr rd 150 Mio Neubaubedarf.Selbst bei einer Durchschnittsgröße von 100 bis 150 qm pro Wohneinheit wären das rechnerisch jährlich rd 1Mio bis 1,5Mio Wohnungen.Vor allen Dingen werden in 5 Jahren die Wohnungen gesucht sein welche die Nebenkosten für Heizung in Grenzen halten.Und das ist nicht der Altbestand an Wohnungen.Die beste Lage für Investments ist der süddeutsche Raum weil hier die Musik spielt.Bayern,Baden-Württemberg,Hessen. Auf der Angebotsseite tut sich in den nächsten 5 Jahren nicht mehr viel sodaß bereits in 5 Jahren mit deutlichen Verknappungstendenzen zu rechnen ist wenn man sich obige Zahlen anschaut.
Das sind meine Recherchen zu dieser Problematik.Vor allen Dingen werden bis dahin wahrscheinlich die Zinsen gestiegen sein wenn die kommende Deflation durch Staatseingriffe welcher Art auch immer Richtung Infla zeigt.Infla kommt ja nach Defla.Lange Reaktionszeiten und hohe Kostenmieten lassen den Geschoßwohnungsbau bis 2006 oder 2007 ruhen.Bis dahin hat sich eine erhebliche Deckungslücke aufgebaut.Bis das Neuangebot dann den laufenden Bedarf erreicht kann es leicht Ende der Dekade werden.Da derzeit das Timing ausgesprochen gut ist,wird sich die heutige Investition in Wohnraum in den nächsten Jahren als die wohl mit Abstand rentabelste Immobilieninvestition herausstellen.
Gruß EUKLID
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ups
30.08.2001, 09:07
@ Euklid
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Bingo..(OWT) |
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