BÃ-RSENMAN-NEWSLETTER vom 31. August 2001
www.boersenman.de
1. OnAir: Trotz Wim kein Wum
Obwohl sich der Chef der Europäischen Zentralbank, Wim
Duisenberg, zu der erwarteten Zinssenkung entschloss, brachen
die Kurse an der Börse beeindruckend unbeeindruckt weiter ein.
Die Folge: Stellenabbau bei den Indizes. Während der Dow Jones
mit 9919 Punkten mal wieder unter die 10.000er Marke rutschte,
notierte der Neue Markt Index Nemax50 erstmals kurzfristig
dreistellig. Da auch die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq
dringend ein Lifting gebrauchen können, engagierte man
passenderweise gestern Michael Jackson, um den Handelstag zu
eröffnen: Geholfen hat es nichts.
Währenddessen wird weiter nach Ursachen, Schuldigen, Auswegen
und Heilmitteln für die anhaltende Wirtschaftsmisere gesucht.
Dabei werden dann sehr gerne"wenn- dann-Sätze" gebildet. Wenn
die XY-Notenbank die Zinsen nochmals um so und soviel senkt,
dann könnte sich die Wirtschaft dann und wann erholen, wenn der
Papperlapapp-Index wieder steigt, dann könnte die
Vierjahreszeiten-Kursrallye beginnen. Oft kommt es anders, viel
häufiger sogar als man denkt. Zinsen sind nichts anderes als
der Preis des Geldes. Wenn die Zentralbanken jetzt diesen Preis
senken, wird das Geld zwar billiger, aber wenn man es sich
nicht leisten kann, kann sogar ein Sonderangebot zu teuer sein.
Derzeit wollen die meisten Firmen nicht investieren, sondern
lieber Kosten sparen. Großkonzerne kündigen reihenweise
Massenentlassungen an, und Neuanschaffungen werden, wenn
möglich, auf den St. Nimmerleinstag verlegt. Die Vermutung,
dass all diese Entwicklungen einem nachvollziehbaren, logischen
und damit auch prognostizierbaren Muster folgen, ist gewagt.
Jetzt auf eine baldige Kurswende des Marktes hoffen ebenfalls.
<center>
<HR>
</center> |