Analysten und wichtige Marktteilnehmer - ein Résumé
US-Handelsminister: Wirtschaft vor Erholung
Der US-Handelsminister Don Evans teilt am Mittwoch mit, dass sich seiner Meinung nach die Wirtschaft im nächsten Jahr erholen könne.
Die Wirtschaft würde sich wieder fangen können und wie zuvor wachsen können.
"Ich bin optimistisch, es gibt einige gute Signale da draußen," so Evans auf einer Pressekonferenz, die während der Veröffentlichung der BIP-Revisionszahlen für das Q2 abgehalten wurde.
Evans verkündete, dass die Lagerbestände weiter geschrumpft seien, was eine willkommene Nachricht sei. Die Hausverkäufe, das Baugewerbe und die Einzelhandelsumsätze würden das Fundament für die lahmende Wirtschaft weiter aufrecht erhalten, so Evans.
S&P senkt Kreditrating für Agere Systems
Standard & Poor's senkt das Kreditrating für Agere Systems auf Junk Status herab. Die Kreditanstalt senkt das Rating von BBB-minus auf BB-minus. Das ist eine Abstufung um gleich drei Stufen. Die Lucent-Tochter habe in den nächsten Quartalen keine Aussicht darauf, die Gewinnschwelle erreichen zu können. Auch würde die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens noch eine Zeit lang keiner Erholung entgegenstehen, hieß es.
US-Präsident: Erholung"kommt ganz langsam"
Der US-Präsident George W. Bush teilte mit, dass er nach der Veröffentlichung der Zahlen zum Wirtschaftswachstum im Q2 der Meinung sei, dass eine Erholung"ganz langsam voranschreite."
"Unsere Konjunktur hat sich im letzten Jahr verlangsamt und das sind schlechte Nachrichten und ich trage Sorge um die arbeitenden Familien im Lande," so George W. Bush."Laut den heutigen BIP-Zahlen ist eine Erholung ganz langsam im Anmarsch."
IWF: Weltwirtschaft wächst langsamer
Der internationale Währungsfonds verkündet, die Wachstumsprognosen für die Wirtschaft weltweit im Jahr 2001 von 3.2% auf 2.8% senken zu wollen.
Ob sich das Wachstum im Jahr 2002 erholen wird, darüber konnten sich die Experten nicht einigen. Die einen erwarten, dass weiterhin eine Flaute in der Weltwirtschaft zu beobachten sei, andere gehen von einer baldigen Erholung aus.
Im April prognostizierte der Internationale Währungsfonds noch ein Wachstum von 3.9% für die Weltwirtschaft.
Der sogenannte"World Economic Outlook" wird im September der Ã-ffentlichkeit vorgelegt werden.
Man wird sich voraussichtlich darauf einigen, dass 2002 ein Wachstum von 3.2% sehen wird, wenn die USA auf 2.5% Wachstum nach einem Plus von 1.5% in diesem Jahr zurückkehren werden.
Goldman Sachs: Die Fed hätte mehr tun sollen
Die Fed hätte mehr tun müssen, um die Tech-Bubble daran zu hindern, in den Jahren 1998 und 1999 zu groß zu werden, teilt der Goldman Sachs Ã-konom Bill Dudley am Dienstag mit.
Die Fed hätte die Zinsen zwischen 1996 und 1999 erhöhen können, um den Boom an der Börse auszubremsen.
"Im Rückblick ist es offensichtlich, dass milliardenschwere Summen einfach vernichtet wurden. Aber danach ist man immer schlauer," so Dudley.
Die Fiskalpolitik sei laut dem Ã-konomen zu schwach gewesen, genauso habe sich Alan Greenspan mit seinen Äußerungen zu sehr zurückgehalten. Greenspan habe die Investoren mit den Reden über die"New Economy" wahrscheinlich zu sehr angestichelt, hieß es.
"Die Fed-Mitglieder sollten ihren Job aus einer höheren Perspektive betrachten, sie müssen nicht nur die Inflation verhindern, sie müssen auch andere Arten von ökonomischen Ungleichgewichten entgegenwirken."
Bush: Steuersenkung ist die richtige Medizin
Der US-Präsident teilt auf der 83. jährlichen Konferenz der American Legion am Mittwoch mit, dass die Steuersenkung die"richtige Medizin zur richtigen Zeit" sei, um der US-Konjunktur unter die Arme zu greifen.
Der US-Präsident hielt seine Rede nur einige Stunden nach der Veröffentlichung der neuesten Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum, die signalisierten, dass das Wachstum im Q2 so gering war wie seit 8 Jahren nicht. Bush verteidigte vehement die Pläne, über die nächsten 10 Jahre die Steuern um $1.35 Billionen senken zu wollen. Dieser Plan wurde von den Demokraten abgelehnt, er würde den Handelsüberschuss der USA aufzehren.
"Die Steuersenkung ist genau die richtige Sache, das richtige Rezept zur richtigen Zeit für die amerikanische Wirtschaft," teilte Bush mit, und verteidigte seine Pläne gegen die Mitglieder im Kongress, die nochmal über die Pläne nachzudenken scheinen.
"Sie hören nun die ersten Stimmen aus den verschiedenen Staaten. Diejenigen, die gegen den Plan sind, wollen die Steuern erhöhen," so Bush weiter.
Nobelpreisträger: jetzt Rezession, dann Inflation?
In einem Interview, veröffentlicht im Corriere della Sera, äußerte sich der Nobelpreisträger Friedman in Wirtschaft zur derzeitigen ökonomischen Verfassung. Die Zinssenkungen des FED waren für die kurzfristige Ankurbelung der Wirtschaft zwar richtig, langfristig könnten sie jedoch neue Gefahren in sich bergen. Nach Meinung des Volkswirtschaftlers befinde sich die USA derzeit in einer Rezession, ein Wort, das alle amerikanischen Marktbeobachter tunlichst zu vermeiden suchen. Langfristig dürften die Rezessionsgefahren in 2002 abnehmen, dann sei auf eine neue potentielle Gefahr - die inflationäre Entwicklung -, hervorgerufen durch die Zinnsenkungen, zu achten.
Die aktuelle Rezession zeige sich klar an dem Rückgang der Produktionsaktivität und der Beschäftigung, so der Nobelpreisträger. Friedman wäre auch nicht überrascht, wenn das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal negativ sein würde. IM zweiten Quartal betrug das BIP 0,7%, Analysten erwarten jedoch eine Revidierung auf 0,0%.
Aktien-Ratings der letzten Woche im Überblick
Verschiedene Strong Buys der letzten Woche
First Union stuft Advanced Fibre Comm. weiterhin mit Strong Buy ein. Bell Canada soll sich in der letzten Phase des Entscheidungsprozesses bezüglich einer Auftragsvergabe befinden. Advanced Fibre ist einer von drei konkurrierenden Bewerbern.
Wedbush Morgan stuft FreeMarkets weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $90 ein.
Analysten von der renommierten US Investmentbank Goldman Sachs wiederholen einige ihrer bisherigen Ratings.
Die Aktien folgender Unternehmen werden auf Recommended List bestätigt: Morgan Stanley Dean Witter, Amgen und Charles Schwab.
Check Point Software wird durch UBS Warburg weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $70 bewertet. Altera erhält von WR Hambrecht ein Strong Buy Rating mit Kursziel $45. Microsemi wird durch Needham weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $37 eingestuft. CIBC bewertet Openwave weiterhin mit Strong Buy. Buckingham Research stuft Research in Motion erneut mit Strong Buy und Kursziel $35 ein. First Union bewertet Catellus Develop weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $23. WR Hambrecht bekräftigt das Strong Buy Rating mit Kursziel $35 für Vitesse Semiconductor. Raymond James bekräftigt das Strong Buy Rating mit Kursziel $18 für Citizens Comm. Legg Mason bewertet Nextel Comm. weiterhin mit Strong Buy. CIBC bewertet Photronics weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $36. SG Cowen stuft Quest Software weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $30 ein.
Insider Trends
Warren Buffett verkauft Aktienpaket
Der Milliardär Warren Buffett hat seinen Anteil an First Industrial Realty Trust verkauft und zieht sich damit aus dem Immobilien-Geschäft teils zurück. Dies berichtete das Wall Street Journal am Mittwoch.
In den letzten zwei Wochen konnten die Aktien von First Industrial davon profitieren, von Buffett während einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Dezember 1999 empfohlen worden zu sein.
"Er hält keine Anteile an dem Aktienkapital," so eine Sprecherin von Buffett. Sie gab keine Auskunft darüber, wann und zu welchem Preis Buffet die Aktien verkaufte.
Laut dem WSJ habe der Milliardär die Aktien zu je $24 gekauft, zu einem Anteil von 4%, was einem Volumen von $43 Mio. entspricht.
Der Bericht besagt, dass Buffet verärgert darüber war, wie das Unternehmen seine Gewinne verbuchte. Analsten zweifelten an der Legitimität der Vorgehensweise bei der Bilanzierung durch First Industrial.
Michael Brennan, der Geschäftsführer von First Industrial, lehnte es ab, sich zum Rückzug von Buffet zu äußern. Brennan würde laut dem WSJ die Bilanzierungspraktiken des Unternehmens vehement verteidigen.
Buffett hatte die Aktien während des Höchststandes der Technologie-Aktien im vergangenen Jahr empfohlen.
Paul Allen verkauft USA Networks-Aktien
Das USA Networks Vorstandsmitglied und der Mitbegründer von Microsoft, Paul Allen, wird Aktein von USA Networks im Wert von $20.5 Mio. verkaufen. Dies entspricht einer Million Aktien des Unternehmens. Allen, der Microsoft im vergangenen Jahr verließ, hielt im April 10% der Aktien von USA Networks oder 30.2 Mio. Stück.
IBM verkauft Riverdeep-Aktien
IBM hat 12 Mio. Aktien von Riverdeep bei $21 je Aktie zum Verkauf gestellt. Riverdeep ist ein irischer Anbieter von Lernsoftware-Technologien.
IBM hält nun noch 7% an dem irischen Unternehmen.
HealthSouth - Insiderverkauf
Wie bekannt wurde, plant ein Vorstandsmitglied Aktien im Wert von $3.5 Mio. von HealthSouth verkaufen.
Thomas Carman, der leitende Vizepräsident des im US-Bundesstaat Alabama ansässigen Unternehmens, plant, 200.000 Stammaktien seines Unternehmens zu verkaufen.
Carman behält nach dem Verkauf 5% der Aktien an HealthSouth.
Insider-Sentiment auf 8 Jahrestief
Schenkt man einer neuen Studie von Lancer Analytics Glauben, so kaufen Insider Aktien in einem geringen Umfang, wie seit 8 Jahren nicht.
"Das Insider Sentiment ist im Juli in bearishes Territorium zurückgekehrt, nachdem es im Juni noch als relativ einzuschätzen war," so Lon Gerber, Research Direktor von Lancer, einer Tochter von Thomson Financial."Charakterisiert wurde diese Veränderung von einem dramatischen Rückgang auf ein tiefes Niveau, dass seit August 1993 nicht zu beobachten war."
Das Volumen der Insiderkäufe fiel im Juli gegenüber dem Vormonat von $154.7 Mio. um 50% auf $77.9 Mio.
Der 5-Jahres-Durchschnitt liegt bei $322.1 Mio., im ersten Halbjahr lag das Volumen immer zwischen $150-180 Mio.
Insiderverkäufe bei Siebel Systems
Patricia House hat am 17. August den Verkauf von 100.000 Aktien von Siebel Systems angemeldet. Der Verkauf hat einen Wert von $2.578.000.
House meldet seit Jahresanfang den Verkauf von insgesamt 350.000 Aktien an, obige Aktien ausgeklammert.
Insiderverkäufe bei Dell Computer
Das Dell-Vorstandsmitglied Thomas B. Green beantragte zum 22. August den Verkauf von 67.000 Aktien im Wert von $1.496.934.
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