R.Deutsch
04.09.2001, 10:42 |
Russland auf dem Weg zum Goldrubel? aus dem WO Board Thread gesperrt |
#1 von golden-bear 04.09.01 00:25:06 4347468
Rußland auf dem Weg zur Goldreserve-Deckung - Eine Chronologie
Februar 1997: Helga Zepp-LaRouche und die ukrainische Politikerin Natalja Witrenko initiieren den internationalen Aufruf für eine neue
Bretton-Woods-Konferenz auf der Grundlage von Lyndon LaRouches Vorschlägen.
1998-99: Nach der russischen Zahlungsunfähigkeit auf die GKO-Anleihen und der Abwertung des Rubel schlagen russische
Ã-konomen wie R. Kantew und A. Sasonow während der achtmonatigen Regierung Primakow-Masljukow eine internationale Rolle für
den Rubel und für Gold vor.
Herbst 2000: Der im Juni gewählte Präsident Wladimir Putin setzt seinen neuen Staatsrat ein; dieser holt auch die Meinung von
Ã-konomen wie Dr. Sergej Glasjew und Prof. Dmitrij Lwow ein, die vorher nur bei der Opposition Gehör fanden.
6.-7. März 2001: LaRouches Mitarbeiter Jonathan Tennenbaum spricht auf der Konferenz"Die Gefahr einer Krise der
Weltreservewährungen" bei Moskau.
3. April 2001: Präsident Putin legt in seiner Rede zur Lage der Nation vor der russischen Bundesversammlung besonderes Gewicht auf
die Bedeutung der Wirtschaft für die nationale Sicherheit.
Mai 2001: Das von verschiedenen russischen Finanzexperten verfaßte Buch Der Zusammenbruch des Welt-Dollar-Systems: die
kurzfristigen Aussichten erscheint.
4.-6. Mai: Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses der Staatsduma Sergej Glasjew spricht neben Lyndon LaRouche auf der
Konferenz des Schiller-Instituts in Bad Schwalbach.
15. Mai: J. Tennenbaum hält wieder einen Vortrag in Moskau auf einer Konferenz über Finanzpolitik mit hochrangiger Beteiligung,
diesmal im Kreml.
18. Juni: Notenbankchef Viktor Geraschtschenko unterzeichnet ein Dekret, mit dem der Gold-Tscherwonets und die Sable-Silbermünzen
gesetzliches Zahlungsmittel werden.
21. Juni: Präsident Putin erläßt das Dekret"Über Prozeduren für die Ein- und Ausfuhr von Edelmetallen und Juwelen in die und aus der
Russischen Föderation", welches die einzelnen Regulierungen der Staatlichen Normenkammer überläßt, die dem Finanzministerium
untersteht. Es sollte am 25. August in Kraft treten.
28.-29. Juni: Als Gast des Duma-Ausschußvorsitzenden Glasjew präsentiert Lyndon LaRouche - zuerst auf einer Pressekonferenz, dann
bei Anhörungen in der Duma - seine Politik für ein neues Bretton-Woods-System als Ersatz für das im Sterben liegende System der Ära
nach 1971. Auf beiden Veranstaltungen fordern Glasjew und Dmitrij Mitjajew die Diversifizierung der russischen Gold- und
Devisenreserven, um weniger auf den Dollar angewiesen zu sein.
29. Juni: Auf derselben Duma-Anhörung prognostiziert die Ã-konomin Prof. Tatjana Korjagina die"Explosion" der US-Wirtschaft und des
dollargestützten Finanzsystems. Sie nennt den 19. August als wahrscheinlichen Wendepunkt in dem Kollapsprozeß und erklärt, der
Dollar könne bald so wertlos sein, daß man damit die Wände tapezieren könne.
4.-5. Juli: In den russischen Medien wird verstärkt über die Implikationen der Einführung des Tschernowets diskutiert, der am 3. Juli
gesetzliches Zahlungsmittel wurde. Nesawissimaja Gaseta berichtet unter der Überschrift"Zentralbank greift den Dollar mit dem
Tscherwonets an", strana.ru nennt ihn"Rußlands Alternative zum Dollar".
12. Juli: T. Korjagina erläutert in einem Interview in der Prawda ihre Vorhersage und sagt u.a.:"Ich beobachte sorgfältig die Maßnahmen
des Präsidenten und der Notenbank. Hinsichtlich der Maßnahmen zur Krisenvorbereitung handeln sie richtig. Möglicherweise wird der
Rubel nach dem 19. August eine ziemlich gute Währung."
17. Juli: S. Glasjew erklärt in einem Interview in der Prawda:"Wir brauchen eine flexible Währungspolitik, die eine erweiterte Verwendung
des Rubels ermöglicht... Ohne den Dollarkrach abzuwarten, sollte man jetzt der Europäischen Union vorschlagen, den Handel auf
unsere nationalen Währungen umzustellen: Die Europäer nehmen unsere Rubel, um damit unsere Exporte zu bezahlen, und wir
nehmen ihre Euros, um damit unsere Importe zu bezahlen. Das macht den Rubel automatisch zu einer Reservewährung auf
eurasischer Ebene. Gleiches gilt für den Handel mit China und Indien: Man sollte den Dollar aufgeben und auf die nationalen
Währungen umstellen."
17. Juli: Malaysia gibt bekannt, daß es eine Goldmünze prägt; es ist das zwölfte Land, das dies tut.
15. August: Wedomosti berichtet, daß Rußland eines der größten Goldvorkommen der Welt in Suchoj Log zur Entwicklung und
Ausbeutung ausschreiben will.
20. August: Expert meldet, daß die Bank von Rußland ihre Goldreserven in den letzten neun Monaten um 48t erhöht hat. Der"langfristige
Trend, daß der Anteil des Goldes an den Gold- und Devisenreserven fällt", habe sich damit umgekehrt.
23.-27. August: Eine neue Welle von Artikeln über den Gold-Tscherwonets in der russischen Presse.
25. August: Unerwartet wird in Rußland ein Ein- und Ausfuhrverbot für Edelmetalle und Edelsteine verhängt; offiziell heißt es zur
Begründung, die von Putin angeordneten neuen Maßnahmen seien noch nicht ausreichend vorbereitet.
27. August: Iswestija meldet einen Anstieg der in Rubel ausgegebenen Kredite im russischen Bankenwesen im Rahmen der gezielten
"Entdollarisierung".
Link: http://www.solidaritaet.com/neuesol/2001/36/russland.htm
#2 von Gelenkbusfahrer 04.09.01 00:49:59 4347560
es lebe die Internationale und und unser
geliebter Generalsekretär und Chef der Blablablablabla
blablabla...
#3 von golden-bear 04.09.01 01:34:34 4347708
Aus der Neuen Solidarität Nr. 36/2001:
Rußland: Gold-Geld bietet Sparern Schutz vor Inflation
Lyndon LaRouche wertet die jüngsten Schritte Rußlands zur Einführung der Goldwährung Tscherwonets als historischen Wendepunkt
von weltweiter Bedeutung - vor allem angesichts der dramatischen Verschlechterung der Wirtschaftslage in den USA.
Gold-Tscherwonets versus Dollar
Wie die Leser dieser Zeitung wissen, führen Lyndon LaRouche und seine Mitarbeiter seit geraumer Zeit, und verstärkt seit Beginn
diesen Jahres, einen intensiven Dialog mit russischen Experten über den Weltfinanzkollaps und Möglichkeiten für eine Neuordnung des
Währungssystems (siehe dazu auch die Zeittafel auf Seite 4). Es ist nun offensichtlich, daß diese Erörterungen die Währungspolitik der
Regierung unter Präsident Putin mitprägen.
Einige der jüngsten Entwicklungen:
1. Eine Flut von russischen Presseartikeln zieht eine direkte Verbindung zwischen der Perspektive einer goldgedeckten russischen
Währung und der Wirtschaftskrise in den USA und wachsenden Instabilität des Dollars.
2. Am 25. August entschied die Moskauer Regierung überraschend, die Ausfuhr von Gold und anderen Edelmetallen drastisch zu
beschränken; dies wird wahrscheinlich bis zum kommenden Februar so bleiben.
3. Berichten zufolge hat die Zentralbank in den letzten Monaten ihre Goldlager aufgestockt und so das Verhältnis zwischen Gold- und
Devisenreserven erheblich erhöht.
4. Man diskutiert international verstärkt über die Möglichkeit, dem Gold wieder wie früher eine zentrale Funktion im Währungssystem zu
geben - ziemlich genau 30 Jahre nach der Abkopplung des Dollars vom Gold, die den Weg für die größte Spekulationsblase der
Weltgeschichte ebnete.
Hintergrund dieser Entwicklungen ist die dramatische Verschlechterung der Wirtschaftslage in den USA im August, u.a. mit Anzeichen
für einen Rückfluß von Kapital in andere Länder und einem Wertverlust des Dollars um 10 Prozent. Damit einher gehen eine weltweite
wirtschaftliche Schwächung und neuerliche Finanzkrisen in zahlreichen Ländern von Südamerika bis Asien, die - angefangen mit
Argentinien - eine Welle von Staatsbankrotten in absehbarer Zeit unausweichlich machen. In der zweiten Augusthälfte hat sich die Lage
derart verschärft, daß ein führender Sprecher des anglo-amerikanischen Establishments, der New Yorker Bankier Felix Rohatyn,
öffentlich zugeben mußte, daß das Weltfinanzsystem in seiner gegenwärtigen Form nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Rohatyn
verwendete den von LaRouche geprägten Begriff"neues Bretton Woods", ohne jedoch LaRouche zu erwähnen (dessen Antwort auf
Rohatyn finden Sie auf Seite 3).
Zur Erinnerung: Das alte Bretton-Woods-Abkommen verwendete Goldreserven zur Stützung des Dollarwertes und als Unterstützung im
internationalen Zahlungsverkehr. Aber seit 1971 und vermehrt in den letzten 15 Jahren hat die anglo-amerikanische Währungspolitik die
Bedeutung des Goldes radikal herabgesetzt und sogar eine drastische Absenkung des Goldpreises gefördert.
Jetzt gibt es Anzeichen für einen Fraktionskampf in der Finanzelite über diese Frage. So erklärte Prof. Rüdiger Dornbusch am 28. August
in einem Artikel in der Londoner Financial Times, Gold werde in der Zukunft keine wesentliche Rolle im Weltwährungssystem mehr
spielen, woraufhin die FT am nächsten Tag einen polemischen Leserbrief des Vorsitzenden des Londoner Weltgoldrates Haruko
Fukuda abdruckte, der schrieb:"Gold hat seit Jahrtausenden eine Bedeutung für die Währung, wogegen das gegenwärtige
Währungssystem nur 30 Jahre alt ist." Das 1971 eingeführte System der freien Wechselkurse sehe heute"sehr problematisch" aus, so
Fukuda.
Gold-Tscherwonets versus Dollar
Als Rußlands Notenbankchef Geraschtschenko entschied, ab 3. Juli Goldmünzen als zusätzliches reguläres Zahlungsmittel
einzuführen, erregte das im Ausland zunächst kaum Aufmerksamkeit. Die Einführung des Tscherwonets geschah ausdrücklich zu dem
Zweck, die"Dollarisierung" der russischen Wirtschaft rückgängig zu machen und den Russen eine Alternative zum Dollar für ihre
persönlichen Ersparnisse zu bieten. (Seit der Hyperinflation des Rubel Anfang der 90er Jahre sparen die Russen fast ausschließlich in
Dollars.)
Zwar sind bisher nur wenig Tscherwonets in Umlauf, und auch nur in Rußland, dennoch hätte man auch im Ausland erkennen müssen,
daß es potentiell ein umwälzendes Ereignis ist, wenn eine der großen Nationen der Welt inmitten akuter weltweiter
Währungsunsicherheiten eine goldgedeckte Währung einführt. Das wurde auch in zahlreichen Artikeln in russischen Medien betont.
So widmete die Zeitung Kommersant am 23. August die gesamte Titelseite ihrer Monatsbeilage dem neuen Goldrubel. Dort heißt es,
wegen der"Krisentendenzen auf den Weltfinanzmärkten und pessimistischen Prognosen zum US-Dollar" rechne die russische
Regierung mit einem Anstieg des Weltgoldpreises. Die halbamtliche Internetseite strana.ru bezog sich am 29. August auf diesen
Kommersant-Artikel und schrieb dort unter der Überschrift"Ersetzt der Tscherwonets den Dollar?":"Der Tscherwonets hat einen neuen
Status erhalten - er ist jetzt ein Finanzinstrument, das theoretisch eine gleichwertige Alternative zum US-Dollar werden könnte. Bis vor
kurzem waren russische Goldmünzen nur interessant für Sammler und für Regierungsleute, die die Russen davon überzeugen wollen,
daß man zum Goldstandard zurückkehren muß. Heute aber könnten sie eine vollwertige Währung werden, die man für persönliche
Ersparnisse verwenden kann." Es wird angemerkt, daß russische Geschäfte ihre Preise jetzt auch in Tscherwonets auszeichnen
können.
Ein anderes Beispiel ist ein Artikel von Georgij Osipow in der Iswestija vom 27. August mit der Überschrift"Bushs Alptraum"."Die
russischen Währungsbehörden haben offenbar mit der Entdollarisierung der Wirtschaft begonnen", heißt es dort. Der Dollar erhielt
seinen Status im gegenwärtigen Finanzsystem nach der Abkopplung vom Gold - der Aufgabe eines"Grundprinzips der
Bretton-Woods-Konferenz", schreibt Osipow. Seit 1971 beruhte unser"grüner Freund" auf"dem Vertrauen in Gott, so wie es auf den
Banknoten geschrieben steht, und auf dem Glauben an die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft. Aber dafür sind die Aussichten
jetzt sehr zweifelhaft."
Daher ergriffen russische Banken nun Maßnahmen, um bei ihren Geldgeschäften zunehmend den Dollar zu ersetzen, fährt Osipow fort.
In den ersten fünf Monaten des Jahres nahmen die von russischen Banken vergebenen Rubel-Kredite um 23,7% zu, die Devisenkredite
dagegen nur um 15,1%. Die staatliche Sparkasse Sberbank bietet ihren Kunden an, Eurokonten zu eröffnen oder Dollarkonten innerhalb
von Stunden in Eurokonten umzuwandeln.
Ein russischer Finanzexperte sagte dazu in einem Hintergrundgespräch, Rußland blicke auf"eine Geschichte erfolgreicher Verwendung
goldgedeckter Währungen" zurück. Ein berühmtes Beispiel sei die Finanzreform unter Sergej Witte 1895-97, die einen harten Rubel
brachte und drastisch höhere Sparguthaben und einen starken Zufluß ausländischer Investitionen ermöglichte. Ein weiterer Erfolg war
die Währungsreform 1922-24, als die überinflationierte Papierwährung Sownak durch den Tscherwonets ersetzt wurde, der zu einem
Viertel durch Gold und einen Warenkorb gedeckt war.
Die nun von der Zentralbank eingeführten Gold-Tscherwonets, die im wesentlichen über Handelsbanken an die Bevölkerung verkauft
werden sollen, sind genaue Kopien dieser alten Tscherwonets-Münzen der 20er Jahre. Die Repliken wurden ursprünglich als
Gedenkmünzen für die Moskauer Olympiade von 1980 geprägt, aber damals wurden nur wenige verkauft, und die große Masse verblieb
im Staatsschatz.
Am 21. Juni unterzeichnete Präsident Putin ein Dekret zur Regelung des Edelmetall- und Edelsteinhandels. Es sollte am 25. August in
Kraft treten, aber statt dessen beschloß die Regierung an dem Tag ein generelles Ausfuhrverbot für solche Waren - offiziell, weil die
Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Gesetzes noch nicht abgeschlossen waren. Nach Meinung von Experten könnte das Verbot
bis ins nächste Jahr hinein bestehen bleiben.
Gleichzeitig hat nach dem Bericht der russischen Finanzzeitung Expert von 20. August"kein anderes Land der Welt einen so steilen
Anstieg seiner Goldreserven zu verzeichnen" wie Rußland in diesem Jahr. Der IWF soll - wenig überraschend - darüber"sehr besorgt"
sein, denn es läßt darauf schließen, daß man eine schwere Dollarkrise erwartet und sich auf ein neues, goldgedecktes
Währungssystem vorbereitet.
Dr. Jonathan Tennenbaum
<center>
<HR>
</center>
|
Diogenes
04.09.2001, 13:01
@ R.Deutsch
|
Re: Russland auf dem Weg zum Goldrubel? aus dem WO Board |
Hallo Reinhard,
Mir gefällt der Ausdruck"Neues Bretton Woods" nicht sonderlich. Für mich sieht das aus, als wolle man wieder einer Papierwährung den Vorrang vor allen anderen einräumen - ein Versuch, den Dollar als Weltreservewährung zu retten?
Wenn schon, dann müssen wir zurück zum Goldstandard, es muß eine direkte Kontrolle durch den Markt geben, alles andere ist Augenauswischerei. Ein neues Bretton Woods würde dauerhaft genauso wenig funktionieren, wie das alte.
Die Frage ist, ob wir die, sich aus einem Goldstandard ergebenden, Konsequenzen ziehen wollen. Sozialismusstaat und Markt"steuerung" sind uns doch sehr ans Herz gewachsen, habe ich den Eindruck. Ein Heer von Gewerkschaftern & Beamten müßte sich nach neuen Arbeitsplätzen umsehen.
Gruß
Diognes
<center>
<HR>
</center> |
R.Deutsch
04.09.2001, 14:40
@ Diogenes
|
Re: Ja - La Rouche ist Sozialist |
Hallo Diogenes,
Du hast natürlich recht. La Rouche ist finsterer Sozialist"Nationalsozialist" halt, was ja im Grunde alles immer dasselbe ist, ob das nun Sozialismus, Nationalsozialismus, oder Kommunismus heißt. La Rouche hat mit Goldstandard nichts am Hut, sondern nimmt das nur als Aufhänger für ein neues sozialistisches Geldsystem - ein neues Bretton Woods halt - das ja auch nichts anderes war, als ein sozialistisches Betrugssystem (Staatsgeld) mit einer Pseudogolddeckung.
Die große Gefahr ist allerdings, dass unter genau diesem Mäntelchen nach dem Zusammenbruch des Finanzsystems wieder ein neues sozialistisches Geldsystem installiert wird, eine Mischung aus Bretton Woods, Keynes Bancor, Freigeld und Pseudogolddeckung. Ein exponierter Vertreter solcher Pläne ist z.B. Prof. Hankel, der zuweilen Vorträge bei La Rouche hält.
Gruß
Reinhard
<center>
<HR>
</center> |
Theo Stuss
04.09.2001, 17:30
@ R.Deutsch
|
Re: Ja - Ist La Rouche etwa der Mann von Helga Zepp-LaRouche? |
Hallo Herr Deutsch,
In den Goldseiten werden ja immer wieder Beiträge von LaRouche veröffentlicht. Er weiß darin sowohl durch Brillianz, als auch durch Hahnebüchnerei zu bestechen. Beispiel:"Die englische Finanzoligarchie beherrscht die Welt."
Nonkonformistisches Hinweisen auf tatsächliche, eklatante Mängel unseres Finanzsystem hält sich die Waage mit kruden Verschwörungstheorien (Böse Machenschaften gegen Clinton, Hilfe, retten Sie unseren Präsidenten vor den Anschlägen kapitalistischer Finsterlinge)
Wohlgemerkt, Bush ist auch nicht mein Fall.
Dann wird er wieder von den Linken als Gefahr für den Weltfrieden ausgemacht. Seine Anhänger bezeichnen ihn als Staatsmann.
Wer aber ist er nun wirklich?
Ist das Hausierengehen mit Verschwörungstheorien nicht sowieso typisch amerikanisch, so daß lediglich die Übertragung auf Europa lächerlich wirkt? Es gibt doch eh so viele Sekten dort, und wer weiß schon, was z.B.Bush wirklich denkt. Vielleicht will er jetzt den Juden helfen, ihren dritten Tempel zu bauen. Nach Versöhnung mit seiner Frau ist Bush ja Jesus näher und der Schnapsflasche ferner gerückt. Eigentlich paßt doch LaRouche ganz gut in diese bizarre Landschaft.
Anfang der 80'er stieß ich als Mitglied der Jungen Union, mit der ich heute als Nichtwähler auch nichts mehr am Hut habe, auf die EAP von Helga Zepp-LaRouche.
Auffallend war die Inbrunst mit der sie ihre Theorien vortrug(die eurasische Brücke muß ein Raumfahrtprogramm zum Mars verwirklichen!). Erst kürzlich ist mir aufgefallen, daß sie seine Frau sein muß.
Was wollen diese Leute eigentlich verwirklichen?
Gruß,
T.S.
<center>
<HR>
</center> |
dottore
04.09.2001, 17:43
@ Theo Stuss
|
Re: Ist La Rouche etwa der Mann von Helga Zepp-LaRouche? JA! (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
Shakur
05.09.2001, 17:26
@ Theo Stuss
|
Interessant, welchen Unsinn man hier über LaRouche lesen darf |
Hallo,
Ich empfehle Dir ein Abo der Neuen Solidarität. Oder Dir Eirna-Studien mal genau durcgzulesen oder auf"solidaritaet.com" einige Berichte durchzulesen. Die LaRouche-Organisationen sind sehr bemüht, Vernunft und Gerechtigkeit in die Weltpolitik zu tragen. Keine anderen Organisationen sind hierbei so konsequent und der Wahrhaftigkeit verpflichtet.
Hier poste ich einen Text, den ich woanders schon mal gepostet habe, Informationen aus erster Hand und nicht die sonst üblichen Verleumdungen unserer korrupten Drecks-Medien!
Ich war auf der Jahrestagung des Schiller-Institutes, dessen Mitglied ich seit kurzem bin und ich muß sagen, daß es eine durch und durch beeindruckende Veranstaltung für mich war. Ein Wochenende lang war ich umgeben von Kompetenz, Humanismus, Kultur und von Menschen, die dies leben, praktizieren, umsetzen und duplizieren, also die ganz konkret etwas tun gegen die leider zur Massenbewegung gewordene A-Kultur, die Unmenschlichkeit und den Malthusianismus.
Auf dieser Konferenz konnte ich erfahren, was Menschen-WÜRDE bedeutet und was es heißt, sich dafür einzusetzen. Ich war sehr, wirklich sehr positiv überrascht und die Teilnahme tat mir durch und durch gut, weil ich live erleben durfte, daß es Menschen gibt, und zwar auf internationaler Ebene, die dem durch und durch negativen, bösen, destruktiven, das z.B. aus Deinem Posting hervorgeht, dem, was sog."Eliten" für das Richtige halten (Unterdrückung, Völkermord, Beseitigung der (aus ihrer Sicht)"überflüssigen" Bevölkerungen der 3. Welt und der"überflüssigen" Bevölkerungsschichten der ersten Welt, aktiv etwas entgegenhalten und sich nicht ohnmächtig und kampflos dem Satan ergeben.
Ich selbst neige dazu, vieles sehr negativ zu sehen und schwarz zu malen, was einem angesichts des kranken Zustandes der Welt auch sehr leicht fällt. Aber seit dieser Konferenz und dem Kennenlernen und Miterleben, daß viele Menschen weltweit sehr genau die realen Vorgänge kennen und gewillt sind, dem aktiv und stark positive Entwicklungen entgegenzuhalten, geht es mir schon viel besser in der
Hinsicht und ich habe ein höheres Maß an Zuversicht hinzugewonnen. Auf der Konferenz war übrigens der kleinste Teil deutsche Teilnehmer. Ich schätze, daß 70% aus dem Ausland kamen: viele aus USA, aus Frankreich, Italien, China, Rußland, Indien, Ägypten, Mexico, Ruanda, Uganda, Sudan, Schweden usw usf.
Es waren Politiker dieser Länder dabei, aus der Duma und diversen Landesparlamenten, dann viele Redner aus Projekten wirtschaftlicher Entwicklung, Wissenschaftler. An einem Abend wurde ein Konzert gegeben, das die musiklische Arbeit des Institutes ein wenig widerspiegelte - ein Genuß!
Es war die Bürgerrechtlerin Amelia Platts Boynton Robinson als Rednerin anwesend, die eine engagierte Rede hielt und nicht wie 89, sondern 70 wirkt, voller Vitalität und Schönheit - in Anbetracht ihrer so wichtigen Aufgabe und der richtigen Ziele, für die sie über 50 Jahre lang kämpfte in der Bürgerrechtsbewegung der USA ist ihre Ausstrahlung auch sehr gut nachvollziehbar. Sie kämpfte bereits vor Dr. Martin Luther King und hat später mit ihm zusammen das Wahlrechtsgesetz von 1965 erkämpft, was faktisch gesehen die Erkämpfung des Wahlrechtes für Afro-Amerikaner war, das im letzten Jahr faktisch wieder ausgesetzt wurde (in den z.Zt. faschistisch regierten USA und einem Präsidenten, der nur durch Lug und Trug, sowie Korruption an die MAcht kam).
Der Bürgerrechtler Dr. Alim Muhammad hielt eine ebenso engagierte Rede zum Kampf gegen die Schließung des D.C. General Hospital, die diktatorisch vom demokratisch ungewählten, also unlegitimierten"Finanzrat" beschlossen wurde, gegen den EINTIMMIGEN Beschluß des Washingtoner Stadtrates, der sogar die weitere Finanzierung beschlossen hatte! Hierbei geht es wieder mal (wie schon bei bisher 1.500 US-Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen) darum, daß sich Privatiers die Taschen vollstopfen mit allem, was nicht Niet- und Nagelfest ist um die Einrichtungen dann zu schließen oder nur für gut betuchte am laufen zu halten (Abweisung der Armen). Darüber hinaus geht es um die Grundstücke des Krankenhauses, die der korrupte Bürgermeister bereits still verplant hat als Reichen-Siedlungen inkl. Yachthafen. Dr. Alim Muhammad ist übrigens auch Aktivist der Nation of Islam, der auch MalcolmX angehörte.
Viel mehr eindrucksvolle Reden könnte ich hier nacherzählen. Bei so viel Vernunft, die LaRouche, seine Bewegung und das Schillerinstitut in die Welt tragen, wundert es nicht, daß die korrupten Massenmedien so was entweder verschweigen oder verleumden. Selten berichten lokale Zeitungen ehrlich über diese Bewegungen, zumindest in der"ersten Welt".
Ich selbst stimme vielleicht nur zu 80% mit den Ideen LaRouches überein, aber welch hohes Maß an Übereinstimmung ist das im Vergleich zur menschenverachtenden Politik eines Bush?! Oder auch im Vergleich zur opportunistischen, rückgratlosen deutschen Politik.
Grüße
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
05.09.2001, 21:31
@ Shakur
|
Re: die B.R.D. Politik ist doch nicht rückgratlos, ganz im Gegenteil |
Hallo,
>>Oder auch im Vergleich zur opportunistischen, rückgratlosen deutschen Politik.
da muß ich mich jetzt mal einmischen.
Die Bollidigg ist doch nicht rijgggraddlos, sondern stramm auf dem Weg hin zu einem Staat, der endlich macht, was er will.
Schießbefehl auf Steuerflüchtlinge und Schwarzarbeiter?
Aberkennung der Bürgerrechte für Dissidenten?
Leute, so weit sind wir davon gar nicht mehr weg.
Ich habe am Wochenende im Nachlaß meines Opas gewühlt, der war Polizist bei der Schutzpolizei, also Gemeindebeamter und Stadtangestellter, seit 1920, und ich fand einige interessante Unterlagen, Dienstanweisungen, einen Querschnitt durch die Zeitgeschichte.
Etwa eine Liste der aktiven Kommunisten, als es 1930 möglich schien, es komme zu einem Umsturz von links außen.
Dann einige Dinge aus 1936-1938, alles vollkommen harmlos, in sich schlüssig und unverdächtig.
Wer sich hauptsächlich aus diesen Unterlagen eine Zeitvorstellung machen würde, könnte nur positives finden, Opa bekam nach Jahren in einem feuchten Zimmer ohne Bad endlich eine ordentliche Wohnung für seine Familie, das Gehalt stieg, es ging für ihn voran.
Was am Ende in der Bilanz stand, wissen wir, und Opa bekam ab 1945 bis 1954 eine Zwangseinquartierung einer ehemals politisch verfolgten Familie, die sich wie die Säue aufführten, man sprach ihm das Mietverhältnis ab und zwang ihn in ein Untermietverhältnis, man schmiß seine Möbel raus, und auf einmal war er politisch verfolgt, obwohl niemals in irgendeiner Parteifunktion oder einer Täterlaufbahn.
Die Korrespondenz scheint aus heutiger Sicht ein einziger Hohn zu sein, und bis 1953 waren ja nicht mal deutsche Behörden zuständig, sondern die Alliierten Besatzer, die ihm auf englisch antworteten.
Der Landtag gab ihm Recht - es half aber nix.
Er war nach dem Krieg arbeitslos und bat um Beihilfe zur Zahlung eines Krankenhausaufenthalts - abgelehnt.
Er hatte statt 260 nur 241 Monate irgendeiner Dienstpflicht abgeleistet und kriegte auch da nix dazu.
Hohn.
Zurück zum Ausgangspunkt.
Damals ging es für viele"Volksgenossen" ganz harmlos und schön erklärt in die neue Richtung.
heute ist es wieder sooo vernünftig, alles geschieht zu unserem besten, und wieder geht es einen Weg, der mich enorm an damals erinnert.
Schönbohms Einwurf, man müsse Rentner halt zwangsverpflichten.
Schäubles Idee, man müsse die Bundeswehr im Inneren einsetzen (gegen wen?)
Brüssels Narrentanz und Idiotieperfektion.
Das neue Waffengesetz, welches überschrieben ist, zu § 8, allg. Grundsätze..... Waffen sind.. Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, zur Befolgung der Gesetze gegen Bürger eingesetzt zu werden, wobei ein solcher Einsatz zur Verteidigung der Rechtsordnung bestimmungsgemäß zur Verletzung oder letztlich gar zur Tötung eines Rechtsbrechers führen kann.......
Na, toll.
Auch in der DDR gings langsam an, und laut Papier war doch die DDR ein besserer Staat, als es unserer je sein wollte. Die DDR-Verfassung hatte paradiesische Gehalte. Die Hymne sprach stets von Deutschland, einig Vaterland.
Niemand hatte die Absicht, eine Mauer zu errichten.
Dann war es nur der antifaschistische Schutzwall, der den Weltfrieden sicherte.
Konnte man gegen solche tollen Ziele sein?
Wir alle wissen, was nach außen hin blahblaht wurde, und was Realität war.
Und so ist es auch andernorts.
Wir alle wissen das aus unserem täglichen Erleben, bis auf jene, die offenbar andere Wahrnehmungsfilter haben, als ich, und sagen, na, wir habens doch ganz toll.
Ich habe das dumpfe Gefühl, wir sind wieder oben auf der Rutsche wie anno 1930-1933 und 1949-1953, und ist es erst mal in die totalitäre Richtung gefestigt, gehts ganz schnell.
Meint Baldur von der LKW-Pritsche und grüßt
<center>
<HR>
</center> |