Hallo dottore!

Börsenmässig gesehen habe ich nur wenige Jahre Erfahrungen gesammelt, befinde mich sozusagen im Kleindkindstadium.

Die ganze Zeit frage ich mich, wie war das eigentlich 1987? Die Charts kenne ich, Shillers Beschreibungen auch. Das sind aber"nur" Fakten. Wie hat sich das damals angefühlt? Die Kurse purzelten, Indikatoren waren nichts mehr wert.
An eine Beschreibung, dass Du den wahren Kursverlust erst im Nachhinein realisiert hast wegen einer falschen Kursanzeige, erinnere ich mich ebenfalls.

Was"fehlt" an der heutigen Situation? Gefühle, Einstellungen und Erwartungen betreffend meine ich.

einen schönen Abend wünscht
Cosa


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Entschuldige, bin zwar nicht d. aber ganz aus dem Metier...
War damals ganz anders. Die Zinsen waren schon seit langem steigend.
Hatte seit Juli keine normalen Aktien mehr, die Vermögensverwaltungskunden ebenso, alle blank, hatte aber persönlich Goldminen, da diese in der erwarteten Krise ja steigen würden. Die Krise kam endlich - warum die meisten anderen sie nicht vorhersahen ist mir noch heute schleierhaft, denn alle klassischen Ingredenzien waren da - aber die Goldminen fielen nach kurzem Aufbäumen nach Intervention der Zentralbanken am Goldmarkt, am schnellsten. So schnell konnte man garnicht schauen und erholten sich auch nicht im Gegensatz zu den anderen Werten. Die 87er Krise war vor allem Sensation (Dauerpessimist Leuschel machte seine große Show, wiewohl er vorher wie nachher immer 1/3 cash 1/3 Renten 1/3 Aktien für seine Kunden hielt) und bei den meisten Beteiligten war Unglauben über die wirklich absehbaren Ereignisse und Erlösung, weils so kurz war. Kaufen beim Kanonendonnern hatte sich gelohnt.

Diesmal, März 2000 war´s vergleichsweise viel schwieriger den rechten Zeitpunkt zu sehen trotz vielfach irrsinnigerer bubble, da hier die Psychologie alleine voranmaschierte und die ökonomischen Fakten erst danach sich herausbildeten und noch immer dabei sind sich herauszubilden und sich auch noch weiter herausbilden werden, usw. usw..... und das Ende der Talfahrt noch lange nicht in Sicht ist.

Stay away at least till may...

MfG
A.



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>Hallo dottore!
>Börsenmässig gesehen habe ich nur wenige Jahre Erfahrungen gesammelt, befinde mich sozusagen im Kleindkindstadium.
>Die ganze Zeit frage ich mich, wie war das eigentlich 1987? Die Charts kenne ich, Shillers Beschreibungen auch. Das sind aber"nur" Fakten. Wie hat sich das damals angefühlt? Die Kurse purzelten, Indikatoren waren nichts mehr wert.

Wie das Ende der Welt - und es war auch kurz davor. Ich bringe Tim Metz, Black Monday, zur Tagung mit. Alles haarklein beschrieben. Die NYSE stand nur Minuten vor der Schließung.

>An eine Beschreibung, dass Du den wahren Kursverlust erst im Nachhinein realisiert hast wegen einer falschen Kursanzeige, erinnere ich mich ebenfalls.

Ja, der Schock kam erst um 22.00 Uhr mit den wirklichen >500 points im Dow runter. Auch Greenspan hatte keine Ahnung, verwechselte"five-o-three" zunächst mit"Five-points-three" down.

>Was"fehlt" an der heutigen Situation? Gefühle, Einstellungen und Erwartungen betreffend meine ich.

Der Schock saß damals schneller tiefer. Daher war er"gesünder". Heute glaubt ja immer noch fast jeder, dass es"bald" wieder aufwärts geht. Also"ruhige hand", und so weiter...

>einen schönen Abend wünscht
>Cosa

Eine schönes Wochenede wünscht Dir (nochmals herzlichen Dank für Deine extrem gute Arbeit!)

d.

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