Geplante IWF-Untersuchung gibt Japans Bankaktien Auftrieb
Tokio, 6 September (Bloomberg) - Die schlechte Stimmung in der Computerbranche belastete in Asien weiterhin die Aktienmärkte. Anleger rechnen bei Intel mit einer Senkung der Umsatzerwartung und eskomptieren dies bei den Kursen der Chipaktien. In Japan erlaubte die Regierung dem Internationalen Währungsfonds, das japanische Bankensystems zu untersuchen, und löste damit eine Rallye bei den Bankwerten aus. Nach einer sehr volatilen Börsensitzung mit einer Spanne von 300 punkten beim Nikkei 225, schloss der Index 0,5 Prozent fester bei 10.650,33 Punkten. Der marktbreitere Topix, der in einer Bandbreite von 19 Punkten schwankte, gewann 0,3 Prozent auf 1090,74 Zähler. Der Hang Seng-Index der Börse Hongkong fiel um 2,6 Prozent auf 10.664,32 Punkte. In Taiwan drückten Chipwerte den TWSE um 2 Prozent aufi 4338,26 Punkte. Der australische S&P/ASX 200 Index verlor 0,7 Prozent auf 3264,30 Zähler.
IWF-Präsident Horst Köhler und Japans Finanzminister Hakuo Yanagisawa sind überein gekommen, das japanische Bankensystem durch den IWF untersuchen zu lassen."Nachdem Investoren bei der Lösung des Problems der faulen Kredite kein allzu großes Vertrauen in die Fähigkeiten der japanischen Regierung haben, lässt ein Beobachter von außen wie der IWF auf eine ehrlichere Bewertung hoffen", erklärte Tamio Kato, Fondsmanager bei Shinko Investment Trust. Mizuho Holdings Inc. stiegen 3,9 Prozent auf 538.000 Yen, Sumitomo Mitsui Banking Corp. gewannen 4,7 Prozent auf 1050 Yen.
Zeitungsberichte über einen drohenden Verlust bei Matsushita Electric Industrial Co. ließen den Kurs des Elektronikproduzenten um 2,1 Prozent auf 1704 Yen absinken. Auch andere Elektronikwerte wurden mitgezogen. Hitachi Ltd. verbilligten sich um 2 Prozent auf 857 Yen. Bei Chipwerten führte NEC Corp. die Verluste an. Die Aktie brach um 6 Prozent auf 1338 Yen ein, nachdem sie am Vortag bereits 5 Prozent verloren hatte. Tokyo Electron Ltd. schlossen 1,5 Prozent leichter bei 6450 Yen.
Auf der Gewinnerseite fanden sich wieder Exportunternehmen, nachdem der amerikanische Finanzminister Paul O'Neill ankündigte, dass die USA einen starken Dollar unterstützen würden. Eine mögliche Herabstufung Japans in Yen denominierter Anleihen durch die Ratingagentur Moody's sorgte für eine weitere Abwärtsbewegung der japanischen Währung. Honda Motor Co. kletterten 4,8 Prozent auf 4630 Yen. Fuji Photo Film Co. verteuerten sich um 4 Prozent auf 4630 Yen.
In Taiwan belastete die angekündigte korrigierte Umsatzprognose vom US-Branchenprimus Intel die Chipwerte. Intel gibt am Donnerstag nach Börsenschluss in den USA neue Umsatzprognosen bekannt. Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. verloren 2,3 Prozent auf 64 Taiwan-Dollar, die Aktie des Konkurrenten United Microelectronics Corp. gab 0,3 Prozent auf 39,90 NT$ nach.
Television Broadcasts Ltd. belastete den Aktienmarkt in Hongkong. Nachdem der Fernsehsender mit einem Gewinnwachstum von 12 Prozent hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben war, sackte die Aktie um 19 Prozent auf 22,50 HK$ ab. Spekulationen, dass Pacific Century CyberWorks Ltd. neue Aktien im Wert von 13 Mrd. HK$ an die Börse bringen könnte, drückten den Aktienkurs des größten Festnetzanbieters um 4,5 Prozent auf 1,71 HK$.
In Korea schloss der Kospi bei uneinheitlicher Kursentwicklung 0,1 Prozent fester bei 552,59 Punkten. Hynix Semiconductor Inc. kletterten um ihr tägliches Limit von 15 Prozent auf 1125 Won. Einige Gläubigerbanken haben Zeitungsberichten zufolge einem neuen Kredit zur Rettung des schwer angeschlagenen Halbleiterproduzenten zugestimmt. Dagegen brachen Daewoo Electronics Co. 13 Prozent ein und schlossen bei 710 Won. Die Gläubiger wollen nach Angaben des Hauptkreditgebers Hanvit Bank mindestens 86 Prozent der Aktien des Unternehmens abschreiben.
Bei Chinas Fremdwährungsaktien sorgte das Durchgreifen der Behörden für Auftrieb. Die Börsenaufsicht will Guangxia (Yinchuan) Industry Co. wegen Betrugs anklagen. Investoren setzen darauf, dass die Behörden mehr für den Schutz der Anleger tun. Der B-Aktienindex der Börse Schanghai legte 0,9 Prozent auf 167,8 Punkte zu, sein Pendant an der Börse Shenzhen stieg 0,5 Prozent auf 286,40 Zähler.
Australia & New Zealand Banking Group Ltd. führten die Verluste in Australien an. Die Aktie der drittgrößten australischen Bank verlor 3,1 Prozent auf 16,25 A$, als bekanntwurde, dass ein großes Aktienpaket mit einem Abschlag von 4,6 Prozent auf den Schlusskurs vom Vortag verkauft wurde.
$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$
Wo haben sich eigentlich IWF Auflagen je positiv ausgewirkt? - Armes Japan!
<center>
<HR>
</center> |