US-Katastrophe
<font size=5>Terror-Attacke könnte Rezession auslösen</font>
Von Markus Zydra
11. Sep. 2001 Die Aktienmärkte haben mit heftigen Kursabschlägen auf die Tragödie in den USA reagiert. <font color="#FF0000">Hintergrund ist die Furcht, dass die mutmaßlichen Terroranschläge auf das World Trade Center die US-Wirtschaft endgültig in die Rezession treiben könnten</font>.
<font color="#FF0000">Wichtige, weltweit führende Unternehmen und Banken hatten ihre Büros in dem Wolkenkratzer, darunter neben vielen die Investmentbank Morgan Stanley. Viele Mitarbeiter dieser Konzerne sind wahrscheinlich ums Leben gekommen. Für die Angehörigen eine furchtbare Wahrheit</font>. Für die Wirtschaft darüber hinaus ein empfindlicher Verlust. Denn vieles, die Kompetenz, das akkumulierte Wissen der Mitarbeiter ist persönlich gebunden und nicht zu ersetzen. <font color="#FF0000">Auch liegt die Vermutung nahe, dass viele Papiere, Computerdateien und andere sensible Firmeninformationen durch die Katastrophe verloren gegangen sind</font>.
Erdbebenszenario Tokio
Es gab bislang nur ein Szenario, dass die Konsequenz einer solchen Zerstörung beleuchtet hat: Wenn ein Erdbeben das Finanzzentrum von Tokio zerstören würde. Hier, so sind sich Experten schon lange sicher, lauert eine latente Gefahr für die Weltfinanzmärkte.
<font color="#FF0000">Globale Rezession droht</font>
Gewissheit über das Ausmaß der Zerstörung hat man in den USA noch nicht. Doch genau diese Unsicherheit verunsichert die Märkte. Fraglich, ob die US-Börsen am Mittwoch überhaupt ihren Handel wieder aufnehmen können. Wenn ja, so ist mit Abschlägen zu rechnen. Vor dem Hintergrund, dass die Fed bereits an das äußerste Ende ihrer Zinssenkungspolitik gegangen ist und vor dem Hintergrund, dass die globale Nachfrage rückläufig ist, die Stimmung in Europa und Japan schlecht ist, <font color="#FF0000">so könnte der 11. September endgültig eine globale Rezession einleiten</font> - könnte.
Kein Ort scheint mehr sicher
Man muss zunächst mehr Informationen abwarten, doch man darf prinzipiell die Psychologie der Menschen nicht unterschätzen. Im Prinzip muss jeder Einzelne den eigenen persönlichen Schock über die Katastrophe nur auf den Markt übertragen. Die kapitalistisch-demokratische Welt, die Vertrauen und Sicherheit als Grundlage des Wirtschaftens braucht, ist sich ihrer Verwundbarkeit bewusst geworden. Wenn Terroristen es schaffen, vier Flugzeuge zu entführen, zwei davon auf das World Trade Center und eines auf das Pentagon zu steuern - dann weiß man: <font color="#FF0000">Kein Ort, keine Börse, kein Finanzzentrum, kein Ministerium der Welt ist mehr sicher. Das ist menschlich eine Katastrophe, volkswirtschaftlich ist es investitionshemmend</font>.
Quelle: http://www.faz.net[/b]
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