Technik könnte Anschläge mit Flugzeugen verhindern
Braunschweig (dpa) - Terroranschläge mit zivilen Flugzeugen könnten nach Expertenmeinung künftig durch hoch entwickelte Technik verhindert werden. Ein möglicher Umbau von Flugzeugen erfordere jedoch in jedem Fall einen enormen finanziellen, politischen und zeitlichen Aufwand, sagte Stefan Levedag vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig der Deutschen Presse- Agentur (dpa).
«Dass zivile Flugzeuge zu Waffen werden, war bislang nicht in unseren Köpfen», sagte Levedag, der das DLR-Instituts für Flugsystemtechnik leitet.
Im Airbus sei jedoch bereits jetzt ein Gerät eingebaut, das Bedienungsfehler, wie einen zu gewagten Steilflug, verhindert. Solche Systeme könnten künftig mit der Flugsteuerung gekoppelt werden und dann vor einem Berg oder Hochhaus automatisch eine Ausweichbewegung einleiten. Der Pilot habe dabei keine Eingriffsmöglichkeit.
Eine relativ schnelle Lösung wäre es auch, den Zugang vom Passagierraum zum Cockpit zu unterbinden. «Eingang und Toiletten müssten dann für die Piloten extra geschaffen werden, aber das ist lösbar.»
Die komplette Fernsteuerung von Flugzeugen sei technisch seit 20 Jahren kein Problem mehr. «Die Russen haben bei militärischen Einsätzen auch bei bemannten Flügen ferngesteuerte Maschinen benutzt», sagte der Professor. Terroristen hätten damit keine Chance mehr, das Steuer zu übernehmen. Aber die Umstellung der zivilen Luftfahrt sei nicht auf die Schnelle machbar: «Die gesamte Technik und alle Vorschriften müssten weltweit vereinheitlicht werden, das wäre ein erheblicher Aufwand», erklärte der Wissenschaftler.
Die DLR in Braunschweig gilt mit rund 700 Mitarbeitern als eine der größten Grundlagenforschungsstätte der Luft- und Raumfahrt in Deutschland. Als Reaktion auf die Katastrophe in den USA hat Levedag am Mittwochmorgen einen Arbeitskreis gebildet.
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