Medienschau
<font size=5>Die Welt steht unter Schock - und verliert ein Wahrzeichen</font>
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12. Sep. 2001 <font color="#FF0000">Alle gerdruckten Zeitungen zeigen an diesem Mittwoch Morgen Bilder der brennenden Türme des World Trade Centers in New York und des Pentagon in Washington auf ihren ersten Seiten. Bilder des World Trade Centers, eines verletzten und schließlich zerstörten Symbols westlicher Zivilisation</font>.
Deutsche Feuilletons konnten auf dieses Ereignis am späten Nachmittag kaum mehr reagieren. Allein die Süddeutsche Zeitung macht auf ihren Kulturseiten mit einem Foto der unversehrten New Yorker Skyline auf, so, <font color="#FF0000">wie sie nie wieder aussehen wird</font>.
Schockwellen rollten um die Welt. Ausgehend von den unvorstellbaren Szenarien in Manhatten, denen am Dienstag tausende Menschen zum Opfer gefallen sind. In Asien bleibt der Ton sachlich: die Japan Times in Tokio gab kurze Worte des tiefen Mitgefühls von Ministerpräsident Junichiro Koizumi wieder. China News Digest lässt in seiner Online-Ausgabe die Nachricht verbreiten, dass das chinesische Volk tief schockiert sei. Das gab ein Sprecher des Außenministeriums bekannt. Sicherheitsmaßnahmen für Chinesen in den USA wurden verstärkt.
India World berichtet von zwei Explosionen in Kabul am frühen Mittwochmorgen. Die Vereinigten Staaten dementieren, mit den Ereignissen etwas zu tun zu haben. Immerhin soll der Top-Terrorist Osama Bin Laden, den nicht nur India World als möglichen Drahtzieher hinter den Anschlägen auf die USA vermutet, in den afghanischen Bergen leben.
Während sich am späten Dienstagabend in Deutschland lange Schlangen vor den Tankstellen bildeten, um vor den vermuteten Preissteigerungen beim Benzin noch ein paar Pfennige zu sparen, wurden überall auf der Welt die Sicherheitsmaßnahmen nicht nur an US-amerikanischen Einrichtungen verstärkt.
Die Berliner Zeitung und Neue Zürcher Zeitung drucken Nachrufe auf die beiden Türme des World Trade Centers: Die <font color="#FF0000">Doppel-Türme waren nach ihrer Fertigstellung 1972 und 1974 die höchsten Gebäude der Welt</font>. Minoru Yamasaki, ein Sohn japanischer Einwanderer und in New York zum Architekten ausgebildet, hatte die schlanken Türme für 1.1 Milliarden Dollar errichtet. Eine Endabrechnung soll es nie gegeben haben. Zuvor zeichnete der 1986 verstorbene Architekt für die Congregation Israel Synagoge in Gencoe, Illinois, verantwortlich.
Yamasakis berühmtestes Gebäude aber waren die Türme in Manhatten. Sie waren <font color="#FF0000">110 Stockwerke und 417 Meter hoch. 200 Lifte erschlossen ihr Inneres. Eine eigene U-Bahnstation brachte täglich bis zu 50.000 Angestellte und 80.000 Besucher in die Hochhäuser</font>, deren elegante Fassade aus aluminiumverkleidetem Edelstahl bestand und nun materialermüdet schmolzen.
Manhattan hat neben vielem mehr auf tragische Weise ein Wahrzeichen, die Welt ein Meisterwerk der Architektur verloren.
Quelle: http://www.faz.net[/b]
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