Tofir
14.09.2001, 23:40 |
Die Aktienmärkte erholen sich gewöhnlich rasch von einer Krise...so so! Thread gesperrt |
Die Aktienmärkte erholen sich gewöhnlich rasch von einer Krise
Boston, 13. September (Bloomberg) - Woe können sich Anleger während einer Krise verhalten? Sie sollten die Nerven behalten und rational handeln, wenn die Börsen wieder öffnen. Panikstimmung wird vorübergehen. Es ist unklug, in einer Panik zu verkaufen. Die Aktienkurse mögen vielleicht in den ersten Tagen nach Wiedereröffnung der Börsen fallen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Verkaufswellen nur kurz anhalten.
Als US-Präsident Kennedy 1963 bei einem Attentat ums Leben kam, rief diese Tragödie in der ganzen Nation Horror und Bestürzung hervor. Der Dow Jones Industrial Average sank jedoch lediglich 2,9 Prozent, danach begann er sich zu erholen. Drei Monate später lag der Index 12 Prozent über dem Tiefstkurs nach dem Attentat. Während der kubanischen Raketenkrise von 1962, als die Gefahr eines Atomkrieges drohte, fielen die Aktien um 9,4 Prozent innerhalb von 2 Monaten. Drei Monate später waren sie um 21 Prozent gegenüber den Tiefständen nach oben geklettert.
Der japanische Angriff auf Peral Harbor, der bei den Amerikanern ein ähnliches Gefühl der Wut und Empörung hervorrief wie der Terroranschlag vom Dienstag, bewirkte nur einen Rückgang von 6,5 Prozent beim Dow Industrial Index. Innerhalb eines Monats folge eine schwache Erholung. Drei Monate nach dem ursprünglichen Rückgang waren die Aktien um weitere 2,9 Prozent gefallen, aber damals befanden sich die USA mitten im Krieg. In den Tagen vor dem Golfkrieg Ende 1900 und Anfang 1991 gab der Dow Jones Index in rund drei Wochen 4,3 Prozent nach. Drei Monate später stand er 19,8 Prozent über den Tiefstständen.
Sollten die Börsen niedriger eröffnen, rät John Dorfman, Kolumnist bei Bloomberg News und Vermögensberater, zu Käufen bei Rüstungsaktien. Der Terrorangriff führte den Amerikanern vor Augen, dass die Welt gefährlich und unberechenbar ist und manchmal militärische Gewalt nötig ist. Allerdings sollten die Anleger bei den Rüstungsaktien nur bis zu gewissen Höchstkurse kaufen. Beispielsweise notierten Northrop Grumman Corp. bei 81,94 Dollar, als die Börsen ausgesetzt wurden. Bis 100 Dollar ist die Aktie interessant. General Dynamics Corp. kosteten zuletzt 75,97 Dollar. Bis 85 Dollar lohnen sich Käufe. Boeing lagen vor dem Terroranschlag bei 43,46 Dollar. Hier können die Anleger bis 53 Dollar ordern. Raytheon notierten bei 28,85 Dollar, die Anleger sollten nicht mehr als 31 Dollar für die Aktie zahlen.
Ein spekulativeres Investment ist Applied Signal Technology Inc., die Abhörgeräte für die US-Spionagedienste produziert. Seit fünf Quartalen schreibt Applied Signal rote Zahlen, wobei sich der Minusbetrag ausweitet. Aber die Gesellschaft ist schuldenfrei und wird bei 5,19 Dollar unter ihrem Buchwert gehandelt. Bis 7 Dollar ist sie ein Kauf, aber nur für Anleger mit einer hohen Risikobereitschaft.
Der Ã-lpreis stieg ebenfalls nach dem Terroranschlag. Energiewerte sind schon seit einiger Zeit interessant. Wer diese noch nicht in seinem Portefeuille hat, sollte jetzt kaufen, aber auch nur bis zu einem begrenzten Niveau.
Der Goldpreis steigt häufig in Krisensituationen, und die Kurse von Goldproduzenten legen dann ebenfalls zu. Aber die meisten Goldaktien werden bereits zu einem hohen Kurs/Gewinn- Verhältnis gehandelt, so dass hier eher Vorsicht angebracht ist. (...ist mir aber ganz neu....tofir)
Die Anleger sollten auch einen Blick auf die Computer- und Telekomwerte haben. Diese sind im laufenden Jahr stark nach unten geprügelt worden. Wenn sie weiter runter gehen, wäre es an der Zeit, hier wieder einzusteigen. Die Anleger sollten nicht bis Ende des Jahres abwarten, wenn die steuerlichen Verlustmitnahmen in der Regel nachlassen. Besonders zwei Werte sehen interessant aus: Sybase Inc. und Black Box Corp. Sybase stellt Datenbanksoftware her und bietet Computerberatung und technische Unterstützung. Das Unternehmen hat sich auf den Finanzsektor und den öffentlichen Sektor spezialisiert. Sybase schrieb zwischen 1995 und 1998 rote Zahlen, erwirtschaftete 1999 jedoch einen Gewinn von 71 Cent pro Aktie und 2000 1,25 Dollar pro Aktie. Für dieses Jahr erwarten die Analysten 1,10 Dollar pro Aktie. Die Aktie notiert bei 12,20 Dollar, das ist weniger als das Zehnfache des jüngsten Gewinns. Das Unternehmen hat keine Schulden.
Black Box Corp. installiert und betreibt Computernetze und bietet technische Unterstützung über Internet und Telefon. Die Gesellschaft hat sich auf Großunternehmen spezialisiert. Bei 43,20 Dollar wird die Aktie zum Elffachen des geschätzten Gewinns für das laufende Geschäftsjahr gehandelt. Analysten rechnen mit einem Gewinnanstieg von 3,22 Dollar auf 3,89 Dollar im laufenden Geschäftsjahr. Seit zehn Jahren hat das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet.
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Also jetzt Gold vergessen und alles in Telekom Werte investieren! So macht man leicht 1 Million - aber nur dann, wenn man vorher mehrere hatte!
Gruss
tofir
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YIHI
14.09.2001, 23:43
@ Tofir
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«Unser Leben ist traurig und sinnlos» Tausende von Kleinanlegern... |
© Cash; 2001-09-14; Seite 86; Nummer 37
«Unser Leben ist traurig und sinnlos»
Tausende von Kleinanlegern haben an der Börse viel Geld verloren. Jetzt ziehen sie die frustrierende Bilanz.
Die Weltbörsen taumelten schon vor der Terrorattacke auf die USA seit Monaten abwärts: Tausende von direkt betroffenen Kleinanlegern sind in Depressionen versackt oder schäumen vor Wut über unfähige Analysten und fahrlässige Bankberater. Tatsache ist, dass ganz normale Menschen abnormal viel Geld verloren haben. CASH sprach mit frustrierten Kleinanlegern, die das Spiel dennoch nicht lassen wollen.
Ernst Solèr
«Wir möchten nicht, dass unser Name veröffentlicht wird. Ich schäme mich, dass ich so eine Niete bin», schreibt uns eine 67-jährige Frau aus dem Oberwallis. «Wir haben 200'000 Franken investiert, nun haben wir fast nichts mehr. Ich konnte nicht mehr schlafen und musste zum Arzt gehen. Wir sind Arbeiter ohne Beruf und mussten für unser Geld immer hart arbeiten. Die Kursstürze haben unser Leben traurig und sinnlos gemacht. Wir versuchen mit Gelegenheitsarbeit wieder etwas zu verdienen, denn wir dürfen unsern Kindern nicht sagen, wie viel wir verloren haben.» Das Ehepaar Z. hatte aber auch eine gar unglückliche Hand: 200'000 mühsam ersparte Franken flossen vollumfänglich in Technologietitel wie Fantastic, Think Tools, Distefora und COS Computer. CASH liegt die vollständige Liste der Käufe von Frau Z. vor: Von den 200'000 Franken sind über 180'000 Franken wegpulverisiert worden. «Was ich bemängle, ist, dass die Anlageberater einem kleinen Konto von 200'000 Franken nicht sagen, wann man verkaufen soll oder wenn eine Gefahr droht», schreibt Frau Z. weiter.
Frau Z. ist unter den frustrierten Kleinanlegern, die mit CASH in Kontakt traten, insofern eine Ausnahme, als sie in Titel der so genannten Neuen Märkte investiert hat. Sonst fällt nämlich auf, dass unter den grössten genannten Anlageflops kaum Titel des viel gescholtenen New Market vorkommen: Die grössten Flops für die Kleinanleger waren und sind so genannte Blue Chips wie ABB, Clariant, «Zürich» oder Swissair.
Viele Anleger fühlten sich von den Beratern zum Kauf genötigt
Mit ihrem Ärger über die Bankberater ist Frau Z. hingegen beileibe nicht allein. Robert Rüdisüli aus Kaltbrunn schreibt: «Mein damaliger Anlageberater bei der UBS hat mir im Februar vergangenen Jahres Aktien von EM.TV zum Kauf empfohlen. Ich habe diese dann zum Preis von 105 Euro gekauft. Im Mai 2000 fiel die Aktie auf etwa 75 Euro. Auf meine Anfrage hin, ob man die Papiere nicht abstossen sollte, wurde mir vom Bankberater erklärt, dass sie an der Kaufempfehlung immer noch festhalten (zurzeit beträgt der Kurs 2.18 Euro, Anm. der Red.). Ich frage mich, was für Analysten so etwas in die Welt setzen können», ärgert sich Robert Rüdisüli.
Herr Hans Anderegg aus Ennetmoos sagt in seinem Zorn nichts weniger, als dass man die UBS einklagen sollte. Laut seiner Aussage hat ihm die UBS Stans auf dem Höhepunkt der New-Economy-Hysterie New-Market-Fonds (Valor 10324336) zum Ausgabepreis von 100 Euro förmlich aufgeschwatzt. Unterdessen steht der Fonds bei 23 Euro. Zudem habe man ihm ständig und immer wieder ABB zum Kauf empfohlen.
Die Liste liesse sich beliebig verlängern: Psychiater N. Z. aus dem Schaffhausischen behauptet, seine Bank habe ihn praktisch gezwungen, «Zürich»-Aktien zu kaufen, obwohl er eigentlich lieber Bâloise genommen hätte.
Auch wenn die frustrierten Kleinanleger nicht mit Vorwürfen an Analysten und auch an Journalisten sparen, gibt letztlich die grosse Mehrheit sich selbst die Hauptschuld am Debakel. «Eigentlich bin ich selber schuld, weil ich den Aussagen der Finanzanalysten und allen möglichen Zeitschriften jeweils Glauben schenkte», meint ein Kleinanleger. Er will anonym bleiben, weil «ich in einem kleinen Dorf im Kanton Aargau wohne und mein Misserfolg zu einiger Schadenfreude Anlass geben würde». Kleinanleger Hans U. Schoch aus Wittenbach gibt die Schuld «den Über- und Untertreibungen von Analysten im Zusammenspiel mit unkritischen, recherchierfaulen Medien».
An einen Ausstieg denken trotz Verlusten nicht viele
Treffend fasst André Jordi die Schuldfrage zusammen: «Viele Investoren und/oder Spekulanten haben den gesunden Menschenverstand zu Gunsten des schnellen Geldes aufgegeben. Dabei wurden sie von vielen Bankberatern und Analysten in ihrem Irrtum bestärkt.» Und fast schon philosophisch sieht Kleinanleger Marcus Cathomas die Schuldfrage: «Jede Übertreibung und Gier wird irgendwann einmal bestraft. Jeder bestimmt selbst, ob er bei diesem Treiben mitmachen will oder nicht. Der Schuldige findet sich im Spiegel.»
Es gibt Kleinanleger, die sich mit Grausen komplett vom Börsengeschehen abgewendet haben. Von den über zwanzig Kleinanlegern, die sich in den letzten Tagen bei uns gemeldet haben, denkt aber nicht ein Einziger an den Ausstieg. Selbst Frau Z. aus dem Oberwallis will erst dann aussteigen, wenn «ich mein Geld wiederhabe». Der Börsen-Roulettetisch bleibt also gut besetzt. Hoffen wir für alle, dass die Kugel nicht ständig weiter in die Null fällt!
«Nie mehr auf Analysten hören, die einen Käse nach dem andern erzählen»
Drei enttäuschte Kleinanleger stehen zu ihren gescheiterten Investments und erzählen, wie sie sich angesichts ihrer enormen finanziellen Verluste fühlen. Grundtenor ist die Wut auf Anlageberater und vor allem auf sich selber.
Wie ist Ihre Stimmung angesichts des Börsendebakels? Nicht gerade grossartig, eher frustriert.
Was sind Ihre Konsequenzen? Weniger auf Analysten hören und sich selber mehr mit dem Thema befassen.
Ist Ihr Leben beeinträchtigt? Ja, wir haben jetzt einfach weniger Geld. Das ist hart, weil ich daran bin, ein eigenes Geschäft aufzubauen.
Was sind Ihre grössten Flops? Clariant und ABB.
Ihr einziger Lichtblick? Dass ich meine Sony-Aktien rechtzeitig verkauft habe.
Wer ist am Debakel schuld? Der Leichtsinn der Analysten. Die Kleinanleger haben wenig andere Möglichkeiten und müssen sich einfach auf die Analysten verlassen können.
Hansruedi Peter, Lüscherz
Wie ist Ihre Stimmung angesichts des Börsendebakels? Zurzeit wieder besser. Ich habe das Gefühl, dass es wieder aufwärts geht.
Was sind Ihre Konsequenzen? Nicht mehr mit Optionen handeln.
Ist Ihr Leben beeinträchtigt? Zwischenzeitlich schon. Ich habe die Sicherheiten auf mein Haus verspielt. Das führte zu Existenzängsten, eine Weile lang konnte ich an nichts anderes mehr denken.
Was sind Ihre grössten Flops? Optionen auf Lucent und Apple, Fantastic.
Ihr einziger Lichtblick? Eigentlich keiner.
Wer ist am Debakel schuld? Ich selbst.
Werner Stauffer, Wolfhausen
Wie ist Ihre Stimmung angesichts des Börsendebakels? Entsetzt. Wütend. Und doch will ich durchhalten.
Was sind Ihre Konsequenzen? Nie mehr auf Analysten hören, die einen Käse nach dem anderen erzählen, und auch nicht auf Bankberater, die nur Aktien verkaufen wollen. Vermutlich werde ich aufhören.
Ist Ihr Leben beeinträchigt? Wenn ich gewusst hätte, wies läuft, hätte ichs bleiben lassen. Jetzt arbeite ich einfach und spare.
Was sind Ihre grössten Flops? Clariant, Kudelski, Jomed.
Ihr einziger Lichtblick? Keiner, nur Verluste.
Wer ist am Debakel schuld? Analysten, Money 24, ich selbst.
Roland Cadisch, Chur
illustration: igor Kravarik
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Baldur der Ketzer
14.09.2001, 23:43
@ Tofir
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Re: vorhin: Lufthansa-Wert liegt jetzt unter Wert der Flugzeugflotte (owT) |
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YIHI
14.09.2001, 23:44
@ Baldur der Ketzer
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Re: vorhin: Lufthansa-Wert liegt jetzt unter Wert der Flugzeugflotte (owT) |
Die Vollendung des Kapitalismus: Mehrheit aufkaufen, Gesellschaft liquidieren.. aber so einfach ist es eben doch nicht.. Vergiss die Schulden nicht!
Gruss
Daniel
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mguder
15.09.2001, 00:32
@ YIHI
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Börsenhandel ist ein loser's-game! |
So war's schon immer und so wird es immer sein. Wer dabei gewinnen will, MUSS diese Tatsache akzeptieren und danach handeln. Im Klartext:
Man darf Positionen nur solange halten, wie sie in die gewünschte Richtung laufen.
Die Kleinanleger, die alles verloren haben, sind zuallererst selbst schuld, auch wenn sie gern mit dem Finger auf die Analysten zeigen. Diese sind nicht mehr als eine Art Sportreporter. Wenn ein Sportreporter sagt, Schalke werde Meister, so muss man noch lange kein Geld darauf wetten.
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GSF
15.09.2001, 01:07
@ YIHI
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Tja mein Freund, große Worte |
und wenig dahinter oder?
Dich interessieren doch Schulden einzelner Unternehmen genau so wenig
wie mich?!
Warum geht’s denn wirklich?
Den schnellen € zu machen denn nur das zählt heutzutage -( Spaßgesellschaft )-
ist doch so oder?
Du bist Daytrader genau wie ich und wir verdienen gut an den Deppen die uns ihre Papiere für nen Spottpreis überlassen um sie dann wieder für teures Geld zu verhökern.
Schade,
würde gerne mehr hier zum Besten geben aber mir fehlt die Zeit,
einige Postings schreien aber geradezu nach Widerspruch mal sehen....
Gruß
GSF
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