SportiSteffen
15.09.2001, 20:44 |
Demokratie Thread gesperrt |
~ Demokratie = Meinungsvielfalt, Freiheit des Einzelnen, Herrschaft ALLER, Gerechtigkeit
~ Staat = Schutz der Demokratie
~ Gesetze = Regeln, um einen Staat zu organisieren
Menschen = die Waffe, um / zu:
1. Gesetze subjektiv zu beeinflussen,
2. den Staat zu regieren, zu lenken,
3. die Demokratie abzuschaffen,
4. ihre Gegner organisiert auszuschalten,
5. ihrem Egoismus treu zu bleiben und
6. Unmündigkeit und Verantwortungsloskeit.
Ich frage mich deshalb, ob eine Demokratie, die von Menschen geführt wird jemals gerecht und demokratisch sein kann. Sollte ein Urteil im Namen des Volkes gefällt werden oder im Namen des Gesetzes, wenn Menschen auch im Jahre 2001, auch in den USA, noch zu einem tobenden Mob werden können, der Launen und Parteiischkeit ausgesetzt ist?
Gruß,
STEFFEN
PS: Die laufende Diskussion ist KEIN OFFTOPIC. Wir reden hier um die Grundlagen der Wirtschaft und der Börse. Einige meinen, dass es hier lediglich ums Geldverdienen geht. Jedem das seine, aber mal ganz abgesehen davon dass Kleinanleger grundlegend betrogen und geschröpft werden; wenn keiner von uns kämpft verlieren wir kampflos und werden nicht mehr lange bestehen, wir sind einer Willkür ausgesetzt, die es zu bekämpfen gilt!
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YIHI
15.09.2001, 20:52
@ SportiSteffen
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Ich bin ganz Deiner Meinung. |
und Offtopic ist das gar nicht. Denn nach den Grundgesetzen der Demokratie sind wir VERPFLICHTET, DIESEN Staatsaparat zu stürzen.
Gruss,
Daniel
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Josef
15.09.2001, 20:58
@ SportiSteffen
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@Sportisteffen: Demokratie: Diese kann nur funktionieren, wenn die Medien- |
diktatur abgeschafft wird und die Menschen von den gewaehlten"Volksvertretern"
nicht dauernd angelogen werden. Ich bin mir nicht sicher, ob das in solchen
Massendemokratien wie USA, Deutschland, Frankreich usw.funktionieren kann.
Die Schweiz ist klein und uebersichtlicher. Die Leute kennen einander
besser. Demokratie im eigentlichen Sinne scheint nur in kleineren
Einheiten richtig.
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Amanito
16.09.2001, 11:03
@ YIHI
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volle Zustimmmung (owT) |
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nereus
16.09.2001, 11:56
@ SportiSteffen
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Re: Demokratie - ich sehe es ein wenig anders |
Hallo Steffen!
Du schreibst:
Demokratie = Meinungsvielfalt, Freiheit des Einzelnen, Herrschaft ALLER, Gerechtigkeit
Einspruch!
In einer Demokratie geht die Staatsgewalt vom Volke aus und in den zyklisch wiederkehrenden Wahlen, bei denen die Volksvertreter / Parteien geheim bestimmt werden, entscheidet das Mehrheitsprinzip bei gleichzeitigem Schutz der Minderheiten.
Inwieweit diese Prinzipien ausgehöhlt worden sind und werden ist sicher einen Disput wert.
Aber die Herrschaft ALLER kann es nicht geben. Das ist schon theoretisch unmöglich.
Staat = Schutz der Demokratie
Einspruch!
Ein Staat ist die höchstorganisierte Ordnungseinheit des menschlichen Zusammenwirkens bei der diese Einheit das Monopol der legitimierten Gewaltanwendung hat.
Es gibt auch Staaten mit Monarchie und da leben die Leute nicht nur schlecht.
Die Ostblockstaaten waren auch Staaten und dort regierten Diktaturen, mal mehr und mal weniger erträglich.
Hier mal meine stark vereinfachte Definition:
Ein Staat soll einer großen Anzahl von Menschen, auf einem gemeinsamen Territorium lebend, eine funktionierende Ordnung geben.
Gesetze = Regeln, um einen Staat zu organisieren
Einverstanden!.. und entschuldige bitte wenn das Obenstehende etwas schulmeisterlich klang.
..
Ich frage mich deshalb, ob eine Demokratie, die von Menschen geführt wird jemals gerecht und demokratisch sein kann.
Demokratisch schon, aber gerecht? Was verstehst Du unter gerecht?
Eine Normierung des Zusammenlebens der Menschen oder die Erfüllung aller Wünsche?
Mir ist bei meinen eigenen Überlegungen immer wieder aufgefallen, dass ich bei meiner gedachten totalen Gerechtigkeit, immer wieder in der Diktatur gelandet bin.
Die vollständige Überwachung und Einhaltung der Gerechtigkeit kann nur ein totalitärer Staat übernehmen. Nur ist ein totalitärer Staat wiederum gerecht?
Das ist ein ziemlich schwerer Brocken und je weiter Du darüber nachdenkst desto mehr kommst du in den Wald.
Sollte ein Urteil im Namen des Volkes gefällt werden oder im Namen des Gesetzes, wenn Menschen auch im Jahre 2001, auch in den USA, noch zu einem tobenden Mob werden können, der Launen und Parteilichkeit ausgesetzt ist?
Ob im Namen des Volkes oder des Gesetzes Urteile gefällt werden ist egal, denn es kommt auf das selbe heraus. Die Bevölkerung hat sich irgendwann die Gesetze mal gegeben, transformiert über ihre Regierung bzw. Staatsgewalt.
Der tobende Mob ist zumindest erst mal menschlich.
Wichtiger ist ob die Regierung den Aufforderungen des Mobs auch Folge leistet oder in Besonnenheit reagiert.
Die tobenden Amerikaner die Verwandte und Bekannte verloren haben, kann ich im ersten Augenblick des Leids verstehen.
Die jubelnden Palästinenser irgendwo auch. Was soll man den von einem in Lagern lebenden Menschen erwarten, der in einem fast ständigen Krieg lebt und ggf. in den vergangenen Jahren Familienmitglieder verloren hat.
Ob alle gejubelt haben oder nur einige Wenige lassen wir mal dahingestellt.
Soweit entfernt sind der tobende Amerikaner und der tobende Palästinenser in ihrem Leid nicht einmal.
Den einen hat es jetzt mit voller Wucht getroffen und den Anderen drückt das Schicksal schon seit vielen Jahren nieder.
mfG
nereus
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Baldur der Ketzer
16.09.2001, 13:09
@ nereus
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Re: Demokratie - ich sehe es ein wenig anders |
>Die Bevölkerung hat sich irgendwann die Gesetze mal gegeben, transformiert über ihre Regierung bzw. Staatsgewalt.
Hallo, nereus,
auch das ist nicht ganz zutreffend, das deutsche Volk konnte nicht mal über das Grundgeschwätz abstimmen.
Heute machen einzelne Ministerialbeamte die Gesetze, lügen teils bewußt und vorsätzlich, um ihre Ansichten gegen die Opponenten durchzudrücken, und werden dennoch nicht zurückgestutzt. Deren abstruse Vorstellungen werden Gesetz für 80 Millionen Untertanen......
Nein, die Bevölkerung gab noch nie Gesetze, es ist"der Gesetzgeber", der einem Ritus entspricht, einem Kult gleich, wonach mehrfach vor einer Handvoll wechselnder, höchstbezahlter Anwesender in einem riesigen Gebäude eine Materie vorgetragen wird, die nicht mal Fachleute verstehen, um dann ihre Greifwerkzeuge in die Luft zu heben, wenn danach gefragt wird.
Worauf es dann für alle gilt, was hierdurch Gesetzeskraft erlangt.
Wie sehr eherne Prinzipien ausgehölt wurden, zeigen die Ereignisse der letzten Jahre.
Es fördert Übelkeit und Erbrechen. Lassen wir es besser.
Beste Grüße vom Baldur
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nereus
16.09.2001, 13:38
@ Baldur der Ketzer
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Re: Demokratie - ich sehe es ein wenig anders |
Hallo Baldur!
Grundgeschwätz
Deine Ausdrucksweise ist mal wieder genial. ;-)
Ich wollte mit der Antwort an Steffen eigentlich nur zum Ausdruck bringen, daß wir alle nicht nur unschuldig an dem ganzen Dillema sind.
Jeder richtet es sich doch einigermaßen gemütlich in dieser Welt ein und paßt sich ihr geschmeidig an.
Gehen wir doch selbst in die Politik und versuchen was zu ändern!
Nein, das habe ich jetzt nicht so ernst gemeint.
Ich habe bei der vielen Fingerzeigerei -"da ist der Bösewicht der für diese ganzen Übel verantwortlich ist" - immer etwas Bauchweh.
Eine Petition zu unterschreiben finden wir lächerlich.
Eine Spende zu geben macht eh keinen Sinn, da die Kohle in schwarzen Kanälen verschwindet.
Die Politiker sind alle doof und wir sind es nicht.
Die Banken und Versicherungen sind alle kriminell und wir wandeln im blütenweisen und unbefleckten Hemd auf dieser unserer Erde.
Ein Lügendetektor würde niemals etwas registrieren wenn wir alle vorüberziehen.
Baldur! Du bist selbst ein kluger Kopf und weißt wie ich das jetzt meine.
Ich gebe zu, ich bin zu träge etwas zu ändern.
Aus diesem Grund fällt aber dann auch meine Kritik etwas weniger deftig aus.
mfG
nereus
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