vielleicht ein paar" Rufer in der Wüste"...: 
 
 >>> US-Intellektuelle in Sorge um Demokratie  
 Hamburg (dpa) - Renommierte US-Autoren und Wissenschaftler sehen keine Alternative zum Kampf gegen 
 den Terrorismus. Sie fürchten durch den angekündigten Krieg aber Schaden für die Demokratie in den USA 
 und das Ansehen des Landes in einigen Regionen der Welt.. 
 
 
 «Jedes Mal, wenn die Vereinigten  
 Staaten Krieg geführt haben, haben die Bürgerrechte - die Rechte des einzelnen Bürgers gegen den Staat - 
 gelitten», sagte der Philosoph Richard Rorty (Stanford- Universität) in einem Beitrag für die am Montag 
 erscheinende Sonderausgabe der Wochenzeitung «Die Zeit».  
 Rorty zeigte Verständnis für eine militärische Reaktion der USA, kritisierte aber zugleich die 
 Bush-Administration. «Der John-Wayne- Machismo, der uns dazu brachte, weiterhin Menschen in Vietnam 
 zu töten, obwohl wir längst wussten, dass wir diesen Krieg nicht würden gewinnen können, beherrscht nach 
 wie vor die Politik in Washington.» Was immer nun geschehe - sicher sei, dass sich Amerika noch stärker 
 militarisieren werde, als es ohnehin schon ist. Rorty bezweifelt, dass die US-Regierung die Ã-ffentlichkeit 
 wahrheitsgemäß informiere. 
 Der Schriftsteller Norman Mailer hält neben der Terrorbekämpfung ein politisches Umdenken der USA für 
 notwendig. Die Amerikaner sollten «endlich lernen, weshalb so viele Menschen ihr Land verabscheuen», 
 meinte Mailer in einem von der «Welt am Sonntag» veröffentlichten Beitrag. Große Teile der Welt und 
 besonders die zurück gebliebensten Nationen empfänden die USA als «ihre kulturellen und ästhetischen 
 Unterdrücker». 
 Vor allem den Armen werde das einzige, was sie haben, genommen, ihre Wurzeln. «Bis Amerika den 
 Schaden begreift, den es anrichtet, indem es darauf besteht, dass der amerikanische, auf Profit ausgerichtete 
 'way of life' nicht notwendigerweise zu allen Ländern passt, werden wir in Schwierigkeiten sein», befürchtet 
 Mailer. Er schloss mit den Worten: «Wir werden die meistgehasste Nation auf der Erde sein.» 
 Mailer sprach sich dafür aus, die stählernen Zacken des zerstörten World Trade Centers als nationales 
 Denkmal stehen zu lassen. 
 Nach Ansicht des Harvard-Professors Samuel Huntington (Der Kampf der Kulturen/The Clash of 
 Civilisations, 1996) ist eine Koalition der USA mit ihren Verbündeten und islamischen Staaten gegen den 
 Terrorismus notwendig, um einen «Kampf der Kulturen» zwischen westlicher und islamischer Welt doch 
 noch zu vermeiden. Entscheidend sei, wie islamische Staaten jetzt mit den USA zusammen arbeiten. «Wenn 
 diese Staaten diesen Krieg aussitzen, sich gar mit den Verbrechern solidarisieren, wächst die Gefahr, dass 
 daraus tatsächlich ein Clash of Civilizations wird und nicht bloß ein Kampf der zivilisierten Gesellschaften 
 gegen die Kräfte des Bösen», sagte Huntington der «Zeit». 
 Der Strategie-Experte betonte, es sei sehr schwer, einen Feind zu bekämpfen, der in vielen Ländern und 
 kleinen Zellen arbeite und «zweifellos den nächsten Schlag» vorbereite. «Man muss offensiv vorgehen, diese 
 Gruppen infiltrieren und kampfunfähig machen... Man macht sie ausfindig und schaltet sie aus», nannte 
 Huntington als einzige Option gegen todesbereite Fanatiker. «Grundsätzlich bleibt allerdings das Problem, 
 dass der Terror teilweise von Staaten, teilweise aber von kleinen Gruppen organisiert wird, die von der 
 Globalisierung profitieren...» Nur mit Hilfe ihrer Verbündeten und islamischer Staaten könnten die USA 
 denn auch diesen Krieg gewinnen. 
 Für den US-Schriftsteller E.L. Doctorow ist die amerikanische Gesellschaft nach dem Terror eng 
 zusammengerückt und steht jetzt geschlossen hinter Präsident Bush. Was dessen Handlungsfähigkeit angeht, 
 erwartet Doctorow eine ähnliche Entwicklung wie während des Zweiten Weltkriegs, «als trotz 
 Meinungsverschiedenheiten im Inneren das Land geschlossen hinter den Kriegsanstrengungen stand», sagte 
 Doctorow, dessen New-York-Roman «City of God» soeben auf Deutsch erschienen ist, der «Zeit». 
 Der Brite Frederick Forsyth, einer der erfolgreichsten Thriller- Autoren («Der Schakal»), hat schon vor 18 
 Jahren die Idee zu einem Buch über ein Attentat mit einem Flugzeug auf einen Wolkenkratzer verworfen. 
 «Ich habe das nie verwendet, weil ich nicht dachte, dass der durchschnittliche Leser das für glaubhaft halten 
 würde», schrieb Forsyth in einem Leserbrief an die Londoner Zeitung «The Sunday Telegraph». Außerdem 
 habe er niemals ein Komplott beschreiben wollen, das leicht zu kopieren sei. 
 Die Lektion aus den Terrorangriffen auf die USA ist nach Forsyth: «Die Tage der Selbsttäuschung des 
 Westens sind vorbei.» «30 Jahre lang haben wir uns im Westen selbst belogen und geglaubt, wir könnten 
 mit Terrorismus auf niedrigem Niveau leben.» Ein Kompromiss sei jetzt sinnlos. «Die Forderungen der 
 Terroristen sind unerfüllbar und der Westen kann nur den Fehdehandschuh aufnehmen und zurückschlagen.» 
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