Quelle: BÃ-RSENMAN-NEWSLETTER vom 19. September 2001
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1. OnAir: Luftfahrt: Massive Stellenstreichungen befürchtet
Der amerikanische Flugzeughersteller Boeing will in den
nächsten Wochen bis zu 30.000 Arbeitnehmer entlassen. Boeing
rechnet damit, dass die Nachfrage nach Passagierjets um 20 bis
30 % einbricht. Strategie: Schrumpfen, um Verluste zu
vermeiden. Airbus-Hersteller EADS muss mit ähnlichen Einbußen
rechnen, hat aber noch keine Maßnahmen angekündigt.
Die Hersteller sitzen am Ende der Nahrungskette, die in den
Reisebüros beginnt. Dort sind die Flugbuchungen nach den
Terroranschlägen um bis zu 50% eingebrochen - zumindest in
Nordamerika. Der Online-Vermarkter Priceline hat deshalb schon
die Hälfte seines Börsenwerts verloren. Am schlimmsten
betroffen: die Fluggesellschaften. Der US-Linie Continental
fehlen täglich 30 Mio. Dollar Umsatz, spätestens im November
droht der Konkurs, US-Airways und American Airlines planen
Massenentlassung. Als Notmaßnahme will der Kongress bis zum
Wochenende ein Unterstützungspaket für die Airlines in Höhe von
15 Mrd. Dollar verabschieden.
Weniger dramatisch sind die Auswirkungen für die deutsche
Lufthansa: Abgesehen von den Nordatlantikrouten sind die
Buchungen nur geringfügig zurückgegangen. Trotzdem trifft sich
heute der Aufsichtsrat. Vermutlich wird er die Gewinnprognose
für das laufende Jahr reduzieren: von 700 auf unter 500 Mio.
Euro. Unschön, aber nicht dramatisch. Dennoch - die Kurse der
großen Airlines haben in den vergangenen Tagen zwischen 20 und
60% verloren. Einzige Ausnahme: World Airways mit plus 22%.
Hintergrund: Das Unternehmen transportiert Personen und Fracht
für einen Top-Kunden - die amerikanischen Streitkräfte.
Gruß
Bodo
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