Bodo
31.07.2000, 20:17 |
UMTS: Auktion um Mobilfunklizenzen startet verhalten Thread gesperrt |
Der mit Spannung erwartete Milliardenpoker um die UMTS-Mobilfunklizenzen hat am Montag zurückhaltend begonnen. Insgesamt boten die Bewerber kurz vor Ende des ersten Auktionstages in Mainz für die vier bis sechs Lizenzen rund 2,3 Mrd. DM.
Mit gut einer Mrd. DM für zwei Frequenzpakete legte die Telefongesellschaft Mobilcom mit ihrem Partner France Telecom das höchste Gebot vor. Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Karl-Heinz Scheurle, sprach von einem vorsichtigen und strategischen Vorgehen der Bewerber. Die Bieter seien sehr sparsam, sie"bieten nur das Nötigste". Bis auf Mobilcom bewegten sich die Bewerber zunächst nur leicht über den Mindestgeboten von 100 Mio. DM für ein Frequenzpaket.
Entsprechend schnell änderte sich in jeder Runde das Gesamtbild. Bereits zum Auftakt der Auktion zeichnete sich ab, dass die führenden deutschen Mobilfunkbetreiber D1 (T-Mobil) und D2 (Mannesmann Mobilfunk/Vodafone) drei Frequenzpakete ersteigern wollen. Alle Bieter waren am Montagabend Scheurle zufolge noch im Rennen.
"Verhaltener Auftakt deutet auf lange Versteigerung hin"
Jeder der sieben Bewerber muss mindestens zwei, darf aber höchstens drei der zwölf Frequenzblöcke ersteigern. Hieraus ermittelt sich auch die Anzahl der UMTS-Lizenzen in Deutschland von vier bis sechs. Die Versteigerung ist erst abgeschlossen, wenn keiner der Bewerber in einer Auktionsrunde ein höheres Gebot vorlegt. Ein Ende der Versteigerung ist derzeit nicht absehbar. Der verhaltene Auftakt deute eher auf einen längeren Verlauf, sagte Scheurle. Experten hatten vor Beginn der Auktion von mehreren Wochen gesprochen.
Auch die Höhe der Erlöse sei noch unklar. Nach dem enormen Preis, der bei der Auktion der UMTS-Lizenzen in Großbritannien erzielt worden waren (75 Mrd. DM), wurden für Deutschland anfänglich Summen von bis zu 120 Mrd. DM genannt. Inzwischen ist in der Branche Ernüchterung eingetreten. Während Telekom-Analysten nach wie vor Einnahmen von bis zu 80 Mrd. DM erwarten, warnte vor wenigen Tagen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung vor übertriebenen Hoffnungen.
Ursprünglich hatte sich ein Dutzend Unternehmen um eine UMTS-Lizenz beworben. Davon war ein Bewerber nicht zugelassen worden. In den folgenden Wochen zogen drei Bieter ihre Bewerbung zurück (Talkline, MCI Worldcom, Vivendi). Zwei weitere bildeten eine neue Bietergemeinschaft (E-Plus/Hutchison).
Regulierungsbehörde will Staatskassen nicht füllen
Die bislang größte Auktion in Deutschland war mit knapp zweistündiger Verspätung in der Mainzer Niederlassung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gestartet. Das große Interesse an der UMTS-Versteigerung hatte gleich zu Beginn der Auktion die Server der Regulierungsbehörde zum Absturz gebracht. Wegen der hohen Zahl an Zugriffen (5000 pro Sekunde) war die Internetseite der Behörde www.regtp.de nicht mehr abrufbar. Ursprünglich wollte die Regulierungsbehörde die Ã-ffentlichkeit fortlaufend nach jeder Runde über Höchstgebote und Bieter informieren.
Vor Auktionsbeginn sagte Scheurle erneut, dass es nicht das Anliegen der Regulierungsbehörde sei, die Staatseinnahmen zu mehren, sondern für ein faires und effizientes Verfahren zu sorgen. Das Auktionsverfahren war im Vorfeld auch von Experten kritisiert worden, unter anderem weil keine exklusiven Lizenzen für Neueinsteiger vorgesehen sind. Praktisch können die vier deutschen Mobilfunkbetreiber alle Neulinge verdrängen, wenn sie eine ausreichende Summe für drei Frequenzpakete bieten.
Nichts dem Zufall überlassen
Die Unternehmen wollen die Ersteigerung einer Lizenz selbstverständlich nicht dem Zufall überlassen. Die Deutsche Telekom beispielsweise habe sich in einem Projektteam zwei Jahre lang speziell auf die UMTS-Auktionen im In- und Ausland vorbereitet, sagte Philipp Schindera, Sprecher von T-Mobil, der Financial Times Deutschland Online."Über unsere Taktik werde ich natürlich nichts verraten", sagte Schindera. Er begrüßte jedoch ausdrücklich, dass sich der Preis im deutschen Auktionsverfahren in kleinen Schritten fortbewegt.
Experten schätzen die Einnahmen durch die Versteigerung auf etwa 60 Mrd. DM. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) will mit dem Geld Staatsschulden tilgen. Die Gefahr, dass die Telekommunikationsunternehmen die Investitionen durch hohe Gebühren bei den Verbrauchern wieder hereinholen, sieht der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Siegmar Mosdorf (SPD) nicht. Vier bis sechs Lizenznehmer sei eine Zahl, die für Wettbewerb sorge. Dies werde sich letztlich auf die Preise für die Verbraucher auswirken, meinte Mosdorf.
T-Mobil-Sprecher Schindera sagte, UMTS sei ein Angebot für die breite Masse."Und das funktioniert nicht mit hohen Einstiegspreisen."
Nach Einschätzung der Hamburger Unternehmensberatung Mummert und Partner schwächt die Versteigerung die deutschen Telekom-Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit, denn in den meisten europäischen Ländern seien die UMTS-Lizenzen günstiger zu haben. Wegen der hohen Kosten warte auf die Konzerne eine lange finanzielle Durststrecke. Verbraucher hätten deshalb mit deutlich höheren Gebühren zu rechnen.
Quelle: http://www.ftd.de/tm/tk/FTD4C2JQBBC.html?nv=hptn
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dottore
31.07.2000, 20:35
@ Bodo
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Re: UMTS: Auktion um Mobilfunklizenzen startet verhalten |
Hast so recht, Bodo. Seine Exzellenz, der Herr BuFiMin geruhen selbst (unter der Hand heute) nur noch mit einem Erlös von 12 bis maximal 20 Milliarden zu rechnen.
d.
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Bodo
31.07.2000, 20:37
@ dottore
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Außer Mobilkom, haben alle deinen Beitrag gelesen... owT |
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>Hast so recht, Bodo. Seine Exzellenz, der Herr BuFiMin geruhen selbst (unter der Hand heute) nur noch mit einem Erlös von 12 bis maximal 20 Milliarden zu rechnen.
>d.
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dottore
31.07.2000, 20:40
@ Bodo
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Re: Mobilcom - Chef war zu verliebt, jetzt in den Flitterwochen... Mitleid! |
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Emissionär
31.07.2000, 22:09
@ Bodo
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UMTS bereits überholt? |
Hallo liebe Gemeinde.
Hat jemand zufällig die Sendung im ARD (glaub´ ich zumindest) am Donnerstag oder Freitag abend gesehen?
Da wurde ein junger Mann (Student?) interviewt, der die alte Wap-Technologie aufgepowert hat, durch eine von ihm patentierte Technik, und damit auf ca. 80% der neuen UMTS Datenübertragungsrate kommt.
Namhafte Firmen wurden bei ihm bereits vorstellig, wobei einige Techniker den Kopf geschüttelt haben, weil sie selbst nicht drauf gekommen sind. Die Firmen selbst zeigten hingegen wenig Interesse, außer Angebote, das alles wieder schnell verschwinden zu lassen.
Einzig Siemens möchte einen kleinen Test damit starten.
Denkt mal nach - Bestehende Infrastruktur könnte genutzt werden und keine teuren UMTS Lizenzen nötig.
Ich stell´ mir das so vor wie bei Glasfaser- und Kupferkabel. Bei entsprechender Technik (ADSL) ist auch das Kupferkabel nicht mehr schlecht.
Hat das wer gesehen und sind meine Informationen soweit richtig?
Was meint ihr dazu?
MfG
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black elk
31.07.2000, 22:17
@ Emissionär
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Re: WAP - Angst, wer hat denn sowas.. (Consors-Werbung) |
>..der einzige der an WAP verdient, ist der Mann aus der Consors-Werbung. Wer braucht den sonst diese Technologie, Bauarbeiter, Müllmänner, Fitnessstudioinhaber und Luden vom Kiez. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
black elk, oh Moment mein Handy piept..!
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SonSon
31.07.2000, 22:54
@ Emissionär
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Schüler erfindet billige Alternative zu UMTS |
http://www.spiegel.de/wirtschaft/maerkte/nf/0,1518,87037,00.html
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Taktiker
31.07.2000, 23:41
@ Emissionär
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Mit sowas in der Art rechne ich eh in Bälde!! |
Die Lizenzen gelten über 20 Jahre!!!
Ein Tölpel, wer denkt, dass wir in 10 Jahren noch UMTS brauchen werden! Und 5 Jahre dauerts schon, bis der ganze Krempel verdrahtet ist, weitere 2 bis zur Marktdurchdringung und dann darf alles wieder abgebaut werden!
Irgendwie wird doch sowieso irgendeine technische Neuerung kommen, die UMTS überflüssig macht. Sehe auch die Chance im Aufpeppen"alter" Techniken. Gibt genügend Firmen, die beim UMTS-Lizenzwahn nicht mitmachen wollten und mit Verve an der Migration der bewährten Techniken arbeiten werden.
Wozu bitte brauch ich denn UMTS? Wahrscheinlich mit Horrorgebühren, schwachen Akkus und nur 50% funktionsfähig... Ein WAP-handy erlaubt mir doch alles, was notwendig ist! Bisschen Datendurchsatz so wie jetzt bei E-Plus reicht doch völlig aus!
Wozu muß ich mir nen 1Mbit-Stream durch die Luft holen, um Formel1 auf nem UMTS-Display zu sehen?? Dafür gibts Fernseher mit Antenne, schon seit Jahrzehnten! Muß ich online Klamotten einkaufen auf nem Miniaturdisplay? CDs und Bücher bestell ich zuhause oder im Büro, nicht sonntags aus dem Biergarten! Mails und Postings bei JüKü's Board krieg ich zur Not auch mit WAP hin. Software lade ich mir zuhause und synce das mit meinem PDA. Wozu diese Bandbreite?
WOZU also braucht irgendjemand UMTS??? Wer zahlt all die neuen Sende-Empfangsanlagen, Telefone, Verkabelung, Satelliten, Werbung(!), teuren Manager, die Lizenzen??? Und wozu??
Ich sage Euch, das wird ein Schuß in den Ofen! Gabs da nicht mal sowas wie Iridium? Mit massenweise Satelliten hochgeschossen und dann *schwupps* alles wieder eingestampft?! Ich bin mir sogar sicher: UMTS wird ein Milliardengrab!
Wenn die große Mutter aller C-Korrekturwellen irgendwann während der Verkabelung all der neuen UMTS-Schüsseln eintrifft, dann will das eh keiner mehr kaufen.
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