JÜKÜ
28.09.2001, 09:57 |
MELDUNGEN AM MORGEN Thread gesperrt |
~ Die ProSiebenSat.1-Gruppe hat ihren Geschäftsausblick für
das laufende Jahr revidiert und dies mit den negativen
Auswirkungen der Anschläge in den USA auf den Werbemarkt
begründet. Nach Angaben des Unternehmens vom Freitag wird für
2001 mit einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses um rund 30
Prozent gerechnet, nachdem man bislang von einem Wert auf
Vorjahreshöhe ausgegangen sei. Zugleich werde nun von einem
Rückgang beim Umsatz von vier Prozent, beim Überschuss von rund
zehn Prozent sowie beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit)
und beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen
(Ebitda) von jeweils rund 20 Prozent gerechnet. ProSiebenSat.1
gehe ferner davon aus, dass der deutsche Fernsehwerbemarkt in
diesem Jahr um fünf bis sechs Prozent zurückgehen werde.
~ Der Softwarekonzern SAP plant nach eigenen
Angaben den Rückkauf eigener Aktien im Wert von bis zu 400
Millionen Euro. Der Erwerb eigener Aktien diene dem
Aktienoptionsplan beziehungsweise dem Erwerb von Unternehmen und
Unternehmensbeteiligungen gegen Aktien, teilte das Unternehmen
mit.
~ Die Münchener EM.TV & Merchandising AG hat im
ersten Halbjahr 2001 erwartungsgemäß weiter rote Zahlen
geschrieben. Vor Steuern betrage der Verlust 127 Millionen DM,
was vor allem auf Zinsaufwendungen von 279 Millionen DM und
Abschreibungen von 294 Millionen DM zurückzuführen sei, teilte
das Medienunternehmen am Freitag mit. Im zweiten Halbjahr rechne
EM.TV aber wieder mit einer Umsatz- und Ergebnisverbesserung im
Kerngeschäft.
~ Vorstandschefs führender deutscher Unternehmen haben einem
Bericht des"Handelsblatt" mit Bundeskanzler Gerhard Schröder
(SPD) über Konjunkturhilfen beraten. Dabei soll sich Schröder
bei dem Treffen bereits am vergangenen Montag zurückhaltend
gezeigt haben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf
informierte Kreise. Allerdings habe Schröder im Falle einer
weiteren Zuspitzung der konjunkturellen Situation Schritte der
Bundesregierung nicht ausgeschlossen. In einem Gespräch mit dem
"Handelsblatt" forderte unterdessen der Vorstandssprecher der
Deutschen Bank Rolf Breuer, eine"konzertierte
Aktion" von Regierung, Privatunternehmen und Gewerkschaften, um
die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen."Sondersituationen wie
diese erfordern ausnahmsweise Sondermaßnahmen", sagte Breuer dem
Blatt.
~ In Folge der negativen Geschäftsentwicklung wegen der
Anschlagsserie in den USA hat die Lufthansa einem
Zeitungsbericht zufolge den geplanten Börsengang ihrer
Catering-Tochter LSG SkyChefs in Frage gestellt. Unter Berufung
auf Unternehmenskreise berichtete die"Financial Times
Deutschland", der für Ende 2002 oder Anfang 2003 anvisierte
Termin für den Börsengang der Bordverpfleger-Tochter werde als
nicht mehr zu realisieren eingestuft.
~ Die Versicherer fordern einem Zeitungsbericht zufolge von
der Bundesregierung eine schnelle Änderung der
Bilanzierungsregeln, da sonst eine neue Verkaufswelle von Aktien
drohe. Wenn die Politik nicht in wenigen Tagen ein Signal gebe,
dass die Änderungen bis Jahresende in Kraft treten könnten,
würden die Unternehmen in großem Umfang Aktien und
Investmentfonds verkaufen, berichtete die"Financial Times
Deutschland" unter Berufung auf den Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV).
~ Der französische
INSEE-Geschäftsklimaindex fiel im September auf 94 von 99 im August. Das ist der niedrigste Stand seit
August 1996.
~ Das Geldmengenwachstum in der Eurozone, die zweite Säule der EZB-Geldpolitik stieg im
August weiter auf 6,7% (Juli 6,4%) und befindet sich damit klar über dem Referenzwert der EZB von 4,5%.
~ US-Elitetruppen sollen nach einem Bericht der USA-Today
bereits seit zwei Wochen in Afghanistan nach
bin Laden fahnden. Bisher sei es aber noch nicht ge-lungen,
ihn aufzuspüren.
~ Die US-Notenbank hat gestern Nachmittag im Auftrag
des japanischen Finanzministeriums Dollar gegen Yen
gekauft. Auch die Bank von Japan griff heute morgen
erneut in den Markt ein. Das Volumen der Interventionen
in den vergangenen zwei Wochen wird inzwischen
auf über 20 Mrd. USD geschätzt.
~ Finanzminister Shiokawa begründet die Interventionen
damit, dass Japan im Moment einen schwächeren Yen
nötig habe. Er betont die Entschlossenheit der Regierung,
auch weiter gegen eine Yen-Aufwertung anzukämpfen.
~ Frankfurt, 28. Sep (Reuters) - Eine Reihe von am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten hat Analysten zufolge erneut ein düsteres Bild der japanischen Wirtschaft gezeichnet. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im August den fünften Monat in Folge, die Quote verharrte jedoch auf ihrem Rekordniveau von fünf Prozent. Der Anstieg der Industrieproduktion um 0,8 Prozent im Monatsvergleich reicht Analysten zufolge nicht aus, um die Wirtschaft des Landes wieder in Gang zu bringen."Die Zahlen waren extrem schwach", kommentierte Shinichi Sato von Tokyo-Mitsubishi Securities die Konjunkturdaten. Japans Wirtschaftsminister Heizo Takenaka wies darauf hin, dass die Daten aus dem Zeitraum vor den Anschlägen in den USA stammten und die Auswirkungen der Anschläge auf die japanische Wirtschaft nocht nicht abzusehen seien.
Die Zahl der Arbeitslosen stieg im August im Vergleich zum Vorjahr um 260,000 auf 3,36 Millionen. Die wachsende Arbeitslosigkeit könnte Analysten zufolge besonders schwerwiegende Folgen für die japanische Wirtschaft haben, weil sie die Konsumfreudigkeit der Japaner weiter drosseln dürfte."Es wird mehr und mehr Arbeitslose geben und der private Verbrauch wird sich deutlich abschwächen", sagte Hiromichi Shirakawa von UBS Warburg. Vor allem die angekündigten Reformen der japanischen Regierung werden Analysten zufolge die Arbeitslosenzahlen weiter nach oben treiben. Die Regierung von Ministerpräsident Junichiro Koizumi plant unter anderem, den Banken die schnelle Abschreibung fauler Kredite zu ermöglichen.
Der niedrige private Verbrauch, der zwei Drittel des japanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht, ist eines der größten Probleme der japanischen Wirtschaft. Der Rückgang der Ausgaben von Lohn- und Gehaltsempfängern im August um 0,8 Prozent im Jahresvergleich deutet Analysten zufolge daraufhin, dass die japanischen Verbraucher sich weiter zurückhielten. Zudem setzte sich die seit beinahe zwei Jahren anhaltende Deflation in Japan auch im August fort. Die Verbraucherpreise fielen im August um 0,9 Prozent im Jahresvergleich.
Wenig Anlass zu Optimismus gab Analysten zufolge auch der leichte Anstieg der Industrieproduktion zum Vormonat im August. Im Jahresvergleich sei die Industrieproduktion um 11,7 Prozent zurückgegangen, sagte Sato."Einen Rückgang um mehr als 10 Prozent im Jahresvergleich hat es in den letzten 20 Jahren nur einmal, nämlich 1998, gegeben", sagte Sato ferner. Analysten sehen Japan nach diesen Daten auf die vierte Rezession in zehn Jahren zusteuern. Bereits im zweiten Quartal war das japanische BIP um 0,8 Prozent geschrumpft. Nach der gängigen Definition bedeutet ein schrumpfendes BIP in zwei aufeinander folgenden Quartalen eine Rezession.
~ Der britische Finanzminister Brown will an seinem
Sparkurs festhalten, obwohl die Terroranschläge die
globale Wachstumsverlangsamung wohl noch verstärken
werden. Stimmen aus dem Finanzministerium lehnen
Konjunkturprogramme ab, damit die Finanzierung
möglicher Militäroperationen gesichert bleibt.
~ Das neuseeländische Bruttoinlandsprodukt ist im
zweiten Quartal unerwartet stark um 2,0% (q/q) bzw.
2,3% (y/y) gestiegen. Der wichtigste Wachstumsimpuls
kam dabei von der Investitionstätigkeit.
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JüKü
28.09.2001, 12:44
@ JÜKÜ
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Re: Reaktionen auf Breuer-Vorschlag |
Mit seiner Forderung nach einer konzertieren Aktion zur Konjunkturbelebung nach den Anschlägen in den USA findet Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer<DBKGn.DE> bei Bankanlysten kein Verständnis."Das macht den Eindruck eines blinden Aktionismus, der dazu noch noch von Brancheninteressen geleitet ist. Ich habe das Gefühl, dass die Konzernchefs ihre eigene Wunschliste abgegeben haben", sagte Volker Nitsch von der Bankgesellschaft Berlin. Andere Analysten bezeichneten die Vorschläge als"völlig deplatziert" und"Interessengeleitet".
Breuer hatte in einem Zeitungsinterview unter anderem vorgeschlagen, die öffentliche Hand solle einen zweistelligen Euro-Milliardenbetrag vor allem für Infrastruktur-Investitionen zur Verfügung stellen. Ebenso sollten die Privatunternehmen ihre Investitionen erhöhen und die Banken die Finanzierung sichern.
Die von Breuer geforderte konzertierte Aktion von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften halten die Experten für wenig sinnvoll."Jeder Vorschlag, die öffentlichen Ausgaben jetzt zu erhöhen - und sei es für Infrastruktur - ist völlig deplatziert", sagte Jürgen Pfister von der Commerzbank. Grundsätzlich würde er Investitionen in die Infrastruktur begrüßen, diese müssten aber durch Umschichtungen gegenfinanziert werden und dürften nicht zu Mehrausgaben führen.
Nach Ansicht Pfisters wäre ein Vorziehen der Steuerreform in Deutschland der beste Weg, um das Vertrauen der Wirtschaft zu stärken."Bei Mehrausgaben sinkt aber der Raum für Zinssenkungen. Man sollte lieber in naher Zukunft die Zinsen senken als die Finanzpolitik umstrukturieren." Fraglich sei, ob und wann ein neuer Kurs in der Finanzpolitik auch Ergebnissen bringen würde."Es ist auch verfrüht, über eine Rezession in Deutschland oder der Euro-Zone zu sprechen und nicht einzusehen, warum der Schock der Verbraucher nachhaltig sein sollte."
Vor diesem Hintergrund ist es Analysten zufolge unangebracht, dass Breuer die Situation in den USA mit der in Deutschland vergleicht."Dieser Vergleich hinkt, weil sich die USA praktisch schon in der Rezession befinden, die Anschläge dort deutlich stärkere Auswirkungen haben", sagte Gerd Hassel von der BHF-Bank. Da die Haushaltlage in den USA besser sei, gebe es dort auch mehr Speilraum für eine staatliche Krisenhilfe. Hassel plädiert unter anderem für gezielte staatliche Hilfen vor allem für die Luftfahrindustrie."Besser als Mehrausgaben für Infrastruktur wäre eine konsequente Liberalisierung vor allem des Arbeitsmarktes."
Nach Informationen des"Handelsblattes" (Freitagsausgabe), haben Breuer und andere Vorstandschefs wie Jürgen Weber von der Lufthansa<LHAG.DE> und DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp<DCXGn.DE> Anfang der Woche mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) über zusätzliche Konjunkturprogramme beraten. Dabei soll sich Schröder zurückhaltend gezeigt haben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Kreise. Zugleich aber habe Schröder für den Fall einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Situation Schritte der Bundesregierung nicht ausgeschlossen.
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Euklid
28.09.2001, 13:05
@ JüKü
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Re: Reaktionen auf Breuer-Vorschlag |
>Mit seiner Forderung nach einer konzertieren Aktion zur Konjunkturbelebung nach den Anschlägen in den USA findet Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer<DBKGn.DE> bei Bankanlysten kein Verständnis."Das macht den Eindruck eines blinden Aktionismus, der dazu noch noch von Brancheninteressen geleitet ist. Ich habe das Gefühl, dass die Konzernchefs ihre eigene Wunschliste abgegeben haben", sagte Volker Nitsch von der Bankgesellschaft Berlin. Andere Analysten bezeichneten die Vorschläge als"völlig deplatziert" und"Interessengeleitet". > Breuer hatte in einem Zeitungsinterview unter anderem vorgeschlagen, die öffentliche Hand solle einen zweistelligen Euro-Milliardenbetrag vor allem für Infrastruktur-Investitionen zur Verfügung stellen. Ebenso sollten die Privatunternehmen ihre Investitionen erhöhen und die Banken die Finanzierung sichern. > Die von Breuer geforderte konzertierte Aktion von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften halten die Experten für wenig sinnvoll."Jeder Vorschlag, die öffentlichen Ausgaben jetzt zu erhöhen - und sei es für Infrastruktur - ist völlig deplatziert", sagte Jürgen Pfister von der Commerzbank. Grundsätzlich würde er Investitionen in die Infrastruktur begrüßen, diese müssten aber durch Umschichtungen gegenfinanziert werden und dürften nicht zu Mehrausgaben führen. > Nach Ansicht Pfisters wäre ein Vorziehen der Steuerreform in Deutschland der beste Weg, um das Vertrauen der Wirtschaft zu stärken."Bei Mehrausgaben sinkt aber der Raum für Zinssenkungen. Man sollte lieber in naher Zukunft die Zinsen senken als die Finanzpolitik umstrukturieren." Fraglich sei, ob und wann ein neuer Kurs in der Finanzpolitik auch Ergebnissen bringen würde."Es ist auch verfrüht, über eine Rezession in Deutschland oder der Euro-Zone zu sprechen und nicht einzusehen, warum der Schock der Verbraucher nachhaltig sein sollte." > Vor diesem Hintergrund ist es Analysten zufolge unangebracht, dass Breuer die Situation in den USA mit der in Deutschland vergleicht."Dieser Vergleich hinkt, weil sich die USA praktisch schon in der Rezession befinden, die Anschläge dort deutlich stärkere Auswirkungen haben", sagte Gerd Hassel von der BHF-Bank. Da die Haushaltlage in den USA besser sei, gebe es dort auch mehr Speilraum für eine staatliche Krisenhilfe. Hassel plädiert unter anderem für gezielte staatliche Hilfen vor allem für die Luftfahrindustrie."Besser als Mehrausgaben für Infrastruktur wäre eine konsequente Liberalisierung vor allem des Arbeitsmarktes." > Nach Informationen des"Handelsblattes" (Freitagsausgabe), haben Breuer und andere Vorstandschefs wie Jürgen Weber von der Lufthansa<LHAG.DE> und DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp<DCXGn.DE> Anfang der Woche mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) über zusätzliche Konjunkturprogramme beraten. Dabei soll sich Schröder zurückhaltend gezeigt haben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Kreise. Zugleich aber habe Schröder für den Fall einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Situation Schritte der Bundesregierung nicht ausgeschlossen.
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Da war ja das richtige Trio beisammen!Jetzt gilt ja tatsächlich der Lafontaine Spruch das Autos halt keine Autos kaufen besonders wenn sie so billig sind wie Daimlers Ware.Wenn jetzt schon Daimlers Ware stehenbleibt dann fangen ja auch schon die größeren Tierchen das Sparen an.Aber Herr Schrempp und Herr Piech ihr hattet ja noch gar keinen Wettbewerb im Inland (Wenn die Preisfreistellungsverordnung gekippt wird und das unsägliche Exklusivhändlernetz verboten wird dann haben wir Wettbewerb.)Sollte dort wieder Staatsknete verbraten werden dann kaufe ich kein deutsches Fahrzeug mehr.Und viele andere denken mit Sicherheit genauso.Billiger verkaufen meine Herren denn im Streichen von Löhnen wart ihr auch nicht so zimperlich und die Radios in euren PKWs verkauft ihr noch immer mit 300% Aufschlag!
Im übrigen hat mal einer bei der Deutschen Bank von Peanuts gesprochen.
Ich begrüße die Automobilindustrie im rauhen Inlandsmarkt und jetzt schauen wir uns mal an ob ihr mehr könnt als Subventionen zu kassieren und Löhne zu kürzen.
Gruß EUKLID
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JüKü
28.09.2001, 13:37
@ Euklid
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Re: Reaktionen auf Breuer-Vorschlag |
>Ich begrüße die Automobilindustrie im rauhen Inlandsmarkt und jetzt schauen wir uns mal an ob ihr mehr könnt als Subventionen zu kassieren und Löhne zu kürzen.
>Gruß EUKLID
Sehen wir ja jetzt, was sie noch können: Beim Bundeskanzler persönlich betteln. Immerhin - ich könnte das nicht.
Auch mal hier lesen: http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/71556.htm ;-)
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