Terroranschläge
<font size=5>USA setzen Aufmarsch fort / UN liefern Lebensmittel nach Kabul</font>
1. Okt. 2001 <font color="#FF0000">Die Vereinigten Staaten haben ihren Aufmarsch in der Krisenregion am Persischen Golf und im Indischen Ozean fortgesetzt</font>. Der in Japan stationierte Flugzeugträger"Kittyhawk" ist am Montag aufgebrochen, um die Aktion zu unterstützen. Trotz des eskalierenden Konflikts zwischen den Vereinigten Staaten und der Taliban-Regierung konnte die UNO ihre Hilfe für die Not leidende Bevölkerung Afghanistans wieder aufnehmen. Erstmals seit den Anschlägen vom 11. September traf am Montag ein Lebensmittel-Transport in der Hauptstadt Kabul ein.
<font color="#FF0000">Bereits am Wochenende kursierten Meldungen, wonach ein Militärschlag der Amerikaner unmittelbar bevorstehe</font>. Die britische Zeitung"Observer" hatte unter Berufung auf amerikanische und britische Quellen gemeldet, dass sehr bald mit einer Offensive zu rechnen sei, die sich gegen Bin Ladin, <font color="#FF0000">aber auch gegen Stellungen der Taliban-Miliz richten werde</font>.
<font color="#FF0000">Das Welternährungsprogramm der UNO brachte eine Lieferung von 218 Tonnen Weizen nach Kabul</font>. Der Transport sei nicht behindert worden, teilte ein Sprecher mit. Mit dem Getreide soll Brot für 350.000 Menschen gebacken werden.
USA spricht von Sturz der Taliban-Regierung
Unterdessen nehmen die verbalen Drohgebärden zwischen den Vereinigten Staaten und dem Taliban-Regime zu. <font color="#FF0000">Die Amerikaner sprachen sich offen für einen Sturz der Taliban-Regierung aus</font>. <font color="#FF0000">"Wir wollen keine Regierung, die Terroristen beherbergt, und die Taliban haben Terroristen beherbergt"</font>, sagte der Stabschef im amerikanischen Präsidialamt, Andrew Card, am Sonntag. Wenn sie so weitermachten,"sollten sie nicht an der Macht bleiben", sagte er. In einem Papier der amerikanischen Regierung heißt es dazu, die Vereinigten Staaten wollten nicht bestimmen, wer Afghanistan regiere, doch die Taliban repräsentierten nicht das afghanische Volk.
Der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte, es gebe keinen Mangel an Menschen in Afghanistan, die gegen die Taliban seien. <font color="#FF0000">Diese Gruppen wolle man unterstützen</font>. Laut Abdullah Abdullah, Außenminister der oppositionellen Nordallianz in Afghanistan, steht seine Organisation im ständigen Kontakt mit der amerikanischen Regierung. Die"New York Times" berichtete am Montag, der amerikanische Präsident George W. Bush habe eine verdeckte Operation zur Unterstützung der afghanischen Opposition gebilligt. Damit solle die Nordallianz und Dissidenten in den Reihen des Taliban-Regimes gefördert werden. Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus können sich die Vereinigten Staaten nach eigenen Angaben der Unterstützung von mehr als 100 Staaten sicher sein.
Taliban drohen mit Partisanenkrieg
Der FĂĽhrer der Taliban, Mullah Mohammed Omar, drohte der afghanischen Opposition und den Vereinigten Staaten, seine Organisation werde sich mit einem Partisanenkrieg wehren. Im staatlichen Rundfunk sagte er, <font color="#FF0000">die Amerikaner seien zu feige fĂĽr einen Angriff</font>.
Iran kündigte am Montag an, gegen amerikanische Militärflugzeuge vorzugehen, wenn diese bei einem Angriff auf Afghanistan den iranischen Luftraum verletzen sollten."Wir machen keine Scherze", sagte Verteidigungsminister Ali Schamchani in Teheran. Währedn des Golfkrieges gegen Irak 1991 waren amerikanische Flugzeuge mehrfach in iranischen Luftraum geflogen, nach amerikanischen Angaben versehentlich.
US-Justizminister sieht Gefahr weiterer Anschläge
Unterdessen sprach der amerikanische Justizminister John Ashcroft von einer <font color="#FF0000">"sehr ernst zu nehmenden Gefahr" weiterer Anschläge</font>."Wir glauben, dass dies möglich ist, und unsere Aufgabe ist, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um sie zu verhindern", sagte Ashcroft. Die Bedrohung könne nach einem amerikanischen Militärschlag noch größer werden, warnte der Minister. <font color="#FF0000">Ashcroft hält auch Anschläge mit chemischen oder biologischen Stoffen für möglich</font>.
Rasterfahndung beginnt
In Deutschland wird von heute an die Rasterfahndung im Kampf gegen den internationalen Terrorismus eingesetzt. Dazu müssen in einigen Bundesländern Polizeidienststellen einen Antrag auf Aufnahme der Rasterfahndung bei den zuständigen Gerichten stellen. Die Innenminister von Bund und Ländern hatten sich zuvor auf einheitliche Rasterkriterien verständigt.
Bericht ĂĽber weiteren Kontaktmann
Die Polizei hat nach Informationen der Zeitschrift"Stern" einen weiteren Kontaktmann des Hamburger Terror-Netzwerkes im Visier. Der 27-jährige Marokkaner Monnir El M. soll engen Kontakt zu einigen mutmaßlichen Terroristen vom 11. September gehabt haben, berichtete das Magazin am Montag. Die Bundesanwaltschaft wollte den Bericht nicht kommentieren.
FBI: Anschläge in Deutschland vorbereitet
Am Wochende wurden weitere Festnahmen bestätigt. In Wiesbaden wurden drei Männer, ein Türke und zwei Jemeniten gefasst, die Anschläge vorbereitet haben sollen. Bezüge zu den Ermittlungen in Hamburg im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Amerika seien bisher nicht erkennbar, so die Bundesanwaltschaft. Ermittelt wird auch gegen eine Gruppe von Personen arabischer Herkunft in Hamburg. Die amerikanischen Ermittler gehen zunehmend davon aus, dass die Anschläge von New York und Washington maßgeblich in Deutschland vorbereitet worden sind. Das FBI hat nach Angaben der Bundesanwaltschaft mehr als zehn Agenten in Hamburg im Einsatz. Beim Bundeskriminalamt sind mehr als 350 Beamte mit der Fahndung befasst.
Zahl der Vermissten nach unten korrigiert
Die Behörden in New York haben die Zahl der seit dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September vermissten Personen noch einmal nach unten korrigiert. <font color="#FF0000">Sie konnte um mehr als 400 auf jetzt 5.219 Menschen reduziert werden. Nach Aussage von New Yorks Bürgermeister Rudolph Giuliani wurden bisher 314 Menschen tot geborgen</font>.
Quelle: http://www.faz.net[/b]
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