YIHI
02.10.2001, 22:21 |
"Weltuntergangssex" [offtopic, aber trotzdem interessant] Thread gesperrt |
"Weltuntergangssex"
in Zeiten des Terrors
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New York (rpo). Früher hätte Betsy höchstens mit ihrer besten Freundin darüber geredet, aber nie mit einem Fremden in der Kneipe. Am Tag, nachdem die Türme des World Trade Centers eingestürzt waren, als die Bilder des Grauens wieder und wieder gezeigt wurden,"habe ich Männer angerufen, mit denen ich irgendwann mal Essen war, und ziemlich direkt gefragt: Willst du Sex?"
Was die 26-jährige Tontechnikerin am Tresen der New Yorker Bierbar"McFaddens" erzählt, ist ein Phänomen, für das Psychologen Namen, inzwischen sogar Abkürzungen haben.
"TS" ist wohl die geläufigste, sie steht für"Terrorsex". Auch von"EOWS" ist die Rede:"end-of-the-world-sex", Weltuntergangssex. Der New Yorker Psychiater Howard Brown nennt es"PDS"."Post-Desaster-Sex ist eine absolut natürliche Reaktion, auch wenn mancher die Nase darüber rümpfen mag", sagt er."Ich musste nicht wenige Anrufer beruhigen, die wissen wollten, ob sie noch normal sind."
Tony (32), ein Software-Entwickler, redete sich das Staunen über sich selbst in einem TS-Chatroom von der Seele:"Ich rannte weg von den Twin Towers wie alle anderen. Ich hatte wahnsinnige Angst, doch noch im Laufen nahm ich Frauen wahr und ich dachte daran, wie es mit ihnen wäre." Das sei"wirklich keine Schande", meldete sich die Sexualwissenschaftlerin Pepper Schwartz zu Wort.
Reaktion angeblich lange bekannt
Nach den Terroranschlägen, berichtete die Dozentin der University of Washington,"haben mir alle möglichen Leute ähnliches geschildert". Laut Pepper ist ein deutlich stärkeres Verlangen nach Sex in extremen Krisensituationen wie etwa in Kriegen, nach Erdbeben oder Vulkanausbrüchen eine lange bekannte Reaktion bei beiden Geschlechtern."Wenn Leute gefragt werden, wie sie sterben wollen, dann hört man doch so oft ´mitten im Liebesakt´. Das heißt einfach nur: Ich will noch einmal so lebendig wie möglich sein, wenn der Tod naht."
In Extremsituationen werde Menschen, selbst wenn sie gar nicht direkt betroffen gewesen seien, oft ganz plötzlich bewusst,"dass das Leben äußerst wertvoll und nicht unendlich ist", sagte Professor Peter Salovey, Leiter der Abteilung Psychologie der renommierten Yale University dem Society-Online-Magazin"Salon.com"."Aber sowas wie jetzt, haben wir noch nie erlebt."
Hormonreaktion als Folge von Angst
Die Forscherin Helen Fisher von der Rutgers University im US- Bundesstaat New Jersey begründet das Terrosex-Phänomen mit einer durch akute Überlebensängste ausgelösten Hormonreaktion. Nicht nur Testosteron, das in den Zwischenzellen des Hodengewebes die Spermienreifung fördert, sondern gleich"ein ganzer Cocktail antreibender Hormone" werde in solchen Situationen in vielen mehr oder weniger erstaunten Vertretern der Gattung Mensch ausgeschüttet. Pietätlos müsse das niemand finden."Zuletzt habe ich sowas 1994 nach dem Erdbeben in Los Angeles beobachtet."
Bei manchen New Yorkern scheinen die wissenschaftlichen"Persilscheine" eine unerwartete Befreiung von der sonst in der Ã-ffentlichkeit vorherrschenden Prüderie ausgelöst zu haben. So wie die Tontechnikern Betsy im gutbürgerlichen"McFadden" reden auch Barbesucher im vornehmen"Moomba", wo Leute wie Donald Trump und Frauen in Designer-Kleidern Champagner schlürfen, erstaunlich offen über"TS"."One-Night-Stands waren lange verpönt", sagt der Aktienhändler Oliver (28)."Wenn ich hier früher bei einer Zufallsbekanntschaft gleich das Thema Sex angeschnitten hätte, wäre das Gespräch beendet gewesen. Jetzt ist das ganz anders."
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ist das so ähnlich mit dem Babyboom nach dem Krieg?
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GSF
02.10.2001, 23:06
@ YIHI
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Sehr interessant |
klappts da nicht ist das Leben weniger als halb so schön,
nicht nur in derzeitiger Situation unserer, ok, meiner amerikanischen Freunde.
Phänomen?
Na ja,
geht doch um Sex also nix besonderes auch wenn Psychologen jetzt meinen ne Menge (Terrorsex ) hineininterpretieren zu müssen aufgrund der Weltuntergangstimmung der New Yorker Bürger.
Man lebt es endlich - bzw. versucht zumindest seine permanent unterdrückten Gefühle auszuleben -
gut so!
PS.
Das dieser Beitrag gerade von dir kommt obwohl nur hereinkopiert sagt natürlich ne Menge über dich aus soll aber keine Kritik sein,
auch gut so!
Ach ja,
musst aber nicht so weit reisen,
wie gesagt,
Hintertux tuts auch......
Gruß
GSF
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nereus
02.10.2001, 23:32
@ YIHI
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Re: Weltuntergangssex.. - es dient doch nur zur Arterhaltung |
Der Artikel ist durchaus interessant.
Da steht geschrieben: Laut Pepper ist ein deutlich stärkeres Verlangen nach Sex in extremen Krisensituationen wie etwa in Kriegen, nach Erdbeben oder Vulkanausbrüchen eine lange bekannte Reaktion bei beiden Geschlechtern."Wenn Leute gefragt werden, wie sie sterben wollen, dann hört man doch so oft ´mitten im Liebesakt´. Das heißt einfach nur: Ich will noch einmal so lebendig wie möglich sein, wenn der Tod naht."
Hier werden zwei Dinge in einen Topf geworfen die nur bedingt zusammengehören.
Das gesteigerte Verlangen nach Sex als Folge von extremen Krisensituationen dürfte wohl ziemlich klar auf das Arterhaltungsprinzip, einem Ur-Instinkt, zurückzuführen sein. Das kann man als gott- oder naturgewollte Reaktion bezeichnen.
Der Art droht Gefahr - daher müssen verstärkt Nachkommen in die Welt gesetzt werden.
In Extremsituationen werde Menschen, selbst wenn sie gar nicht direkt betroffen gewesen seien, oft ganz plötzlich bewusst,"dass das Leben äußerst wertvoll und nicht unendlich ist", sagte Professor Peter Salovey, Leiter der Abteilung Psychologie der renommierten Yale University dem Society-Online-Magazin"Salon.com"."Aber sowas wie jetzt, haben wir noch nie erlebt."
Und woher kommt plötzlich dieses Bewußtsein Herr Professor?
Weil es sich angesichts zerstörter Gebäude und vermuteten Tausenden Opfern besser fi.. läßt?
Also ist die Welt doch nur von lauter kleinen Perverslingen bewohnt oder wie?
Oder weil wir noch mal richtig loslegen wollen bevor der Deckel zuklappt, weil auch dann der Tod in's richtige und angenehme Umfeld gelotst werden kann.
Ja, das hätten sie wohl gern Meister?
Nein, das glaube ich alles nicht.
Hier greift viel mehr etwas was wir nicht unter Kontrolle haben.
Etwas was sich nicht mit unserem Wollen und Wünschen erklären läßt und wieder wunderbar schmiegsam in unsere Spielzeugwelt paßt, sondern einem höheren Prinzip gehorcht, dem wir uns offenbar nicht entziehen können.
Wollen tun wir schon, aber nicht weil wir einen tollen Abgang haben wollen, sondern weil der Abgang sehr wahrscheinlich wird und auch danach noch ein paar Andere ihr Lebensrecht einfordern.
Es geht nicht um uns, sondern um die nach uns.
Das ist der entscheidende Punkt. Aber das muß erst mal in die Hirne hinein.
Solche Nachrichten beruhigen eher als das sie verwirren.
Manchmal kann man richtig froh sein das es"die da oben, hinter den Wolken" noch zu geben scheint.
mfg
nereus
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Spirit of JuergenG
03.10.2001, 09:21
@ nereus
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Bloedsinn mkt |
Kein Mensch denkt in Krisensituationen ueber so einen Kram nach und unterbewusst beeinflusst das einen schonmal gleich gar nicht in solchen Momenten.
Der Grund ist ziemlich einfach, generell wird Sex als etwas Schoenes empfunden, und neben der Angst abgelehnt zu werden, gibt nur 2 Gruende es nicht zu tun, der 1. ist die Konsequenzen, die es haben kann (Kind, Aerger mit Freundin, Aids, Unvereinbarkeit mit eigenem Glauben) und Erhalten dieses Augenblicks fuer die Zukunft, um es nicht zu schnell zu etwas profanen verkommen zu lassen.
In einer Krise muss man sich damit auseinandersetzen, dass man eventuell gar keine Zukunft hat und damit fallen sowohl Punkt 1 als auch Punkt 2 weg, bzw. treffen nur eingeschraenkt zu.
That's it and nothing more.
Gruss Juergen
>Der Artikel ist durchaus interessant.
>Da steht geschrieben: Laut Pepper ist ein deutlich stärkeres Verlangen nach Sex in extremen Krisensituationen wie etwa in Kriegen, nach Erdbeben oder Vulkanausbrüchen eine lange bekannte Reaktion bei beiden Geschlechtern."Wenn Leute gefragt werden, wie sie sterben wollen, dann hört man doch so oft ´mitten im Liebesakt´. Das heißt einfach nur: Ich will noch einmal so lebendig wie möglich sein, wenn der Tod naht."
>Hier werden zwei Dinge in einen Topf geworfen die nur bedingt zusammengehören.
>Das gesteigerte Verlangen nach Sex als Folge von extremen Krisensituationen dürfte wohl ziemlich klar auf das Arterhaltungsprinzip, einem Ur-Instinkt, zurückzuführen sein. Das kann man als gott- oder naturgewollte Reaktion bezeichnen.
>Der Art droht Gefahr - daher müssen verstärkt Nachkommen in die Welt gesetzt werden.
> In Extremsituationen werde Menschen, selbst wenn sie gar nicht direkt betroffen gewesen seien, oft ganz plötzlich bewusst,"dass das Leben äußerst wertvoll und nicht unendlich ist", sagte Professor Peter Salovey, Leiter der Abteilung Psychologie der renommierten Yale University dem Society-Online-Magazin"Salon.com"."Aber sowas wie jetzt, haben wir noch nie erlebt."
>Und woher kommt plötzlich dieses Bewußtsein Herr Professor?
>Weil es sich angesichts zerstörter Gebäude und vermuteten Tausenden Opfern besser fi.. läßt?
>Also ist die Welt doch nur von lauter kleinen Perverslingen bewohnt oder wie?
>Oder weil wir noch mal richtig loslegen wollen bevor der Deckel zuklappt, weil auch dann der Tod in's richtige und angenehme Umfeld gelotst werden kann.
>Ja, das hätten sie wohl gern Meister?
>Nein, das glaube ich alles nicht.
>Hier greift viel mehr etwas was wir nicht unter Kontrolle haben.
>Etwas was sich nicht mit unserem Wollen und Wünschen erklären läßt und wieder wunderbar schmiegsam in unsere Spielzeugwelt paßt, sondern einem höheren Prinzip gehorcht, dem wir uns offenbar nicht entziehen können.
>Wollen tun wir schon, aber nicht weil wir einen tollen Abgang haben wollen, sondern weil der Abgang sehr wahrscheinlich wird und auch danach noch ein paar Andere ihr Lebensrecht einfordern.
> Es geht nicht um uns, sondern um die nach uns.
>Das ist der entscheidende Punkt. Aber das muß erst mal in die Hirne hinein.
>Solche Nachrichten beruhigen eher als das sie verwirren.
>Manchmal kann man richtig froh sein das es"die da oben, hinter den Wolken" noch zu geben scheint.
>mfg
>nereus
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nereus
03.10.2001, 10:03
@ Spirit of JuergenG
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Re: Bloedsinn - vielleicht oder vielleicht doch nicht |
Hallo Jürgen!
Du schreibst: Kein Mensch denkt in Krisensituationen ueber so einen Kram nach und unterbewusst beeinflusst das einen schon mal gleich gar nicht in solchen Momenten.
Dann habe ich mich entweder unklar ausgedrückt oder Du hast es nicht verstanden.
Natürlich denkt man aller meistens nicht an die Arterhaltung beim Sex.
Das schließt jedoch den ausdrücklichen Kinderwunsch als Motiv zuweilen nicht aus.
Aber wer bitte hat Dir denn die Gelüste in Deine Gene/Hormone geschrieben?
Diesen Trieb, den wir alle schön finden und von dem man einfach nicht lassen will.
Oder das Hunger- und Durstgefühl oder die Angst vor der Gefahr?
Hast Du das in der Schule gelernt oder im Zeltlager?
Das sind Instinkte die nur schwerlich zu beherrschen sind und diese leben auf wenn es etwas eng wird.
Das Hungergefühl wird stark wenn Du lange nichts gegessen hast, weil Du sonst vor die Hunde gehst.
Wenn ein Haus einstürzt rennst Du um Dein Leben da Du Sekunden später möglicherweise nicht mehr existierst.
Wenn Du lange nicht hast, dann kommt es doch sehr heftig über dich, oder etwa nicht?
Aber warum? Nur weil Du lange nicht hast oder könnte da noch ein tiefer liegender Grund existieren?
Und angesichts einer Katastrophe, die mit viel Leid und Endzeitstimmung verbunden ist werden eben die Hormone aktiviert.
Du oder wir alle denken freilich in diesen Momenten nicht darüber nach, weil dies ein anderer Gott-sei-Dank schon für uns getan hat.
Je mehr ge.. wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit das Nachkommen gezeugt werden.
Dann läuft es aber doch wieder auf die Arterhaltung hinaus.
That's it and nothing more.
mfG
nereus
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Spirit of JuergenG
03.10.2001, 10:25
@ nereus
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Re: Bloedsinn - vielleicht oder vielleicht doch nicht |
>Hallo Jürgen!
>Du schreibst: Kein Mensch denkt in Krisensituationen ueber so einen Kram nach und unterbewusst beeinflusst das einen schon mal gleich gar nicht in solchen Momenten.
>Dann habe ich mich entweder unklar ausgedrückt oder Du hast es nicht verstanden.
>Natürlich denkt man aller meistens nicht an die Arterhaltung beim Sex.
>Das schließt jedoch den ausdrücklichen Kinderwunsch als Motiv zuweilen nicht aus.
>Aber wer bitte hat Dir denn die Gelüste in Deine Gene/Hormone geschrieben?
>Diesen Trieb, den wir alle schön finden und von dem man einfach nicht lassen will.
>Oder das Hunger- und Durstgefühl oder die Angst vor der Gefahr?
>Hast Du das in der Schule gelernt oder im Zeltlager?
>Das sind Instinkte die nur schwerlich zu beherrschen sind und diese leben auf wenn es etwas eng wird.
>Das Hungergefühl wird stark wenn Du lange nichts gegessen hast, weil Du sonst vor die Hunde gehst.
>Wenn ein Haus einstürzt rennst Du um Dein Leben da Du Sekunden später möglicherweise nicht mehr existierst.
>Wenn Du lange nicht hast, dann kommt es doch sehr heftig über dich, oder etwa nicht?
>Aber warum? Nur weil Du lange nicht hast oder könnte da noch ein tiefer liegender Grund existieren?
>Und angesichts einer Katastrophe, die mit viel Leid und Endzeitstimmung verbunden ist werden eben die Hormone aktiviert.
>Du oder wir alle denken freilich in diesen Momenten nicht darüber nach, weil dies ein anderer Gott-sei-Dank schon für uns getan hat.
>Je mehr ge.. wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit das Nachkommen gezeugt werden.
>Dann läuft es aber doch wieder auf die Arterhaltung hinaus.
>That's it and nothing more.
>mfG
>nereus
Naturgemaess [:-) ] ist der Grund fuer Sex die Arterhaltung, darueber braucht man eigentlich nicht zu diskutieren. Das gleiche gilt fuer den"Spass" den man dabei empfindet. Aber das gilt genauso fuer Krisenzeiten und fuer Friedenszeiten. Und die Frage war, warum er (der Trieb) in Krisenzeiten verstaerkt auftritt, weniger denn, warum er ueberhaupt auftritt. And there i just see the reasons i mentioned. Plus vielleicht eine allgemeine Aufgewuehltheit, die dazu fuehrt, dass man bereit ist neue Wege zu gehen (ich wuerde das nicht an Hormonen festmachen).
Interessant (und vielleicht der wesentliche Punkt hier) ist an dem Aspekt noch die Tatsache, dass man in solchen Situationen mit Fremden schlafen will und nicht mit der eigenen Frau/Freundin.
Sorry wenn ich Deine Argumentation ein bissle erwuerg:-), aber fuer mich ist das einfach an Faktoren rumargumentiert, die durch weitaus staerkere Emotionen ueberlagert werden.
Gruss Juergen
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nereus
03.10.2001, 11:38
@ Spirit of JuergenG
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Re: Bloedsinn - vielleicht oder.. - Würg ruhig, ich seh das nicht so eng ;-) (owT) |
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