JeFra
03.10.2001, 02:30 |
@Ecki1: Polsprung Thread gesperrt |
Ich habe hier den Text eines Velikovski-Anhängers gefunden, der versucht, eine physikalische Begründung für das angebliche Auftreten von Polsprüngen zu finden. Soweit ich es verstehe wird behauptet, daß der Einschlag sogar eines relativ kleinen Asteroiden eine Trudelbewegung der Erdachse auslöst (was richtig sein dürfte) und daß die Zentrifugalkraft weg von der Achse dieser Trudelbewegung ein einer sich selbst verstärkenden Kettenreaktion zur Ausbildung eines neuen Äquiatorialwulstes mit anschließender Verformung des Erdmantels führt. Ich glaube, daß dies falsch ist, da man bei der Berechnung der Zentrifugalkräfte die Resultante aus der normalen Drehung der Erde um ihre Achse und der Trudelbewegung bilden müßte. Unter diesen Umständen scheinen dann Polverlagerungen in der von dem Autor postulierten Größenordnung unwahrscheinlich. Mich würde aber interessieren, was der professionelle Physiker dazu sagt.
Über diese Thesen soll wohl demnächst auf einer <a href=http://www.unibg.it/dmsia/seminari/Velikovsky_uk.html>Velikovski-Konferenz</a> an der Universität Bergamo vorgetragen werden, zusammen mit anderen Thesen (Änderung der Planetenbahnen), die für den Physiker ebenfalls sehr interessant sein dürften, wozu ich aber keinen Text gefunden habe. Heinsohn wird anscheinend nicht mit von der Partie sein.
MfG
JeFra
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Amanito
03.10.2001, 11:59
@ JeFra
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Re: @Ecki1: Polsprung |
JeFra,
wir hatten hier schon mal eine ähnliche Diskussion über den Polsprung, und zwar im Zusammenhang mit dem Planeten X (Link), der mit mehrfacher Erdmasse den Polsprung auslösen kann. Nach meinen Quellen soll der letzte große Sprung vor etwa 11000 Jahren gewesen sein (Umlaufzeit 3660 * 3). Grund: vor 3 Übergängen kam X am nähesten zur Erde und löste damit am meisten aus, die nachfolgenden Passagen waren weiter weg.
Gruß,
amanito
<ul> ~ http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/77582.htm</ul>
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Ecki1
03.10.2001, 14:00
@ JeFra
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Verwirrung um |
Hallo Jefra
Ich habe hier den Text eines Velikovski-Anhängers gefunden, der versucht, eine physikalische Begründung für das angebliche Auftreten von Polsprüngen zu finden. Soweit ich es verstehe wird behauptet, daß der Einschlag sogar eines relativ kleinen Asteroiden eine Trudelbewegung der Erdachse auslöst (was richtig sein dürfte) und daß die Zentrifugalkraft weg von der Achse dieser Trudelbewegung ein einer sich selbst verstärkenden Kettenreaktion zur Ausbildung eines neuen Äquiatorialwulstes mit anschließender Verformung des Erdmantels führt. Ich glaube, daß dies falsch ist, da man bei der Berechnung der Zentrifugalkräfte die Resultante aus der normalen Drehung der Erde um ihre Achse und der Trudelbewegung bilden müßte. Unter diesen Umständen scheinen dann Polverlagerungen in der von dem Autor postulierten Größenordnung unwahrscheinlich. Mich würde aber interessieren, was der professionelle Physiker dazu sagt.
Nach den Gesetzen der klassischen Mechanik (actio = reactio) findet bei jeder Kollision zwischen zwei punktförmigen Körpern ein Impulsübertrag und bei jeder nicht konzentrischen Kollision zwischen ausgedehnten, verformbaren Körpern ein Drehimpulsübertrag statt. Statt einer direkten Kollision kommt auch eine Wechselwirkung der Gravitationsfelder in Betracht. Es erfolgt eine Vektoraddition aus altem und übertragenem Drehimpuls, was in einer"Trudelbewegung" resultiert. Damit die Erde solchermassen bedingt ins Trudeln geriete, müsste der übertragene Drehimpuls in der Grössenordnung des Eigendrehimpulses der Erde liegen, also entweder ist ein sehr schneller Streifschuss durch einen vergleichsweise leichten Körper oder ein langsamer durch einen schweren Körper. Strenggenommen trudelt die Erde sowieso: Der 24h-Drehbewegung sind eine mehrtausendjährige Präzession und eine Nutation überlagert. Spontane unmittelbare Drehimpulsänderungen (Polsprünge) starrer oder verformbarer Körper sind wegen des Drehimpulserhaltungssatzes übrigens nicht möglich, wohl aber durch Kollisionen induzierte für verformbare oder flüssige, soweit die Verformung eine dauerhafte Rotationsströmung auslöst, die den nötigen Differenzdrehimpuls liefert.
Gruss: Ecki
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BlackBox
03.10.2001, 22:13
@ JeFra
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Re: @Ecki1: Polsprung |
>Ich habe hier den Text eines Velikovski-Anhängers gefunden, der versucht, eine physikalische Begründung für das angebliche Auftreten von Polsprüngen zu finden.
"Polsprung" ist ein irreführender, leicht sensatiönelnder Begriff für das Tippetopeffekt-Taumeln einer rotierenden unwuchtigen Kugel, insbes also auch der Himmelskörper: vgl <a href=http://www.paf.li/tippetop.htm>Tippetop</a>
>Soweit ich es verstehe wird behauptet, daß der Einschlag sogar eines relativ kleinen Asteroiden eine Trudelbewegung der Erdachse auslöst (was richtig sein dürfte) und daß die Zentrifugalkraft weg von der Achse dieser Trudelbewegung ein einer sich selbst verstärkenden Kettenreaktion zur Ausbildung eines neuen Äquiatorialwulstes mit anschließender Verformung des Erdmantels führt. Ich glaube, daß dies falsch ist, da man bei der Berechnung der Zentrifugalkräfte die Resultante aus der normalen Drehung der Erde um ihre Achse und der Trudelbewegung bilden müßte. Unter diesen Umständen scheinen dann Polverlagerungen in der von dem Autor postulierten Größenordnung unwahrscheinlich. Mich würde aber interessieren, was der professionelle Physiker dazu sagt.
Der professionelle Physiker (& Astronom) wird sich dazu lediglich aufgrund des PRW-Kredos äussern, welches die wissenschaftliche Lehre & Forschung regiert:"Was beobachtet wird, ist nicht wahrzunehmen & was zu glauben ist, ist nicht zu beobachten" (resp was nicht sein darf, kann nicht sein). Dieser Physiker glaubt zB, dass die Bewegungen der Himmelskörper von mathematischen Formeln abhängig sind, dh die Formeln sind nicht abhängig von den beobachteten Bewegungen, sondern umgekehrt, die Formeln erzwingen die Bewegung. Er (resp auch sie) meint, dass eine durch ein Gesetz ausdrückbare Bewegung weder einer antreibenden noch einer stabilisierenden Kraft bedürfe - ein Schwachsinn, vor dem schon Isaac Newton eindrücklichst gewarnt hatte, als er die bewegende Kraft für seine Gravitationsgesetze nicht zu erkennen vermochte (weil er natürlich die Elektrizität noch nicht kannte).
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>Über diese Thesen soll wohl demnächst auf einer <a href=http://www.unibg.it/dmsia/seminari/Velikovsky_uk.html>Velikovski-Konferenz</a> an der Universität Bergamo vorgetragen werden, zusammen mit anderen Thesen (Änderung der Planetenbahnen), die für den Physiker ebenfalls sehr interessant sein dürften, wozu ich aber keinen Text gefunden habe.
Die Bewegungsursache der Himmelskörper im EVU (Elektrisches Vortex-Universum) ist beschrieben in Teil 5 von <a href=http://www.paf.li/erkenntnisse.htm>Erkenntnisse</a>.
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