dottore
10.10.2001, 22:10 |
Der Debitismus thriumphiert (erneut, leider)... Thread gesperrt |
Hi,
aus dem heutigen WSJ dieser sehr nachdenklich stimmende Artikel.
[img][/img]
"Everybody knows that corporate debt is high and a looming problem.
But investors think that somehow the companies they happen to investing in aren't going to be permanently damaged by their heavy debt loads.
That's what SWISSAIR und RAILTRACK equity holders thought.
<font color="FF0000">Others will fall...."</font>
Na, denn dann...
Gruß
d.
ACHTUNG: Es wird täglich finsterer...
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</center> |
apoll
10.10.2001, 22:42
@ dottore
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Re: Der Debitismus thriumphiert (erneut, leider)... |
>Hi,
>aus dem heutigen WSJ dieser sehr nachdenklich stimmende Artikel.
>[img][/img]
>"Everybody knows that corporate debt is high and a looming problem.
>But investors think that somehow the companies they happen to investing in aren't going to be permanently damaged by their heavy debt loads.
>That's what SWISSAIR und RAILTRACK equity holders thought.
><font color="FF0000">Others will fall...."</font>
>Na, denn dann...
>Gruß
>d.
>ACHTUNG: Es wird täglich finsterer...
...die Verschuldung der Unternehmen und Privaten ist so gigantisch und unver-
antwortlich, daß keine Fed.Liquidisierung ausreicht um allein den Schuldendienst
zu leisten, aus,Depression oder weltweiter Krieg um all das zu begraben,-uns
natürlich mit, d.hat recht!!!A.
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</center> |
dottore
11.10.2001, 11:46
@ apoll
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SEHR WICHTIGE Erklärung des"Systems": Schulden, Notenbank, Liquidität, Gold |
>
>...die Verschuldung der Unternehmen und Privaten ist so gigantisch und unver-
>antwortlich, daß keine Fed.Liquidisierung ausreicht um allein den Schuldendienst
>zu leisten, aus,Depression oder weltweiter Krieg um all das zu begraben,-uns
>natürlich mit, d.hat recht!!!A.
Hi,
vielleicht dazu noch eine kurze, <font color="FF0000">aber sehr wichtige Erklärung.</font>
Die Fed kann niemals den Schuldendienst selbst leisten, da sie Liquidität nur gegen Hereinnahme weiterer Schuldtitel herausrückt.
Die ganze Veranstaltung, der wir heute beiwohnen, heißt eben deshalb"Debitismus", weil die Notenbanken darin keinerlei wirkliche Rolle spielen. Denn sie vergeben niemals Credits!
Sie verschieben z.B. nur M3 nach M1, die M-Summe = Schuldensumme bleibt dadurch aber absolut gleich, wird also nur nach"vorn" geholt; dies obendrein noch gegen den Monopolsatz - fälschlich"Zinssatz"! - der Notenbanken, der selbst wiederum nur durch Hinterlegung weiterer M-Titel bei der Notenbank zuerst abgeholt und danach an sie zurückgegeben werden muss.
Also M-Summe gesamt = 1000. Notenbankfähig davon 500. Fed-Liqudität in Periode 1 = 100, dann noch 400 notenbankfähig. Fed"schafft" mehr Liquitität (siehe aktuell), also Fed-Geld = 200, dann noch 300 notenbankfähig. 500 bleiben aber 500.
Selbst wenn die gesamte M-Summe (= 1000) notenbankfähig erklärt würde, ändert sich dadurch überhaupt nichts.
<font color="FF0000">1000 minus 100 = 900. 1000 minus 200 (Fed"liquidisiert") = 800.
900 plus 100 = 1000. 800 plus 200 = 1000.</font>
Was die Fed (und andere Notenbanken) bestenfalls machen können, ist also Titel (= Schulden = Gesamt-M), die bereits existieren, vorübergehend zu liquidisieren. Die Titel selbst müssen die bedienen, die sie schuldig sind. Die Notenbanken können keine Pfandbriefzinsen usw. bezahlen!
Mit Verschiebungen innerhalb vom Gesamt-M sind aber die Zinsen auf die gesamten Schulden (Gesamt-M) niemals zu bezahlen, denn die laufen auf den 1000 (= M gesamt) ununterbrochen auf, womit sich Gesamt-M ununterbrochen erhöht, damit die Schulden und damit die Guthaben.
Durch die Liquidisierung können zwar aktuell fällige Zinsen bezahlt werden (vorübergehende Verhinderung der bei Insolvenz, in der das gesamte System steckt sonst - siehe Swissair - an irgendeiner Stelle automatisch erscheinenden Illiquidität), aber dies nur, indem"hinten" (also bei Gesamt-M) in Höhe der dann bezahlten (in diesem Falle nur als zedierfähig gebuchten und ergo nur gezeigten) Zinsen wieder neue Schulden gemacht werden.
Daher Greenspans Flehen um"new credits". (Oft genug gepostet).
Notabene: Alle"new credits" in summa kommen out of the blue in die Welt (siehe"Zahlungsziele") und niemals, nachdem jemand"gespart" hat.
"Sparen" ist nur die Zession (Weitergabe; Abtretung) von umlaufenden direkten oder als Schulden-Derivate existierenden Schuldtiteln (wie Banknoten).
<font color="FF0000">Die Vorstellung, es gäbe irgendwann ein vorhandenes"Erstgeld", das"verliehen" werden könnte, und immer weiter, ist komplett falsch! Eine Schuld kann niemals verliehen, sondern der die Schuld darstellende Titel (letztlich Banknote) kann immer nur zediert werden!</font>
Die auf die Schuldtitel zukommenden Zinsen könnten nur dann nicht gebucht werden, wenn die Gläubiger (Zinserwarter) diese in voller Höhe verkonsumieren. Das machen die Gläubiger aber nicht, da sie ohnehin - siehe Vermögensverteilung - sozusagen schon"alles" haben und nur noch marginal mehr verbrauchen können als sie sowieso schon verbrauchen (Ferrari, Gucci, Yachten).
Mangels"new credits", also zusätzlicher Nettoneuverschuldung, kollabiert das gesamte System automatisch - egal welche Faxen die Notenbanken machen.
Beim Kollaps kommt die Große Krise (deflationäre Depression, wie oft genug beschrieben). ALLES wird fallen, alle Kurse, Werte, Preise.
GOLD wird möglicherweise weniger stark fallen, also relativ zu anderen Preisen stabiler bleiben, vor allem, weil Gold eine Preisuntergrenze von höher als null hat (42,22 $ / Unze).
Dies scheint die konträre Entwicklung von Gold zum CRB-Index bereits anzudeuten. Während der CRB die"magische" Marke von 200 inzwischen deutlich unterschritten hat (traditioneller Chart-Alarm, überdies Deflations-Signal!) und über Jahresfrist vom Hi 235,01 auf zwischendurch schon 182,67 gefallen war, hat sich Gold von seinem Tief in den 250ern ganz ordentlich entwickelt (ca. 285/290 aktuell).
Ob und wann Gold haussiert oder ob einen Hausse gar schon gestartet ist, kann ich nicht beurteilen.
Allerdings kann ich garantieren, dass für eine neue Gold-Hausse nicht monetäre und damit inflationäre (Inflation in der Güterwelt) Ursachen in Frage kommen und alle diesbezüglichen Analysen ergo zu nichts führen.
Steigendes Gold in einer Rohstoff-Deflation ist etwas höchst Beunruhigendes - Glückwunsch allen Gold-Haussiers!
Wenn neue, große Gold-Hausse, dann hat sie ganz andere Ursachen (psychologische Kaufbereitschaft), möglicherweise liegen sie im Gesamtszenario begründet (Globalisierungskrise, drohender Weltbürgerkrieg, Islamprobleme, Gold als Waffenbeschaffungsmetall usw.).
Das Problem beim GOLD ist aber nicht Kauf und Beschaffung, notfalls eben zu höheren oder sogar sehr hohen Preisen, sondern es entsteht bei seiner anschließenden Verwendung als ziviler Kaufkraft. Es wird Gold-Haves und Gold-Have-Nots geben (siehe dazu die Diskussion:"Werde ich als Goldbesitzer erschlagen?").
Zurück zum Grundszenario:
<font color="FF0000">Technisch gesehen gäbe es einen Ausweg aus der weltweiten Insolvenz, nämlich die Herausgabe von Notenbankgeld ohne (!) gleichzeitige Hereinnahme von bereits existierenden Schuldtiteln (nicht mal von Staatspapieren).</font>
Probleme dann:
1. Es müssten alle Notenbankgesetze geändert werden (vor allem bei der EZB extrem schwierig, da EZB-Recht = Völkerrecht). Dies machen"harte" Notenbanken wie die Bundesbank NIEMALS mit!
2. Das dann"netto" ausgegebene Notenbankgeld müsste"irgendwie" verteilt werden. Ein Verfahren dafür ist nicht vorstellbar.
Da nur Banken"Geschäftspartner" der Notenbanken sind, müssten sie das Nettogeld irgendwie erhalten. Welche Bank erhält wieviel? Windhundverfahren, Losverfahren, First come, first serve?
3. Ginge das neue Nettogeld an die Staaten (das Phänomen"Kassenkredite" wurde gerade erst abgeschafft), dürfte der Vorgang auch keinerlei Rückzahlungsklausel enthalten, und einen"Zinssatz" schon gar nicht.
Selbst wenn: An wen sollte der Staat das Geld verteilen?
Jeweils an die Firma, deren Schulden gerade notleidend geworden sind? Dann würden alle Schuldner sich sofort als illiquide erklären, um an das Kostnix-Geld vom Staat zu kommen. Firma X bleibt einfach die Zahlung (Rückzahlung) schuldig und darf sich beim Staat anstellen, um Nettogeld zu kriegen - noch dazu ohne Rückzahlungsverpflichtung?
4. Dann stehen sehr schnell sämtliche Schuldner beim Staat auf der Matte. Und wenn Firma X das darf (und alle anderen Firmen und Banken auch), dann stehen auch alle Verbraucher auf der Matte, die ihr Konto überzogen haben.
Und wer noch keins überzogen hat, überzieht schnell eins. Denn er kriegt ja Kostnix-Geld vom Staat, mit dem er seine Minussalden ausgleichen kann.
Und so weiter.
5. Es könnte Nettogeld auch flächendeckend abgeworfen werden. Was ist mit den Schuldnern, die gerade im Ausland Urlaub machen? Wer berechnet die Windrichtung? Was ist mit Geld, das im Wald verschwindet? In den Bodensee flattert? Müssten nicht ganz viele Hubschrauber mehr Kostnixgeld direkt über der Swissair-Zentrale abwerfen als überm Jungfrau-Joch?
Es gibt keinerlei Logistik, die hier Präzision schaffen könnte, also das Geld genau dem Schuldner zukommen ließe, der es braucht, weil er gerade Liquiditätsprobleme hat, bzw. dem, der überhaupt Schulden hat.
<font color="FF0000">Es wird also alles seinen Weg gehen. Und dieser Weg wird in etwas enden, von dem wir uns keinerlei Vorstellung machen!</font>
Früher oder später. Und wenn kein Wunder geschieht ("new credits"!) vielleicht leider schon sehr bald.
Jeder sollte sich also entsprechend seiner persönlichen Lage und Umstände vorbereiten.
Sehr trauriger Gruß
d.
Falls jemandem das mit dem"debitistischen System" und der Rolle der Notenbanken darin nicht klar ist: Ich erkläre es gern noch einmal und beantworte gern alle diesbezüglichen Fragen. So etwas wie eine"optimale" oder"für alle" geltende Vorbereitung auf eine Große Krise kann ich allerdings auch nicht nennen.
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JÜKÜ
11.10.2001, 12:03
@ dottore
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Re: SEHR WICHTIGE Erklärung des / Bitte in die SAMMLUNG! Danke! oT |
>
>>
>>...die Verschuldung der Unternehmen und Privaten ist so gigantisch und unver-
>>antwortlich, daß keine Fed.Liquidisierung ausreicht um allein den Schuldendienst
>>zu leisten, aus,Depression oder weltweiter Krieg um all das zu begraben,-uns
>>natürlich mit, d.hat recht!!!A.
>Hi,
>vielleicht dazu noch eine kurze, <font color="FF0000">aber sehr wichtige Erklärung.</font>
>Die Fed kann niemals den Schuldendienst selbst leisten, da sie Liquidität nur gegen Hereinnahme weiterer Schuldtitel herausrückt.
>Die ganze Veranstaltung, der wir heute beiwohnen, heißt eben deshalb"Debitismus", weil die Notenbanken darin keinerlei wirkliche Rolle spielen. Denn sie vergeben niemals Credits!
>Sie verschieben z.B. nur M3 nach M1, die M-Summe = Schuldensumme bleibt dadurch aber absolut gleich, wird also nur nach"vorn" geholt; dies obendrein noch gegen den Monopolsatz - fälschlich"Zinssatz"! - der Notenbanken, der selbst wiederum nur durch Hinterlegung weiterer M-Titel bei der Notenbank zuerst abgeholt und danach an sie zurückgegeben werden muss.
>Also M-Summe gesamt = 1000. Notenbankfähig davon 500. Fed-Liqudität in Periode 1 = 100, dann noch 400 notenbankfähig. Fed"schafft" mehr Liquitität (siehe aktuell), also Fed-Geld = 200, dann noch 300 notenbankfähig. 500 bleiben aber 500.
>Selbst wenn die gesamte M-Summe (= 1000) notenbankfähig erklärt würde, ändert sich dadurch überhaupt nichts.
><font color="FF0000">1000 minus 100 = 900. 1000 minus 200 (Fed"liquidisiert") = 800.
>900 plus 100 = 1000. 800 plus 200 = 1000.</font>
>Was die Fed (und andere Notenbanken) bestenfalls machen können, ist also Titel (= Schulden = Gesamt-M), die bereits existieren, vorübergehend zu liquidisieren. Die Titel selbst müssen die bedienen, die sie schuldig sind. Die Notenbanken können keine Pfandbriefzinsen usw. bezahlen!
>Mit Verschiebungen innerhalb vom Gesamt-M sind aber die Zinsen auf die gesamten Schulden (Gesamt-M) niemals zu bezahlen, denn die laufen auf den 1000 (= M gesamt) ununterbrochen auf, womit sich Gesamt-M ununterbrochen erhöht, damit die Schulden und damit die Guthaben.
>Durch die Liquidisierung können zwar aktuell fällige Zinsen bezahlt werden (vorübergehende Verhinderung der bei Insolvenz, in der das gesamte System steckt sonst - siehe Swissair - an irgendeiner Stelle automatisch erscheinenden Illiquidität), aber dies nur, indem"hinten" (also bei Gesamt-M) in Höhe der dann bezahlten (in diesem Falle nur als zedierfähig gebuchten und ergo nur gezeigten) Zinsen wieder neue Schulden gemacht werden.
>Daher Greenspans Flehen um"new credits". (Oft genug gepostet).
>Notabene: Alle"new credits" in summa kommen out of the blue in die Welt (siehe"Zahlungsziele") und niemals, nachdem jemand"gespart" hat.
>"Sparen" ist nur die Zession (Weitergabe; Abtretung) von umlaufenden direkten oder als Schulden-Derivate existierenden Schuldtiteln (wie Banknoten).
><font color="FF0000">Die Vorstellung, es gäbe irgendwann ein vorhandenes"Erstgeld", das"verliehen" werden könnte, und immer weiter, ist komplett falsch! Eine Schuld kann niemals verliehen, sondern der die Schuld darstellende Titel (letztlich Banknote) kann immer nur zediert werden!</font>
>Die auf die Schuldtitel zukommenden Zinsen könnten nur dann nicht gebucht werden, wenn die Gläubiger (Zinserwarter) diese in voller Höhe verkonsumieren. Das machen die Gläubiger aber nicht, da sie ohnehin - siehe Vermögensverteilung - sozusagen schon"alles" haben und nur noch marginal mehr verbrauchen können als sie sowieso schon verbrauchen (Ferrari, Gucci, Yachten).
>Mangels"new credits", also zusätzlicher Nettoneuverschuldung, kollabiert das gesamte System automatisch - egal welche Faxen die Notenbanken machen.
>Beim Kollaps kommt die Große Krise (deflationäre Depression, wie oft genug beschrieben). ALLES wird fallen, alle Kurse, Werte, Preise.
>GOLD wird möglicherweise weniger stark fallen, also relativ zu anderen Preisen stabiler bleiben, vor allem, weil Gold eine Preisuntergrenze von höher als null hat (42,22 $ / Unze).
>Dies scheint die konträre Entwicklung von Gold zum CRB-Index bereits anzudeuten. Während der CRB die"magische" Marke von 200 inzwischen deutlich unterschritten hat (traditioneller Chart-Alarm, überdies Deflations-Signal!) und über Jahresfrist vom Hi 235,01 auf zwischendurch schon 182,67 gefallen war, hat sich Gold von seinem Tief in den 250ern ganz ordentlich entwickelt (ca. 285/290 aktuell).
>Ob und wann Gold haussiert oder ob einen Hausse gar schon gestartet ist, kann ich nicht beurteilen.
>Allerdings kann ich garantieren, dass für eine neue Gold-Hausse nicht monetäre und damit inflationäre (Inflation in der Güterwelt) Ursachen in Frage kommen und alle diesbezüglichen Analysen ergo zu nichts führen.
>Steigendes Gold in einer Rohstoff-Deflation ist etwas höchst Beunruhigendes - Glückwunsch allen Gold-Haussiers!
>Wenn neue, große Gold-Hausse, dann hat sie ganz andere Ursachen (psychologische Kaufbereitschaft), möglicherweise liegen sie im Gesamtszenario begründet (Globalisierungskrise, drohender Weltbürgerkrieg, Islamprobleme, Gold als Waffenbeschaffungsmetall usw.).
>Das Problem beim GOLD ist aber nicht Kauf und Beschaffung, notfalls eben zu höheren oder sogar sehr hohen Preisen, sondern es entsteht bei seiner anschließenden Verwendung als ziviler Kaufkraft. Es wird Gold-Haves und Gold-Have-Nots geben (siehe dazu die Diskussion:"Werde ich als Goldbesitzer erschlagen?").
>Zurück zum Grundszenario:
><font color="FF0000">Technisch gesehen gäbe es einen Ausweg aus der weltweiten Insolvenz, nämlich die Herausgabe von Notenbankgeld ohne (!) gleichzeitige Hereinnahme von bereits existierenden Schuldtiteln (nicht mal von Staatspapieren).</font>
>Probleme dann:
>1. Es müssten alle Notenbankgesetze geändert werden (vor allem bei der EZB extrem schwierig, da EZB-Recht = Völkerrecht). Dies machen"harte" Notenbanken wie die Bundesbank NIEMALS mit!
>2. Das dann"netto" ausgegebene Notenbankgeld müsste"irgendwie" verteilt werden. Ein Verfahren dafür ist nicht vorstellbar.
>Da nur Banken"Geschäftspartner" der Notenbanken sind, müssten sie das Nettogeld irgendwie erhalten. Welche Bank erhält wieviel? Windhundverfahren, Losverfahren, First come, first serve?
>3. Ginge das neue Nettogeld an die Staaten (das Phänomen"Kassenkredite" wurde gerade erst abgeschafft), dürfte der Vorgang auch keinerlei Rückzahlungsklausel enthalten, und einen"Zinssatz" schon gar nicht.
>Selbst wenn: An wen sollte der Staat das Geld verteilen?
>Jeweils an die Firma, deren Schulden gerade notleidend geworden sind? Dann würden alle Schuldner sich sofort als illiquide erklären, um an das Kostnix-Geld vom Staat zu kommen. Firma X bleibt einfach die Zahlung (Rückzahlung) schuldig und darf sich beim Staat anstellen, um Nettogeld zu kriegen - noch dazu ohne Rückzahlungsverpflichtung?
>4. Dann stehen sehr schnell sämtliche Schuldner beim Staat auf der Matte. Und wenn Firma X das darf (und alle anderen Firmen und Banken auch), dann stehen auch alle Verbraucher auf der Matte, die ihr Konto überzogen haben.
>Und wer noch keins überzogen hat, überzieht schnell eins. Denn er kriegt ja Kostnix-Geld vom Staat, mit dem er seine Minussalden ausgleichen kann.
>Und so weiter.
>5. Es könnte Nettogeld auch flächendeckend abgeworfen werden. Was ist mit den Schuldnern, die gerade im Ausland Urlaub machen? Wer berechnet die Windrichtung? Was ist mit Geld, das im Wald verschwindet? In den Bodensee flattert? Müssten nicht ganz viele Hubschrauber mehr Kostnixgeld direkt über der Swissair-Zentrale abwerfen als überm Jungfrau-Joch?
>Es gibt keinerlei Logistik, die hier Präzision schaffen könnte, also das Geld genau dem Schuldner zukommen ließe, der es braucht, weil er gerade Liquiditätsprobleme hat, bzw. dem, der überhaupt Schulden hat.
><font color="FF0000">Es wird also alles seinen Weg gehen. Und dieser Weg wird in etwas enden, von dem wir uns keinerlei Vorstellung machen!</font>
>Früher oder später. Und wenn kein Wunder geschieht ("new credits"!) vielleicht leider schon sehr bald.
>Jeder sollte sich also entsprechend seiner persönlichen Lage und Umstände vorbereiten.
>Sehr trauriger Gruß
>d.
>Falls jemandem das mit dem"debitistischen System" und der Rolle der Notenbanken darin nicht klar ist: Ich erkläre es gern noch einmal und beantworte gern alle diesbezüglichen Fragen. So etwas wie eine"optimale" oder"für alle" geltende Vorbereitung auf eine Große Krise kann ich allerdings auch nicht nennen.
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R.Deutsch
11.10.2001, 12:28
@ JÜKÜ
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Re: Na also - sage ich doch die ganze Zeit |
Dottore schreibt:
Technisch gesehen gäbe es einen Ausweg aus der weltweiten Insolvenz, nämlich die Herausgabe von Notenbankgeld ohne (!) gleichzeitige Hereinnahme von bereits existierenden Schuldtiteln (nicht mal von Staatspapieren).
Genau das sind Sonderziehungsrechte - die wurden als Papiergold konzipiert, für das keine Verbindlichkeit besteht - wie der IWF selbst definiert. Aber das ist jetzt alles viel zu umständlich.
Die Lösung ist illegales Falschgeld! Ist auch viel glaubwürdiger und marktkonformer, als das Zeug vom Hubschrauber abwerfen. Also Patrioten - nicht genau hinschauen - immer schnell weiter mit dem Geld, damit wir wieder rauskommen aus der Misere. Und die fleißigen privaten Drucker in Bulgarien -weiter so! Ihr seid die Rettung! Greenspan und Wim werdens Euch danken - dann können sie nämlich sagen, sie wären es nicht gewesen.
Gruß
R.Deutsch
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dottore
11.10.2001, 14:26
@ R.Deutsch
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Re: Soderziehungsrechte - als was? |
>Technisch gesehen gäbe es einen Ausweg aus der weltweiten Insolvenz, nämlich die Herausgabe von Notenbankgeld ohne (!) gleichzeitige Hereinnahme von bereits existierenden Schuldtiteln (nicht mal von Staatspapieren).
>Genau das sind Sonderziehungsrechte - die wurden als Papiergold konzipiert, für das keine Verbindlichkeit besteht - wie der IWF selbst definiert. Aber das ist jetzt alles viel zu umständlich.
Das ist überhaupt nicht umständlich, sondern ganz einfach: Sag' doch bitte allen hier, ob der IWF Sonderziehungsrechte (SDR) aktiv oder passiv verbucht.
Verbucht er sie aktiv, sind es Forderungen gegen jene ZBs, die die"Rechte" in Anspruch genommen haben. Oder dürfen sich auch"Staaten" SDRs beim Währungsfonds abholen?
Wenn ja, gegen was?
Was verbucht dann - bei Abholung von SDR durch ZBs (oder Staaten?) - der IWF dagegen passiv?
So was wie die Bundesbank, also Banknoten? Wie sähen dann die Banknoten des IWF aus?
Kann es sein, dass der IWF dort die Verbindlichkeiten verbucht, die er gegenüber den nationalen ZBs hat (Zusammensetzung bekannt), und die diese, siehe Bundesbank, als Forderung gegen den IWF verbuchen? (Buba in Höhe von 7,762 Mrd €).
Haben"Staaten" selbst Verbindlichkeiten gegen den IWF? Oder nur die ZBs von"Staaten"?
Und jetzt soll Deiner Meinung nach der IWF Sonderziehungsrechte out of the blue"schaffen" können, die dann seine Forderungen wären (das"Recht" auf das"Ziehen" haben bekanntlich ZBs) - ohne dass diese Forderungen wiederum in der IWF-Bilanz passiv als Verbindlichkeiten des IWF gegenüber ZBs erscheinen?
Oder sollte es sich um Verbindlichkeiten des IWF gegenüber"Staaten" handeln? Dann hätte also der IWF direkte Schulden bei der BRD zum Beispiel?
Mit SDR, wenn sie denn"Papiergold" sein sollen, kann sich also letztlich wer was kaufen?
Denn ohne Kaufen, zusätzliches massives Kaufen, kann doch wohl keine Inflation starten. Wie denn darf ich mir das vorstellen?
Oder dienen die SDRs gar nicht zum Kaufen, sondern nur dazu, um"Staaten" (deren ZBs?), die Fremdwährungsschulden haben, die Fremdwährungen zu beschaffen, damit sie ihre Fremdwährungsschulden bezahlen können?
Also kurz gefragt: Kann der IWF einzelnen Staaten deren auf eigene Währung lautenden Haushaltsdefizite bezahlen? Warum besorgen sich die Staaten ihre dazu benötigten Mittel nicht bei ihren ZBs direkt?
Warum kommen der IWF und Japan (schwerst verschuldet als Staat) komischerweise nie zusammen?
Oder kann der IWF nur deren auf nicht-eigene Währung lautenden Zahlungsverpflichtungen erleichtern - was klar erkennbar niemals neue Nachfrage oder Kaufkraft wäre, sondern nur die Prolongation alter, längst schon bestehender Schulden, mit deren Hilfe also längst schon etwas gekauft wurde?
Schönen Dank für eine präzise Aufklärung!
Gruß
d.
Der Einfachheit halber noch dies zur Auswahl:
1. IWF aktiv 1000 SDR, passiv 1000 Schulden gegen nationale ZBs.
2. IWF aktiv 900 SDR (an andere ZBs verliehen), 100 SDR noch vorhanden (sind ja"Rechte"), passiv Schulden 1000 gegen nationale ZBs.
Ist das okay? Die 900 SDR - was passiert damit? Die leiht sich (= nimmt"Ziehungsrecht" in Anspruch) Zentralbank in Burundi, weil sie in Höhe von 900 SDR auf € lautende (entsprechend umgerechnete) Schulden in € hat.
Wo ist dann das zusätzliche geschaffene illegale Falschgeld? Burundi zahlt Schulden an die €-Genossen zurück und hat dafür in gleicher Höhe Schulden gegenüber dem IWF - oder?
Kann Burundi mit den € irgendetwas in €-Land selbst kaufen?
Jetzt wird's spannend:
3. IWF aktiv 2000 SDR, passiv 1000 Schulden gegen Member-ZBs, Rest 1000 ist was?
4. IWF aktiv 1900 SDR (an andere ZBs verliehen), 100 SDR noch vorhanden (wie oben, als"Rechte"), passiv 1000 Schulden gegen Member-ZBs, Rest ist was?
5. Und so weiter. IWF schafft 100.000 SDR und Burundi nimmt sich die SDR und jetzt nicht etwa, um Schulden zu bedienen, sondern um in €-Land shoppen zu gehen und dort die Inflation anzuheizen?
Kann das geschehen? Wie refinanziert sich der IWF? Falls nicht, kann der IWF dann Nettogeld schaffen?
Falls ja, was dann, nämlich hier:
Irgendwann IWF aktiv 100.000 Forderungen an Burundi, passiv nach wie vor nur 1000 Schulden gegenüber z.B. €-Land-ZBs. Rest = 99.000 auf der Passivseite des IWF? Okay?
Als was werden die 99.000 beim IWF passiv verbucht? Als"Eventualschulden" (!) vielleicht?
Oder stehen die 99.000 dort sogar unter der Position"Gewinn", die der IWF dann obendrein auch noch ausschütten kann, an seine Members?
Wunderbar! In was schüttet der IWF den Gewinn aus?
In Form eines Händedrucks?
Oder gibt er gar alles, was die Member-ZBs dem IWF geliehen hatten, z.B. das wunderschöne Gold an die Members (z.B. Bundesbank) zurück?
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Dimi
11.10.2001, 14:42
@ R.Deutsch
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Re: Na also - sage ich doch die ganze Zeit - Nö |
>Technisch gesehen gäbe es einen Ausweg aus der weltweiten Insolvenz, nämlich die Herausgabe von Notenbankgeld ohne (!) gleichzeitige Hereinnahme von bereits existierenden Schuldtiteln (nicht mal von Staatspapieren).
Was Dottore hier beschreibt war mal als (fiktives) 'Kunstgold' im Gespräch.
>Genau das sind Sonderziehungsrechte
Nein, SZRe sind kein Kunstgold im Sinne des Nettogeldes (der Terminues Kunstgold wurde allerdings in der Literatur für SZRe verwendet, da sie wie Gold als Währungsreserve gelten können).
> Die Lösung ist illegales Falschgeld!
'Illegales Falschgeld' (Deine Sprache!) wirkt antideflationär, aber als Lösung?
Gruss, Dimi
<ul> ~ http://www.seasonalcharts.com</ul>
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