R.Deutsch
11.10.2001, 09:53 |
Blüten rasch weiterreichen? Thread gesperrt |
im neuen Spiegel ist auf Seite 114 ein Bild auf dem Bush mit Greenspan beim Frühstück sitzt und Bush sagt:"Wir müssen sicherstellen, dass die Konsumenten genug Geld zum Ausgeben haben".
Greenspan hat sich das zu Herzen genommen und jetzt in einer Woche 167 Milliarden legales Falschgeld erzeugt. Nur mal zum Vergleich - in der Mexiko Krise, oder bei LTCM oder bei Year 2000 etc. waren es so 20 bis 40 Milliarden.
Nun sehe ich im Fernsehen, dass der Umlauf von illegalem Falschgeld (Blüten) extrem zugenommen habe und die Wirte und Händler werden zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgefordert. Irgendetwas verstehe ich da nicht. Wo ist der Unterschied, wenn ein paar private Unternehmer in Bulgarien, Italien, Russland, Polen oder im Iran zusätzlich 20 bis 30 Millionen hochwertiges Falschgeld drucken? Tragen sie nicht genauso dazu bei, dass Konsumenten Geld zum Ausgeben haben? Warum sollen immer nur die Banken das Falschgeld zuerst bekommen und nicht auch einmal ein paar Konsumenten? Den Vorteil hat bei Falschgeld ja immer derjenige, welcher das Falschgeld zuerst in Umlauf bringt, bei legalem genauso wie bei illegalem Falschgeld.
Ist es jetzt nicht geradezu patriotische Pflicht, jede Art von Geld möglichst rasch augenzwinkernd weiterzureichen und nicht durch umständliche Prüfung den Umlauf zu blockieren?
Raschen Umlauf wünscht
R.Deutsch
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Theo Stuss
11.10.2001, 09:56
@ R.Deutsch
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Bulgarische Blüten sind aber nicht MADE in the USA! (owT) |
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Turon
11.10.2001, 10:11
@ R.Deutsch
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Ich dachte Sie halten nichts von Freiwirtschaft ;) |
Und erhöhter Umlaufgeschwindigkeit. Der Oldy würde sich freuen.
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Dimi
11.10.2001, 10:31
@ R.Deutsch
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Re: Blüten rasch weiterreichen? |
Hallo Reinhard!
>Nun sehe ich im Fernsehen, dass der Umlauf von illegalem Falschgeld (Blüten) extrem zugenommen habe und die Wirte und Händler werden zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgefordert.
Da Du den Begriff 'Falschgeld' überdehnst, um Deine Ansichten rhetorisch zu unterstreichen, darfst Du jetzt mit Wortblüten wie 'illegalem Falschgeld' hantieren ;-)
>Irgendetwas verstehe ich da nicht. Wo ist der Unterschied, wenn ein paar private Unternehmer in Bulgarien, Italien, Russland, Polen oder im Iran zusätzlich 20 bis 30 Millionen hochwertiges Falschgeld drucken?
Neben dem juristischem gibt es noch weitere Unterschiede. Z.B. kostet die Erzeugung von 'illegalem Falschgeld' den Steuerzahler nichts. Außerdem handelt es sich um echtes Nettogeld (d.h. die Verschuldung steigt nicht)! ;-)
Gruss, Dimi
<ul> ~ http://www.seasonalcharts.com</ul>
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Hirscherl
11.10.2001, 10:33
@ R.Deutsch
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Der Staat hat nicht nur ein Gewalt- sondern auch ein Falschgeldmonopol [owT] |
>im neuen Spiegel ist auf Seite 114 ein Bild auf dem Bush mit Greenspan beim Frühstück sitzt und Bush sagt:"Wir müssen sicherstellen, dass die Konsumenten genug Geld zum Ausgeben haben".
>Greenspan hat sich das zu Herzen genommen und jetzt in einer Woche 167 Milliarden legales Falschgeld erzeugt. Nur mal zum Vergleich - in der Mexiko Krise, oder bei LTCM oder bei Year 2000 etc. waren es so 20 bis 40 Milliarden.
>Nun sehe ich im Fernsehen, dass der Umlauf von illegalem Falschgeld (Blüten) extrem zugenommen habe und die Wirte und Händler werden zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgefordert. Irgendetwas verstehe ich da nicht. Wo ist der Unterschied, wenn ein paar private Unternehmer in Bulgarien, Italien, Russland, Polen oder im Iran zusätzlich 20 bis 30 Millionen hochwertiges Falschgeld drucken? Tragen sie nicht genauso dazu bei, dass Konsumenten Geld zum Ausgeben haben? Warum sollen immer nur die Banken das Falschgeld zuerst bekommen und nicht auch einmal ein paar Konsumenten? Den Vorteil hat bei Falschgeld ja immer derjenige, welcher das Falschgeld zuerst in Umlauf bringt, bei legalem genauso wie bei illegalem Falschgeld.
>Ist es jetzt nicht geradezu patriotische Pflicht, jede Art von Geld möglichst rasch augenzwinkernd weiterzureichen und nicht durch umständliche Prüfung den Umlauf zu blockieren?
>Raschen Umlauf wünscht
>R.Deutsch
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Fürst Luschi
11.10.2001, 10:51
@ Dimi
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Re: Blüten rasch weiterreichen? |
>Neben dem juristischem gibt es noch weitere Unterschiede. Z.B. kostet die Erzeugung von 'illegalem Falschgeld' den Steuerzahler nichts. Außerdem handelt es sich um echtes Nettogeld (d.h. die Verschuldung steigt nicht)! ;-)
Irgendeiner zahlt immer - soviel steht wohl fest. Nehmen wir an die Blüten sind so gut, dass sie anstandslos den Weg in die ZB finden, dann zahlen alle über ne leicht höhere Infla ihren Solidaritätszuschlag an die bulgarische Mafia. Sonst ist halt das arme Schwein, dass die Dinger zuletzt in der Hand hat, der Dumme.
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JüKü
11.10.2001, 10:55
@ Fürst Luschi
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Re: Blüten rasch weiterreichen? / Sehr gut erkannt! oT |
>>Neben dem juristischem gibt es noch weitere Unterschiede. Z.B. kostet die Erzeugung von 'illegalem Falschgeld' den Steuerzahler nichts. Außerdem handelt es sich um echtes Nettogeld (d.h. die Verschuldung steigt nicht)! ;-)
>Irgendeiner zahlt immer - soviel steht wohl fest. Nehmen wir an die Blüten sind so gut, dass sie anstandslos den Weg in die ZB finden, dann zahlen alle über ne leicht höhere Infla ihren Solidaritätszuschlag an die bulgarische Mafia. Sonst ist halt das arme Schwein, dass die Dinger zuletzt in der Hand hat, der Dumme.
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R.Deutsch
11.10.2001, 12:35
@ Fürst Luschi
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Re: Blüten rasch weiterreichen? |
Luschi schreibt:
Irgendeiner zahlt immer - soviel steht wohl fest. Nehmen wir an die Blüten sind so gut, dass sie anstandslos den Weg in
die ZB finden, dann zahlen alle über ne leicht höhere Infla ihren Solidaritätszuschlag an die bulgarische Mafia. Sonst ist
halt das arme Schwein, dass die Dinger zuletzt in der Hand hat, der Dumme.
Das ist bei legalem Falschgeld nicht anders. Nur ist es nicht die bulgarische, sondern die Staats- und Bankmafia. Der Trick dabei ist, dass man sagt: der Staat sind wir (haha)
Gruß
R.Deutsch
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dottore
11.10.2001, 14:48
@ Hirscherl
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Re: Der Staat hat nicht nur ein Gewalt- sondern auch ein Falschgeldmonopol [owT] |
>>im neuen Spiegel ist auf Seite 114 ein Bild auf dem Bush mit Greenspan beim Frühstück sitzt und Bush sagt:"Wir müssen sicherstellen, dass die Konsumenten genug Geld zum Ausgeben haben".
>>Greenspan hat sich das zu Herzen genommen und jetzt in einer Woche 167 Milliarden legales Falschgeld erzeugt.
Nein! Er hat nur aus M-gesamt mehr M1 gemacht. Es ist kein einziger Cent zusätzliches M-gesamt dazu gekommen, jedenfalls nicht durch die Fed (wieviel sonstige"new credits" außerhalb der Fed entstanden sind, weiß ich nicht).
Greenspans Geld muss spätestens nach 3 Monaten an ihn zurückgegeben werden, plus seinen"Fed-Fund-Satz", also ca. 170 Mrd. $.
Greenspan wird auch gerne prolongieren mit Hilfe von Titeln, die dann noch Restlaufzeit haben und die bei ihm abgeliefert werden müssen, damit Greenspan im Gegenzug Bares rausrückt. Rückzahlung dann ca. 174 Mrd. $.
Es kann von Falschgeld keinerlei Rede sein. Es ist eine klassische Selbststrangulation des Systems in der Schlussphase.
>Nur mal zum Vergleich - in der Mexiko Krise, oder bei LTCM oder bei Year 2000 etc. waren es so 20 bis 40 Milliarden.
Danach ging's mit"new credits", also der Schaffung zusätzlichem M-gesamt weiter. Ob das heute noch einmal gelingt?
Merke: Je höher M-gesamt und je geringer"new credits" ausfallen, desto mehr M1 (MZM usw.) muss her, um die aus M-gesamt ununterbrochen fälligen Zinsen bei immer schnellerer daher kommender Fälligkeit zu bezahlen.
Kommen überhaupt keine"new credits", muss M1 um just den Betrag steigen (absolut!), in dessen Höhe Zahlungen, resultierend aus M-gesamt (sind ja SCHULDEN!) fällig werden.
Relativ sieht dies nach gigantischer"Geldmengenaufblähung" aus. Ist aber alles Quatsch.
Simples Beipiel:
M-gesamt = 1000. Fällig, wofür also M1 benötigt wird = 100.
... Zeit vergeht... dann:
M-gesamt = 10.000. Fällig = 1000. Dafür benötigte zusätzliche M1 = 1000.
M1 vorher = 100. M1 jetzt = 1000."Geldmengenzuwachs" also 900 %.
UNGEHEUERLICH! HYPERINFLATION!!!
Und? Nix passiert an der realwirtschaftlichen Front. Die 1000 dienen ausschließlich dazu, die herangekommenen Zahlungstermine abzudecken.
Bitte nochmal das Phänomen"Tsatsiki-Effekt" nachlesen.
Schönsten Gruß
d.
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Oldy
11.10.2001, 18:46
@ dottore
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Re: Der Staat hat nicht nur ein Gewalt- sondern auch ein Falschgeldmonopol ] |
>>>im neuen Spiegel ist auf Seite 114 ein Bild auf dem Bush mit Greenspan beim Frühstück sitzt und Bush sagt:"Wir müssen sicherstellen, dass die Konsumenten genug Geld zum Ausgeben haben".
>>>Greenspan hat sich das zu Herzen genommen und jetzt in einer Woche 167 Milliarden legales Falschgeld erzeugt.
>Nein! Er hat nur aus M-gesamt mehr M1 gemacht. Es ist kein einziger Cent zusätzliches M-gesamt dazu gekommen, jedenfalls nicht durch die Fed (wieviel sonstige"new credits" außerhalb der Fed entstanden sind, weiß ich nicht).
>Greenspans Geld muss spätestens nach 3 Monaten an ihn zurückgegeben werden, plus seinen"Fed-Fund-Satz", also ca. 170 Mrd. $.
>Greenspan wird auch gerne prolongieren mit Hilfe von Titeln, die dann noch Restlaufzeit haben und die bei ihm abgeliefert werden müssen, damit Greenspan im Gegenzug Bares rausrückt. Rückzahlung dann ca. 174 Mrd. $.
>Es kann von Falschgeld keinerlei Rede sein. Es ist eine klassische Selbststrangulation des Systems in der Schlussphase.
>>Nur mal zum Vergleich - in der Mexiko Krise, oder bei LTCM oder bei Year 2000 etc. waren es so 20 bis 40 Milliarden.
>Danach ging's mit"new credits", also der Schaffung zusätzlichem M-gesamt weiter. Ob das heute noch einmal gelingt?
>Merke: Je höher M-gesamt und je geringer"new credits" ausfallen, desto mehr M1 (MZM usw.) muss her, um die aus M-gesamt ununterbrochen fälligen Zinsen bei immer schnellerer daher kommender Fälligkeit zu bezahlen.
>Kommen überhaupt keine"new credits", muss M1 um just den Betrag steigen (absolut!), in dessen Höhe Zahlungen, resultierend aus M-gesamt (sind ja SCHULDEN!) fällig werden.
>Relativ sieht dies nach gigantischer"Geldmengenaufblähung" aus. Ist aber alles Quatsch.
>Simples Beipiel:
>M-gesamt = 1000. Fällig, wofür also M1 benötigt wird = 100.
>... Zeit vergeht... dann:
>M-gesamt = 10.000. Fällig = 1000. Dafür benötigte zusätzliche M1 = 1000.
>M1 vorher = 100. M1 jetzt = 1000."Geldmengenzuwachs" also 900 %.
>UNGEHEUERLICH! HYPERINFLATION!!!
>Und? Nix passiert an der realwirtschaftlichen Front. Die 1000 dienen ausschließlich dazu, die herangekommenen Zahlungstermine abzudecken.
>Bitte nochmal das Phänomen"Tsatsiki-Effekt" nachlesen.
>Schönsten Gruß
>d.
Dottore,
Du kommst einem Verständnis immer näher. Wenn Du jetzt noch sehen kannst, daß M 3 Verminderung bei gleichzeitiger M 1 Erhöhung eine Verschiebung von nicht auf dem Markt befindlicher Liquidität zu marktnäherer und deshalb potentiell wirksamerer ist (Wenn die Pferde nur saufen würden), dann ist ein weiterer Schritt getan. Gruß Oldy
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BossCube
11.10.2001, 19:26
@ dottore
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Dottore, wichtige Frage. |
Wir hatten doch neulich die kompletten Geldmengenzahlen, demnach M1, M2 und M3 um ca. 170 Mrd. $ gestiegen sind. M1 lag so + 167 Mrd. $. M-gesamt (wenn Du damit M3 meinst) ist also sehr wohl deutlich gestiegen. Das mit den Krediten ist doch auch nicht so eng. Greenspan kann doch einfach vorhandene Titel angekauft haben und hat damit einen normale Bilanzverlängerung. Das sollte sich überprüfen lassen. Es würde auch die sinkenden Rediten erklären, da sich die umlaufenden Anleihen vermindern. Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß. Sehr merkwürdig. Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber. Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
Oder irre ich mich.
Besten Gruß!
J.
>>>im neuen Spiegel ist auf Seite 114 ein Bild auf dem Bush mit Greenspan beim Frühstück sitzt und Bush sagt:"Wir müssen sicherstellen, dass die Konsumenten genug Geld zum Ausgeben haben".
>>>Greenspan hat sich das zu Herzen genommen und jetzt in einer Woche 167 Milliarden legales Falschgeld erzeugt.
>Nein! Er hat nur aus M-gesamt mehr M1 gemacht. Es ist kein einziger Cent zusätzliches M-gesamt dazu gekommen, jedenfalls nicht durch die Fed (wieviel sonstige"new credits" außerhalb der Fed entstanden sind, weiß ich nicht).
>Greenspans Geld muss spätestens nach 3 Monaten an ihn zurückgegeben werden, plus seinen"Fed-Fund-Satz", also ca. 170 Mrd. $.
>Greenspan wird auch gerne prolongieren mit Hilfe von Titeln, die dann noch Restlaufzeit haben und die bei ihm abgeliefert werden müssen, damit Greenspan im Gegenzug Bares rausrückt. Rückzahlung dann ca. 174 Mrd. $.
>Es kann von Falschgeld keinerlei Rede sein. Es ist eine klassische Selbststrangulation des Systems in der Schlussphase.
>>Nur mal zum Vergleich - in der Mexiko Krise, oder bei LTCM oder bei Year 2000 etc. waren es so 20 bis 40 Milliarden.
>Danach ging's mit"new credits", also der Schaffung zusätzlichem M-gesamt weiter. Ob das heute noch einmal gelingt?
>Merke: Je höher M-gesamt und je geringer"new credits" ausfallen, desto mehr M1 (MZM usw.) muss her, um die aus M-gesamt ununterbrochen fälligen Zinsen bei immer schnellerer daher kommender Fälligkeit zu bezahlen.
>Kommen überhaupt keine"new credits", muss M1 um just den Betrag steigen (absolut!), in dessen Höhe Zahlungen, resultierend aus M-gesamt (sind ja SCHULDEN!) fällig werden.
>Relativ sieht dies nach gigantischer"Geldmengenaufblähung" aus. Ist aber alles Quatsch.
>Simples Beipiel:
>M-gesamt = 1000. Fällig, wofür also M1 benötigt wird = 100.
>... Zeit vergeht... dann:
>M-gesamt = 10.000. Fällig = 1000. Dafür benötigte zusätzliche M1 = 1000.
>M1 vorher = 100. M1 jetzt = 1000."Geldmengenzuwachs" also 900 %.
>UNGEHEUERLICH! HYPERINFLATION!!!
>Und? Nix passiert an der realwirtschaftlichen Front. Die 1000 dienen ausschließlich dazu, die herangekommenen Zahlungstermine abzudecken.
>Bitte nochmal das Phänomen"Tsatsiki-Effekt" nachlesen.
>Schönsten Gruß
>d.
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JüKü
11.10.2001, 19:51
@ BossCube
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Re: Dottore, wichtige Frage. |
>Wir hatten doch neulich die kompletten Geldmengenzahlen, demnach M1, M2 und M3 um ca. 170 Mrd. $ gestiegen sind. M1 lag so + 167 Mrd. $. M-gesamt (wenn Du damit M3 meinst) ist also sehr wohl deutlich gestiegen. Das mit den Krediten ist doch auch nicht so eng. Greenspan kann doch einfach vorhandene Titel angekauft haben und hat damit einen normale Bilanzverlängerung. Das sollte sich überprüfen lassen. Es würde auch die sinkenden Rediten erklären, da sich die umlaufenden Anleihen vermindern. Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß. Sehr merkwürdig. Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber. Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
>Oder irre ich mich.
>Besten Gruß!
>J.
Vielleicht liege ich ja falsch, aber...
... Staatstitel sind weder in M1, M2, oder M3, sondern"am langen Ende". Und von dort hat sie die Fed"nach vorne geholt", in die M´s. Deshalb sid die M´s gestiegen - die andere Seite sieht man nicht.
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BossCube
11.10.2001, 20:06
@ JüKü
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Re: Dottore, wichtige Frage. |
>>Wir hatten doch neulich die kompletten Geldmengenzahlen, demnach M1, M2 und M3 um ca. 170 Mrd. $ gestiegen sind. M1 lag so + 167 Mrd. $. M-gesamt (wenn Du damit M3 meinst) ist also sehr wohl deutlich gestiegen. Das mit den Krediten ist doch auch nicht so eng. Greenspan kann doch einfach vorhandene Titel angekauft haben und hat damit einen normale Bilanzverlängerung. Das sollte sich überprüfen lassen. Es würde auch die sinkenden Rediten erklären, da sich die umlaufenden Anleihen vermindern. Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß. Sehr merkwürdig. Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber. Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
>>Oder irre ich mich.
>>Besten Gruß!
>>J.
>Vielleicht liege ich ja falsch, aber...
>... Staatstitel sind weder in M1, M2, oder M3, sondern"am langen Ende". Und von dort hat sie die Fed"nach vorne geholt", in die M´s. Deshalb sid die M´s gestiegen - die andere Seite sieht man nicht.
Die Bilanz muß doch immer ausgeglichen sein. Es geht ja um das neue Geld, das die M´s erhöht hat. Wie Grünspan das genau gemacht hat, wissen wir nicht. Geldmengenausweitung durch Ankauf von Titeln ist aber üblich. Das muß im nächsten Ausweis der FED nachzuprüfen sein. Da M1 ja sehr stark gestiegen ist (167 Mrd), also das BARgeld (Passivposten der ZB), muß auch ein Aktivposten um den gleichen Betrag steigen.
J.
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dottore
11.10.2001, 20:09
@ BossCube
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Re: Jetzt MUSST Du es verstanden haben: |
>Wir hatten doch neulich die kompletten Geldmengenzahlen, demnach M1, M2 und M3 um ca. 170 Mrd. $ gestiegen sind. M1 lag so + 167 Mrd. $. M-gesamt (wenn Du damit M3 meinst) ist also sehr wohl deutlich gestiegen.
Ist M3 gestiegen? Warum wusste Kollege Saiger nicht, ob und wie stark M1 gestiegen ist - im Verhältnis zu M3?
Da liegt nämlich der Hase im Pfeffer!
>Das mit den Krediten ist doch auch nicht so eng.
DOCH! Das ist extrem eng. Entweder es gibt Kredite/Schulden oder es gibt sie nicht. Der Kokolores mit M2, M3, M4, M5, M6, M7 usw. bis eben leider M-gesamt - was ist denn das wohl?
Nichts als eine Bezeichnung von Fristigkeiten (Fälligkeiten). <font color="FF0000">Je höher die Zahl, desto später die Fristigkeit (Zahlungstermin) - was denn bitte sonst?!</font>
>Greenspan kann doch einfach vorhandene Titel angekauft haben und hat damit einen normale Bilanzverlängerung. Das sollte sich überprüfen lassen.
Musst Du nicht überprüfen. Na klar hat er seine Bilanz verlängert.
>Es würde auch die sinkenden Renditen erklären, da sich die umlaufenden Anleihen vermindern.
Da hast Du's doch! Die umlaufenden Anleihen sind ja nicht weg, schon gar nicht zurückgezahlt! Sondern sie liegen jetzt (vorübergehend) als Pfand im Pfandpool der Fed.
>Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß. Sehr merkwürdig.
Wieso denn? Innerhalb von M-total (!), sind Titel als M1 liquidisiert worden. Und entsprechend ist M3 (M1 = Teil davon) gestiegen und zwar 1 zu 1 zu M1.
>Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber.
Nein. Die Zinsen auf die M-Titel verbleiben bei den Banken, die die Titel eingereicht haben. Davon ist für die Zeit der Verpfändung dieser Titel bei der Fed der"Fed-Satz" als"Strafe" (heißt irrtümlich"Zins", ist aber Monopolprämie) abzuziehen.
>Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
>Oder irre ich mich.
Nein, Du irrst Dich nicht. Das Problem ist nur: Wofür wird das Geld"ausgegeben" - für Zahlung von Fälligkeiten oder für Käufe?
Damit es völlig klar wird:
Denk Dir einen Pfandbrief. Den hast Du im Safe. Dummerweise ist es genau der Pfandbrief, der ausgegeben wurde, um Dein Haus zu finanzieren.
Jetzt sagt Deine Bank: Jan, kriegst für den Pfandbrief Banknoten, bitte zum Schalter gehen. (Die Banknoten werden Dir natürlich nicht geschenkt, sondern geliehen).
Was wirst Du mit den Banknoten machen?
A: Du nimmst das Bargeld und kaufst Dir ein Auto. Deine Schulden bleiben so hoch wie sie bisher waren (Haus finanziert).
B: Du nimmst das Bargeld und kaufst damit Deinen Pfandbrief zurück. Deine Hausschulden sind weg. Bravo!
Leider, leider: Du musst jetzt das Dir von der Bank gegebene BARGELD (das Dir ja nicht geschenkt wurde, siehe oben) immer noch zurückzahlen.
Jetzt klarer?
Gruß
d.
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JüKü
11.10.2001, 20:13
@ BossCube
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Re: Dottore, wichtige Frage. |
>>>Wir hatten doch neulich die kompletten Geldmengenzahlen, demnach M1, M2 und M3 um ca. 170 Mrd. $ gestiegen sind. M1 lag so + 167 Mrd. $. M-gesamt (wenn Du damit M3 meinst) ist also sehr wohl deutlich gestiegen. Das mit den Krediten ist doch auch nicht so eng. Greenspan kann doch einfach vorhandene Titel angekauft haben und hat damit einen normale Bilanzverlängerung. Das sollte sich überprüfen lassen. Es würde auch die sinkenden Rediten erklären, da sich die umlaufenden Anleihen vermindern. Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß. Sehr merkwürdig. Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber. Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
>>>Oder irre ich mich.
>>>Besten Gruß!
>>>J.
>>Vielleicht liege ich ja falsch, aber...
>>... Staatstitel sind weder in M1, M2, oder M3, sondern"am langen Ende". Und von dort hat sie die Fed"nach vorne geholt", in die M´s. Deshalb sid die M´s gestiegen - die andere Seite sieht man nicht.
>
>Die Bilanz muß doch immer ausgeglichen sein. Es geht ja um das neue Geld, das die M´s erhöht hat. Wie Grünspan das genau gemacht hat, wissen wir nicht. Geldmengenausweitung durch Ankauf von Titeln ist aber üblich. Das muß im nächsten Ausweis der FED nachzuprüfen sein. Da M1 ja sehr stark gestiegen ist (167 Mrd), also das BARgeld (Passivposten der ZB), muß auch ein Aktivposten um den gleichen Betrag steigen.
>J.
Ja klar ist die Aktivseite auch erhöht, um die Staatstitel. Aber es ging doch um die M´s. Vielleicht missverstehe ich dich.
Übrigens: Sinkende Renditen wegen verminderter umlaufender Anleihen? Eher das Gegenteil wäre logisch.
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BossCube
11.10.2001, 20:20
@ JüKü
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Re: Dottore, wichtige Frage. |
>>>>Wir hatten doch neulich die kompletten Geldmengenzahlen, demnach M1, M2 und M3 um ca. 170 Mrd. $ gestiegen sind. M1 lag so + 167 Mrd. $. M-gesamt (wenn Du damit M3 meinst) ist also sehr wohl deutlich gestiegen. Das mit den Krediten ist doch auch nicht so eng. Greenspan kann doch einfach vorhandene Titel angekauft haben und hat damit einen normale Bilanzverlängerung. Das sollte sich überprüfen lassen. Es würde auch die sinkenden Rediten erklären, da sich die umlaufenden Anleihen vermindern. Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß. Sehr merkwürdig. Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber. Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
>>>>Oder irre ich mich.
>>>>Besten Gruß!
>>>>J.
>>>Vielleicht liege ich ja falsch, aber...
>>>... Staatstitel sind weder in M1, M2, oder M3, sondern"am langen Ende". Und von dort hat sie die Fed"nach vorne geholt", in die M´s. Deshalb sid die M´s gestiegen - die andere Seite sieht man nicht.
>>
>>Die Bilanz muß doch immer ausgeglichen sein. Es geht ja um das neue Geld, das die M´s erhöht hat. Wie Grünspan das genau gemacht hat, wissen wir nicht. Geldmengenausweitung durch Ankauf von Titeln ist aber üblich. Das muß im nächsten Ausweis der FED nachzuprüfen sein. Da M1 ja sehr stark gestiegen ist (167 Mrd), also das BARgeld (Passivposten der ZB), muß auch ein Aktivposten um den gleichen Betrag steigen.
>>J.
>Ja klar ist die Aktivseite auch erhöht, um die Staatstitel. Aber es ging doch um die M´s. Vielleicht missverstehe ich dich.
>Übrigens: Sinkende Renditen wegen verminderter umlaufender Anleihen? Eher das Gegenteil wäre logisch.
Hm?? Na Du bist gut. Der Preis (Kurswert) steigt, wenn die Ware (Anleihe) knapp wird. Falls das Geld über die üblichen Pensionsgeschäfte mit Rückkaufvereinbarung gelaufen ist, müssen natürlich bei Fälligkeit die Gelder mit Zinsen wieder an die FED fließen.
J.
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JÜKÜ
11.10.2001, 20:26
@ dottore
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Re: Jetzt MUSST Du es verstanden haben: / Noch einen drauf... mit??? |
>Damit es völlig klar wird:
>Denk Dir einen Pfandbrief. Den hast Du im Safe. Dummerweise ist es genau der Pfandbrief, der ausgegeben wurde, um Dein Haus zu finanzieren.
>Jetzt sagt Deine Bank: Jan, kriegst für den Pfandbrief Banknoten, bitte zum Schalter gehen. (Die Banknoten werden Dir natürlich nicht geschenkt, sondern geliehen).
>Was wirst Du mit den Banknoten machen?
>A: Du nimmst das Bargeld und kaufst Dir ein Auto. Deine Schulden bleiben so hoch wie sie bisher waren (Haus finanziert).
>B: Du nimmst das Bargeld und kaufst damit Deinen Pfandbrief zurück. Deine Hausschulden sind weg. Bravo!
>Leider, leider: Du musst jetzt das Dir von der Bank gegebene BARGELD (das Dir ja nicht geschenkt wurde, siehe oben) immer noch zurückzahlen.
>Jetzt klarer?
>Gruß
>d.
Noch ein (besseres?) Beispiel:
~ Haus finanziert
~ im Safe der Pfandbrief
~ zusätzlich vor einem Jahr ein Auto auf Kredit gekauft
Die nächste Rate fürs Auto wird fällig, du hast kein Geld.
Dann weiter wie von dottore beschrieben:
Nimmst den Pfandbrief, leihst dir damit (für z. B. 3 Monate) Bargeld und zahlst damit die Auto-Rate!. Problem für 3 Monate gelöst. Leider nicht für immer.
Aber jetzt muss dottore weiterhelfen. Was, wenn die 3 Monate um sind?
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JüKü
11.10.2001, 20:30
@ BossCube
|
Re: Dottore, wichtige Frage. / Sorry, Jan... |
>>Übrigens: Sinkende Renditen wegen verminderter umlaufender Anleihen? Eher das Gegenteil wäre logisch. [/b]
>Hm?? Na Du bist gut. Der Preis (Kurswert) steigt, wenn die Ware (Anleihe) knapp wird. Falls das Geld über die üblichen Pensionsgeschäfte mit Rückkaufvereinbarung gelaufen ist, müssen natürlich bei Fälligkeit die Gelder mit Zinsen wieder an die FED fließen.
>J.
Sorry, war natürlich Käse von mir.
rot ist schwarz und plus ist minus oder so ähnlich.
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dottore
11.10.2001, 20:33
@ Oldy
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Re: Der Staat hat nicht nur ein Gewalt- sondern auch ein Falschgeldmonopol ] |
>Dottore,
>Du kommst einem Verständnis immer näher. Wenn Du jetzt noch sehen kannst, daß M 3 Verminderung bei gleichzeitiger M 1 Erhöhung eine Verschiebung von nicht auf dem Markt befindlicher Liquidität zu marktnäherer und deshalb potentiell wirksamerer ist (Wenn die Pferde nur saufen würden), dann ist ein weiterer Schritt getan. Gruß Oldy
Schönen Dank,
aber durchs Verschieben auf der Zeitachse verschwinden die Schulden leider nicht.
Im Gegenteil. Da die Verschiebung"nach vorn" (also aus M-total mach einen größeren Teil zu M1) obendrein noch den Monopolsatz der ZB kostet (sog."Notenbanksatz", der von der sonst für den Titelhalter später kassierten Zinsssumme abgezogen wird), verschlechtert sich die Lage immer mehr!
Wenn ich alle Schulden bis zur Fälligkeit laufen lassen würde, brauche ich überhaupt keinerlei M1 zur vorzeitigen Liquidisierung, also um vorgezogene Fälligkeiten zu begleichen.
Eine Giralforderung kann ich abheben oder weiter stehen lassen.
Das hat mit realer zusätzlicher Kaufkraft rein gar nichts zu tun. Kein Kaufmann sah von de Milliarden abgehobener Dollar 1929 ff. in den USA auch nur mehr als einen Bruchteil.
Die realwirtschaftliche Nachfrage kann's immer nur durch zusätzliche Verschuldung (Schlüsselwort:"Kredite") geben.
Ich habe das nun seit Jahr & Tag dar gestellt. In allen möglichen Varianten.
Aber gern noch ein Mal:
Alle Schulden (sagen wir nur Giralgeldguthaben oder M2 minus M1) = 1000.
Werden die Morgen abgehoben, dann muss aus den 1000 M2 minus M1 logischerweise M1 werden.
Die Abforderungen des Publikums werden ausgezahlt, und was bleibt?
Die 1000 Sicherheiten (Pfänder), die die Banken einreichen müssen, um an die 1000 M1 zu kommen. Sicherheiten = immer verzinsliche Schuldtitel.
Niemand kann Schulden mit Schulden bezahlen, jedenfalls nicht so, dass sie dadurch sub summa verschwinden. Es ist immer nur ein Fälligkeitswechsel.
Schulden verschwinden nur durch als endgültig akzeptierte Leistung = zusätzliches an die Gläubiger gegebenes BIP. Die müssen es in irgend einer Form verbrauchen (und wenn sie die Steaks in die Tonne werfen und ihre Ferraris über die Klippe ins Meer fahren).
Gruß (und rätselnd, warum so simple Sachverhalte nicht zu verstehen sind)
d.
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Diogenes
11.10.2001, 20:34
@ JüKü
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Die M's |
Hi Jan und Jükü,
>...Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß.
Die Fed kauft immer gegen Bares/Sichteinlagen (M1). Der Anstieg von M3 ist die Um-und-Aufbuchen-Masche.
>Sehr merkwürdig. Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber.
Die ZB emmitiert die Schuldtitel nicht und muß daher auch keine Zinsen zahlen, die Zinsen zahlt der Schuldner.
Staat gibt Staatstitel aus, die ZB kauft diese im Markt, gibt dafür"Geld" aus. Staat überweist Zinsen für die Titel an ZB, Zb überweist diese als Gewinn wieder an den Staat. (Sauber nicht? ;-))
>Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
Jepp. Die Frage ist was sie damit machen. Tilgen sie Schulden ist das"Geld" sofort wieder futsch.
>>Oder irre ich mich.
>>Besten Gruß!
>>J.
>Vielleicht liege ich ja falsch, aber...
>... Staatstitel sind weder in M1, M2, oder M3, sondern"am langen Ende". Und von dort hat sie die Fed"nach vorne geholt", in die M´s. Deshalb sid die M´s gestiegen - die andere Seite sieht man nicht.
Staatstitel sind ein Teil von M2 oder M3, abhjängig von Ihrer Laufzeit.
Kauft die ZB Staatstitel auf, dann werden diese zu Bargeld/Sichteinlagen (M1). Die Schuldtitel werden monetarisiert - sprich: aus M2/M3 mach M1.
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Nebenbei, zwar nicht ganz exakt aber eine Überlegung wert:
M1 gibt die momentane Zahlungsfähigkeit wieder.
M2 gibt den kurzfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
M3 gibt den langfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
Mit anderen Worten M1 wirkt inflationär, M2 und M3 deflationär.
Gruß
Diogenes
Die">http://www.federalreserve.gov/pf/pdf/frspf2.pdf]Die Definition der M's (.pdf), Seite 12
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JüKü
11.10.2001, 20:45
@ Diogenes
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Re: Die M's |
>Nebenbei, zwar nicht ganz exakt aber eine Überlegung wert:
>M1 gibt die momentane Zahlungsfähigkeit wieder.
>M2 gibt den kurzfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
>M3 gibt den langfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
>Mit anderen Worten M1 wirkt inflationär, M2 und M3 deflationär.
>Gruß
>Diogenes
>Die">http://www.federalreserve.gov/pf/pdf/frspf2.pdf]Die Definition der M's (.pdf), Seite 12
Im M3 sind KEINE Staatspapiere:
M3 includes M2 plus
certain accounts that are held by entities
other than individuals and are issued by
banks and thrift institutions to augment
M2-type balances in meeting credit
demands; it also includes balances in
money market mutual funds held by
institutional investors.
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BossCube
11.10.2001, 20:48
@ dottore
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Danke, Dottore! |
>>Wir hatten doch neulich die kompletten Geldmengenzahlen, demnach M1, M2 und M3 um ca. 170 Mrd. $ gestiegen sind. M1 lag so + 167 Mrd. $. M-gesamt (wenn Du damit M3 meinst) ist also sehr wohl deutlich gestiegen.
>Ist M3 gestiegen? Warum wusste Kollege Saiger nicht, ob und wie stark M1 gestiegen ist - im Verhältnis zu M3?
>Da liegt nämlich der Hase im Pfeffer!
>>Das mit den Krediten ist doch auch nicht so eng.
>DOCH! Das ist extrem eng. Entweder es gibt Kredite/Schulden oder es gibt sie nicht. Der Kokolores mit M2, M3, M4, M5, M6, M7 usw. bis eben leider M-gesamt - was ist denn das wohl?
>Nichts als eine Bezeichnung von Fristigkeiten (Fälligkeiten). <font color="FF0000">Je höher die Zahl, desto später die Fristigkeit (Zahlungstermin) - was denn bitte sonst?!</font>
>>Greenspan kann doch einfach vorhandene Titel angekauft haben und hat damit einen normale Bilanzverlängerung. Das sollte sich überprüfen lassen.
>Musst Du nicht überprüfen. Na klar hat er seine Bilanz verlängert.
>>Es würde auch die sinkenden Renditen erklären, da sich die umlaufenden Anleihen vermindern.
>Da hast Du's doch! Die umlaufenden Anleihen sind ja nicht weg, schon gar nicht zurückgezahlt! Sondern sie liegen jetzt (vorübergehend) als Pfand im Pfandpool der Fed.
>>Was mich nur wundert, ist, daß M1 fast so stark wie M3 gestiegen ist, er also gegen Bargeld angekauft haben muß. Sehr merkwürdig.
>Wieso denn? Innerhalb von M-total (!), sind Titel als M1 liquidisiert worden. Und entsprechend ist M3 (M1 = Teil davon) gestiegen und zwar 1 zu 1 zu M1.
>>Wenn es jetzt wirklich so abgelaufen ist, liegen die Titel bei der FED und die zahlt doch keine Zinsen an sich selber.
>Nein. Die Zinsen auf die M-Titel verbleiben bei den Banken, die die Titel eingereicht haben. Davon ist für die Zeit der Verpfändung dieser Titel bei der Fed der"Fed-Satz" als"Strafe" (heißt irrtümlich"Zins", ist aber Monopolprämie) abzuziehen.
>>Die Verkäufer der Anleihen haben jetzt einfach 167 Mrd. $ mehr Geld zum Ausgeben, das vorher investiert war.
>>Oder irre ich mich.
>Nein, Du irrst Dich nicht. Das Problem ist nur: Wofür wird das Geld"ausgegeben" - für Zahlung von Fälligkeiten oder für Käufe?
>Damit es völlig klar wird:
>Denk Dir einen Pfandbrief. Den hast Du im Safe. Dummerweise ist es genau der Pfandbrief, der ausgegeben wurde, um Dein Haus zu finanzieren.
>Jetzt sagt Deine Bank: Jan, kriegst für den Pfandbrief Banknoten, bitte zum Schalter gehen. (Die Banknoten werden Dir natürlich nicht geschenkt, sondern geliehen).
>Was wirst Du mit den Banknoten machen?
>A: Du nimmst das Bargeld und kaufst Dir ein Auto. Deine Schulden bleiben so hoch wie sie bisher waren (Haus finanziert).
>B: Du nimmst das Bargeld und kaufst damit Deinen Pfandbrief zurück. Deine Hausschulden sind weg. Bravo!
>Leider, leider: Du musst jetzt das Dir von der Bank gegebene BARGELD (das Dir ja nicht geschenkt wurde, siehe oben) immer noch zurückzahlen.
>Jetzt klarer?
>Gruß
>d.
Übrigens: Mein Maxime ist, so weit wie möglich immer ohne Kredite auszukommen. Entweder ich kann mir was leisten oder nicht.
Ahoi!
J.
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dottore
11.10.2001, 21:02
@ JüKü
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Re: Perfekt! Und mit Staatspapieren (SCHULDEN!) wird M1"geschaffen". Jessas! (owT) |
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Oldy
11.10.2001, 21:08
@ Diogenes
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Re: Die M's |
>
>-------------
>Nebenbei, zwar nicht ganz exakt aber eine Überlegung wert:
>M1 gibt die momentane Zahlungsfähigkeit wieder.
>M2 gibt den kurzfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
>M3 gibt den langfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
>Mit anderen Worten M1 wirkt inflationär, M2 und M3 deflationär.
>Gruß
>Diogenes
Hallo Diogenes,
Das sehe ich auch so, aber soviel ich weiß beinhaltet M3 auch M1 und M2, sodaß man M3 nur als die zusätzlichen M3 Bestandteile sehen darf.
Ich würde also genauer sagen M1 und besonders der Bargeldanteil von M1 sind inflationär bei Erhöhung, die zusätzlichen Komponenten in M2 und M3 dagegen zeigen bei Erhöhung an, daß da Geld stillgelegt wird, sie wirken also deflationär. Gruß Oldy
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Oldy
11.10.2001, 22:38
@ dottore
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Re: Der Staat hat nicht nur ein Gewalt- sondern auch ein Falschgeldmonopol ] |
>
>Ich habe das nun seit Jahr & Tag dar gestellt. In allen möglichen Varianten.
>Aber gern noch ein Mal:
>Alle Schulden (sagen wir nur Giralgeldguthaben oder M2 minus M1) = 1000.
>Werden die Morgen abgehoben, dann muss aus den 1000 M2 minus M1 logischerweise M1 werden.
>Die Abforderungen des Publikums werden ausgezahlt, und was bleibt?
>Die 1000 Sicherheiten (Pfänder), die die Banken einreichen müssen, um an die 1000 M1 zu kommen. Sicherheiten = immer verzinsliche Schuldtitel.
>Niemand kann Schulden mit Schulden bezahlen, jedenfalls nicht so, dass sie dadurch sub summa verschwinden. Es ist immer nur ein Fälligkeitswechsel.
>Schulden verschwinden nur durch als endgültig akzeptierte Leistung = zusätzliches an die Gläubiger gegebenes BIP. Die müssen es in irgend einer Form verbrauchen (und wenn sie die Steaks in die Tonne werfen und ihre Ferraris über die Klippe ins Meer fahren).
>Gruß (und rätselnd, warum so simple Sachverhalte nicht zu verstehen sind)
>d.
Diese einfachen Zusammenhänge wären viel leichter zu verstehen, wenn Du nicht immer die Guthaben der Gläubiger mit den Schulden der Schuldner vermischen würdest, wie gerade wieder im ersten obigen Satz, wo alle Schulden abgehoben werden sollen. Ich kann aber leider nur Guthaben abheben und Schulden muß ich früher oder später zurückzahlen.
Ich verstehe schon daß Du da die Perversität meinst, wo die Nationalbanken für ihre Passia, das Bargeld welches sie gegen verzinsliche Schuldscheine herausrücken, also für ihre Schulden indirekt Zinsen kassieren können. Ob das dann Monopolprämie genannt wird und ob diese Zinsen gleich in Form einer Gebühr bei Einreichung eines Wechsels kassiert werden (Escont) oder wie auch immer. Tatsache ist, daß eine Nationalbank die einzige Firma ist, welche für ihre Schulden bezahlt wird aber deshalb zu glauben, daß sie der einzige Gläubiger mit Guthaben ist, während alle anderen nur Schuldner mit Schulden sind, ist eine Sicht welche der Realität nicht entspricht.
Gruß Oldy
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Diogenes
12.10.2001, 11:55
@ Oldy
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Re: Die M's - Korrektur |
>>
>>-------------
>>Nebenbei, zwar nicht ganz exakt aber eine Überlegung wert:
>>M1 gibt die momentane Zahlungsfähigkeit wieder.
>>M2 gibt den kurzfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
>>M3 gibt den langfristigen Geld-/Liquiditätsbedarf wieder.
>>Mit anderen Worten M1 wirkt inflationär, M2 und M3 deflationär.
>>Gruß
>>Diogenes
>Hallo Diogenes,
>Das sehe ich auch so, aber soviel ich weiß beinhaltet M3 auch M1 und M2, sodaß man M3 nur als die zusätzlichen M3 Bestandteile sehen darf.
>Ich würde also genauer sagen M1 und besonders der Bargeldanteil von M1 sind inflationär bei Erhöhung, die zusätzlichen Komponenten in M2 und M3 dagegen zeigen bei Erhöhung an, daß da Geld stillgelegt wird, sie wirken also deflationär. Gruß Oldy
Da hast du natürlich recht. Es muß heißen:
M2 abzüglich M1
M3 abzüglich M2
Da sieht man's wieder: Eile mit Weile, ich werd es mir auf die Faßwand schreiben. ;-)
Gruß
Diognes
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Diogenes
12.10.2001, 12:03
@ JüKü
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Re: Die M's |
>Im M3 sind KEINE Staatspapiere:
>M3 includes M2 plus
>certain accounts that are held by entities
>other than individuals and are issued by
>banks and thrift institutions to augment
>M2-type balances in meeting credit
>demands; it also includes balances in
>money market mutual funds held by
>institutional investors.
>
Also wenn ich das Amtsenglich richtig interpretiere, dann sind Staatspapiere auch mit drinnen.
"Credit extended to (debt owed by): Federar Goverment, State and local goverments, households, nonfinancial businesses" - also alles außer des Finanzsektors.
Gruß
Diogenes
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