pecunia
11.10.2001, 19:47 |
Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen Thread gesperrt |
Hallo zusammen,
hat jemand von Euch Erfahrung mit Erdwärme? Ist diese den Sonnen-Kollektoren nicht weitaus überlegen?
Bin um jede Info / jeden Link froh.
Besten Dank sagt
pecunia
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Baldur der Ketzer
11.10.2001, 20:20
@ pecunia
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
Hallo, pecunia,
leider habe ich noch keine Erfahrungen mit Erdwärme, aber ich denke mir, mehr als 30 Grad kriegst Du da nie raus.
Wenn draußen mal 25 Grad sind, hast Du im Solarkollektor 60 Grad oder mehr.
Das ist kein vergleich.
Logischerweise bleibt die Erdwärme immer gleich, du bohrst ja auch auf 50m oder mehr runter.
Aber Du brauchst immer eine Wärmepumpe dazu.
Also, Solarkollektor ist schon spitze, würde ihn jederzeit wieder nehmen.
Das non-plus-ultra ist aber wahrscheinlich eine Sammelsurium aus allen Ansätzen, also Photovoltaik (nicht überm Schlafzimmer wegen Magnetfeldern!), die die Wärmepumpe am laufen hält, die die Erdwärme nutzt, zugleich zum Solarkollektor.
Beste Grüße vom Baldur
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Hirscherl
11.10.2001, 20:31
@ Baldur der Ketzer
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
>leider habe ich noch keine Erfahrungen mit Erdwärme, aber ich denke mir, mehr als 30 Grad kriegst Du da nie raus.
>Wenn draußen mal 25 Grad sind, hast Du im Solarkollektor 60 Grad oder mehr.
>Logischerweise bleibt die Erdwärme immer gleich, du bohrst ja auch auf 50m oder mehr runter.
So ist das nicht. Die Wärmeschlangen werden in einer Tiefe von ca. 70 cm verlegt, je nachdem wo man wohnt, es muß auf jeden Fall eine frostsichere Tiefe sein.
Für ein Einfamilienhaus kann man mit einer benötigten Fläche von 400 Quadratmeter rechnen. Durch die Abkühlung des Bodens ist die Vegetation 3 Wochen verspätet.
Hohe Temperaturen erreicht man durch einen Wärmetauscher. Also die Wärme aus viel Flüssigkeit mit geringer Temperatur in weniger Flüssigkeit mit höherer Temperatur überführen.
Grüße,
Tom
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pecunia
11.10.2001, 20:35
@ Baldur der Ketzer
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
Hi Baldur,
bei Erdwaerme gibt es 3 Ansaetze:
1. Schlangen in ca. 150 cm Tiefe. Dazu braucht man ca. 2,5 bis 3 mal die Flaeche, die beheizt werden soll. Fuer 150 qm Wohnflaeche also ca. 400 qm Gartenflaeche.
2. Erdsonde. Pro qm behezter Flaeche ca. 1 m Bohrtiefe. Es muss aber nicht EIN Loch von 160 m Tiefe sein. Es gehen auch 3 Loecher a 55 m zum Beispiel.
3. Grundwasser. Du bohrst 2 Brunnen. Aus dem ersten entnimmst Dz das Wasser fuer den Waermetauscher, in den 2. gibst Du das abgekuehlte Wasser wieder zurueck. Meines Wissens benoetigst Du ca. 2 m^3 Wasser pro Stunde (bei ca. 150 qm Wohnflaeche).
Nummer 1 hat meines Wissens das beste Preis-Leistungsverhaeltnis. Alle 3 Varianten brauchen wohl elektr. Energie fuer die Pumpen (1 Teil rein, 4 Teile raus). O.K., dann zusaetzlich noch Photovoltaik.
Liebe Gruesse
pecunia
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Baldur der Ketzer
11.10.2001, 20:42
@ Hirscherl
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
Hallo, Tom,
ich kenne selber nur die Variante der Tiefbohrung, egal, ob Fels, Boden, Wasser, Du kommst auf stete temperaturen in dieser Tiefe.
Bei 70 cm hast Du zwar gerade mal FRostsicherheit, aber im Winter doch höchstens 5 Grad Temperaturdifferenz, die Du hochpumpen kannst.
das geht dann auch ohne Schläuche über Luftwärmepumpen, denn wenn es außen -30 Grad hat und Du pumpst die Luft mit - 50 Grad zurück, hast Du auch 20 Grad Gefälle.
Ich weiß jetzt nicht, ob die Firma im Internet ist, aber die Firma"Textor" in Burbach bei Siegen bohrt sowas.
Ich würde auch nur eine solche Tiefbohrung machen lassen, denn im Winter hast Du dann -30 auf +30 gleich 60 Grad Nutzdifferenz.
Das rechtfertigt die Bohrkosten.
Beste Grüße vom Baldur
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ManfredF
11.10.2001, 20:48
@ pecunia
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
Wenn ich zwischen Erdwärme-Pumpen und Sonnen-Kollektoren wählen müßte, würde ich mich für letzteres entscheiden. (bzw dafür hab ich mich bereits entschieden)
Begründung: Wärmepumpen brauchen Strom. 1kWh kostet ca 0.24DM. Ein Liter Heizöl kostet grob 0.70 DM. 1l Heizöl liefert grob 8kWh, das macht 0.09DM/kWh.
Bei dem niedrigen Temperaturgefälle dürfte die Leistungszahl der Erdwärmepumpen nicht ausreichen, um die Kosten für Ã-l einer normalen Ã-lheizung zu erreichen.
Meine Meinung: Ã-lheizung unterstützt durch Sonnen-Kollektoren. Je größer die Kollektoren, desto unabhängiger vom Ã-l.
In der Anschaffung gibts unterschiedliche Fördergelder. zB.
http://www.solarfoerderung.de/
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Dionysos
11.10.2001, 21:07
@ pecunia
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
Hi,
schaue Dich mal beim Bund der Energieverbraucher um
oder abonniere deren Zeitschrift die Energiedepesche.
MfG
Dionysos
<ul> ~ http://www.energienetz.de/verbraucherpower/steuerung-home/Startseite/Energienetz</ul>
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Hirscherl
11.10.2001, 21:08
@ Baldur der Ketzer
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
>Hallo, Tom,
>ich kenne selber nur die Variante der Tiefbohrung, egal, ob Fels, Boden, Wasser, Du kommst auf stete temperaturen in dieser Tiefe.
Ist wohl nur eine Frage des Preis/Leistungsverhältnis, wie pecunia oben schon geschrieben hat.
>Bei 70 cm hast Du zwar gerade mal FRostsicherheit, aber im Winter doch höchstens 5 Grad Temperaturdifferenz, die Du hochpumpen kannst.
Wo ich wohne werden es im Durchschnitt schon mehr sein (Salzburger Land, der Winter wie er früher war - a****kalt), aber die Differenz ist wirklich nicht allzu groß. Deshalb auch die große Fläche: 400 Quadratmeter (!).
>das geht dann auch ohne Schläuche über Luftwärmepumpen, denn wenn es außen -30 Grad hat und Du pumpst die Luft mit - 50 Grad zurück, hast Du auch 20 Grad Gefälle.
Ich habe gelesen daß Luftwärmepumpen bei Temperaturen unter 2 oC eine Leistungsziffer von kleiner 1 haben. Im Sommer braucht man keine Heizung, im Winter funktioniert sie nicht (wirtschaftlich). Luftwärmepumpen haben halt den Vorteil, daß man keine Schläuche verbuddeln muß, deshalb sind sie beliebt.
Und zur Wärmepumpe im Wasser: die ideale Lösung, bester Wirkungsgrad. Aber zumindest in Ã-sterreich sehen das die Behörden gar nicht gerne, Gefahr der Kontamination usw. blabla
Grüße,
Tom
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pecunia
11.10.2001, 21:19
@ Hirscherl
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Luftwaermepumpe |
Hi,
ich habe eine Luftwaermepumpe gekoppelt mit Oelheizung und Temperatursensor. Die Luftwaermepumpe schaltet nur bei Temperaturen groesser 5°C zu, sonst schweigt sie. Im Winter daher vollkommen uninteressant. Im Sommer springt aber die Oelheizung praktisch nie an.
Kostete ca. 3000DM. Kann auch weiterempfohlen werden
Mit den besten Gruessen
pecunia
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pecunia
12.10.2001, 11:16
@ pecunia
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Vielen Dank an Euch alle (owT) |
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Herbi, dem Bremser
12.10.2001, 23:42
@ pecunia
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Re: Themenfremd: Alternative Energie - Erdwärme-Pumpen |
Hallo pecunia,
entschuldige meinen, erst heutigen, Nachtrag zu deiner Anfrage. Ich bin seit geraumer Zeit stiller Genießer des Forums, seit dem 11. September durchaus in meinen Denkfesten erschüttert durch die fast allen Beiträgen zugrunde liegende Offenheit. Ich wollte sozusagen erst einmal die Grundstimmung inhalieren:
freundliche, aber auch höflich zuvorkommende TeilnehmerInnen, wie „Sehr geehrter Herr Dr...“, schlaue Beiträge, Tiefschürfendes, aber auch Weltumwerfendes.
Soweit zu mein Einstand.
Nun meine Erfahrungen zu Wärmepumpen.
Ich habe 1992 eine Hütte, Bj. 1978, mit zwei Wärmepumpen übernommen.
Die Warmwasser-Luftwärmepumpe steht im Heizungskeller und kühlt diesen im Winter auf 16 Grad ab. Der Verbrauch liegt bei 7 kWh pro Tag. 1996 ist dieses Gerät ersetzt worden. Als der 450 Watt-Kompressor zwei Tage nach Ende der Garantiezeit sein Leben aushauchte, habe ich mit dem Tauchsieder-inside weitergeheizt mit 21 bis 25 kWh pro Tag - bis die Garantiefrage nach 5.000 kWh geklärt war ;-(. Aber dadurch ergab sich unfreiwillig ein „Wirkungsgrad“ von 1 zu 3. Alle Werte sind ca. -Werte.
Die Heizung wird durch eine Kompressorwärmepumpe von 6 kW gewärmt. Die Wärme wird aus Wasser gezogen mit Hilfe zweier 30 Meter tiefen Spülbrunnen - einem Saugbrunnen mit Tiefpumpe und einem Schluckbrunnen. Die Leistungsaufnahme von Kompressor und Pumpe beträgt 5,3 kW. Das geförderte Wasser hat eine konstante Temperatur von 12 Grad, das entwärmte Wasser von 9 Grad. Die Temperaturen des Kältekreislaufs betragen 81 Grad vor dem Wärmetauscher des Heizkreises und -4 Grad hinter dem Wärmetauscher des Erdwassers. Über die Durchlaufmenge des Erdwassers führe ich keine Statistik - die Wasseruhr ist unleserlich schwarz.
Die maximale Heizkreis-Vorlauftemperatur ist auf 48 Grad begrenzt, damit an wirklich kalten Tagen die Fußbodenheizung samt Estrich des Erdgeschosses nicht aus dem Haus wächst ;-).
Genauer - damit das Steinzeug nicht reißt. Der Tagesverbrauch betrug z. B. am 2.1.97 90 kWh bei -20 Grad Außentemperatur. Der Betriebsstundenzähler drehte dabei 16,5 Stunden. Die nächsten Tage waren wärmer, -12 Grad mit einem Verbrauch von 63 kWh bei 12 betrieblichen Stunden. Im Obergeschoss sind überdimensionierte Niedersttemperaturheizkörper - ich suche gerade vergeblich für einige Ersatz - montiert, die selbst im Winter nicht voll geöffnet zu werden brauchen.
Der Verbrauch beider Wärmepumpen lag im Jahre 2000 bei 11.388 kWh mit Stromkosten von 1.936 DM. Mit den Stadtwerken besteht ein Wärmepumpenvertrag, Eine kWh inklusive aller Nebenkosten wie Tarifschaltgerät, Zweitarifzähler, Zählerkosten und Steuer kostet 0,17 DM.
Die Warmwasser-Luftwärmepumpe produziert somit für 1,19 DM pro Tag warmes Wasser.
Die beheizte, besser hausratversicherte, Fläche beträgt 210 Quadratmeter.
Es gibt keine Ausgaben für die Schornsteinfegermessung. Brachte sowieso stets den (Verbrennungs-) Wirkungsgrad von tollen 91 %. Der unbenutzte Schornstein braucht auch nicht gekehrt zu werden. Der Brennerservice, früher im Abo pauschal 200 DM, fällt auch nicht mehr an. Und nachdem die wesentlichen Dichtungen des Heizungskompressors nach 20 Jahren Laufzeit erneuert wurden, braucht es auch keinen Kältemittelservice mehr. Der musste eh stets am Heiligabend für 125 DM während der Bescherungsstunde antraben. Wann denn auch sonst?
Bevor ich diese Wärmeaggregate übernahm, wohnte ich über einem ölbetriebenen 14 kW Niedertemperaturheizkessel, der zwei Mal am Tag für 45 Minuten Wasser erwärmte. Mit 8 kWh pro Liter Ã-l wurden also 1,75 Liter Ã-l zerstäubt bei einem Preis von 0,75 DM (Oktober/November 1985). Das ergab Kosten von 1,22 DM. Später lag der Ã-lpreis auch mal bei 0,32 DM pro Liter ;-). Nebenbei, der Bungalow brauchte damals durchaus 9.000 Liter - in einer Heizperiode Es war - börsial!
Als die Warmwasser-Luftwärmepumpe erneuert werden musste, hat mich ein Heizungsfachleut informiert. Eine Umstellung der Warmwasserbereitung, und auch gleich der Heizung, auf z. B. Gas hätte damals 14.000 DM kosten sollen:
2.000 DM Pauschale Gasleitung von der Straße ins Haus legen
1.000 DM Pauschale Zähler setzen
1.500 DM beide Altgeräte entsorgen (1,5 Tage, 3 Mann)
6.000 DM Kessel - Brennwertkessel mal 1,5
1.500 DM Kessel anschließen
2.000 DM Schornstein ausrohren
Die Abnahme durch den Bezirksschornsteinfegermeister nicht eingeschlossen.
Anmerkung zum Gas:
Der Gaspreis sinkt meistens erst am 14. Mai, muss aber dafür leider schon wieder am 21. August angeglichen werden - stets als Schleppkurve oberhalb des Ã-lpreises. Abgesehen davor darf in Zeiten des Spitzenverbrauchs Stickstoff (Luft) dem Gas beigegeben werden, um den Druck aufrecht erhalten zu können! Na, und Stickstoff hat den Brennwert überhaupt.
Nun gut, Gas darf teurer sein als Ã-l, aber dafür kann man das noch nicht ausgegebene Geld zinsgünstig an (die Börse) legen.
Neugebaut würde ich vermutlich einen Ã-lbrennwertkessel aufstellen und einen riesigen Erdtank verbuddeln lassen. Ein Link zu einem Erfahrungsbericht über Brennwertkessel sei z. B.
http://privat.schlund.de/H/Heizungs_Helfer/brennwer.htm.
Soweit mein erster Forumsbeitrag.
Grüßle von
Herbi, dem Bremser
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