Hi Euklid,
von dem ganzen Haufen kenne ich nur einen Bruchteil. Ich vermute, dass das Phänomen Hyperinflation selbst grundsätzlich nicht anders dar gestellt wird bzw. werden kann als es hier auch noch und noch geschehen ist:
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Linke Spalte (mit Zahlen) Verschuldung insgesamt, mittlere langfristig, rechte mittel- und kurzfristig (!). Auch in Mio Mark.
Die Zahl 6.607.706 ist nur eine Zwischenbestandsaufnahme, weil alles zum Schluss viel zu schnell ging. Keiner kam mehr mit nichts mit und jeglicher Überblick ging verloren.
Am 15. November 1923 betrug die kürzerfristige (!) Verschuldung des Reichs
<font color="FF0000">192 Trillionen Mark! </font>.
Das Reich hatte schneller Kurzläufer an die Reichsbank gegeben als diese Aufträge an die Druckereien vergeben und ans Reich Bargeld ausgeben konnte.
Immherin kann ein Kurzläufer über 1 Trillion an die ZB gegeben werden, aber die Notenbank muss den erst in kleinere Scheine verwandeln.
So wie halt alle Hyperinflationen letztlich in sich selbst scheitern. Letzte Banknoten nur noch handtellergroß und einseitig beruckt usw.
KLAR aber ist: JEDE Hyperinflation kann nur ein STAATSFABRIKAT sein.
Heute ist die direkte Reingabe von Kurzläufern an die ZBs gesetzlich (Völkerrecht in Euro-Raum!) untersagt.
Auf diese Art Hyperinflation müssen wir also noch warten. Sie lässt sich mit den heutigen"Mitteln" in keiner Weise bewerkstelligen, bestenfalls ist das Loch in Kategorie 2 zu beobachten ("Reinnahme von"nicht marktfähigen" Papieren, Südscheine usw.).
Zu den Büchern:
3 taugt nicht viel, zumal die These, Hitler mit Hilfe von Staatsverschuldung zu verhindern, nicht zieht. Bei solchen Operationen wäre es sofort zum Run auf die Geschäftbanken gekommen und deren Illiquidität (Danat-Bank komplett für alle). Prof. Knut Borchardt hat dies bestens dargestellt.
4 ist keine stringente monetäre Betrachtung.
5 ist sehr gut und behandelt aber nicht nur Hyperinflation.
8 bis 10 behandeln den Ausstieg aus der Hyperinfla (geht mit den bekannten Maßnahmen: Neue Währung mit neuer"Deckung", siehe auch Currency board-Modelle). Ähnlich vermutlich 23 und 24 sowie 25 und 26, auch 33, 38 und 39, 41, 47.
14 sollte reine Mathematik sein, vielleicht etwas für Connaisseure.
18 dürfte das Kurzläufer-Problem behandeln.
19 spricht für sich selbst, inm Deutschen Reich gab es in der Hyperinfla auch Gold und Dollar-Halter. Ähnlich auch 52 unter ganz anderen Umständen.
27 sollte interessant sein, da es zeigen dürfte, was in einer"angekündigten" Hyperinfla geschieht (was schon Harburger behandelt hat).
Statt 28 besser die Arbeiten von Hans Möller zur Währungsreform.
35 und 36 versprechen viel: Wie verhalten sich die Preise in der Hyperinfla relativ zu einander. Ist auch fürs Goldproblem wichtig.
42 halte ich für Quatsch, da ein"monetary overhang" immer existiert, da es immer mehr Schulden (M-gesamt) als M1 gibt: Theoretisch könnten alle >6 Billionen € ZB-fähige Titel morgen in M1 verwandelt werden.
46 verspricht was: Die Produktion geht in Hyperinflas bekanntlich zurück.
54 schließlich wäre etwas für die armen Fibu-Leute. Denn Buchen in einer Hyperinfla ist das Allerschwierigste.
Gruß
d.
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