R.Deutsch
17.10.2001, 12:58 |
Ein paar Irrtümer Thread gesperrt |
ein paar Irrtümer des Oldy:
1.) Es gibt kein Kreditgeld
2.) Geld ist das Blut der Wirtschaft
3.) Mit Geld werden Güter nachgefragt
4.) Die Quantitätsgleichung beschreibt einen kausalen Zusammenhang
5.) Durch Geldhortung wird Nachfrage zurückgehalten
6.) Zinsen sind kein Steuerungsinstrument
7.) Es gibt einen ewigen Zins
ein paar Irrtümer des dottore:
1.) es gibt keine Tauschwirtschaft
2.) Kapitalbildung ist nur durch Verschuldung möglich
3.) Wir kommen mit einer Urschuld zur Welt
4.) Gold ist Gewaltmetall
5.) Gewinne sind nur durch Kredit finanzierbar
6.) Gold und Silber ist kein Geld
Ein paar Irrtümer des R.Deutsch
1-6.) Die Welt kann durch Aufklärung verbessert werden
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Galiani
17.10.2001, 14:20
@ R.Deutsch
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@R.Deutsch: Habe das 'Zaubergeld' mittlerweile gelesen. Großartige Dar- |
stellung der komplizierten Zusammenhänge. (Vielleicht sogar noch tiefer und jedenfalls den heutigen Gegebenheiten gerechter werdend als bei Galiani, der den Gegenstand - hauptsächlich im 4. Kapitel des 4. Buches - ebenfalls behandelt hat.)
Theoretisch nicht ganz überzeugt hat mich allerdings Ihre These auf den Seiten 60ff, daß durch Ihr sog. legales Falschgeld
"... vielen Leuten, ohne daß sie es richtig merken, ein kleiner Konsumverzicht auferlegt" wird. Wieso eigentlich? Kaufkraft wird ja durch die Ausgabe Ihres sog. Falschgeldes tatsächlich geschaffen; und das ist nach Menger ja die Hauptfunktion des Geldes! Zum Aspekt der (immer noch in der Repräsentationsauffassung verankerten)"letztendlichen realen Befriedigung" äußert sich diese"moderne" Geldtheorie ja nicht! (Woraus allerdings - das gebe ich schon zu - nicht geschlossen werden sollte, daß dieser Aspekt zu vernachlässigen wäre.)
Ich habe mir dieses Problem (in meiner Einleitung zum Galiani-Buch; vgl. dort S. 59) schon sehr gut überlegt!
Unter dem Gesichtspunkt der Menger'schen Geldtheorie ist in der Tat das einzige, was man gegen ungedecktes Geld vorbringen kann, das, was auch Galiani dagegen vorbringt: nämlich, daß es gegen äußere Einflüsse - erwiesenermaßen! - weniger resistent ist, als durch Edelmetall gedecktes Geld! Allerdings reicht dieses Argument ja auch vollkommen aus! Seltsam, daß sich dieser Gedanke m.W. in keinem einzigen modernen Lehrbuch über das Geld findet; - auch nicht bei Menger selbst!
Ich habe das a.a.O. in der Einleitung zu meiner Übersetzung von Galianis «Della moneta» wie folgt formuliert:
«Es stimmt natürlich, daß das Geld an sich nicht des Goldes bedarf, um Kaufkraft zu entfalten... [D]ie Funktionsfähigkeit des Geldes [hat]... nichts zu tun mit dem Material, aus dem das Geld besteht. [Allerdings läuft dieses Argument darauf hinaus, daß man ebensogut] Häuser statt aus Stein und Beton auch aus geteertem Pappmaché bauen und sogar darin wohnen [könnte]. Nur die Resistenz solcher Häuser gegen äußere Einflüsse wäre geringer - das ist alles!» (Ich erkenne sehr wohl, daß ich damit, wenngleich auf einem Umweg, halt doch auf den Aspekt der letztendlichen realen Befriedigung wieder zurückverweise, - mich also wieder recht nahe Ihrer Auffassung befinde!)
Insgesamt halte ich Ihr Buch für didaktisch hervorragend geschrieben. Ich habe die Lektüre des"Zaubergeldes" duchaus genossen.
Herzlichen Dank also und Grüße
G.
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R.Deutsch
17.10.2001, 15:25
@ Galiani
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Re: Danke für die Blumen |
Lieber Galiani,
und wie schön, dass wir an der Stelle, die Sie erwähnen, nicht übereinstimmen. (schön deshalb, weil wir was zu klären haben) Sie schreiben:
Theoretisch nicht ganz überzeugt hat mich allerdings Ihre These auf den Seiten 60ff, daß durch Ihr sog. Legales Falschgeld
"... vielen Leuten, ohne daß sie es richtig merken, ein kleiner Konsumverzicht auferlegt" wird."
Wieso eigentlich? Kaufkraft wird ja durch die Ausgabe Ihres sog. Falschgeldes tatsächlich geschaffen;
Nein, nein, nein! Es wird nur Kaufkraft vorgetäuscht. Kaufkraft kann nur durch Leistung, nur durch Produktion von Gütern geschaffen werden, nie durch Produktion von Geld. Nur Autos kaufen Autos. Durch Kreditgeld kann Produktion vorweggenommen (versprochen) werden, aber wenn die Leistung durch den Gelderzeuger nicht erfolgt, war es von Anfang an Falschgeld, nur vorgetäuschte Kaufkraft.
Gruß
R.Deutsch
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dottore
17.10.2001, 16:20
@ R.Deutsch
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Re: Du machst es Dir zu leicht |
Hi Reinhard,
Du gestattest:
>ein paar Irrtümer des dottore:
>1.) es gibt keine Tauschwirtschaft
Doch, bis heute. Jeder kann alles Mögliche mit jedem tauschen. Goldstücke z.B. in Grundstücke.
>2.) Kapitalbildung ist nur durch Verschuldung möglich
Kapitalbildung im Sinne von Kapitalvermehrung ist nur über Gewinnrealisierungen möglich. Gewinne lassen sich nur durch zusätzliche Verschuldung realisieren, sonst bleiben es kalkulierte Gewinne - nichts kommt in die Kasse.
Außerdem wird Kapital in Geld ausgepreist (wie denn sonst? Schau mal in eine x-beliebige Bilanz). Und Kreditgeld setzt immer Schuldtitel voraus. Die Ware Gold ("Warengeld") kannst Du jederzeit in andere Waren tauschen, Verhandlungssache.
Ganz davon abgesehen verwechselst Du - wie schon Galiani - Kapital mit Vermögen. Es gibt keine Position"Kapital" auf irgendeiner Aktivseite irgendwo in der Welt! Dort willst Du aber Dein"Kapital" gern sehen - gell?
>3.) Wir kommen mit einer Urschuld zur Welt
Nee, wir haben das Sozialamt, das für uns sorgt. Wir müssen niemals arbeiten, um uns selbst zu unterhalten. Das wäre ja das Abtragen einer Schuld, die wir uns selbst gegenüber haben (sog."Selbsterhaltung") - unerhört. Nur: Wo kriegt das Sozialamt sein Geld her?
>4.) Gold ist Gewaltmetall
Ist als Gewaltmetall gestartet, da erstes überhaupt gefundenes Metall und als erstes überhaupt zu Waffen zu verarbeitendes Metall (Bronze und Eisen viel später).
Außerdem: Nur mit Gold oder Silber konnten Gewaltheere bezahlt werden (in der Antike ging's doch los). Von Dir selbst kam der schöne Spruch: Früher wurde in Gold und Silber gespart. Worin hätte der Söldner seinen Sold sparen sollen? In Gogos?
>5.) Gewinne sind nur durch Kredit finanzierbar
Ich darf um Widerlegung bitten. Siehe mein Posting zu Galianis Böhm-Bawerk-Theorie.
>6.) Gold und Silber ist kein Geld
Sind Tauschobjekte, wie alle anderen Waren auch. Niemals Tauschmittel! Erbitte dringend Gegenbeweis aus der Münzgeschichte, die dummerweise mit Großmünzen startete.
Du machst es Dir leider immer wieder zu einfach.
Gruß
d.
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Galiani
17.10.2001, 17:00
@ R.Deutsch
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Ah, ja! Da haben Sie natürlich schon recht. Aber deshalb kann man doch auch mit |
"legalem Falschgeld" Dinge kaufen. Freilich - und jetzt kommen wir in die Nähe von dottore - nur im Wege von Verschuldung. Insofern - da stimme ich Ihnen zu - hat die Gemeinschaft durch das Kreditgeld etwas an Vermögen"eingebüßt". Vielleicht sollten Sie diesen Gedanken bei einer Neuauflage schärfer herausarbeiten.
Grüße
G.
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Euklid
17.10.2001, 18:47
@ dottore
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Re: Du machst es Dir zu leicht |
>Hi Reinhard,
>Du gestattest:
>>ein paar Irrtümer des dottore:
>>1.) es gibt keine Tauschwirtschaft
>Doch, bis heute. Jeder kann alles Mögliche mit jedem tauschen. Goldstücke z.B. in Grundstücke.
>>2.) Kapitalbildung ist nur durch Verschuldung möglich
>Kapitalbildung im Sinne von Kapitalvermehrung ist nur über Gewinnrealisierungen möglich. Gewinne lassen sich nur durch zusätzliche Verschuldung realisieren, sonst bleiben es kalkulierte Gewinne - nichts kommt in die Kasse.
>Außerdem wird Kapital in Geld ausgepreist (wie denn sonst? Schau mal in eine x-beliebige Bilanz). Und Kreditgeld setzt immer Schuldtitel voraus. Die Ware Gold ("Warengeld") kannst Du jederzeit in andere Waren tauschen, Verhandlungssache.
>Ganz davon abgesehen verwechselst Du - wie schon Galiani - Kapital mit Vermögen. Es gibt keine Position"Kapital" auf irgendeiner Aktivseite irgendwo in der Welt! Dort willst Du aber Dein"Kapital" gern sehen - gell?
>>3.) Wir kommen mit einer Urschuld zur Welt
>Nee, wir haben das Sozialamt, das für uns sorgt. Wir müssen niemals arbeiten, um uns selbst zu unterhalten. Das wäre ja das Abtragen einer Schuld, die wir uns selbst gegenüber haben (sog."Selbsterhaltung") - unerhört. Nur: Wo kriegt das Sozialamt sein Geld her?
>>4.) Gold ist Gewaltmetall
>Ist als Gewaltmetall gestartet, da erstes überhaupt gefundenes Metall und als erstes überhaupt zu Waffen zu verarbeitendes Metall (Bronze und Eisen viel später).
>Außerdem: Nur mit Gold oder Silber konnten Gewaltheere bezahlt werden (in der Antike ging's doch los). Von Dir selbst kam der schöne Spruch: Früher wurde in Gold und Silber gespart. Worin hätte der Söldner seinen Sold sparen sollen? In Gogos?
>>5.) Gewinne sind nur durch Kredit finanzierbar
>Ich darf um Widerlegung bitten. Siehe mein Posting zu Galianis Böhm-Bawerk-Theorie.
>>6.) Gold und Silber ist kein Geld
>Sind Tauschobjekte, wie alle anderen Waren auch. Niemals Tauschmittel! Erbitte dringend Gegenbeweis aus der Münzgeschichte, die dummerweise mit Großmünzen startete.
>Du machst es Dir leider immer wieder zu einfach.
>Gruß
>d.
Beim Lesen dieser Zeilen ist mir ein Gedanke gekommen!Da ja Gold kein Geld ist also kein offizielles Zahlungsmittel habe ich dann für den Tausch Grundstück gegen Gold etwas bezahlt?
Wie wird das vom Finanzamt behandelt wenn ich das tue?Könnnen die Grunderwerbsteuer verlangen wenn ich sage daß ich keine Zahlungsmittel für das Grundstück gegeben habe was der Verkäufer ja mit gutem Gewissen beeiden könnte.?
Gruß EUKLID
Das wäre ja eine feine Konstruktion.
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Euklid
17.10.2001, 18:59
@ Galiani
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Re: Ah, ja! Da haben Sie natürlich schon recht. Aber deshalb kann man doch auch mit |
>"legalem Falschgeld" Dinge kaufen. Freilich - und jetzt kommen wir in die Nähe von dottore - nur im Wege von Verschuldung. Insofern - da stimme ich Ihnen zu - hat die Gemeinschaft durch das Kreditgeld etwas an Vermögen"eingebüßt". Vielleicht sollten Sie diesen Gedanken bei einer Neuauflage schärfer herausarbeiten.
>Grüße
>G.
Und schon nähert ihr euch alle an den einzig wichtigen Punkt an.
Welche Kaufkraft das Papiergeld letztendlich besitzt ist nicht von der Unterschrift irgend eines Bankpräsidenten abhängig sondern einzig und allein vom finanziellen Gebaren des Staates.?
Und was das Gold in irgendeinem Zeitpunkt wert ist hängt ganz und gar nicht vom Bankfritzen und auch nicht vom Staat ab da der Besitzende völlig unabhängig nur mit dem verhandelt der es erwerben will.
Einzig und alleine die Krake kann hier wieder dazwischenfunken nämlich dann wenn sie den freien Handel unterbindet oder verbietet.
Aber alle Erfahrungen damit beweisen daß dann der wert sogar noch ansteigt weil das verbotene immer teurer ist als das Erlaubte.
Beispiel Rauschgift:Es ist nur deshalb so teuer weil es nicht legal gehandelt werden darf.Alkohol in den nordischen Ländern hat ebenfalls seinen Reiz und ist dort deswegen sauteuer.
Also am besten der Staat verbietet Gold und ab ginge die Post.Und deswegen werden sie es momentan tunlichst lassen.
Gruß EUKLID
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Oldy
17.10.2001, 19:10
@ R.Deutsch
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Re: Ein paar Irrtümer |
>1.) Es gibt kein Kreditgeld
>2.) Geld ist das Blut der Wirtschaft
>3.) Mit Geld werden Güter nachgefragt
>4.) Die Quantitätsgleichung beschreibt einen kausalen Zusammenhang
>5.) Durch Geldhortung wird Nachfrage zurückgehalten
>6.) Zinsen sind kein Steuerungsinstrument
>7.) Es gibt einen ewigen Zins
Antworten darauf
1) Es gibt tatsächlich kein Kreditgeld. Man kann Geld als Kredit bekommen, aber deshalb ist Kredit nicht Geld. Man kann auch mit Kredit etwas kaufen aber deshalb ist Kredit noch lange nicht Geld.
2)Stimmt und wo ist der Irrtum?
3) Stimmt auch, wenn auch manchmal mit Hilfe von Kredit eine Zeitverschiebung der Bezahlung erfolgt. Womit sonst wird nachgefragt?
4)Tut sie auch. Sie ist einfach das Gesetz von Angebot und Nachfrage auf das Geldwesen angewendet. Auch hier bestreiten das nur einige Goldnarren.
5) Das ist eine unbestreitbare Tatsache, die nur von einigen Spinnern bestritten wird.
6) Zinsen sind ein Steuerungsinstrument und mir so eine Aussage zu unterstellen ist.....
7) Es gab bisher einen ewigen Zins für Geldkapital - nicht für Realkapital. Selbst bei Geldkapital ist ein realer Negativzins möglich, wenn die Inflation höher ist als der bezahlte Zins.(Bei Goldwährung nicht möglich.)
Dottore kann selber antworten, wenn er will. Auch ihm wird einiges unterstellt.
Gruß vom Oldy
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dottore
17.10.2001, 19:13
@ Euklid
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Re: Geht nicht. Tausch ist auch steuerpflichtig (über Goldpreis ermittelbar) (owT) |
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Euklid
17.10.2001, 19:34
@ dottore
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Re: Geht nicht. Tausch ist auch steuerpflichtig (über Goldpreis ermittelbar) (owT) |
Ja dann müßten wir wohl beim Kauf den Zeitwert und beim Finanzamt den Wert bei der Bundesbank nehmen oder?Ich müßte doch auch den Wert nehmen dürfen oder-))
Ja und ich Dorftrottel habe dem das Grundstück abgekauft mit Tauschwert von 42 Dollar je Unze -))Ja und dann ist der Wert ja vielleicht auch bald de facto so hoch.Man könnte ja jetzt schon Verträge richten die in etwa so lauten und wenns dann soweit ist kann das Datum rein und der Vollzug ist gemeldet.Das wäre doch eine hübsche Variante beim vorzeitigen Erbübergang oder?
Irgendwie müßte da was machbar sein das spüre ich.Wir dürfen sie ruhig Faxen machen lassen und dann gibts die Eisenfaust.Aber immer schön legal und mit möglichst viel Hirn ganz dicke Bretter bohren.
Gruß Euklid
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Liated mi Lefuet
17.10.2001, 20:36
@ dottore
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Re: @dottore/@galiani/reinhard: Gewinn |
Salü zusammen
Kaum ist man ein bisschen weg, geht's hier ganz heiss zu und her:-)
<ul><ul><font color=red> Reinhard schrieb:
ein paar Irrtümer des dottore:
....().......
5. Gewinne sind nur durch Kredit finanzierbar
.....()......</ul></font>
<font color=blue>Dottore schrieb: Ich darf um Widerlegung bitten. Siehe dazu Galianis Böhm-Bawerk-Theorie</font></ul>
Dottore, m.E. gehen Reinhard's und Galiani's Überlegungen in die richtige Richtung.
"Gewinn" im Sinne der BWL/Fibu(=Finanzbuchhaltung) entsteht im Marktsystem durch unterschiedliche Verbuchung(gesetzlich vorgeschrieben) von z.B. Sach-Investitionen und sogen.Sach-Aufwand.
Zuerst eine fundamental wichtige Erklärung:
Was ist Sachaufwand/Was ist Sachinvestition?
*************************************
Wenn eine Hausfrau eine Nähmaschine erworben und beglichen hat, ist sie im Sinne der Fibu nicht"ärmer" geworden, sondern hat ein"Investitionsgut" erworben, das weiteren zukünftigen Nutzen bringen kann.(Sie hat danach zwar weniger"Geld"(aktiva) dafür aber mehr"Investitionsgut"(aktiva)(=Nullsummenspiel)
Im Gegensatz dazu bringt das Verbrauchen und Rechnungen begleichen von/für Duschwasser keinen zukünftigen Nutzen mehr für die Hausfrau.
Wie"Gewinn" im Fibu-Sinne im Marktsystem entsteht
********************************************
Beispiel: Ein reicher Bauer verkauft einem armen Bauer auf Rechnung ein frisch geborenes Stierkalb für 1000DM
BS=Buchhaltungssatz
<ul> ~ BS in Fibu beim reichen Bauern:
Debitor"Armer Bauer" (aktiva,s) an Tier-Verkauf(Ertrag,h) je 1000DM
sogen. [positiv]"e r f o l g s w i r k s a m e r" BS)
~ BS in Fibu beim armen Bauern:
Lebendes Inventar(aktiva,s) an Kreditor"Reicher Bauer"(passiva, h)je 1000DM
sogen."e r f o l g s n e u t r a l e r" BS) </ul>
Und was, wenn nun der arme Bauer(A) den Rechnungsbetrag an den reichen Bauern(R) begleicht?
Ganz einfach: Begleichen von Rechnungen sind in den Fibus des Bezahlers (A), des Banksystems, und des Bezahlten(R)"erfolgsneutral". Mit andern Worten: Es ist in bezug auf die Gewinnfrage gleichgültig, ob der arme Bauer die Stierkalb-Rechung auf Pump(=auf Kredit) begleicht oder aus eigenen Mitteln(siehe auch PS1)
Grüsse
Liated
PS1:
[Da es vier unterschiedliche erfolgsneutrale Buchungen gibt, nämlich die BS für"Bilanzverlängerung, Bilanzverkürzung, Aktivatausch, Passivatausch) kann"Begleichen" ziemlich kompliziert werden].
PS2:
Selbständlich ist"Gewinn-Frage" im Marktsystem komplexer, wegen gewissen Bewertungsfragen von Investitionsgütern, Wertpapieren etc. etc.
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dottore
18.10.2001, 11:27
@ Liated mi Lefuet
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Re: Das Geld der Hausfrau muss verzinst werden (auch wenn man's nicht sieht) |
>Salü zusammen
>Kaum ist man ein bisschen weg, geht's hier ganz heiss zu und her:-)
><ul><ul><font color=red> Reinhard schrieb:
>ein paar Irrtümer des dottore:
>....().......
>5. Gewinne sind nur durch Kredit finanzierbar
>.....()......</ul></font> >
><font color=blue>Dottore schrieb: Ich darf um Widerlegung bitten. Siehe dazu Galianis Böhm-Bawerk-Theorie</font></ul>
>
>Dottore, m.E. gehen Reinhard's und Galiani's Überlegungen in die richtige Richtung.
Sorry, die Finanzierung des Gewinns nicht einzelner sondern aller Unternehmen in einer Periode war gemeint, Finanzierung dabei als von allen Unternehmen (die Marx so schön die"Kapitalistenklasse" genannt hat) in Form von in Geld ausgeschütteten Gewinns.
Dieses Geld ist vor der Periode nicht in der Summe vorhanden, wie es nach der Periode, also bei Gewinnausschüttung benötigt wird (es sei denn alle Unternehmen schütten die Gewinne in Form von Forderungen an sich aus, als sog."Promessen" oder ähnlich auch"Besserungsscheine", was das Problem der Zahlung" des Gewinns nur zeitlich verschöbe - es sei denn diese Promessen wären - vorübergehend - Notenbank-fähig, was aber das Unternehmen nicht aus dem Schneider kommen ließe).
>"Gewinn" im Sinne der BWL/Fibu(=Finanzbuchhaltung) entsteht im Marktsystem durch unterschiedliche Verbuchung(gesetzlich vorgeschrieben) von z.B. Sach-Investitionen und sogen.Sach-Aufwand.
Entsteht bitte nicht"im Marktsystem" insgesamt, sondern bei einzelnen Unternehmen die im Marktsystem tätig sein. Im Marktsystem insgesamt können diese Gewinne durchaus gebucht, aber niemals ausgeschüttet werden.
Sonst bestünde die Summe aller Gewinne in Form von Forderungen an die zur Ausschüttung verpflichteten Unternehmen. Und alle Unternehmen summiert haben ihrerseits in Höhe der Gewinne, die ausgeschüttet werden sollen ihrerseits Forderungen, z.B. aus Käufen auf Kredit.
>Zuerst eine fundamental wichtige Erklärung:
>Was ist Sachaufwand/Was ist Sachinvestition?
>*************************************
>Wenn eine Hausfrau eine Nähmaschine erworben und beglichen hat, ist sie im Sinne der Fibu nicht"ärmer" geworden, sondern hat ein"Investitionsgut" erworben, das weiteren zukünftigen Nutzen bringen kann.(Sie hat danach zwar weniger"Geld"(aktiva) dafür aber mehr"Investitionsgut"(aktiva)(=Nullsummenspiel)
Völlig klar. Aber das Problem sitzt tiefer: Woher kommt das Geld, mit dessen Hilfe die Hausfrau (bei ihr Aktivtausch) die Nähmaschine gekauft hat? Die Nähmaschine sie hat bar bezahlt, kam an das Geld dafür aber letztlich nur - über viele Zwischenstufen u.U., da sie selbst keinen Zugang zur Notenbank hat - über die Hinterlegung von Pfändern (= verzinsliche Sicherheiten) bei der Notenbank.
Diese bei der ZB liegenden Sicherheiten müssen verzinst werden, womit das Geld, das die Hausfrau als Forderung zediert hat (Forderung letztlich über die Banknoten der Notenbank auf die dort liegenden verzinslichen Sicherheiten), selbst verzinst werden muss.
Die Banknote sieht"unverzinslich" aus (hat keinen Coupon), aber die Sicherheiten, gegen die sie nur im Umlauf kommen kann (Tendergeschäfte der Notenbank usw.), tragen Coupons - damit ist und bleibt das Schulden/Kredit-Problem in der Welt, es ist nur gut"hinter" der Notenbank und ihren Banknoten versteckt.
>Im Gegensatz dazu bringt das Verbrauchen und Rechnungen begleichen von/für Duschwasser keinen zukünftigen Nutzen mehr für die Hausfrau. >
>
>Wie"Gewinn" im Fibu-Sinne im Marktsystem entsteht
>********************************************
>Beispiel: Ein reicher Bauer verkauft einem armen Bauer auf Rechnung ein frisch geborenes Stierkalb für 1000DM
>BS=Buchhaltungssatz
><ul> ~ BS in Fibu beim reichen Bauern:
>Debitor"Armer Bauer" (aktiva,s) an Tier-Verkauf(Ertrag,h) je 1000DM
>sogen. [positiv]"e r f o l g s w i r k s a m e r" BS) > ~ BS in Fibu beim armen Bauern:
>Lebendes Inventar(aktiva,s) an Kreditor"Reicher Bauer"(passiva, h)je 1000DM
>sogen."e r f o l g s n e u t r a l e r" BS) </ul>
>Und was, wenn nun der arme Bauer(A) den Rechnungsbetrag an den reichen Bauern(R) begleicht?
>Ganz einfach: Begleichen von Rechnungen sind in den Fibus des Bezahlers (A), des Banksystems, und des Bezahlten(R)"erfolgsneutral". Mit andern Worten: Es ist in bezug auf die Gewinnfrage gleichgültig, ob der arme Bauer die Stierkalb-Rechung auf Pump(=auf Kredit) begleicht oder aus eigenen Mitteln(siehe auch PS1)
Völlig klar. Nur leider:
Fall A: Dann ist der Kredit offen und muss irgendwann mit Zins beglichen werden, womit sich dann das Problem"Woher kommt das Geld zur Bezahlung der Zinsen?" stellt.
Fall B:"Eigene Mittel" (= Forderungen oder Bargeld, also letztlich ZB-Geld und dann stellt sich das Problem"Woher kommt das Geld, um die denm ZB-Geld unterliegenden Sicherheiten (verzinsliche Pfänder) zur bezahlen?"
Überdies erscheint das"Bankensystem", das seinerseits nur mit Hilfe von verzinslichen Sicherheiten an ZB-Geld kommen kann.
Die Buchungen sind selbstverständlich alle korrekt. Aber zum Schluss läuft es bei allen Buchungen aller Unternehmen immer auf die gleiche Frage hinaus: Woher kommt das Geld, um alle Forderungen bzw. alles Geld (via verzinsliche Sicherheiten unterwegs) selbst zu bezahlen?
Dies kann in der Wirtschaft insgesamt nur durch entsprechende zusätzliche Nettoneuverschuldung möglich werden (egal, wer sich verschuldet: Private, Unternehmer, Staat).
>
>Grüsse
>Liated
>
>PS1:
>[Da es vier unterschiedliche erfolgsneutrale Buchungen gibt, nämlich die BS für"Bilanzverlängerung, Bilanzverkürzung, Aktivatausch, Passivatausch) kann"Begleichen" ziemlich kompliziert werden].
Ein"Begleichen" in der gesamten Wirtschaft (also Begleichen von Forderungen, Zinsen, Gewinnen usw. - also von erwateten Vorgängen) kann nur durch zusätzliche Verschuldungsakte möglich sein, die - sofern das"Begleichen" sub summa aller dieser erwarteten Vorgänge in Form von ZB-Geld erfolgen soll - zu entsprechendem zusätzlichen Abruf von ZB-Geld möglich sein kann (mit der in der ZB selbst Statt findenden ununterbrochenen Verzinsung der bei ihr liegenden Pfänder).
>
>PS2:
>Selbständlich ist"Gewinn-Frage" im Marktsystem komplexer, wegen gewissen Bewertungsfragen von Investitionsgütern, Wertpapieren etc. etc.
Völlig klar. Von Bewertungen sehen wir ab.
Vielen Dank also zunächst!
Ich bleibe allerdings bei meiner"Erfahrung" (siehe Hume), dass in einer Wirtschaft komischerweise immer"irgendwo" Geld fehlt.
Wäre das nicht der Fall, würden wir in einem tauschwirtschaftlichen Paradies leben, ohne Druck, Stress und Angst.
Besten Gruß
d.
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