Mundus
20.10.2001, 20:54 |
Bitte um Kommentar - ist die Lage wirklich so schlimm? Thread gesperrt |
Guten Abend,
das ist diesem Verschwörungsartikel entnommen, der vor einiger Zeit soweit ich weiß hier reingestellt wurde.
"Seit dem 11. 9. druckt die Federal Reserve Bank, in der Finanzwelt auch"der Tempel" genannt - ob in memoriam der heiligen Tempelritter oder wegen der Orakelsprüche ihres Oberpriesters Alan Greenspan ("Wenn Sie mich verstanden haben, habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt") ist unklar -, die FED also druckt seit dem Anschlag täglich ca. 1 Milliarde US-Dollar und entwertet den ohnehin überbewerteten Dollar damit nunmehr im Turbostil einer Bananenwährung - eine gigantische Inflationswelle, The Inflation Tsunami rollt auf die Vereinigten Staaten zu. Wenn nicht einmal diese dramatischen Skandale aus dem Hauptsaal des Tempels angemessen publiziert werden, wundert es nicht, dass auf dem schmutzigen, aber milliardenschweren Hinterhof des Banken- und Geldsystems die Finanztransaktionen im Zusammenhang mit dem WTC-Anschlag einfach völlig unter den Tisch zu fallen scheinen."
Der Link zu"Inflation Tsunami" war http://www.zealllc.com/commentary/tsunami.htm
Mich würde sehr interessieren, ob die Lage wirklich so kritisch ist und was das für die nahe Zukunft bedeutet.
Ich danke auf alle Fälle für alle Kommentare, wünsche allen ein schönes geruhsames (Endzeit-/Übergangszeit-)wochenende und verbleibe
mit besten Grüßen
Mundus
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dottore
21.10.2001, 12:14
@ Mundus
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Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! |
>Guten Abend,
>das ist diesem Verschwörungsartikel entnommen, der vor einiger Zeit soweit ich weiß hier reingestellt wurde.
>"Seit dem 11. 9. druckt die Federal Reserve Bank,
Die druckt nie. Die hat nur die üblichen Sicherheiten, die bei ihr zur Ausgabe von Fed-Geld hinterlegt sein müssen, stärker verflüssigt und
<font color="FF0000">hochleistungskriminelle Handlungen erlaubt!</font>
Dies alles ist nämlich geschehen (ex WSJ vom Freitag 19. 10.):
[img][/img]
1. Position: 45 Mrd. $ - dafür hat das Bankensystem der Fed bei ihm (dem Bankensystem) liegende Sicherheiten - an die Fed weiterreichen dürfen. Kein Problem, sondern nur ein befristetes Entgegenkommen der Fed, was die Rücknahme der Sicherheiten natürlich nicht aus der Welt schafft. Es muss nur"später" bezahlt werden.
2. Position: Das ist eine extrem harte Nummer!
<font color="FF0000">Die Banken dürfen sich also an den Guthaben ihrer Kunden ("customer deposits") vergreifen!</font>
Natürlich nicht an den Guthaben selbst, die die Banken selbst passiv verbuchen (und mit Schulden, die man selber hat, kann man nix bezahlen). Sondern an Titeln, die die Kunden bei den Banken stehen haben, z.B. Treasury Bills.
Übertragen also: Ich halte ein Konto bei Bank, dieses lautet auf Anlage in Schatzbriefen (weil ich entsprechende Order gegeben habe). Die Bank hält aktiv die Schatzbriefe und hat eine gleich hohe Schuld mir gegenüber. Obwohl ich der Verfügungsberechtigte bin, verfügt die Bank über meine Schatzbriefe. Das ist selbstverständlich
<font color="FF0000">Veruntreuung!!!</font>
Diese wird von der Fed gedeckt ("signaled to give leeway...").
Ein solcher Vorgang ist mir noch nie untergekommen! Hier wird die Grenze zwischen Recht und Unrecht, heimlich schleichend und durch das Dunkel der Nacht gedeckt, überschritten!
Wir haben es hier mit einer hochleistungskriminellen Vereinigung zwischen der Notenbank und den Banken zu tun, wir kennen längst Ähnliches aus Japan.
Die Bank ist damit natürlich nicht aus dem Schneider. Denn sie muss die Titel wieder beschaffen, sobald der Kunde darüber verfügen will. Ansonsten: Konkurs!
3. Position: Klar, das übliche Offenmarktgeschäft, um den Bonds-Markt nicht kollabieren zu lassen.
4. Position: Auch klar."Mister, you can't short these shares any longer...."
5. Position: Die Analysten sollen bei"besseren" Bewertungen bleiben (also immer schön"strong buy" oder"strong hold" usw.).
<font color="FF0000">Auch das ist ein Skandal, denn damit wird der Anleger durch die"Analysten" noch mehr betrogen als er bisher schon betrogen wurde!</font>
Kurzum: Der US-Kapitalismus im Endstadium!
>in der Finanzwelt auch"der Tempel" genannt - ob in memoriam der heiligen Tempelritter oder wegen der Orakelsprüche ihres Oberpriesters Alan Greenspan ("Wenn Sie mich verstanden haben, habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt") ist unklar -, die FED also druckt seit dem Anschlag täglich ca. 1 Milliarde US-Dollar und entwertet den ohnehin überbewerteten Dollar damit nunmehr im Turbostil einer Bananenwährung - eine gigantische Inflationswelle, The Inflation Tsunami rollt auf die Vereinigten Staaten zu.
Nein! Inflation ist imer ein güterwirtschaftlicher Vorgang. Und mit diesen Machenschaften entsteht keine zusätzliche Kaufkraft, sondern es wird nur der Kollaps der Wall Street verhindert.
>Wenn nicht einmal diese dramatischen Skandale aus dem Hauptsaal des Tempels angemessen publiziert werden, wundert es nicht, dass auf dem schmutzigen, aber milliardenschweren Hinterhof des Banken- und Geldsystems die Finanztransaktionen im Zusammenhang mit dem WTC-Anschlag einfach völlig unter den Tisch zu fallen scheinen."
Da fällt - siehe Darstellung - nichts unter den Tisch. Noch gibt es eine freie Presse in den USA.
>Der Link zu"Inflation Tsunami" war http://www.zealllc.com/commentary/tsunami.htm
Die sollten ihre Hausaufgaben machen und nicht die Verhinderung von Banken- und Brokerbankrotten (die Bank of New York war schon illiquide) mit der - immer nur durch new credits möglichen - zusätzlichen, dann evtl. preistreibenden Nachfrage verwechseln.
>Mich würde sehr interessieren, ob die Lage wirklich so kritisch ist und was das für die nahe Zukunft bedeutet.
Wenns so weiter geht, brauchen wir uns über die Zukunft keinerlei Gedanken mehr zu machen: Es wird alles früher als gedacht in einem Mega-Bankrott verschwinden. Denn alles, was dort in New York nach dem 1.. 9. geschehen ist, diente nur der Bankrottverschleierung bzw. -verhinderung, was aber nur höchst vorübergehend sein kann (wie immer).
Gruß
d.
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JeFra
21.10.2001, 12:37
@ dottore
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Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! |
Kurzum: Der US-Kapitalismus im Endstadium!
Schliessen Sie sich also der Meinung LaRouches an, dass Wiederankurbelungsversuche ueber Kriegskonjunktur letztlich scheitern werden?
MfG, JeFra
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Diogenes
21.10.2001, 12:43
@ Mundus
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Re: Bitte um Kommentar - Mein Senf ist gefragt? Aber gerne ;-) |
Hallo Mundus,
Ich will mal einen groben Überblick versuchen, das Ganze ist leider nicht so einfach - es gibt der verschlungenen Pfade viele. ;-)
>Mich würde sehr interessieren, ob die Lage wirklich so kritisch ist und was das für die nahe Zukunft bedeutet.
Ich würde sagen, die Lage ist krisisch. Ansonsten hätte es weder solch drastische Zinssenkungen noch"Liquiditätsspritzen" gegeben.
Geldpolitik im allgemeinen
Inflation ist als ausweitung der Geldmenge definiert, deswegen sind Geldspritzen per Definition inflationär. Ob dies letztendlich eine erhöhung der Warenpreise bewirkt (= Warenpreisinflation) steht auf einem anderen Blatt.
Es hängt davon ab, was mit diesem „Geld“ gemacht wird:
- Werden damit bereits bestehene Forderungen bedient, dann verschwinded die „Liquidität“ sofort wieder. Ein Guthaben-Schuldenpaar wird aufgelöst. Somit kann das „Geld“ keine preissteigernde Wirkung entfalten, es wird lediglich der Liquiditätsdruck gemindert und damit einer Deflation entgegengewirkt
- Werden mit dem Geld zusätzliche Waren nachgefragt, dann haben wir eine Warenpreisinflation. Man kann zwar in sekundenschnelle ein paar Milliarden zaubern, aber zusätzliche Waren und die dafür notwendigen Rohstoffe heranzuschaffen geht nicht so schnell.
Ich würde meinen, momentan liegt die Gefahr eindeutig auf der deflationären Seite, weswegen ich ersteres annehme. Zweiteres wird (wahrscheinlich) erst dann eintreten, wenn der Liquiditätsbedarf zwecks Schuldentilgung gedeckt ist.
Dollar im besonderen
Daß der Dollar überbewertet ist, scheint sich langsam aber sicher herumzusprechen. Er verdankt diese Überbewertung im wesentlichen folgenden Faktoren:
- er ist Weltreservewährung Nummer eins.
- er gilt immer noch als Safe haven.
- die Hoffnung auf baldige Erholung von Wirtschaft und Börse ist noch weitgehend intakt - the good old bubbledays will return next quater ;-), Stichwort „Vertrauen“.
- es gibt keine wirkliche Alternative im Papierwährungsbereich (denket an Gold und Silber!!!)
- er ist für unser Währungssystem unverzichtbar, weswegen er von allen Notenbanken gestützt werden muß, solange es irgendwie geht. Dies vorallem durch fortgesetzte Goldpreismanipulation sowie Interventionen auf Devisenmärkten.
Sollte auch nur einer dieser Faktoren wegfallen, dann ist mit einem Absturz des Dollars zu rechnen. In der Folge würden sich Importe für die USA erheblich verteuern und eine saftige Steigerung bei den Warenpreisen wird fällig. Umgekehrt würde es für alle anderen (EU, Japan, China,...)schwierig werden in die USA zu exportieren, was Preisdruck zur Folge hätte.
Vorallem das Gelingen der Goldpreismanipulation ist von entscheidender Bedeutung. Ansonsten liese sich das Märchen von der hohen Produktivität (=angeblich hohe Realverzinsung) und vom starken Dollar nicht aufrecht erhalten. Die Zinsen würden zu steigen beginnen, die Kreditmaschienerie würde zum Stillstand kommen und das Finanzsystem (Schulden, Derivate) inclusive Dollar mit sich reißen.
>Ich danke auf alle Fälle für alle Kommentare, wünsche allen ein schönes geruhsames (Endzeit-/Übergangszeit-)wochenende und verbleibe
An den Weltuntergang glaube ich nicht. Es wird hart werden, das mit Sicherheit. Letzten endes müssen wir aber wirtschaften, um zu leben, es wird uns gar nichts übrig bleiben, als die Ärmel wieder hoch zu krempeln und in die Hände zu spucken.
>mit besten Grüßen
>Mundus
Gruß
Diogenes
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Diogenes
21.10.2001, 13:23
@ JeFra
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Re: Was geschah nach dem 11. 9. 01 (als OPTIK)? Veruntreuung wurde erlaubt! |
Hi JeFra,
>Kurzum: Der US-Kapitalismus im Endstadium!
Das Kreditzettelgeldsystem ist am zusammenbrechen. Der Kapitalismus(Marktwirtschaft) ist nicht im Endstadium. Wie sollte er auch? Es gibt keine Alternative dazu.
>Schliessen Sie sich also der Meinung LaRouches an, dass Wiederankurbelungsversuche ueber Kriegskonjunktur letztlich scheitern werden?
Sagen wir es so: Eine Wirtschaft kann sich nicht erholen, wenn man den bestehenden Fehlinvestitionen ständig neue (von Staats wegen) inzufügt.
Das gilt für Ankurbelungsprogramme im allgemeinen und somit auch für LaRouches Steckenpferd, die Euro-Asiatische-Landbrücke.
Wenn ich an LaRouche denke, kriege ich immer Gänsehaut. Er hat nicht mehr zu bieten als das, was bereits gescheitert ist: Keynisanismus, Interventionismus, Deficitspending, Bretton Woods. Das ist schlimm, aber am schlimmsten ist, daß er sich deswegen auch noch für den GröÃ-z (Größter Ã-konom aller Zeiten) hält. Das läßt nicht auf differenzierte Problembetrachtung und Diskussions- und Lernbereitschaft schließen. Sehr bedenklich, sehr bedenklich.
>MfG, JeFra
Gruß
Diogenes
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Diogenes
21.10.2001, 13:25
@ dottore
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Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) |
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nereus
21.10.2001, 14:00
@ Diogenes
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Re: Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) - mir auch, aber.. |
.. ich habe mich schon wieder gefangen.
HUT AB!! dottore
Der hat gesessen.
Ich würde das ja jetzt zu gerne kommentieren, aber man sollte auch zur richtigen Zeit mal den Schnabel halten können.
Lieber Faßbewohner
Die gruselt es immer etwas vor dem größten Weltökonom aller Zeiten.
Die Bedenken und das Für und Wider sind ja hier schon x-fach vorgetragen worden.
Dem kann ich mich ja auch größtenteils anschließen.
Aber ehrlich gesagt ist er der Einzigste der von einem geordneten Bankrottverfahren der Weltfinanzen spricht. Ob dies überhaupt durchführbar ist - wer weiß das schon?
Er legt dauernd den Finger in die Wunde, die wir hier ja alle sehen, aber die Politik und die meisten Medien machen Vogel Strauß Politik.
Was spricht den so gegen eine Erschließung des asiatischen Raumes und einer möglichst friedvollen Zusammenarbeit mit denen da drüben?
Ich will es Dir ganz ehrlich sagen.
Wenn ich die Wahl hätte, zwischen Kriegszündeleien und daraus resultierendem tausendfachem oder schlimmstenfalls auch Millionen von Opfern und dem Durchziehen gewaltiger Projekte die zumindest für lange Zeit Arbeitsplätze schaffen, entscheide ich mich für letzteres.
Ich spüre zwar dann das es nicht die beste Lösung ist, aber eine bessere sehe ich ehrlich gesagt nirgends.
Oder sollen wir uns alle nach und nach gegenseitig niedermetzeln bzw. niedermetzeln lassen?
Geht es in dieser beschissenen Welt vielleicht auch mal ohne Krieg?
Den Bankrott siehst Du doch auch oder hast Du die Fenster im Faß inzwischen durch luftdichte und abschließbare Schießscharten austauschen lassen? ;-)
Welche Wahl haben wir denn eigentlich noch?
Einfach den Prozeß unkontrolliert laufen lassen?
Zu Oldy können wir ja nicht alle.
mfG
nereus
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Diogenes
21.10.2001, 14:22
@ nereus
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Re: Mir fehlen die Worte, mir fehlen die Worte (owT) - mir auch, aber.. |
Hi nerus,
Im wesentlichen teile ich deine Meinung.
Ich glaube aber nicht, daß uns riesige Staatsprojekte retten werden. Der einzige Grund für derart immenses Deficitspending ist die Aufrechterhaltung des jetzigen Systems, die Aufrechterhaltung der Nettoneuverschuldung. Solche Vorhaben sind kontraproduktiv. Wir haben bereits einen riesen Haufen an Fehlinvestitionen, was unsere Produktionsbasis, unser Realkapital, schmälert. Wenn wir jetzt noch Ressourcen in solche Projekte stecken, dann verbraten wir noch mehr davon und verarmen endgültig.
Wir müssen im Finanzsektor reinen Tisch machen (Währungsreform, retour zum Goldstandard). In der Realwirtschaft brauchen wir wieder einen freien Markt. Das stellt sicher, daß die verbliebenen Ressourcen möglichst effizient verwendet werden und das Realkapital wieder aufgebaut wird.
Freien Handel weltweit halte ich für unabdingbar, er ist der Begleiter des freien Marktes und schafft es am ehesten, dauerhaften frieden herzustellen. (wer schießt schon auf seine Kunden und Lieferanten? ;-))
Aber dieser freie Handel muß fair sein, sonst hat er keinen Bestand. Und genau dafür braucht man einen Goldstandard. Hier gibt es keine"Reserve"währungen und folglich kein etwas für nichts. Dafür gibt es wieder Geld und Schulden, anstatt nur Schulden.
Es gibt immer eine Wahl, wir müssen nur wollen. Es liegt an uns, die Lehren zu ziehen und dementsprechend zu handeln.
Gruß
Diognes
P.S. Ich habe weder luftdichte und abschließbare Schießscharten in meinem Faß. Luftdicht geht nicht, weil ich zwangsläufig auf andere angewiesen bin und auf andere schießen mag ich nicht - so wichtig kann Gold gar nicht sein. ;-)
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nereus
21.10.2001, 17:30
@ Diogenes
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auf andere schießen mag ich nicht - so wichtig kann Gold nicht sein. - Stimmt! (owT) |
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Mundus
21.10.2001, 18:33
@ dottore
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Vielen Dank für die aufschlußreiche Antwort und noch einen schönen Abend!:-) (owT) |
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