Turon
21.10.2001, 19:20 |
Was ist Demokratie - neue Definition Thread gesperrt |
@ riwe - wir lassen uns suverän verarschen - gut gesprochen!!
Noch paar Sachen dazu:
1)Wir empfinden unseres System als gerecht und glauben an
Errungenschaften wie Menschenrechte. Das hindert uns
aber nicht daran, Massenmord zu befürworten.
Menschenrechte zu haben - daß darf nicht jeder.
2)Wir haben kollektiv was gegen Lauschangriff und Rechtseinschränkung:
befürworten aber totalitären Polizeistaat wegen einem Bin Laden;
3)Normalerweise wollen wir keinen Krieg. Aber wenn er kommt - dann wollen wir
alle angreifen, die sich uns nicht anschließen.
4)Herr Deutsch begründet die Unumstößlichkeit der Wohlstandsschaffung
durch den Kapitalismus, und erklärt es mit seinen Versagen.
5)Dottore sieht zum Beispiel quasi den Untergang des Systems, wegen
Kreditexzesse und daraus entstanden Zinsansprüche, als erwiesen,
verteidigt es aber, weil es nie was Besseres gegeben hat.
6)Der Oldy erhöht die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes, zu Not
expotential gegen 0 strebend - bis es irgendwann gar nicht schnell
genug gehen kann, mit dem Umlauf - 60 Transaktionen pro Sekunde,
und glaubt daran fest, daß dies die Lösung sei.
7)Und wir alle, wählen am Ende demokratisch, und gebildet wie wir sind,
den Feudalismus/Totalitarismus, damit man 500 Terroristen aus ihren
Löchern ausräuchert, weil dies Demokratie ist un weil diese unsere
Werte gefährden.
8)Otto Schily meint, es ist die Lösung alle Dateien die verschlüsselt
übers Internet übertragen werden, zu entschlüsseln und reinzuschauen
was wohl irgenwann mehr Kosten wird, als der Gesamtumsatz der Erde,
verspricht uns damit aber Wohlstand und Sicherheit.
Die Terroristen der Neuzeit brauchen jetzt nur noch in Zukunft
pro Jahr 2 Millionen sinnlose Infos verschlüsselt zu übersenden;
richten damit aber 10 mal mehr Fixkosten an, als 10 WTC Gebäude
zusammen mit Umsatz gekostet haben.
Man könnte die Liste der Gesellschaftsparanoja endlos fortsetzen
denn wenn man es genauer nimmt, betreiben wir alle Quadratur des
Kreises, was früher schon ein Quadrat war, als man ihn"kreisaturiert"
hat - und sind fest davon überzeugt, das dies die Lösung sei.:)
Ich stelle jetzt die neue geltende Regel der Demokratie auf:
Demokratie ist, wenn man sich endlos, und so oft wie man will,
selbst verarschen kann. Einsteins E=mc hoch 2 ist wahr. Je öfter
wir uns selbst verarschen, desto langsamer vergeht die Zeit.
:)
Gruß
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<HR>
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BossCube
21.10.2001, 20:31
@ Turon
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Re: Was ist Demokratie - neue Definition |
>@ riwe - wir lassen uns suverän verarschen - gut gesprochen!!
>Noch paar Sachen dazu:
>1)Wir empfinden unseres System als gerecht und glauben an > Errungenschaften wie Menschenrechte. Das hindert uns > aber nicht daran, Massenmord zu befürworten. > Menschenrechte zu haben - daß darf nicht jeder.
>2)Wir haben kollektiv was gegen Lauschangriff und Rechtseinschränkung: > befürworten aber totalitären Polizeistaat wegen einem Bin Laden;
>3)Normalerweise wollen wir keinen Krieg. Aber wenn er kommt - dann wollen wir > alle angreifen, die sich uns nicht anschließen. >
>4)Herr Deutsch begründet die Unumstößlichkeit der Wohlstandsschaffung > durch den Kapitalismus, und erklärt es mit seinen Versagen. >
>5)Dottore sieht zum Beispiel quasi den Untergang des Systems, wegen > Kreditexzesse und daraus entstanden Zinsansprüche, als erwiesen, > verteidigt es aber, weil es nie was Besseres gegeben hat.
>6)Der Oldy erhöht die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes, zu Not > expotential gegen 0 strebend - bis es irgendwann gar nicht schnell > genug gehen kann, mit dem Umlauf - 60 Transaktionen pro Sekunde, > und glaubt daran fest, daß dies die Lösung sei.
>7)Und wir alle, wählen am Ende demokratisch, und gebildet wie wir sind, > den Feudalismus/Totalitarismus, damit man 500 Terroristen aus ihren > Löchern ausräuchert, weil dies Demokratie ist un weil diese unsere > Werte gefährden.
>8)Otto Schily meint, es ist die Lösung alle Dateien die verschlüsselt > übers Internet übertragen werden, zu entschlüsseln und reinzuschauen > was wohl irgenwann mehr Kosten wird, als der Gesamtumsatz der Erde, > verspricht uns damit aber Wohlstand und Sicherheit. > Die Terroristen der Neuzeit brauchen jetzt nur noch in Zukunft > pro Jahr 2 Millionen sinnlose Infos verschlüsselt zu übersenden; > richten damit aber 10 mal mehr Fixkosten an, als 10 WTC Gebäude > zusammen mit Umsatz gekostet haben.
>Man könnte die Liste der Gesellschaftsparanoja endlos fortsetzen
>denn wenn man es genauer nimmt, betreiben wir alle Quadratur des
>Kreises, was früher schon ein Quadrat war, als man ihn"kreisaturiert"
>hat - und sind fest davon überzeugt, das dies die Lösung sei.:)
>Ich stelle jetzt die neue geltende Regel der Demokratie auf:
>Demokratie ist, wenn man sich endlos, und so oft wie man will, > selbst verarschen kann. Einsteins E=mc hoch 2 ist wahr. Je öfter > wir uns selbst verarschen, desto langsamer vergeht die Zeit.
>:)
>Gruß
Hallo Turon,
wieder ein sehr guter Beitrag von Dir. Zur Frage des besten Systems kann ich Dir nur sagen, daß ich es für alles andere als perfekt halte. Die soziale Marktwirtschaft a la Erhard finde ich von ihrer Ethik her sehr gut. Sie hat aber leider nur in Zeiten des Aufbaus funktioniert. Jetzt stellen wir fest, daß das System parallel zum allgemeinen Sittenverfall im aggressiver und bösartiger wird. Wenn Sitte und Ethik wieder zum Allgemeingut aller Menschen würden, wäre das System automatisch verändert und gezähmt. Leider glaube ich nicht daran. Es wird also immer nur mehr oder weniger schlecht sein.
Gruß
J.
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dottore
21.10.2001, 20:40
@ Turon
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Re: Meine Position hier: |
Hi,
weil ich angesprochen bin:
>5)Dottore sieht zum Beispiel quasi den Untergang des Systems, wegen > Kreditexzesse und daraus entstanden Zinsansprüche, als erwiesen, > verteidigt es aber, weil es nie was Besseres gegeben hat.
Kreditexzess spielt keine entscheidende Rolle. Rolle spielt nur die Tatsache, dass der Kredit (= Schulden) nicht (NIEMALS MEHR!) abgearbeitet (= bezahlt) wird bzw. werden kann. Dies ist bei privaten>/b> Krediten nicht die Norm (Ausnahme: der oft gepostete"moral hazard"), aber dafür [b]komplett spielt es eine Rolle bei Staatsschulden.
Ergo:
<font color="FF0000">OHNE Staat funktioniert es bestens! Deshalb meine Forderung nach einer komplett staatsfreien Wirtschaft. Und die verteidige ich bis zum letzten Teppichmesser - ;-)</font>
Das nur, damit meine Position absolut klar ist.
"Demokratie" ist nur die geschickteste Maskierung des immer und immer und immer wieder in den Untergang führenden Systems"Staat".
Gruß
d.
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paco panadero
21.10.2001, 21:00
@ dottore
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dazu ein Zitat |
>"Demokratie" ist nur die geschickteste Maskierung des immer und immer und immer wieder in den Untergang führenden Systems"Staat".
>Gruß
>d.
"Der Staat löst keine Probleme,der Staat ist das Problem."
Ronald Reagan
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dottore
21.10.2001, 21:28
@ paco panadero
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Perfekt! DAS Motto hatte Müller-Vogg (FAZ-Herausgeber) und wurde? GEFEUERT! |
Hi,
quosque tandem, liebe Leute hier (aktive und Mitlesende), wollt IHR Euch das Gewaltsystem und Gewaltphänomen"Staat" noch gefallen lassen?
Ceterum censeo, statum esse delendum...
Aber zum"Revolutionär" taugen wir wohl alle nicht - oder?
Ich trage jedenfalls in der nächsten EW-Tagung (wenn, denn) vor zum Thema:
<font color="FF0000">STAATSBESEITIGUNG!</font>
Und nun, liebe Freunde vom 14. Kommissariat, könnt Ihr mich gern via internationalem Haftbefehl festnehmen lassen.
Es gibt dummerweise allerdings nur nur eins: Entweder den freien Menschen oder den Staat.
Tertium non datur.
Gruß
d.
Herr Küßner darf gern meine Kennung aus"dottore" in"Berufsrevolutionär" ändern (mit entsprechendem Haftungsausschluss). Nur zu!
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Tofir
21.10.2001, 21:35
@ dottore
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Dann war Reagan also ein Revolutionär... |
...mit Romulus Augustulus (Dürrenmatt) als Vorbild?!
fragt sich
tofir
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JüKü
21.10.2001, 21:43
@ dottore
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Re: Perfekt! DAS Motto hatte Müller-Vogg (FAZ-Herausgeber) und wurde? GEFEUERT! |
>Hi,
>quosque tandem, liebe Leute hier (aktive und Mitlesende), wollt IHR Euch das Gewaltsystem und Gewaltphänomen"Staat" noch gefallen lassen?
>Ceterum censeo, statum esse delendum...
>Aber zum"Revolutionär" taugen wir wohl alle nicht - oder?
>Ich trage jedenfalls in der nächsten EW-Tagung (wenn, denn) vor zum Thema:
><font color="FF0000">STAATSBESEITIGUNG!</font>
###Gerne; hoffentlich hat das Zeit bis Mai/Juni.....[/b]
>Und nun, liebe Freunde vom 14. Kommissariat, könnt Ihr mich gern via internationalem Haftbefehl festnehmen lassen.
>Es gibt dummerweise allerdings nur nur eins: Entweder den freien Menschen oder den Staat.
>Tertium non datur.
>Gruß
>d.
>Herr Küßner darf gern meine Kennung aus"dottore" in"Berufsrevolutionär" ändern (mit entsprechendem Haftungsausschluss). Nur zu!
>
### Lieber nicht, es sei denn, Sie wünschen es ausdrücklich.
Übrigens, ich weiß von noch jemandem, der seinen Beruf wechseln möchte in eine Berufsbezeichnung, die es offiziell nicht gibt.
Wer noch denken kann und den Mut hat, hat offenbar keine Wahl.
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dottore
21.10.2001, 21:45
@ Tofir
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Dann war Reagan also ein Revolutionär... Wer weiß? Jedenfalls bei Verstand |
Ich hatte mit ihm einmal einen kurzen Händedruck und nie ein Gespräch.
Wie Stockman, sein erster Budgetdirektor, berichtet, hat er die Staatsfinanzen mit Absicht in die Grütze geritten. Das kann Methode gewesen sein. Denn ein Staat, der sich nicht mehr mucksen kann (mangels Verschuldungsmöglichkeiten) ist erledigt.
Dahin kömmt's so oder so.
Das zu negieren, wäre sinnlos.
Lasst daher ein Ende mit Schrecken machen als einen Schrecken ohne Ende.
Gute Nacht!
Berufsrevolutionär
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Turon
21.10.2001, 22:00
@ dottore
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Hi dottore: |
Yep - so sehe ich das Ganze auch - weniger Staat - er darf kontrollieren
und dafür sorgen daß etwaige Gefahren für die Bürger abgewendet werden,
aber darf als Kläger nicht in die Wirtschaftsprozesse eingreifen (bis auf
kartellrechtliche Fragen - weil er in allen anderen Bereichen wiederum für das Volk noch viel mehr Schaden als Nutzen mit sich bringt).
Noch kurz zu Deiner Postings:
****Und die verteidige ich bis zum letzten Teppichmesser - ;-)****
Das ist auch vernünftig - wir haben einfach in den führenden Positionen Leute die so engstirnig, daß Sie so irgendwann ab 25 einfach wissensresistent sind.
Und solche Leute muß man einfach bekämpfen. Also so manche - wie der Schily
- dem Typ ist einfach nicht klar was er macht. denn die wissen einfach nicht was sie tun. Das Problem ist wiederum aber, daß die Welt einfach viel zu verflochten ist um aus der Reihe zu tanzen. Das ist aber viel zu umfangreiches Thema.
****Das nur, damit meine Position absolut klar ist.****
Ist sie auch und sie ist nach meinen Empfinden auch vollkommen korrekt.
****"Demokratie" ist nur die geschickteste Maskierung des immer und immer und immer wieder in den Untergang führenden Systems"Staat".****
Nicht nur Demokratie, all die anderen Formen auch.
Gruß ebenfalls.
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Baldur der Ketzer
21.10.2001, 22:06
@ dottore
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@dottore: gibt es empirische Erkenntnisse zum Wählerverdruß, der Verhöhnung |
....der Polithanserln, der Bissigkeit von Karikaturen und der Nähe des Niedergangs des entsprechenden Systems?
Wenn ich mir heute wieder die Sprüche zur Berlinwahl anhöre, muß ich sagen, ich fühle mich vollkommen angewidert, aber scheinbar bin nur ich so ekelhaft und empfindlich.
Die Köppe kann doch niemand mehr ertragen, alle miteinander.
Ich stelle mir vor, daß unsere Altvorderen diese Empfindungen auch alle kannten, und zwar jeweils progressiv bis zum Kulminationsgeschehen.
Die Anwiderung, welche sich durch die niedrigen und immer niedriger werdenden Wahlbeteiligungen zeigt, ist ja in allen"Demo-Kratien" feststellbar, wobei in der direkten Demo-Kratie Beteiligungen z.T. nicht mal mehr 40% erreichen.....
Abgesehen davon, daß die PDS jetzt in Berlin für mich die einzige Partei ist, die nicht das pauschal-dümmliche PC-Gelaber abgibt, sondern eine begründete, eigene Position vertritt, ist es doch bezeichnend, daß nun im Ostteil der Hauptstadt der B.R.D. 50% eine kommunistische Partei gewählt haben.
Das hat für mich durchaus Symbolcharakter.
Die vielbeschworene"Mitte", die ja von einer dicklichen Partei okkupiert wurde und als Eigentum verteidigt wird, wird jedenfalls kein freiheitliches Element mehr in die politische Diskussion bringen, schließlich hatte man selbst 16 Jahre voll genutzt, Freiheiten abzubauen. Das ist klar wie Kloßbrühe.
Also: Basta-SPD mit Otto dem Sheriff 30%.
SED mit Gregor, dem eloquenten Genius: 20%
Grüne: 10% (so ungefähr halt).
macht: 60%. Zwei Drittel fast.
Was die Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Erhardt-schen Marktwirtschaft angeht, so können wir getrost die 20% CDU mit in die oben aufgeführte Umverteilungs-Allianz einreihen.
Macht 80%.
Und nachdem die Prosti, äh, die Dreipunktpartei auch seit 40, nein, 50 Jahren beweist, wie toll sie für ihre angeblich so hoch gehaltenen Freiheitsideale eintritt, so nehmen wir die auch noch dazu.
Macht 90%.
Wo soll sich in diesem Umfeld noch ein leistungs-lohnendes"Unternehm-" Klima einstellen?
Nirgends, meine ich.
Höchchstens ein Zehren von Errungenschaften, äh, von der Substanz, was lange geht, siehe Rußland, Kuba, DDR.
Nix für Ketzer, Freidenker, Werkler und Schaffer.
Schlechte Aussichten, auch ohne Sicherheitslager, äh, -pakete, und auch ohne World-Trade-Center-Anschlag - diese Situation ist hausgemacht.
Nachdem unsere Lebenszeit begrenzt ist, ein Neubeginn irgendwann vom Alter her nicht mehr möglich ist, oder auch sonstige Lebensplanungen alle einen Punkt der Unumkehrbarkeit haben, muß man, so denke ich, der unbequemen Wahrheit ins Auge blicken und gedanklich akzeptieren, was sich dem Gefühl eh schon eingebrannt hat: es wird nicht mehr besser, darauf zu warten, hieße, auf Gordot zu warten.
Was wiederum bedeutet, unter den Blinden die Einäugigen zu suchen und seine beruflichen Anstrengungen nicht beim Kampf gegen Windmühlen zu zerschleißen.
Sondern auszuwandern, selbst wenns nur die Nachbarschaft ist.
Ein neuer Frühling wird in die Heimat kommen, sangen die Commedian Harmonists, aber vorher wurde es erst mal Winter..........
nach der Wahl heute steht fest, es schneit bald.
meint der Baldur und grüßt alle bestens
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Turon
21.10.2001, 22:14
@ BossCube
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Der Sittenverfall und der Werteverfall |
beginnt damit, daß man es sich irgendwann nicht mehr leisten kann, bestimmte Dinge zu tun - die wir gewöhnlich tum würden. Je höher die Schuldenlast ist, und je höher sie ansteigt desto weniger Moral haben wir - und das ist der Fluch.
Ich kann Dir jedenfalls bescheinigen, daß der Aufbau oder der Neustart aller
Formen der Gesellschaft nach dem"Reset" immer besser ist, als ständige Versuche das alte zu"reparieren". Selbst die Leute in dem Sozialismus haben
ihm gefolgt zu Anfang, weil sie an diese Ideologie vertraut haben.
Und irgendwann war die Sache"fertig".
Die Schlüsselsatz Deinerseits:
Wenn Sitte und Ethik wieder zum Allgemeingut aller Menschen würden, wäre das System automatisch verändert und gezähmt. Leider glaube ich nicht daran. Es wird also immer nur mehr oder weniger schlecht sein.
1)Satz 1: Richtig - geht aber nur dann, wenn Du denn Debitismus nicht im Nacken hast. Jemand der 5.000.000 DM Schulden hat - ist eher geneigt eine Bank zu überfallen, als einer der keine Schulden hat.
2)Satz 2: Du hast Recht. Es wird immer eine bestimmte Gruppe Menschen
geben die die andere dominiert (sei es nur mit Kredit und Zins).
3)Ebenfalls richtig, die Grafik dazu ist eine Elliottwelle.
Gruß.
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Baldur der Ketzer
21.10.2001, 22:15
@ Turon
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Re: alle anderen Staatsformen - ja, was denn? |
>****"Demokratie" ist nur die geschickteste Maskierung des immer und immer und immer wieder in den Untergang führenden Systems"Staat".****
>Nicht nur Demokratie, all die anderen Formen auch.
Hallo,
also hilft nur eine kleinräumige, bürgerliche Selbstverwaltung, gebühren- und insbesondere Spendenfinanziert.
Alles weitmöglichst privatisiert.
Nur Auftragsvergabe, turnusmäßig.
Vollkommene Kostentransparenz.
Wie das geht, zeigen die liechtensteinischen Gemeinden. Mit eigenem Videotext-Kanal, mit der Veröffentlichung aller Ausschreibungen, Aufträge, Abrechnungen.
Wem der (nicht vorhandene) Staat sein ja selberverdientes Geld läßt, der kann davon ruhig was freiwillig abgeben, und das findet auch statt - aber wer schon alles nicht niet-und-nagelfeste abgezockt bekommen hat, gibt nicht mehr freigiebig, was auch logisch ist.
Mäzenatentum, Sponsoren, ja, warum nicht?
Freiheit und Freiwilligkeit müssen die Leitlinien der Gemeinschaft sein, aber das ist wieder alles in den Wind gehüstelt.
Manchmal bin ich froh, daß die Staatsschuldkurve so exponentiell verläuft, sonst hätte ich den Alptraum, daß ich noch als Großvater diesen Affenstaat erleben muß.
So gibt es begründete Hoffnung, daß er an der eigenen Fäulnis verrottet, und zwar noch zu unseren Lebzeiten.
beste Grüße vom Baldur
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antares
22.10.2001, 00:41
@ paco panadero
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Nochmals ein Zitat |
>>"Demokratie" ist nur die geschickteste Maskierung des immer und immer und immer wieder in den Untergang führenden Systems"Staat".
>>Gruß
>>d.
>"Der Staat löst keine Probleme,der Staat ist das Problem."
>Ronald Reagan
Demokratie reduziert, wie jedes politisch-rationale Verfahren, das politische
Geschehen an kritischen Stellen auf Ja-Nein-Entscheide. Der Entscheid des
einzelnen Bürgers ist qualitativer Art: Votum für"das Bessere". Aber in ihm
sieht die Demokratie nur das einfache Quantum für jene Summe, die sie vorerst als Entscheid der Mehrheit, dann stilisierend als Entscheid aller bezeichnet.
Der erste gemeinsame Entscheid ist quantitativer Art; die Stilisierung verwandelt ihn wider besseres Wissen - in Qualität. Demokratie ist insofern
der verzweifelte Versuch, im Sieg der Quantität doch ncoh die Qualität siegen
zu lassen.
Hans Saner, geb. 1934, Schweizer Philosoph, Schüler von Karl Jaspers
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Baldur der Ketzer
22.10.2001, 01:06
@ antares
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Re: so schwierig ist das doch gar nicht mit der Staatstheorie |
Hallo,
ich bin zwar kein Staatstheorieexperte, aber die Sache scheint doch ganz klar zu sein:
1) es gibt Systeme, Regime, in denen ein Staatsziel vorgegeben wird, das überhöht ist, nicht der Wohlstandsmaximierung des Einzelnen dient.
nehmen wir den Nationalsozialismus, mein Opa war damals im Polizeidienst, und in seinen Dienstausweisen und Papieren prangt überall der heere Satz" Gemeinnutz geht vor Eigennutz".
Ich stelle mir vor, der Sozialismus, Stalinismus, Kommunismus, Maoismus, all das vergleichbare stellt das Interesse eines einzelnen in den Hintergrund und das Interesse des Kollektiv, des Volkskörpers, des Führers, des Revolutionsführers, oder der Revolution an sich in den Vordergrund.
Noch schlimmer sind für mich die religiös motivierten Regime, denn sie beziehen sich auf etwas abstraktes, nicht verifizierbares, frei auslegbares, bar jeder Legitimation.
Anders ist es sehr einfach, mit Recktenwald die Maximierung des Eigennutzes des Einzelnen als den Hauptzweck einer Gesellschaftsordnung zu sehen.
Denn die Maximierung des Eigennutzes jedes Einzelnen stellt auch die Maximierung per Saldo dar, und es bedarf keiner Erklärung, daß für die tatsächlich leistungsunfähigen, Kranken, Schwachen und Alten ebenfalls gesorgt wird, da es sich hier nicht um Fremde handelt, sondern ggf. um uns (nach Unfällen) oder um unsere nächsten Angehörigen (Pflegebedürftige).
Demnach folgt: eine Geselschaftsordnung, die das Wohl eines einzelnen im Fokus hat, ist eine eher positive, wünschenswerte, sich selbst regulierende und begrenzte.
Eine Gesellschaftsordnung, die die Interessen eines einzelnen (Steuerzahlers) in den Hintergrund rückt zugunsten eines anonymen Überziels, ist von Übel.
Egal, welches Ziel das ist, man nennt es Sozialstaat und Demo-Kratur.
Und der freiheitlich demo-kraturische Affenstaat, der sich das Paradies auf Erden zu sein anmaßt, ist hierin eindeutig zuzuordnen......
Ein Königreich, das von einem gütigen Landesvater regiert wird, ist meiner Ansicht in jedem Falle einem Quatschbudenladen vorzuziehen, deren Hauptakteure gottgleich abgehoben sich anmaßen, festzulegen, was gut und was schlecht ist für mich selbst, weil ich per definitionem zu blöd sein soll, dies selber für mich zu bestimmen.
An einem Wahlabend wie diesem bin ich wieder ganz toller ;-( Laune.
meint der Baldur und grüßt zu abendlicher Stunde in die Runde
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Turon
22.10.2001, 01:43
@ Baldur der Ketzer
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@ Baldur |
Ich denke - da mußt Du einfach maldie ganze Sache differenzierter betrachten.
Lichtenstein ist aufgrund der Größe, ein Nischenbereich - und ob es besser ist -kann ich so nicht beurteilen. Je kleiner ein Land ist, desto muß man darauf achten, keine Fehler zu machen und um so schlauer wird man auch.
Aber: solche Miniländer haben einen entscheidenden Vorteil: sie sind wie auch jede Kleinfirma wesentlich handlungsfähiger und können auch eher reagieren.
Ich bin prinzipiell davon überzeugt, daß alle Formen am Ende so oder so - in der Gosse enden. Als Logik davon - die"Haussen" und die"Baissen" des Systems werden immer und überall auftreten.
Das liegt nämlich nicht in der Natur eines bestimmten des Systems - sondern psychologischen Faktoren - wie tief ein Land aufsteigt und wie er auch wieder tief fallen kann. In Deutschland ist die rotzfreche Vorgehensweise der Richter, Staatsanwälte, Politiker, Finanzbeamten und der Polizei und generell des Staates derart ausgeufert, und die Stimmung der Menschen so eingedrückt,
daß kein Mensch in irgendetwas Hoffnung sieht, und macht dementsprechend gar nichts, daß es praktisch nur noch nach unten gehen kann.
Wenn Du es mal so siehst - wirst Du auch feststellen, daß es sich eindeutig um ein Massenphänomen handelt, der uns bis ins tiefste Details unseres Lebens
beeinflußt, erdrückt und verändert. Die Wirkung: die Beamten greifen einfachs- halber zum Mittel Macht und Amtsmißbrauch, und bezichtigen Dich der Unruhestiftung, wenden ungerechte Mittel an, bis Du die Schnauze voll hast und dieses als Feinde ansiehst. Den meisten Menschen ist es gar nicht bewußt, daß diese gedanklichen und stimmungsbildenden Prozesse - die Folge davon sind.
Ja GENAU, ich habe keine Lust mehr Rechtsradikale als Rechtsradikale zu beschimpfen, Linke als Chaoten etc. Für die Bildung all dieser Randgruppen ist nicht etwa andere Hautfarbe oder die Liebe zu Natur verantwortlich, sondern
EINZIG UND ALLEINE DER STAAT UND SEINE KORRUPTE, VOLLKOMMEN VERBLÃ-DETE, UND
GETREUE DIENER, DIE NICHT EINMAL EINE SEKUNDE IM LEBEN GEDACHT HABEN. Dafür werden sie auch nicht bezahlt. Daß es sich um Volksverrat handelt, daß brauche ich wohl nicht zu unterstreichen. Diesen Leuten ist es nur gar nicht erst bewußt - und anderen Leuten wie die Rechten/Linken ist nur zuwider den Feind im Staat zu suchen, also legen sie sich auf andere Bereiche um -verfolgen aber so pervers wie es klingt - LEDIGLICH IMMER DIESEN ZIEL DEN SIE ANGENOMMEN HABEN ALS SIE ZU WIEDERHOLTEN MALE VON IRGENDEINEM SESSELFURZ IN DER AMTSSTUBE BLÃ-D ANGESCHAUT WURDEN.
Der Staat selbst ist aber in jeder Hinsicht wie ein Vampir - es beraupt Dich erst Deines Geldes, dann schränkt er Deine andere Rechte ein, und dann deklariert er wiederum bestimmte Bereiche als sittenwidrig. Erstellt zum Beispiel Millionen von Paragraphen, wo der Bürger niemals in diesen Dschungel rein kommt, und niemals wieder rauskommt, wenn er sich dagegen wehren will.
Und irgendwann werden Bibliotheken nur noch mit"geprüften Werken" ausgestattet,
damit Du auch nichts mehr entgegenstellen kannst.
Irgendwann gerät das System so weit, daß er überhaupt keine Chance mehr hat sich weiter zu entfalten - und die Rechtsverfolgung der Bürger derart überlastet ist, daß sie überhaupt nicht weiterkommt. Und ab da ist definitiv Schluß.
Wir haben in dieser Entwicklung bereits jetzt eine Schwelle überschritten den wir sind mittlerweile am Ende der Demokratie und Rechte. Die Unterschiede zwischen reich und arm machen den Rest aus. Auch hier entstehen dank des Staates unerträgliche Spannungsfelder.
Es ist vollkommen egal, daher ob Du in Sozialismus lebst, oder Kapitalismus oder unter Diktatur oder Liberalismus - die Prozesse oben sind wie ein schleichendes Virus enden aber immer mit dem gleichen Effekt.
Irgendwann bist Du als Bürger derart unten, daß Du keine Rechte hast und
alles was Du verdienst wird Dir weggenommen quasi. Dann baust Du wieder mit anderen Sklaven, irgendwelche Pyramiden, die nichts nützen. So zum Beispiel
baut schröder jetzt einen starken Staat auf. Wenn dieser Staat aber stark für den Bürger wäre, wäre es in Ordnung, aber ganz im Gegenteil - der Staat wird gegen den Bürger aufgebaut.
Wenn ich mal Zeit habe, übersetze ich Dir einige Lieder polnischer Herkunft,
die diese ganze Tragödie - ob bewußt oder unbewußt exakt diese Thematik ansprechen. Die"Bilder" und"Texte" sind Metapher der Situation. Und auf eine gewisse Art Kunstwerke wie auch Botschaften die Dich dazu zwingen zu denken.
1) Lied:
-------------------------------------------------------------
Es gibt kein Wasser mehr in der Wüßte;
und unsere Camels wollen nicht weiter laufen;
wir haben bald keine Kraft mehr um weiter zu kriechen;
was würde ich jetzt alles fürs trinken geben....
....
Unsere Karawanne drückt sich selbst in den Sand;
sie geht in ihm unter, wie ein riesiger Schiff;
unserer Leiter betrachtet uns schon ganz aus der Nähe;
seine eckligen fetten Haare stehen zu Berge;
Unserer Leiter säuft jedoch immer mehr altes Wein;
seine Augen strahlen absoluten Wahhnsinn aus;
Er ist schon sturzbesoffen - wie ein Schwein,
er nimmt die Peitsche in die Hand und verteilt egal
wem die Schläge;
Jetzt wechselt das Lied künstlerisch sein Tempo und die Sängerin ist plötzlich hellwach und aufgeweckt, und ohne Worte sondern mit 100 fach wiederholten"lalala" gibt dem Hörer des Textes zu verstehen, daß es ihr nichts ausmacht, was der Leiter ist tut, oder macht. Sie hat keine Angst mehr und ist bereit gegen die Schläge zu randalieren, rotzfrech, agressiv und respektlos.
--------------------------------------------------------------
Wenn Du solche Lieder hörst, stacheln sie Dich an - wenn Du Dich damit identifizieren kannst - sie waren in Polen damals quasi ein Ventil und die"Programierung der Aufstände" Obendrein waren diese Lieder künstlerisch wirklich hervorragend gerade für die Zielgruppe junger Menschen.
---------------------------------------------------------------
Lied 2:
Hier singt die gleiche Sängerin Lieder über die Bauten der
Monumente, die es nicht gibt.
Der große Wagen leuchtete ihnen über den Köpfen;
sehr starke Leute gingen einen eisernen Weg;
damit es niemals mehr an Brot mangelt; gingen sie und
bauten und bauten einen riesigen Glaubensdenkmal -
ein Monument der bis zum Himmel reichte;
oho,ohoooo gigantische Piramiden Wiederholung 3 mal
die es nicht gab. (Weder davor, wie auch danach).
Die Kinder die sie zeugten waren wunderschön und gesund;
der große, große Imperator baute für sie eine Schule;
er lehrte die Kinder warum es nötig ist das zu lieben
was am wichtigsten ist - dieses Monument - der bis zum
Himmel reichte.
oho,ohoooo gigantische Piramiden Wiederholung 3 mal
die es nicht gab. (Weder davor, wie auch danach).
---------------------------------------------------------
Was sich für die Texteprüfer wie dummes Gesülze und ziemlich schizoid anhörte - gerade für die Herren der Zensur, war, nicht nur zeitgemäß - es war wie eine Botschaft. Die Menschen brauchten Jemandem der Ihre Gedanken irgendwie bestätigt. Sicher - es ist gar nicht einfach - eine ganze Masse zu überzeugen, aber wenn man genau das Problem anspricht - hat man am Ende die Masse, und auf die hört der Staat - er muß es. Allerdings müssen die Massen felsenfest und stur an Erfolg dieser Aktion glauben.
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Ich denke, Polen als Volk hat damals in der Kultur und Musik einen Ventil gefunden, der die"offizielle Meinung" ausgehebelt hat. Diese"Aufstandsmusik" mehrte sich seit 1981 immer stärker und stärker und pflegte die Psyche der Bevölkerung. Die Leute haben diese Initialzündung mit passiven Widerstand erhalten. Und wir haben tatsächlich rotzfrech immer und immer den Behörden, der Politik und den Machtorganen widersprochen.
Da gab es wirklich Artisten - die unsere Machtorgane zum absoluten Wahnsinn getrieben haben - und je tiefer der Staat Eingriffe wagte, desto lauter war der Spott der Leute.
Da Polizist zu sein, daß war schon heftig. Kabaretisten spielten da auch eine gewisse Rolle - 2 Leute in Warschau, einer hat sich weiß/rot angezogen der andere nur rot, der weißrote war in Ketten, der rote hatte eine Peitsche, und schlug (natürlich unecht) den weißroten der vor ihm zu fliehen versuchte. Das alles auf dem riesigen Platz in Warschau um den Kulturpalast, in dem in einem Saal die polnische Regierung sich in der Regel mit russischen Regierungen
getroffen hat. Natürlich wurde die Aktion angemeldet, polizeilich - so das es 3 Stunden gedauert hat, bis die endlich verhaftet würden.
Polen hat in der Tat 8 Jahre dieser Bewegung der Ironiesierung der Politik und den Amtsstuben gewidmet. Die Jungs wußten was läuft aber es gab keine Möglichkeit einzuschreiten - keine rechtliche.
Und für uns hier gibt es keine Möglichkeit als eben diesen Staat für jede Art von Reaktionen des Volkes verantwortlich zu machen. Weil im Prinzip trägt der Staat daran schuld das es so ist, wie es ist. Der Rechtsradikalismus der sich bei uns bildet - der ist auch nur"Mißgeschick" des Staates. Also sollte man sich für dieses"Geschenk" bei dem Staat auch bedanken.
Und ich sage jetzt schon:
Es ist vollkommen egal in welcher Form die Bevölkerung lebt, sie hat stets mit diesem"Problem" zu kämpfen. Wenn die Leute aber in dem Geiste erzogen werden, wie aktuell - Du hast zu haben, also Knecht auf Lebenszeit-Mentalität - dann wird sich für die Nachkommenschaft alles nur verbesserschlechtern, solange der Staat lauter die Fresse aufreist, als es ihm zusteht. Es liegt in der Natur der Sache, und Menschen aller Organisationen, und Firmen, daß sich
eine Ar*chkriecherbewegung ausmachen läßt - immer. Und in Deutschland ist es noch viel schlimmer.
Aber: wenn man es weiß - dann muß man seine Heimat - auch gegen den Strom verteidigen.
Als Fazit: ich denke es wird immer einen Fall und Aufstieg geben was den Staat angeht, weil das nun mal logische Konsequenz ist. Wenn wir davon ausgehen, daß es aufgrund der psychologischer Verfassung der Bewohner (Mut, Kraft,Zuversicht, und Entschlossenheit) und die Periode von Aufstieg zum Fall 50 Jahre ist -
dann sind davon vermutlich 15-18 wirklich goldene Jahre. Der Rest ist Korrektur
und etwa 1/3 der Zeit mindestens herrscht depressive Stimmung.
Was die Bundesrepublik angeht - ich denke dieses Land ist reif - und wenn die Terroristengeschichte vorbeigeht, wird es sehr viel Unmut geben. Da wird auch der"Staat" mit allen seinen Seilschaften den Fall erleben. Hoffentlich.
Gruß.
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antares
22.10.2001, 02:06
@ Baldur der Ketzer
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Re: so schwierig ist das doch gar nicht mit der Staatstheorie |
>Hallo,
>ich bin zwar kein Staatstheorieexperte, aber die Sache scheint doch ganz klar zu sein:
>1) es gibt Systeme, Regime, in denen ein Staatsziel vorgegeben wird, das überhöht ist, nicht der Wohlstandsmaximierung des Einzelnen dient.
>nehmen wir den Nationalsozialismus, mein Opa war damals im Polizeidienst, und in seinen Dienstausweisen und Papieren prangt überall der heere Satz" Gemeinnutz geht vor Eigennutz".
>Ich stelle mir vor, der Sozialismus, Stalinismus, Kommunismus, Maoismus, all das vergleichbare stellt das Interesse eines einzelnen in den Hintergrund und das Interesse des Kollektiv, des Volkskörpers, des Führers, des Revolutionsführers, oder der Revolution an sich in den Vordergrund.
>Noch schlimmer sind für mich die religiös motivierten Regime, denn sie beziehen sich auf etwas abstraktes, nicht verifizierbares, frei auslegbares, bar jeder Legitimation.
>Anders ist es sehr einfach, mit Recktenwald die Maximierung des Eigennutzes des Einzelnen als den Hauptzweck einer Gesellschaftsordnung zu sehen.
>Denn die Maximierung des Eigennutzes jedes Einzelnen stellt auch die Maximierung per Saldo dar, und es bedarf keiner Erklärung, daß für die tatsächlich leistungsunfähigen, Kranken, Schwachen und Alten ebenfalls gesorgt wird, da es sich hier nicht um Fremde handelt, sondern ggf. um uns (nach Unfällen) oder um unsere nächsten Angehörigen (Pflegebedürftige).
>Demnach folgt: eine Geselschaftsordnung, die das Wohl eines einzelnen im Fokus hat, ist eine eher positive, wünschenswerte, sich selbst regulierende und begrenzte.
>Eine Gesellschaftsordnung, die die Interessen eines einzelnen (Steuerzahlers) in den Hintergrund rückt zugunsten eines anonymen Überziels, ist von Übel.
>Egal, welches Ziel das ist, man nennt es Sozialstaat und Demo-Kratur.
>Und der freiheitlich demo-kraturische Affenstaat, der sich das Paradies auf Erden zu sein anmaßt, ist hierin eindeutig zuzuordnen......
>Ein Königreich, das von einem gütigen Landesvater regiert wird, ist meiner Ansicht in jedem Falle einem Quatschbudenladen vorzuziehen, deren Hauptakteure gottgleich abgehoben sich anmaßen, festzulegen, was gut und was schlecht ist für mich selbst, weil ich per definitionem zu blöd sein soll, dies selber für mich zu bestimmen.
>An einem Wahlabend wie diesem bin ich wieder ganz toller ;-( Laune.
>meint der Baldur und grüßt zu abendlicher Stunde in die Runde
Geschätzter Baldur
Da staune ich und bin hocherfreut.
Den Terminus Demokratur verwende ich seit längerem provokatorisch im privaten
Freundeskreis.
Ich vermeinte damit der Einzige auf weiter Flur zu sein, der sich dessen
bedient.
Deinen Vorschlag erachte ich als prüfenswert.
Wie wäre es mit dem Versuch, der Schweiz ein Königtum zu verpassen, anstatt diesen traurigen Siebenzwergen-Marionettenhaufen weiter am Werke zu sehen?
Aber nach dem Ableben des weisen Fürsten könnte ein Caligula den Thron besteigen
und wir sähen uns zum Tyrannenmord gezwungen, was heutzutage kein leichtes
Unterfangen mehr darstellt.
Scherzhafter Gruss von antares
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Baldur der Ketzer
22.10.2001, 02:22
@ antares
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Re: so schwierig ist das doch gar nicht mit der Staatstheorie |
>Den Terminus Demokratur verwende ich seit längerem provokatorisch im privaten
>Freundeskreis.
>Ich vermeinte damit der Einzige auf weiter Flur zu sein, der sich dessen
>bedient.
>Deinen Vorschlag erachte ich als prüfenswert.
>Wie wäre es mit dem Versuch, der Schweiz ein Königtum zu verpassen, anstatt diesen traurigen Siebenzwergen-Marionettenhaufen weiter am Werke zu sehen?
>Aber nach dem Ableben des weisen Fürsten könnte ein Caligula den Thron besteigen
>und wir sähen uns zum Tyrannenmord gezwungen, was heutzutage kein leichtes
>Unterfangen mehr darstellt.
>Scherzhafter Gruss von antares >
Hallo, Antares,
zu später Stunde einen herzlichen Gruß vorab.
Es gibt noch den Begriff der Kakokratie, den einst Hermann Oberth prägte, seines Zeichens visionärer Denker und Vater der Weltraumfahrt. Dazu vielleicht demnächst mal einen Beitrag von mir, muß mich erst einlesen.
Ich schätze die Schweiz und noch mehr die Schweizer, habe dort viele Freunde, aber muß doch sagen, daß ich anfangs schwärmerisch-verklärt ein Trugbild eines Paradieses darin gesehen habe, bevor, ja, bevor mich ein paar gute Freunde von diesem Ast herunterholten und sagten, Junge, sooo ist das nicht, wie Du aus der Ferne denkst.
Das habe ich jetzt auch erkannt, seit ich in dieser Ecke meine Zeit verbringe.
Man bot mir mal das Aufenthaltsrecht für einen siebenstelligen Betrag an, aber mit Verlaub, da sträubte sich was in mir.
Ich fürchte, auch im System der Eidgenossen gibt es vieles, das schlicht zum Himmel schreit.
Wobei ich mir nicht anmaße, hierüber zu urteilen, lieber befriedigend statt verheerend.
Dennoch scheint heutzutage eine Stimmung in jedem Land zu herrschen, die in Richtung Verweigerung, Ablehnung von staatlicher Autorität, Obstruktion, >Verhöhnung und innerlicher Kündigung geht.
Du hast einen tollen Begriff gebraucht, und wenn ich hier zitieren müßte, wie sehr die Gesundheitskatastrophentante Ruth Dreyfus von den mir bekannten Schweizern tituliert würde, säße ich wohl im Knast. Das gilt aber auch für andere Vertreter der Staatsführung.
Über mein Recht, über die Politiker meines Heimatlandes zu urteilen, laß mich besser schweigen, schon wieder droht im System der Meinungsfreiheithahaha das StGB.
Ich bin echt froh, daß es überall zum Himmel stinkt, nur so ergibt sich die reelle Chance zu einem nicht-parteipolitischen Neubeginn der Einwohner-garantierten Vernunft und einer republikanischen Konsenssuche, nachdem nicht die Mehrheit über die Minderheit entscheidet, sondern ein für alle tragbarer Mittelweg gesucht wird, der die Billigung aller findet und eine Gemeinsamkeit herstellt, statt einen Gegensatz des kleineren Übels als Rechtfertigung zu benötigen.
Was wir in den letzten paar Jahren an Miesheit erleben, läßt sich auch durch die karikaturhaften Diktatoren nicht mehr überbieten, denn diese konnten nur in ihrer Zeit existieren und wären heute undenkbar, waren"Kinder" der damaligen Entwicklung und Produkt ihrer Zeit sowie der VorgeCHichten.
Nur, heute ist ja alles besser, wie uns gesagt wird, wir haben das Land, wo Milch und Honig fließen, wo alles super und optimal ist.
Trotzdem lästern die Leute, machen sich verächtlich und haben in der großen Mehrheit weder Respekt noch Achtung, sondern Hohn und Spott übrig.
Vielleicht ist das schon wieder positiv, wer weiß.
Beste Grüße vom Baldur, vinceremos ;-)
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Baldur der Ketzer
22.10.2001, 02:41
@ Turon
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Re: Abnutzungserscheinungen von Staatsregimen |
Hallo, Turon,
interessante Gedanken.
Vielleicht ist die erste Generation der Politiker die der Idealisten und bodenständigen Basisarbeiter.
Dann aber kommen die Profiteure, Berufspolitiker ohne jegliche Lebenserfahrung, Seilschafter und Schmarotzer.
Je länger, umso schleimiger und widerlicher wird das ganze, bis es nur noch diese TypInnen gibt und sie sich gegen jeden Idealisten durchsetzen.
Innerparteiliche Demokratie - ich krieg nen Lachkrampf.
Ein paar Quatschköpfe bestimmen, was gemacht wird, basta!
In Liechtenstein gibt es zwei größere Parteien (auf deutsche Verhältnisse eher beide bürgerlich-konservativ) und eine kleinere (die den Grünen vergleichbar sein wird).
Kürzlich gab es einen überraschenden Regierungswechsel von der einen zur anderen Partei, den die bisher Regierenden nicht verstehen konnten, denn sie dachten, sie würden eine gute Politik machen.
Ich kann als Gast das nicht beurteilen und enthalte mich meiner Meinung; sicher gab es einige plakative Fehler im Telekom-Bereich, aber ansonsten war es sicher keine schlechte Regierung (der VU, vaterländischen Union).
Dennoch gab es für hiesige Verhältnisse einen Erdrutschsieg der anderen Partei (FBP, Fortschrittlichen Bürgerpartei), was auf einen ziemlichen Frust der Wähler schließen läßt, eher diffus und gefühlsmäßig denn konkret wegen einzelner Missetaten.
Kleine Staaten tun sich meiner Meinung nach eher schwerer als große, aber es gibt noch soziale Kontrolle, weil man sich klar ist, daß es - nach Tiggemann - nur Ansprüche von Bürgern gegen andere Bürger gibt.
Den Staat im engeren Sinne gibt es nicht. Es gibt nur nehmende und leistenmüssende Bürger.
Wenn es dabei Mißbrauch gibt, fällt das hier auf, jeder kennt ja fast jeden.
Wen interessiert denn schon, was mit dem Steuergeld eines Fabrikanten aus Rottach-Egern in Stralsund angestellt wird - nicht die Bohne, es ist zu weit weg, ohne Kontrolle.
DAS ist das Problem.
Und, daß die Politiker nicht mehr unter uns, sondern in virtuellen Räumen leben (warum sonst kann der fette Ex-Adenauer-Enkel ohne Leibwächter nicht mehr auf die Straße?, während hier sogar der Fürst einfach so daherspaziert und er von niemandem bedroht wird, warum auch), und sie sich somit jeder persönlichen Rechtfertigung ihrer schändlichen Taten entziehen.
In kleinen Gebieten geht das nicht, man sieht sich zwangsläufig und muß mit mißliebigen Fragen aus dem Freundeskreis rechnen......
hat eigentlich Theo Waigel Freunde? Kann ich mir nicht vorstellen.....
beste Grüße vom Baldur
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Turon
22.10.2001, 09:30
@ Baldur der Ketzer
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Re: Abnutzungserscheinungen von Staatsregimen -Antwort |
Wie immer Fett die antwort
Hallo, Turon, interessante Gedanken. Vielleicht ist die erste Generation der Politiker die der Idealisten und bodenständigen Basisarbeiter.
Nicht nur vielleicht. Der mensch wird aus schaden klug, und die Politiker der erster Stunde der Neuordnung sind in der Tat besonnener. Sie haben aber auch Volksvertrauen - weil jeder Intersse hat wieder Wohlstand zu bauen - also geht die Bevölkerung mit der Politik mit.
>Dann aber kommen die Profiteure, Berufspolitiker ohne jegliche Lebenserfahrung, Seilschafter und Schmarotzer.
Vollkommen korrekt. Und wenn Du heute in die Uni schaust, merkst Du:
die Leute haben zum Teil Ansichten, da wird einen schlecht. Daß da unten 7 Millionen Menschen Wünsche haben - das interessiert Niemandem, und falls es Jemandem interessiert - steht er wahrhaftig vor einer Mauer der Inakzeptanz.
>Je länger, umso schleimiger und widerlicher wird das ganze, bis es nur noch diese TypInnen gibt und sie sich gegen jeden Idealisten durchsetzen.
So ist es - irgendwann interessiert Niemandem nichts mehr, sondern nur
eigeen Interessen.
>Innerparteiliche Demokratie - ich krieg nen Lachkrampf.
>Ein paar Quatschköpfe bestimmen, was gemacht wird, basta!
Ja - dabei sind ausgerechnet diese Leute felsenfest davon
überzeugt, daß sie in Demokratie leben und wichtig sind.
>In Liechtenstein gibt es zwei größere Parteien (auf deutsche Verhältnisse eher beide bürgerlich-konservativ) und eine kleinere (die den Grünen vergleichbar sein wird).
>Kürzlich gab es einen überraschenden Regierungswechsel von der einen zur anderen Partei, den die bisher Regierenden nicht verstehen konnten, denn sie dachten, sie würden eine gute Politik machen.
Ignoranz ist der Zustand der einem Schlaf auf Wolke Nr.7 ähnelt. Löst sich die Wolke auf, kommt man auf den Boden der Tatsachen.
>Ich kann als Gast das nicht beurteilen und enthalte mich meiner Meinung; sicher gab es einige plakative Fehler im Telekom-Bereich, aber ansonsten war es sicher keine schlechte Regierung (der VU, vaterländischen Union).
Ich kanns gar nicht beurteilen, aber ich denke in so einem kleinen Land und dieser Bevölkerungsstruktur hat jeder lebhaftere Interesse an Politik. Das führt zu recht schnellen Umbrüchen.
>Dennoch gab es für hiesige Verhältnisse einen Erdrutschsieg der anderen Partei (FBP, Fortschrittlichen Bürgerpartei), was auf einen ziemlichen Frust der Wähler schließen läßt, eher diffus und gefühlsmäßig denn konkret wegen einzelner Missetaten.
Muß nicht Frust sein - es könnte auch sein, daß die Lichtensteiner,
nicht bolitikverdrossen sind. Frust würde sich darin spiegeln, daß nur noch
fanatische Anhänger einer Partei zu Wahl gehen - wie bei uns.
>Kleine Staaten tun sich meiner Meinung nach eher schwerer als große, aber es gibt noch soziale Kontrolle, weil man sich klar ist, daß es - nach Tiggemann - nur Ansprüche von Bürgern gegen andere Bürger gibt.
>Den Staat im engeren Sinne gibt es nicht. Es gibt nur nehmende und leistenmüssende Bürger.
Kann jedenfalls nicht beurteilen.
>Wenn es dabei Mißbrauch gibt, fällt das hier auf, jeder kennt ja fast jeden.
>Wen interessiert denn schon, was mit dem Steuergeld eines Fabrikanten aus Rottach-Egern in Stralsund angestellt wird - nicht die Bohne, es ist zu weit weg, ohne Kontrolle. DAS ist das Problem.
Solange die leute dieser sache keine Bedeutung zu messen. Unterhalte Dich mal mit paar Deutschen über Politik - die meisten wollen gar nicht mitmachen, und pribzipiell sind andere schuld. Da steckt leider aber die Wahrheit drin.
>Und, daß die Politiker nicht mehr unter uns, sondern in virtuellen Räumen leben (warum sonst kann der fette Ex-Adenauer-Enkel ohne Leibwächter nicht mehr auf die Straße?, während hier sogar der Fürst einfach so daherspaziert und er von niemandem bedroht wird, warum auch), und sie sich somit jeder persönlichen Rechtfertigung ihrer schändlichen Taten entziehen.
Richtig - die Politiker leben im Glashaus, aber auch jede Menge der"Pressepolitiker". Wenn du einen Beweis sehen willst: achte mal auf die Politaussagen über das Internet. [b]Rechtsfreier Raum ist das. Wenn diese Leute wüßten, wozu Internet wirklich gut ist, wenn sie sich das nur vorstellen könnten? Aber wenn Du privat netz benutzst, wirst Du immer noch als
Pornophilist, Hacker, oder sonst was angesehen.
>In kleinen Gebieten geht das nicht, man sieht sich zwangsläufig und muß mit mißliebigen Fragen aus dem Freundeskreis rechnen......
>hat eigentlich Theo Waigel Freunde? Kann ich mir nicht vorstellen.....
Der dialog mit dem Bürger ist wichtig, aber man muß zuhören können.
Nun Schröder/Fischer haben Kontakt mit anderen Menschen - z.b.: wegen 4 Ehen schon, aber einen echten Dialog mit dem Bürger meiden sie wie der Vampir die
Sonne. Schade - da würden Sie auch noch was tun für Bildung um mit der entwicklung Schritt zu halten. Schily zum Beispiel hat bei seinnem 18 Stunden Tag nicht die geringste ahnung wovon er spricht, und der Bundestag ist dafür.
Dabei müßte er aber dringend auf die sogenannte Eselbank. Jetzt will er Internet durchleuchten. Selbst wenn er das schaffen sollte, ist der Schaden für den Staat durch Mehrausgaben um Vielfaches höcher als der Nutzen. Und solche Leute machen bei uns Politik.
Gruß ebenso.
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McMike
22.10.2001, 11:45
@ Tofir
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*g* Wohl eher"Wirtschaftshöriger"! Vor allem von GE! ot |
>...mit Romulus Augustulus (Dürrenmatt) als Vorbild?!
>fragt sich
>tofir
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Galiani
22.10.2001, 18:01
@ dottore
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@dottore und alle anderen, die sich an dieser Diskussion beteiligt haben: |
Hallo,
in meinem Büro ging heute Morgen ein Brief ein: - ohne Absender; aufgegeben in Pratteln in der Schweiz. (Dachte schon an Milzbrand-Sporen. War dann aber doch nicht so schlimm!) Ein (mir unbekannter) H. Haller schreibt mir darin:
<font size="2"><font color="FF0000">Man bedenke folgende Ungereimtheiten:
Wer kontrolliert die besten Geheimdienste der Welt, die vorgeben, von der Tat nichts gewusst zu haben, innert zwei Tagen aber Namenslisten und Bilder der Täter präsentieren, deren Leichen nie zur Identifikation zur Verfügung stehen werden?
Wer hat ein Interesse daran, dass innert zwei Tagen die ganze Welt gegen die islamischen und arabischen Länder und Völker mobilisiert und zum Schulterschluss mit den USA und Israel gezwungen wird?
Wer beweist, dass der angekündigte Feldzug der USA die Folge der Wahnsinnstat ist und der Terrorakt und seine rhetorisch bis ins Deteil ausgeklügelte Medienpräsentation nicht die geplante, Vorbereitung dazu?
Warum wird eine Intervention in der Region südlich vom erdölreichen Zentralasien in Betracht gezogen, obwohl dies von nahezu allen Experten als sinn- und wirkungslose Terrorbekämpfung betrachtet wird?</font></font>
Neben derlei Verschwörungstheoretischem folgen dann aber einige Sätze, die ich bemerkenswert fand, und die ich deshalb nachfolgend wiedergebe:
<font color="0000FF">
«Ein Kind kommt ohne jeden Ehrgeiz auf die Welt, ohne Machtgelüste, ohne Vorstellungen davon, dass es etwas Besseres, von Gott Auserwähltes, Höheres, Heiligeres sei. All dieser Ballaststoff, all diese falschen, destruktiven Vorstellungen und Ueberzeugungen werden ihm von seiner Umgebung direkt oder indirekt langsam in den Kopf gesetzt. Und schon identifiziert man sich mit etwas, das man gar nicht ist; so entsteht das Ego, die Basis aller inneren Versklavung; denn das Ego fordert und fordert und ist nie zufrieden. Je grösser das Ego um so grösser die innere Versklavung, um so grösser das Unglück, um so grösser die Unzufriedenheit.
In unserer westlichen Zivilisation, allen voran die USA, wird das Ego sehr gefördert, wir werden auf Ehrgeiz programmiert: Karriere, Börse, viel Geld, Macht, viel Konsumieren,... aber mit Sicherheit sind wir die unzufriedensten Erdbewohner. Deshalb muss alles auch immer mehr, immer schneller und immer grösser werden. Unbewusst glauben wir:"Vielleicht lässt sich das Glück doch noch finden, wenn noch ein bisschen mehr, wenn noch ein bisschen schneller, wenn noch ein bisschen grösser." Dieser Zustand hat Dimensionen erreicht, die die Grenze zum Pathologischen schon bei weitem überschritten haben, und das im gesamten westlichen Kollektiv. Am stärksten davon betroffen sind Politiker und Wirtschaftsbosse. Damit hängt auch das ständige Bemühen zusammen, die Länder oder Firmen möglichst gross zu halten. Je grösser ein Land, eine Firma, desto"grösser" ist der Politiker, der Wirtschaftsboss. Je kleiner das Land, desto unbedeutender ist der Politiker oder Verwaltungsratspräsident. Und um sogar noch die übrigen Politiker und die der Vergangenheit an Bedeutung zu übertreffen, tun sie Krisen und Kriege herbeiführen, denn nur in Krisenzeiten werden"Helden" geboren. Wo wären unsere Helden ohne Krisen und Kriege? Wer wäre Alexander der Grosse? Wer wäre Napoleon Bonaparte? Wer wäre Winston Churchill? Wer wäre Benito Mussolini? Josef Stalin? Adolf Hitler? Je grösser die Kriege, desto grösser die"Helden", die sie hervorbringen. Sie lassen die Menschen nie in Frieden, denn im Frieden ist man eine Niemand. Den Preis bezahlen immer die Vöiker, die eigentlich weder töten noch getötet werden wollen, aber immer durch Manipulation aufeinander gehetzt werden.
Und wenn es keine Krise oder keinen Feind mehr gibt, dann wird einer erfunden, denn sonst arbeitet man einfach als eine funktionale Regierung, vergleichbar mit dem Betrieb der Eisenbahnen oder der Post. Wer aber weiss denn schon, wer der oberste Chef der Eisenbahnen oder der Post ist? Man sollte sich wünschen, dass die Länder so klein werden, dass die Politiker überhaupt keine Bedeutung mehr haben, ihnen nur noch funktionaler Charakter zukommt, so wie es der eigentlichen Idee der Schweiz entspricht.»
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Grüße an alle
G.
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