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<font size=5>FOKUS 1 - Putin sichert Nordallianz mehr Militärhilfe zu </font>
Duschanbe/Washington, 22. Okt (Reuters) - <font color="#FF0000">Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Opposition in Afghanistan zusätzliche Militärhilfe zugesagt</font>. Nach einem Gespräch mit dem Chef der Nordallianz, Burhanuddin Rabbani, sagte Putin am Montag in Tadschikistan, er sehe nicht, dass die regierenden Taliban eine Rolle in einer künftigen Regierung spielen könnten. Auch nach zwei Wochen Luftkrieg und dem Beginn von US-Kommandoeinsätzen auf afghanischem Boden ließen die Taliban keine Bereitschaft erkennen, den Moslem-Extremisten Osama bin Laden den USA auszuliefern. US-Präsident George W. Bush gab nach Informationen aus US-Regierungskreisen dem Geheimdienst CIA freie Hand bei der Verfolgung Bin Ladens.
"Wir alle wissen, dass Russland Rabbani unterstützt", sagte Putin, der auf seiner Rückreise vom asiatisch-pazifischen Gipfel in Schanghai Station in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe machte. Gleichzeitig sicherte Putin dem afghanischen Volk humanitäre Hilfe zu. Rabbani ist der von den Vereinten Nationen anerkannte Präsident Afghanistans. Er war 1996 von den Taliban gestürzt worden und führt derzeit die Nordallianz an. Bislang hat die Allianz keine größeren militärischen Vorteile gegen die Taliban aus den US-Luftschlägen ziehen können.
Nach Ansicht des außenpolitischen Beauftragten der Europäischen Union, Javier Solana, sollte der in Italien im Exil lebende afghanische Ex-König Mohammad Sahir Schah (87) nach Ablösung der Taliban-Regierung in Afghanistan eine neue Koalitionsregierung bilden.
<font color="#FF0000">Die Taliban-Regierung beschloss nach Angaben eines ihrer Minister am Sonntag, die Verteidigung gegen erwartete neue Kampfeinsätze von US-Bodentruppen auszuweiten. Das Taliban-Kabinett habe in einer Sondersitzung beschlossen, zusätzliche Raketenwerfer, Maschinengewehre und Flugabwehrkanonen in die Städte und Dörfer zu bringen</font>, sagte Bildungsminister Mullah Amir Chan Muttaki der Nachrichtenagentur Reuters. Dadurch sollten Menschen in allen Bezirken, Dörfern und Provinzen gegen US-Kommandoeinsätze mobilisiert und ausgerüstet werden.
<font color="#FF0000">US-Außenminister Colin Powell sagte dem Fernsehsender Fox News, die USA wollten mit Hilfe ihres Militäreinsatzes die Taliban bis zum Wintereinbruch besiegen</font>. Er schloss nicht aus, dass der Einsatz auch in den moslemischen Fastenmonat Ramadan reichen könne. <font color="#FF0000">Powell sagte, die Nordallianz werde sicherlich aggressiver auf Kabul vorrücken</font>. Der Wintereinbruch in dem zentral-asiatischen Land wird in den kommenden Wochen erwartet, Ramadan beginnt Mitte November.
Mit Blick auf eine künftige Regierung in Afghanistan sagte Putin weiter, die Taliban seien wegen ihrer"Zusammenarbeit mit internationalen Terroristen" kompromittiert. Die USA machen den moslemischen Extremisten Bin Laden und seine Organisation El Kaida für die Anschläge vom 11. September verantwortlich, bei denen mehr als 5000 Menschen starben.
Aus US-Regierungskreisen verlautete am Sonntag, in einer Anweisung von Präsident George W. Bush werde der CIA eingeräumt, das zu tun,"was notwendig ist, um El Kaida und seine Führung zur Strecke zu bringen". Damit werde der CIA neuer Spielraum eingeräumt."Das ist ganz schön weit reichend", hieß es in den Kreisen. Die"Washington Post" hatte berichtet, die CIA sei angewiesen worden, Bin Ladens Kommunikation, Sicherheitsapparat und Infrastruktur anzugreifen und sich auf tödliche verdeckte Aktionen zu konzentrieren.
<font color="#FF0000">Mit neuen Angriffen hatte die US-Luftwaffe am Sonntag die dritte Woche ihrer Militäraktion gegen die Taliban eingeleitet. Augenzeugen zufolge wurden mehrere Ziele in Kabul angegriffen</font>. Die Taliban teilten mit, mindestens 18 Menschen seien bei den Angriffen getötet worden, 23 weitere verletzt worden. Nach Taliban-Darstellung wurden bislang rund 900 Zivilisten Opfer der US-Angriffe, die USA wiesen die Zahl als zu hoch zurück. Unabhängige Angaben liegen nicht vor.
bob
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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