Tofir
24.10.2001, 21:08 |
Merrill lyncht mit Abfindungen... Thread gesperrt |
Merrill wirbt mit Abfindungen für Aufhebungsverträge
New York, 22. Oktober (Bloomberg) - Merrill Lynch & Co. bietet seinen 65.900 Mitarbeitern ein Abfindungspaket von über einem Jahresgehalt. Dadurch sollen Personalbestand und Personalkosten langfristig gesenkt werden. Die Entscheidungsfrist läuft bis Anfang November, bestätigte Merrill-Sprecher Joseph Cohen. Wer das in der 116 Jahre alten Firmengeschichte bislang einmalige Angebot ausschlägt, könnte seinen Arbeitsplatz im Zuge der beschleunigten Sparmaßnahmen verlieren."Für die Mitfünfziger ist das sicherlich eine Überlegung wert", betonte Geoff Hance, Analyst bei Northern Trust Corp.
Nachdem der Nettogewinn im dritten Quartal um 52 Prozent gefallen ist, wollen Vorstandschef David Komansky und Präsident Stanley O'Neal den (auch ihren...???... tofir) Gürtel enger schnallen. In diesem Zusammenhang werde auch über die Leitung der vier Geschäftsbereiche nachgedacht, erklärte O'Neal am Donnerstag letzter Woche. Ziel sei eine"völlig neue Kostenstruktur".
Seit Montag haben alle Mitarbeiter das Angebot schwarz auf weiß, bestätigte Cohen. Neben der Abfindung, die je nach Betriebszugehörigkeit ein volles Jahresgehalt ausmachen kann, werde auch ein"bedeutender" Teil der Prämie ausgezahlt. Ganz eingeständig dürfen die Angestellten die Entscheidung indes nicht treffen. Wer das Abfindungsangebot annehmen will, benötigt die Zustimmung seines Vorgesetzten.
Seit Jahresanfang haben die großen amerikanischen Wertpapierhäuser über 26.000 Stellen gestrichen, soviel wie seit 1987 nicht mehr, berichtete die Securities Industry Association. Jüngstes Beispiel der Entlassungswelle ist Bear Stearns Cos., wo 7,5 Prozent oder 830 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Merrill, größter Underwriter und Broker, hat in diesem Jahr bereits 6.100 Stellen gestrichen."Trotzdem sind wir immer noch zu groß", mahnte Komansky und verwies auf Umsatzeinbußen von 16 Prozent im dritten Quartal. Wie das Wall Street Journal vergangene Woche berichtete, will Merrill bis zu 10.000 Arbeitsplätze abbauen. Damit wären Kosten von über einer Mrd. Dollar verbunden.
Das Abfindungsangebot ist die bislang größte Sparmaßnahme, die O'Neal zu verantworten hat. Nicht jeder ist mit seinem Kurs einverstanden. So haben Jeffrey Peek, Leiter Asset Management, und Winthrop Smith, Executive Vice President und zuständig für das internationale Geschäft, gekündigt. Neue Führungskräfte"sorgen für neue Perspektiven", betonte O'Neal, der seit Juli am Steuer sitzt, zuversichtlich.
Börsenflaute und Abfindungen in Höhe von 152 Mio. Dollar haben die Lohnkosten von 51,2 Prozent auf 53,6 Prozent vom Nettoerlös im dritten Quartal nach oben getrieben. Die Folgen der Terroranschläge vom 11. September schlagen mit 6 Cent je Aktie zu Buche, berichtete Merrill. Das berücksichtige nur die Kosten in Zusammenhang mit den zerstörten Bürogebäuden in Downtown Manhattan. Gut 9.000 Mitarbeiter waren buchstäblich obdachlos geworden, als die Zwillingstürme des World Trade Centers einstürzten.
Aber auch ohne das Terror-Trauma wäre das Ergebnis nicht viel besser ausgefallen und hinter den KonkurrentenGoldman Sachs und Morgan Stanley Dean Witter & Co. zurück geblieben. Seit Jahresanfang ist der Aktienkurs von Merrill Lynch um 35,91 Prozent auf 43,7 Dollar am Freitag letzter Woche gefallen. Der Bloomberg Wall Street Index verlor im gleichen Zeitraum nur 31 Prozent.
$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$
....völlig neue Kostenstruktur - tönt doch wenigstens gut, oder?
Gruss
tofir
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
24.10.2001, 21:13
@ Tofir
|
Re: Merrill lyncht mit Abfindungen... |
>Gut 9.000 Mitarbeiter waren buchstäblich obdachlos geworden, als die Zwillingstürme des World Trade Centers einstürzten.
Waren die ALLE nicht im Gebäude???
Dass es bei CNN zufällig so war, habe ich ja schon glauben müssen...
<center>
<HR>
</center> |
Theo Stuss
24.10.2001, 21:22
@ JüKü
|
Die Mitarbeiter waren wohl im Gebäude, wurden aber evakuiert. |
Man sollte sich mal danach erkundigen, welche Firmen in den Stockwerken untergebracht waren, wo die Direkteinschläge ihre Wirkung zeitigten.
Was meint ihr?
T.S.
<center>
<HR>
</center> |
JLenz
25.10.2001, 02:05
@ Theo Stuss
|
Mer. Lynch arbeitet (soweit ich mich entsinne) unter der Einschlagsstelle (owT) |
Mer. Lynch"wohnte" (soweit ich mich entsinne) unter der Einschlagsstelle.er d
<center>
<HR>
</center> |
Tofir
25.10.2001, 22:29
@ JLenz
|
Merrill Lynchs Sitz ist im World Financial Center in der Nachbarschaft des WTC |
Merrill Lynch kehrt ins World Financial Center zurück
New York, 24. Oktober (Bloomberg) - Die Führungskräfte von Merrill Lynch & Co. kehren auf ihre angestammten Plätze im World Financial Center zurück, allen voran Vorstandschef David Komansky und Präsident Stanley O'Neal. Bei den Terroranschlägen vom 11. September waren die benachbarten Zwillingstürme des World Trade Centers völlig zerstört und die 9.000 Mitarbeiter von Merrill aus Sicherheitsgründen evakuiert worden.
Bislang ist nur der North Tower bezugsfertig, die Sanierungsarbeiten am South Tower - wo 37.000 qm angemietet wurden - dauern noch einige Monate an. Dann sollen alle Mitarbeiter, die bislang übergangsweise auf Büros in New York, New Jersey und Connecticut ausweichen mussten, ins World Financial Center zurückkehren. Insgesamt hat Merrill knapp 400.000 qm in Lower Manhattan gepachtet, darunter 170.000 qm im World Financial Center.
Noch ist der Zugang zum alten und neuen Bürogebäude, das der Brookfield Porperties Co. gehört, ein Provisorium. Das zeigt sich auch bei der täglichen Anreise: Einige Merrill-Manager wählten die Fähre von Jersey City zur 38. Straße oder der 12th Avenue. Andere gingen von der Chambers Street zu Fuß aus.
Für Merrill hat sich seit dem 11. September einiges verändert. Das gilt nicht nur für die Büroräumlichkeiten, sondern auch für das Senior Management. Die Führungsriege, die ihre altes Quartier wieder beziehen durfte, ist nicht die gleiche wie vor sechs Wochen. Im Zuge der Umsatzeinbußen will O'Neal sparen - auch am Personal.
Jeffrey Peek, Leiter der Vermögensverwaltung, nahm seinen Hut. Winthrop Smith, Executive Vice President und zuständig für das internationale Geschäft, ist ebenfalls nicht mehr dabei. Damit wurden nicht nur zwei Posten, sondern auch zwei Büros frei. Nachfolger sind Robert Doll und Kelly Martin, früher für das Anleihegeschäft verantwortlich. Arshad Zakaria vom Risk Management erhält voraussichtlich das Büro von Thomas Davis. Gemeinsam mit Paul Roy aus London übernimmt er Investmentbanking, Handel und Kapitalmärkte. Davis hatte diese Bereiche nach seiner Ernennung zum Vice Chairman für Private Equity und Research abgegeben. Auch Stephen Hammerman bleibt Merrill erhalten, übergibt die Funktion des Generalbevollmächtigten jedoch an Rosemary Berkery.
Gruss
tofir
<center>
<HR>
</center> |