dottore
25.10.2001, 12:28 |
Malik (6): Noch zwei, drei Jahre für n-tv und Bloomberg Thread gesperrt |
Hi,
folgt MoM 6 (Auszüge):
8. Gesetze der Wirtschaft sind Gesetze
Warum sich (wegen der"Grossen Transformation") aber die Gesetze der Wirtschaft verändern sollen, ist nicht zu verstehen. Die Preisbildung wird trotz aller Neuerungen durch Angebot und Nachfrage erfolgen; Verträge werden zu halten und Rechnungen zu bezahlen sein: Schuldner werden zu besichern und zu bedienen haben; Gläubiger werden exekutieren oder abschreiben müssen (etc.)
Gute Manager müssen unterschieden werden von Abenteurern und Egomanen.
9. Wahrer und falscher Liberalismus
Vor allem wird erneut zu lernen sein, dass eine freie Wirtschaft nicht durch Verzicht auf Regeln zu haben ist. Liberalismus hat noch nie Regellosigkeit bedeutet, sondern im Gegenteil...
Die Kernsysteme von Wirtschaft und Gesellschaft... dürfen weder zum Spielball von intellektuellen Abenteurern und ihren ökonomischen Illusionen werden, noch der Gier der Finanzwelt, und auch nicht dem Größenwahn von Managern überlassen sein.
Wenn die größte Chance der Menschheit auf Frieden, Freiheit und Wohltand, die es je gab, nicht leichtfertig verspielt werden soll muss der Pseudoliberalismus durch den wahren Liberalismus ersetzt werden.
10. Fazit
In der gesamten Wirtschaftsgeschichte gibt es nicht einen einzigen Fall, wo finanzwirtschaftliche Exzesse gut ausgegangen wäre, wo es eine Stabilisierung auf hohem Niveau oder ein Softlanding gegeben hätte.
Es gibt auch keinen Fall, in dem die Exzesse, die jeweils auf der Hand lagen und leicht erkennbar waren, nicht damit gerechtfertigt worden wären, dass diesmal alles neu und daher ganz anders ist.
Zusätzlich haben immer auch drei Turbotreiber an den Finanzmärkten eine entscheidende Rolle gespielt - Schulden, Gier und Angst.
Das Grundmuster ist immer dasselbe, nur die Erscheinungsform, die Verpackung, ist jeweils anders.
Es ist schwer vorstellbar, dass die Professionalität des Entertainments, mit der die Börsen- und Finanzszenerie präsentiert wird, noch wesentlich übertroffen werden kann.
Das wir erst zu Ende sein, wenn das programmierte Desaster perfekt ist.
Dann werden n-tv, Bloomberg und CNBC leise die Tickerbänder abstellen, sagen wir, in zwei bis drei Jahren, weil bis dahin jedes Bearmarket-Rally noch Hoffnungen wecken wird.
ENDE der Auszüge (alle Fettungen in allen Teilen so im Original).
Dem, was Prof. Malik geschrieben hat, ist nichts hinzuzufügen.
Gruß
d.
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H. Thieme
25.10.2001, 12:31
@ dottore
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vielen, vielen Dank; super Beitrag!!! |
>Hi,
>folgt MoM 6 (Auszüge):
>8. Gesetze der Wirtschaft sind Gesetze
>Warum sich (wegen der"Grossen Transformation") aber die Gesetze der Wirtschaft verändern sollen, ist nicht zu verstehen. Die Preisbildung wird trotz aller Neuerungen durch Angebot und Nachfrage erfolgen; Verträge werden zu halten und Rechnungen zu bezahlen sein: Schuldner werden zu besichern und zu bedienen haben; Gläubiger werden exekutieren oder abschreiben müssen (etc.)
>Gute Manager müssen unterschieden werden von Abenteurern und Egomanen.
>
>9. Wahrer und falscher Liberalismus
>Vor allem wird erneut zu lernen sein, dass eine freie Wirtschaft nicht durch Verzicht auf Regeln zu haben ist. Liberalismus hat noch nie Regellosigkeit bedeutet, sondern im Gegenteil...
>Die Kernsysteme von Wirtschaft und Gesellschaft... dürfen weder zum Spielball von intellektuellen Abenteurern und ihren ökonomischen Illusionen werden, noch der Gier der Finanzwelt, und auch nicht dem Größenwahn von Managern überlassen sein.
>Wenn die größte Chance der Menschheit auf Frieden, Freiheit und Wohltand, die es je gab, nicht leichtfertig verspielt werden soll muss der Pseudoliberalismus durch den wahren Liberalismus ersetzt werden.
>
>10. Fazit
>In der gesamten Wirtschaftsgeschichte gibt es nicht einen einzigen Fall, wo finanzwirtschaftliche Exzesse gut ausgegangen wäre, wo es eine Stabilisierung auf hohem Niveau oder ein Softlanding gegeben hätte.
>Es gibt auch keinen Fall, in dem die Exzesse, die jeweils auf der Hand lagen und leicht erkennbar waren, nicht damit gerechtfertigt worden wären, dass diesmal alles neu und daher ganz anders ist.
>Zusätzlich haben immer auch drei Turbotreiber an den Finanzmärkten eine entscheidende Rolle gespielt - Schulden, Gier und Angst.
>Das Grundmuster ist immer dasselbe, nur die Erscheinungsform, die Verpackung, ist jeweils anders.
>Es ist schwer vorstellbar, dass die Professionalität des Entertainments, mit der die Börsen- und Finanzszenerie präsentiert wird, noch wesentlich übertroffen werden kann.
>Das wir erst zu Ende sein, wenn das programmierte Desaster perfekt ist.
>Dann werden n-tv, Bloomberg und CNBC leise die Tickerbänder abstellen, sagen wir, in zwei bis drei Jahren, weil bis dahin jedes Bearmarket-Rally noch Hoffnungen wecken wird.
>ENDE der Auszüge (alle Fettungen in allen Teilen so im Original).
>Dem, was Prof. Malik geschrieben hat, ist nichts hinzuzufügen.
>Gruß
>d.
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JÜKÜ
25.10.2001, 13:21
@ dottore
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Re: Malik (6): Noch zwei, drei Jahre für n-tv und Bloomberg / 6 Meilensteine! (owT) |
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YIHI
25.10.2001, 14:14
@ JÜKÜ
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Malik ist ne Wucht! owT |
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riwe
25.10.2001, 15:19
@ dottore
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Re: Malik |
Verehrter dottore,
ich möchte Dir kein Bonbon an's Hemd kleben, aber wer Deine Bücher gelesen und verstanden hat, wusste das schon vor vielen Jahren. Damalige Gesprächspartner sind heute sehr still geworden. Einige, die noch beruflich weiterhin"Aufwärts ohne Ende" predigen müssen, kommen so langsam zu der Einsicht, dass sie sich selbst und andere belogen haben.
Malik ist ein Lichtblick, daran besteht kein Zweifel ( vor allem drückt er sich verständlich aus, im Gegensatz zu H+S ), aber Du warst der Erste. Das wollen wir doch mal feststellen. Danke!
Gruss
riwe
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Ricardo
25.10.2001, 19:16
@ dottore
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@dottore: das liest sich eher wie ein Referat in Soziologie |
eine Bestandsaufnahme ökonomischer Fehlollokation kann das jedenfall schon deshalb nicht sein, weil der Autor sämliches Wissen über ökonomische Zusammenhänge vermissen läßt. Und wenn die Bestandsaufnahme schon falsch ist, kann die Schlußfolgerung auch nur falsch sein.
Der Grundirrtum und die falsche Logik liegt bei Malik, wenn er schreibt, daß die"Große Transformation" (damit meint er Globalisierung der Märkte) gültige Gesetzmäßigkeiten nicht aufhebt, andererseits zu unreguliertem Finanzkapitalismus führt. Dabei scheint dem Autor nicht bewußt zu sein, daß Wirtschaftspolitik (fiscalische und monetäre) bei"globalem Gut Kapital" vollkommen verschiedene Wechselwirkung zeigt als traditionelle Sichtweisen das aufzeigen. Das ist übrigens schon seit Robert A. Mundells Beitrag in 1956 bekannt, abgedruckt in
"The Appropiate use of Monetary and Fiscal Policy for Internal and External Stability, Internal Monetary Fund, Staff Papers, Vol. 9 (1962), S. 70 -76".
Was sollen wir bei der"Großen Transformation" also aus der Vergangenheit lernen, wenn sich die Welt verändert hat?
Ich verstehe auch nicht wenn er seine"Große Transformation" hervorhebt, andererseits behauptet Produktivität und Wertschöpfung hätten gar nicht stattgefunden!!(abgesehen von dem kleinen Segment der Herstellung von Computern), wobei er dann in Absatz 5) wieder auf die technische und soziale Entwicklung als Argument zurückgreift. Rationalisierung, also Substitution von Arbeit durch Kapital, das Phenomen der letzen Dekaden kennt er nicht.
Und weiter ist die"Große Transformation" alles andere als durch vollständige Konkurrenz geprägt. Die gibt es nicht und schon gar nicht im globalen Wettwerb. Die ist durch unvollständige Konkurrenz gekennzeichnt. Wettbewerber lassen sich meistens an 1 oder 2 Handen abzählen. Ein Massensgeschäft bei dem nur einige Wenige übrig bleiben. Das eigentliche Problem der Globalisierung.
Verstehe nicht was dieser Beitrag mit Debitismus zu tun hat?
Übrigens nochmal: Was kommt im globalen Verdrängungswettbewerbs zuerst no more credits - no more growth, oder no groth - no more credits? Die jüngsten Beispiele in diesem Forum zu Swissair und Beethlehem Steel fand ich bezeichnend. An Geld hat es da jedenfalls nicht gefehlt.
Grüsse
Ricardo
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dottore
25.10.2001, 20:50
@ Ricardo
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Re: Nein, ist Ã-konomie pur, die SCHULDEN schlagen den Takt dazu! |
Hi,
zu Deinen Ausführungen:
>eine Bestandsaufnahme ökonomischer Fehlollokation kann das jedenfall schon deshalb nicht sein, weil der Autor sämliches Wissen über ökonomische Zusammenhänge vermissen läßt. Und wenn die Bestandsaufnahme schon falsch ist, kann die Schlußfolgerung auch nur falsch sein.
>Der Grundirrtum und die falsche Logik liegt bei Malik, wenn er schreibt, daß die"Große Transformation" (damit meint er Globalisierung der Märkte)
Nein, meint er nicht. Zitat:
... ist tiefgreifend und geht an die Grundstrukturen der Gesellschaft.. geht an die Grundstrukturen der Gesellschaft... sichtbarstes Ereignis, wenn auch keineswegs das bedeutendste, war der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme.
Er zitiert im übrigens: F. Malik: Komplexität des Wandels (2. Aufl. 2000) und Malik: Corporate Governance in Umbruchszeiten, 2. Aufl. 1999.
>gültige Gesetzmäßigkeiten nicht aufhebt, andererseits zu unreguliertem Finanzkapitalismus führt. Dabei scheint dem Autor nicht bewußt zu sein, daß Wirtschaftspolitik (fiscalische und monetäre) bei"globalem Gut Kapital" vollkommen verschiedene Wechselwirkung zeigt als traditionelle Sichtweisen das aufzeigen. Das ist übrigens schon seit Robert A. Mundells Beitrag in 1956 bekannt, abgedruckt in
>"The Appropiate use of Monetary and Fiscal Policy for Internal and External Stability, Internal Monetary Fund, Staff Papers, Vol. 9 (1962), S. 70 -76".
Ja, das ist ein ziemlich guter Beitrag.
>Was sollen wir bei der"Großen Transformation" also aus der Vergangenheit lernen, wenn sich die Welt verändert hat?
Was hat sich"verändert"? Die"Technik", sonst nix.
>Ich verstehe auch nicht wenn er seine"Große Transformation" hervorhebt, andererseits behauptet Produktivität und Wertschöpfung hätten gar nicht stattgefunden!!(abgesehen von dem kleinen Segment der Herstellung von Computern), wobei er dann in Absatz 5) wieder auf die technische und soziale Entwicklung als Argument zurückgreift. Rationalisierung, also Substitution von Arbeit durch Kapital, das Phenomen der letzen Dekaden kennt er nicht.
Zu Recht. Das gab's auch nicht. Wirtschaft ist IMMER Wirtschaft - egal, was an"technischem Fortschritt" zu beobachten war.
>Und weiter ist die"Große Transformation" alles andere als durch vollständige Konkurrenz geprägt. Die gibt es nicht und schon gar nicht im globalen Wettwerb. Die ist durch unvollständige Konkurrenz gekennzeichnt.
Überhaupt nicht. Wieso sehe ich in Flesnburg einen Lkw, der Kaffefilter-Papier aus dem Schweizer Kanton Glarus transportiert? Weshlab werden Büsumer Krabben in Marokko gepult?
>Wettbewerber lassen sich meistens an 1 oder 2 Handen abzählen. Ein Massensgeschäft bei dem nur einige Wenige übrig bleiben. Das eigentliche Problem der Globalisierung.
>Verstehe nicht was dieser Beitrag mit Debitismus zu tun hat?
Ach, warte ab. In wenigen Wochen wirst Du nur noch das Wort"Schulden", alias"Geld fehlt" hören. Schulden im übrigen"Debita".
>Übrigens nochmal: Was kommt im globalen Verdrängungswettbewerbs zuerst no more credits - no more growth, oder no groth - no more credits?
<font color="FF0000">IMMER: no more credits = no more growth!</font>
>Die jüngsten Beispiele in diesem Forum zu Swissair und Beethlehem Steel fand ich bezeichnend. An Geld hat es da jedenfalls nicht gefehlt.
Wie bitte?!! Wenn Firmen pleite gehen, fehlt doch wohl Geld - oder was denn sonst?
Gruß
d.
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Ricardo
25.10.2001, 22:27
@ dottore
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die SCHULDEN schlagen den Takt dazu ok |
>Hi,
>zu Deinen Ausführungen:
>>eine Bestandsaufnahme ökonomischer Fehlollokation kann das jedenfall schon deshalb nicht sein, weil der Autor sämliches Wissen über ökonomische Zusammenhänge vermissen läßt. Und wenn die Bestandsaufnahme schon falsch ist, kann die Schlußfolgerung auch nur falsch sein.
>>Der Grundirrtum und die falsche Logik liegt bei Malik, wenn er schreibt, daß die"Große Transformation" (damit meint er Globalisierung der Märkte)
>Nein, meint er nicht. Zitat:
>... ist tiefgreifend und geht an die Grundstrukturen der Gesellschaft.. geht an die Grundstrukturen der Gesellschaft... sichtbarstes Ereignis, wenn auch keineswegs das bedeutendste, war der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme.
>Er zitiert im übrigens: F. Malik: Komplexität des Wandels (2. Aufl. 2000) und Malik: Corporate Governance in Umbruchszeiten, 2. Aufl. 1999.
>>gültige Gesetzmäßigkeiten nicht aufhebt, andererseits zu unreguliertem Finanzkapitalismus führt. Dabei scheint dem Autor nicht bewußt zu sein, daß Wirtschaftspolitik (fiscalische und monetäre) bei"globalem Gut Kapital" vollkommen verschiedene Wechselwirkung zeigt als traditionelle Sichtweisen das aufzeigen. Das ist übrigens schon seit Robert A. Mundells Beitrag in 1956 bekannt, abgedruckt in
>>"The Appropiate use of Monetary and Fiscal Policy for Internal and External Stability, Internal Monetary Fund, Staff Papers, Vol. 9 (1962), S. 70 -76".
>Ja, das ist ein ziemlich guter Beitrag.
>>Was sollen wir bei der"Großen Transformation" also aus der Vergangenheit lernen, wenn sich die Welt verändert hat?
> Was hat sich"verändert"? Die"Technik", sonst nix.
>>Ich verstehe auch nicht wenn er seine"Große Transformation" hervorhebt, andererseits behauptet Produktivität und Wertschöpfung hätten gar nicht stattgefunden!!(abgesehen von dem kleinen Segment der Herstellung von Computern), wobei er dann in Absatz 5) wieder auf die technische und soziale Entwicklung als Argument zurückgreift. Rationalisierung, also Substitution von Arbeit durch Kapital, das Phenomen der letzen Dekaden kennt er nicht.
>Zu Recht. Das gab's auch nicht. Wirtschaft ist IMMER Wirtschaft - egal, was an"technischem Fortschritt" zu beobachten war.
>>Und weiter ist die"Große Transformation" alles andere als durch vollständige Konkurrenz geprägt. Die gibt es nicht und schon gar nicht im globalen Wettwerb. Die ist durch unvollständige Konkurrenz gekennzeichnt.
>Überhaupt nicht. Wieso sehe ich in Flesnburg einen Lkw, der Kaffefilter-Papier aus dem Schweizer Kanton Glarus transportiert? Weshlab werden Büsumer Krabben in Marokko gepult?
>>Wettbewerber lassen sich meistens an 1 oder 2 Handen abzählen. Ein Massensgeschäft bei dem nur einige Wenige übrig bleiben. Das eigentliche Problem der Globalisierung.
>>Verstehe nicht was dieser Beitrag mit Debitismus zu tun hat?
>Ach, warte ab. In wenigen Wochen wirst Du nur noch das Wort"Schulden", alias"Geld fehlt" hören. Schulden im übrigen"Debita".
>>Übrigens nochmal: Was kommt im globalen Verdrängungswettbewerbs zuerst no more credits - no more growth, oder no groth - no more credits?
><font color="FF0000">IMMER: no more credits = no more growth!</font>
>>Die jüngsten Beispiele in diesem Forum zu Swissair und Beethlehem Steel fand ich bezeichnend. An Geld hat es da jedenfalls nicht gefehlt.
>Wie bitte?!! Wenn Firmen pleite gehen, fehlt doch wohl Geld - oder was denn sonst?
>Gruß
>d.
Hi dottore,
ich meine nur: man muss ja nicht gleich jeden Beitrag (egal aus welcher Ecke) bejubeln. Inhaltliche Schwächen sind vorhanden und sind m. E. nach im Hinblick auf den Debitismus neutral zu werten. Trotzdem ist Mundells Beitrag so zu werten, daß sich in der globalen Ã-konomie eben doch was geändert hat. Kapital ist unbeschränkt transferierbar, bei Gütern trifft das z. T. zu. Nicht um sonst stehen einige Wirtschaftspolitiker in anbetracht ihrer wirkungslosen Entscheidungen"wie ein Ochs wor`m Berg;-)". Das das bei fiskalischen Maaßnahmen so ist ist klar. Es bleibt noch zu klären warum das bei monetären Entscheidungen (wie wir sie z. Z. sehen) ebenso ist. Hat meiner Einschätzung nach viel mit negativem Wachstum und ineffizienten Marktstrukturen zu tun, denn Geld ist ja genügend vorhanden.
Grüsse
Ricardo
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Galiani
25.10.2001, 22:32
@ dottore
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@dottore @Ricardo Bin im Stress. Dennoch eine kurze Anmerkung zu dieser Debatte: |
>>Die jüngsten Beispiele in diesem Forum zu Swissair und Beethlehem Steel fand ich bezeichnend. An Geld hat es da jedenfalls nicht gefehlt.
>Wie bitte?!! Wenn Firmen pleite gehen, fehlt doch wohl Geld - oder was denn sonst?
<font color="FF0000">Sorry dottore! Ich glaube, da hat ricardo recht: Nicht an Geld fehlt es. (Solches wäre in rauen Mengen zu haben!) Sondern an der Rentabilität! Das Problem all der erwähnten Pleite-Firmen ist und war doch, daß sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr in der Lage waren, einen ausreichenden sozialen Nutzen zu stiften, für den sich genügend Kunden hätten finden lassen, die adäquate Preise bezahlt hätten. Mit anderen Worten: Da diese Unternehmen mehr Güter verbrauchten als produzierten wuchsen ihre Schulden ins Unermeßliche. (Das ist in der Tat die entartete, pathologische, morbide Entgleisung der Wirtschaft, die - so, wie ich es verstehe - der Debitismus beschreibt!)
Aber das ist nicht normal! Genausowenig wie Karies normal ist, obwohl die meisten Menschen Löcher in den Zähnen haben (ich habe das Bild schon einmal gebraucht)!
Normal ist vielmehr ein Prozeß des Wachstums und der Kapitalbildung, so daß ein Unternehmen eben in der Lage ist, die Produktionsfaktoren - Kapital, Arbeit, und heute vor allem Wissen - so zu bündeln, daß daraus Güter entstehen, für die sich Käufer finden, die dafür Preise bezahlen, die nicht nur die eingesetzten Produktionsfaktoren vergüten, sondern darüber hinaus auch einen Gewinn erzielen lassen. Solche Prozesse, Unternehmen und Produkte gibt es! Die meisten von uns benützen z.B. Produkte der Firma Microsoft; und manche von uns fahren ein Auto aus dem Hause Daimler-Benz! Das etwa sind Beispiele für Produkte, die ihrem Mutterhaus - ohne Verschuldungsprozesse - mehr einbringen als bloß eine Vergütung der eingesetzten Produktionsfaktoren.
... halt wieder unser altes Thema! Bestimmt nicht aus Rechthaberei! Sondern, was mich an der debitistischen Sicht der Dinge grundsätzlich stört, ist, daß sie - da haben Sie, lieber dottore, vollkommen recht! - so schrecklich negativ ist; tatsächlich ist sie hoffnungslos! Nach meinen Erfahrungen im Leben ist"die Wirtschaft" aber (solange sie nicht debitistisch entartet) nichts Hoffnungsloses! Sondern etwas Wachsendes, etwas Pulsierendes, etwas Positives, das Werte schafft und nicht vernichtet.</font>
Liebe Grüße
G.
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Galiani
25.10.2001, 22:45
@ riwe
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Lieber riwe: Vieles, was Malik schreibt, ist dottores Gedanken 'nachempfunden'! |
Ich hatte vor einigen Jahren das Vergnügen, mit Prof. Malik im privaten Rahmen zu diskutieren. Am Ende sagte ich ihm, daß seine Gedanken doch"sehr große Ähnlichkeit" mit dem hätten, was Dr. Paul C. Martin in seinen Büchern schreibt. Prof. Malik schien zuerst verblüfft, räumte dann aber ohne zu zögern ein, daß er die Bücher unseres verehrten dottore gelesen habe und dessen Meinungen weitgehend teile.
Herzlichst
G.
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