Jacques
25.10.2001, 18:47 |
Vernünftige Verhältnisse? Thread gesperrt |
SPX hat ein PE von 29.
Es darf davon ausgegangen werden, dass die Gewinne der Unternehmungen
weiter sinken werden. Die Visibilität in dieser Beziehung hat also
zugenommen.
Die US Bürger beginnen zu sparen
Handelt die Börse die vielbeschworene Zukunft, so wäre ein PE
von 15 höchstens!!! gerechtfertigt. Und das" E" wird weiter sinken.
Welche Kräfte solche Wahnsinns PE aufrecht erhalten und sich gegen die SChwerkraft stemmen ist unbegreiflich und birgt Riesengefahren.
Ein schlagartige Anpassung ist latent vorhanden.
Was da abgeht, stimmt mich sehr bedenklich.
Gruss
D
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El Sheik
25.10.2001, 19:03
@ Jacques
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Apropos PE-Berechnungsmethoden: Ich komme auf NEUN Methoden! |
>SPX hat ein PE von 29.
>Es darf davon ausgegangen werden, dass die Gewinne der Unternehmungen
>weiter sinken werden. Die Visibilität in dieser Beziehung hat also
>zugenommen.
>Die US Bürger beginnen zu sparen
>Handelt die Börse die vielbeschworene Zukunft, so wäre ein PE
>von 15 höchstens!!! gerechtfertigt. Und das" E" wird weiter sinken.
>Welche Kräfte solche Wahnsinns PE aufrecht erhalten und sich gegen die SChwerkraft stemmen ist unbegreiflich und birgt Riesengefahren.
>Ein schlagartige Anpassung ist latent vorhanden.
>Was da abgeht, stimmt mich sehr bedenklich.
>Gruss
>D
Hallo Jacques,
kennst Du vielleicht die verschiedenen Wege der PE-Berechnung? Das WSJ und die FT veröffentlichen die höchsten, nämlich in den niedrigen 30ern, Du sagst PE=29, das könnte passen. Vorhin auf bubblevision sprach einer von PE=24 für den SPX.
Welche Earnings bieten sich denn überhaupt an?
1) Inhaltlich: EBIT, also vor Zins und Steuern oder EBITD, also die Abschreibungen auch noch rausnehmen, usw.
2) auf die Zeit bezogen: die schon bekannten Gewinne des Vorjahres oder die 12-month forward expected earnings oder was?
Für beide Dimensionen kann man sich drei denkbare Alternativen vorstellen. Macht dann neun ( NEUN! ) verschiedene KGVs.
Welches KGV ist sinnvoll, bzw. richtig?
fragt sich der Scheich
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Jacques
25.10.2001, 19:35
@ El Sheik
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Re: Apropos PE-Berechnungsmethoden: Ich komme auf NEUN Methoden! |
>Hallo Jacques,
>kennst Du vielleicht die verschiedenen Wege der PE-Berechnung? Das WSJ und die FT veröffentlichen die höchsten, nämlich in den niedrigen 30ern, Du sagst PE=29, das könnte passen. Vorhin auf bubblevision sprach einer von PE=24 für den SPX.
>Welche Earnings bieten sich denn überhaupt an?
>1) Inhaltlich: EBIT, also vor Zins und Steuern oder EBITD, also die Abschreibungen auch noch rausnehmen, usw.
>2) auf die Zeit bezogen: die schon bekannten Gewinne des Vorjahres oder die 12-month forward expected earnings oder was?
>
>Für beide Dimensionen kann man sich drei denkbare Alternativen vorstellen. Macht dann neun ( NEUN! ) verschiedene KGVs.
>Welches KGV ist sinnvoll, bzw. richtig?
>fragt sich der Scheich
Na ja.
Bigcharts weist offensichtlich nach 2) aus.
Bekanntermassen weisen die Amis am liebsten ja als Cent/Dollar per Share aus,
demzufolge müsste es sich um den Reingewinn handeln.
Zweifeln tue ich allerdings nicht, das dieselben über die letzten Jahre hinweg systematisch um 20% zu hoch ausgewiesen wurden: Irgendwann kommen die Lügen
dann ans Tageslicht (vrgl. ABB).
Gruss in die Wüste:-)
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Jacques
25.10.2001, 19:36
@ Jacques
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Re: Apropos PE-Berechnungsmethoden: Ich komme auf NEUN Methoden! |
>Bigcharts weist offensichtlich nach 2) aus. Letztjährige Gewinne
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JÜKÜ
25.10.2001, 19:53
@ Jacques
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Re: Vernünftige Verhältnisse? / Hier zwei Links dazu |
>SPX hat ein PE von 29.
>Es darf davon ausgegangen werden, dass die Gewinne der Unternehmungen
>weiter sinken werden. Die Visibilität in dieser Beziehung hat also
>zugenommen.
>Die US Bürger beginnen zu sparen
>Handelt die Börse die vielbeschworene Zukunft, so wäre ein PE
>von 15 höchstens!!! gerechtfertigt. Und das" E" wird weiter sinken.
>Welche Kräfte solche Wahnsinns PE aufrecht erhalten und sich gegen die SChwerkraft stemmen ist unbegreiflich und birgt Riesengefahren.
>Ein schlagartige Anpassung ist latent vorhanden.
>Was da abgeht, stimmt mich sehr bedenklich.
>Gruss
>D
1. dottores Posting vom 23.8.: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/77353.htm
2. Gestriger Mises-Artikel: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/88074.htm - dort der 8. Chart.
P/E also bei ca. 37!
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Sascha
25.10.2001, 20:21
@ Jacques
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Re: Vernünftige Verhältnisse? |
Hi Jacques!
Stimmt vollkommen! Zwar ist der S&P 500 nicht mehr ganz bei seinem All-Time-High. Betrachtet man jedoch den massiven Einbruch der Gewinne und stellt diesem den Fall des S&P 500 gegenüber so bemerkt man -wie du richtig sagst- das es hier noch ordentlich nach unten gehen könnte bzw. eigentlich nach unten gehen muß. Und das wird es auch!
Der große Boom in Amerika ist vorüber.
Viele Grüße
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El Sheik
26.10.2001, 10:45
@ JÜKÜ
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Danke! (owT) |
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Diogenes
26.10.2001, 11:00
@ El Sheik
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Valueinvesting/Bilanzanalyse im Schnellsiedegang - Die 4 wichtigsten Kennzahlen |
>Welche Earnings bieten sich denn überhaupt an?
>1) Inhaltlich: EBIT, also vor Zins und Steuern oder EBITD, also die Abschreibungen auch noch rausnehmen, usw.
>2) auf die Zeit bezogen: die schon bekannten Gewinne des Vorjahres oder die 12-month forward expected earnings oder was?
>
>Für beide Dimensionen kann man sich drei denkbare Alternativen vorstellen. Macht dann neun ( NEUN! ) verschiedene KGVs.
>Welches KGV ist sinnvoll, bzw. richtig?
Hi Sheik,
Die richtige Methode gibt es nicht.
Methode 1 kannst du schmeißen, Steueren und Zinsen sind Ausgaben und Abschreibungen müssen auch zwecks Kredittilgung/Ersatzinvestitionen verdient werden. Das Problem bei der Abschreibung ist, wie sie vorgenommen wird.
Dem kann man entgegen wirken, indem man für die Berechnung des KGV die Gewinne nach allem, über die letzten 5 - 10 Jahre mittelt. So hat man ganz nebenbei (meist) auch einen Konjunkturzyklus abgedeckt.
Man könnte auch Gewinne umso niedriger gewichten, je weiter sie zurückliegen ("Schnee von gestern" ;-)).
Langfristig gesehen liegt das Durchschnittliche KGV bei 13 bis 14. Man sollte also tunlichst erst darunter kaufen - Margin of safety, Sicherheitspolster.
Bärenmärkte endeten mit KGV von 10 und darunter.
Folgende Kennzahlen sollten unbedingt berücksichtigt werden
Zuerst Definition des Cashflow, so wie ich ihn verwende
Summe der Erträge
Abzuglich:
- Personalaufwand
- Betriebsaufwand (ohne Abschreibung, Pacht, Mieten aber inkl sonstiger betrieblicher Aufwand)
- Verwaltung Versicherung
- Werbung und Vertrieb
- Steuern und Abgaben
Ergibt: CF 3 (Erträge minus Aufwendungen)
Abzüglich:
- Finanzierungsaufwand (Zinsen, Bankspesen,..)
- Mietern, Pacht, Leasing
Zuzüglich:
+ Finanzierungserlöse (Skonti, Zinserträge)
+ Mieterträge
Ergibt: CF 2 (CF nach Zinsen und Pacht)
Abzuglich:
- Außerordendliche Erträge (soweit bar)
- Einkommens und Vermögenssteuer
- Privatentnahmen bzw. Dividendenzahlungen
Zuzüglich:
+ Außerordendliche Erträge (soweit bar)
+ Kapitalerhöhungen
Ergibt: CF 1
Abgrenzungshilfe:
„Ordendliche“ Erträge/Aufwendungen, stehen direkt mit der Geschäftstätigkeit in Zusammenhang und fallen regelmäßtig an.
„Sonstige“ Erträge/Aufwendungen, stehen nicht direkt mit der Geschäftstätigkeit in Zusammenhang und fallen aber regelmäßtig an.
„Außerordendliche“ Erträge/Aufwendungen, stehen nicht direkt mit der Geschäftstätigkeit in Zusammenhang und fallen nicht regelmäßtig an.
Kennzahlen für die finanzielle Stabilität:
Eigenkapitalquote = Eigenkapital/Gesamtkapital
Sollte tunlichst über 30 % liegen, unterste Grenze 20 %,
Sachuldentilgungsdauer = (Fremdkapital - flüssige Mittel) / CF 2
Sehr gut wäre unter 3 Jahren, unter 12 Jahren ist noch akzeptabel, darüber bedenklich.
Kennzahlen für die Ertragslage
Cashflow in % der Betriebsleistung = CF 2 x 100 / Umsatz
Je höher, je lieber, 8 % unterste Grenze
Gesamtkapitalrentabilität = (Gewinn nach allem + Fremdkapitalzinsen) x 100 / Bilanzsumme.
Je höher, je besser, nicht unter 8 %. Die Inflationsrate mit berücksichtigen.
Mit diesen 4 Kennzahlen hast du das wichtigste zusammen, der Rest ist dann die Feinarbeit, je nach Branche, Standort, allgemeine wirtschaftliche Rahmenbedingungen, usw.... Wichtig ist auch, immer die Entwicklung diese Kennzahlen über die Jahre anzusehen - Wie ist der Trend?
Viel Spaß beim Bilanzen-Stöbern.
Gruß
Diogenes
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