YIHI
27.10.2001, 15:09 |
Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... Thread gesperrt |
Wirtschaftkunde, erstes Jahr, erste Stunde: Krieg ist gut für die Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was produziert wird, wird zerschossen, wird produziert.
So weit so gut. Aber warum kann man nicht in etwas sinnvolles investieren? Ich meine, man könnte theoretisch strengere Umweltnormen einführen [was Bush ja eher nicht vor hat..] und die Industrie umrüsten, vielleicht auch noch mit staatlichen Zuschüssen? Wäre dies nicht besser, um die Wirtschaft zu stimulieren? Es wird dabei ja auch künstliche Nachfrage geschaffen. Oder man könnte doch ein umfassendes Entwicklungshilfe-packet schnüren? Die 450 Milliarden DM für die Flugzeuge könne man doch in 3.-Welt-Länder investieren? Nach dem Motto: unsere Wirtschaft baut nun Produktionsgüter für die 3.Welt, Solaranlagen für die Wüsten, Traktoren für die Felder, etc. Klar, zielgerichtete Entwicklungshilfe ist schwierig, gab ja mal die Geschichte mit den Traktoren, aus deren Reifen sich Afrikaner modische Latschen fertigten. Aber mit ein bisschen gutem Willen...
Wäre zumindest sinnvoll!? Denn man würde das Übel an der Wurzel packen. Mache ich es mir da gedanklich zu einfach oder gehören alle Politiker erschossen?
Gruss,
D.
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Josef
27.10.2001, 16:28
@ YIHI
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Ankurbelung der Wirtschaft durch projektgebundene Grosskredite! |
Schnipfelchennnnnnnnnnnnnn//////////
che ich es mir da gedanklich zu einfach oder gehören alle Politiker erschossen?
Die jetzigen Politiker gehoeren abgesetzt und durch solche ersetzt die mutiger
sind und sich
nicht in einen Krieg ziehen lassen von wem auch immer.
Wahrscheinlich ueber 4 Milliarden Menschen leben in bitterster Armut
(Indien und China allein 2.2 Milliarden).
Man kann gezielt Grosskredite z.B.fuer Autobahnen, Kraftwerke usw. vergeben
wobei die Gelder nach Baufortschritt Zug um Zug bewilligt werden.
Das ist in vielen Laendern noetig, damit die jeweils Herrschenden sich die
Gelder nicht selber einverleiben und damit immer reicher werden.
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Diogenes
27.10.2001, 17:36
@ YIHI
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Re: Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... |
Hi Yihi,
>Wirtschaftkunde, erstes Jahr, erste Stunde: Krieg ist gut für die Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was produziert wird, wird zerschossen, wird produziert.
>So weit so gut.
Gar nichts ist gut. Das ist der übliche nachfrageorientierte Nonsens. Folgende Überlegung:
Wenn wir alle unsere Häuser niederreisen und dann wieder aufbauen, dann ist das nur für zusätzlichen Nettoneuverschuldung gut. Real sind wir dadurch nicht reicher geworden. Dafür hätten wir mit den Ressourcen etwas zusätzliches produzieren müssen.
Gleiches gilt für den Krieg: Kanonen anstatt Butter, steigt der Lebensstandard oder sinkt er?
>Aber warum kann man nicht in etwas sinnvolles investieren?
Könnte man und wenn, dann würde der Wohlstand steigen. ABER: Unser Finanzsystem braucht Nettoneuverschuldung.
Die Wirtschaft bräucht eine Rezession,um die Exzesse zu korrigieren aber das würde das FinanzDingsbums nicht überleben. Pervers, nicht?
>Ich meine, man könnte theoretisch strengere Umweltnormen einführen [was Bush ja eher nicht vor hat..] und die Industrie umrüsten, vielleicht auch noch mit staatlichen Zuschüssen?
Die staatlichen Zuschüsse laß weg, bringt nur Bürokratie und Fehlallokationen.
>Wäre dies nicht besser, um die Wirtschaft zu stimulieren?
Über zusätzliche Staatsverschuldung? Das ist inetwa so, als ob man einen Kater mit Schnaps kuriert (die letzten 50 Jahre), und am Ende (da stehen wir jetzt) steht der Leberschwurtz.
>Es wird dabei ja auch künstliche Nachfrage geschaffen.
Nachfrage kann nur soweit ausgeübt werden, wie produziert wird. die Knappheit liegt bei den Ressourcen nicht bei der Nachfrage -"jeder Wunsch wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge."
>Oder man könnte doch ein umfassendes Entwicklungshilfe-packet schnüren? Die 450 Milliarden DM für die Flugzeuge könne man doch in 3.-Welt-Länder investieren?
Schon wieder Staat oder gar Internationale Organisationen. Wenn schon, dann Goldstandard, freie Märkte, Sozialleistungen auf Minimum, Gewerkschaften abschaffen.
Gerichte, Polizei und Statsanwälte genügen vollauf, eventuell noch eine Armee.
>Nach dem Motto: unsere Wirtschaft baut nun Produktionsgüter für die 3.Welt, Solaranlagen für die Wüsten, Traktoren für die Felder, etc.
Haben wir doch schon längst, jetzt haben wir zahlungsunfähige Staaten in der 3. Welt, Staatsgarantien für Exportkredite bei uns. Wo ist es gelandet? In den Taschen korrupter Regime.
Lehre daraus: Wenn der Staat wirtschaften will, volle Deckung, es geht in die Hose.
>Klar, zielgerichtete Entwicklungshilfe ist schwierig, gab ja mal die Geschichte mit den Traktoren, aus deren Reifen sich Afrikaner modische Latschen fertigten. Aber mit ein bisschen gutem Willen...
Entweder: Was nichts kostet ist nichts wert bzw. wird nicht geschätzt.
Oder: Die Reifen wurden halt geschickt, die Leute haben sie aber nciht gebraucht.
Hätten sie für die Reifen arbeiten müssen, wären sie nicht so geendet.
>Wäre zumindest sinnvoll!? Denn man würde das Übel an der Wurzel packen.
Die Wurzel des Übels ist ein großer/kopflastiger/fetter Staat.
Wer macht denn Krieg? Die Politiker. Wer muß zahlen und seinen Kopf hinhalten? Wir.
>Mache ich es mir da gedanklich zu einfach oder gehören alle Politiker erschossen?
Naja, man sollte es zuerst im guten mit Sandkasten, Eimerchen und Schaufel probieren. Wenn das nichts nützt und sie keine Ruhe geben wollen, dann sollte man es sich uber deinen Vorschlag nachdenken.
>Gruss,
>D.
Gruß
Diogenes
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YIHI
27.10.2001, 17:53
@ Diogenes
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Re: Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... |
Hallo Diogenes
>>Wirtschaftkunde, erstes Jahr, erste Stunde: Krieg ist gut für die Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was produziert wird, wird zerschossen, wird produziert.
>>So weit so gut.
>Gar nichts ist gut. Das ist der übliche nachfrageorientierte Nonsens. Folgende Überlegung:
>Wenn wir alle unsere Häuser niederreisen und dann wieder aufbauen, dann ist das nur für zusätzlichen Nettoneuverschuldung gut. Real sind wir dadurch nicht reicher geworden. Dafür hätten wir mit den Ressourcen etwas zusätzliches produzieren müssen.
Natürlich! Da stimme ich Dir zu. Aber damit kann man zumindest den Aufprall beim Platzen der Finanzblase dämpfen. Die grosse Depression wurde auch erst mit dem 2. Weltkrieg beendet. Und sei Dir sicher, das wird eine harte, eine sehr harte Landung werden. Und der Staat muss sich ums Geld ja nicht sorgen, der kann's drucken...
>Gleiches gilt für den Krieg: Kanonen anstatt Butter, steigt der Lebensstandard oder sinkt er?
Beides. Der Arbeitslose kann nun wieder arbeiten, kann Waffen bauen. Aber wie gesagt, Krieg ist suboptimal [suboptimale Wortwahl ;)]. Ich würde Investitionen in Umweltschutz und Entwicklung präferieren. Die Entwicklungsländer würden sich dann auch entwickeln und der Handel würde dann...
Ausserdem muss der Staat die Arbeitslosen eh bezahlen.. warum also nicht Planwirtschaft?
>>Aber warum kann man nicht in etwas sinnvolles investieren?
>Könnte man und wenn, dann würde der Wohlstand steigen. ABER: Unser Finanzsystem braucht Nettoneuverschuldung.
>Die Wirtschaft bräucht eine Rezession,um die Exzesse zu korrigieren aber das würde das FinanzDingsbums nicht überleben. Pervers, nicht?
>>Ich meine, man könnte theoretisch strengere Umweltnormen einführen [was Bush ja eher nicht vor hat..] und die Industrie umrüsten, vielleicht auch noch mit staatlichen Zuschüssen?
>Die staatlichen Zuschüsse laß weg, bringt nur Bürokratie und Fehlallokationen.
>>Wäre dies nicht besser, um die Wirtschaft zu stimulieren?
>Über zusätzliche Staatsverschuldung? Das ist inetwa so, als ob man einen Kater mit Schnaps kuriert (die letzten 50 Jahre), und am Ende (da stehen wir jetzt) steht der Leberschwurtz.
Wie gesagt, als Dämpfung nicht als Lösung. Ich meine mit 90% Arbeitslosen kommen wir auch auf keinen grünen Zweig...
>>Es wird dabei ja auch künstliche Nachfrage geschaffen.
>Nachfrage kann nur soweit ausgeübt werden, wie produziert wird. die Knappheit liegt bei den Ressourcen nicht bei der Nachfrage -"jeder Wunsch wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge."
Im Falle einer Rezession liegt sie an der Nachfrage nach Gütern. Schon mal was von vollen Lagern gehört?
>>Oder man könnte doch ein umfassendes Entwicklungshilfe-packet schnüren? Die 450 Milliarden DM für die Flugzeuge könne man doch in 3.-Welt-Länder investieren?
>Schon wieder Staat oder gar Internationale Organisationen.
Warum denn nicht?
>Wenn schon, dann Goldstandard, freie Märkte, Sozialleistungen auf Minimum, Gewerkschaften abschaffen.
Warum zum Teufel denn GS?
Warum Sozialleistungen auf Minimum?
Warum keine Gewerkschaften?
>Gerichte, Polizei und Statsanwälte genügen vollauf, eventuell noch eine Armee.
Wozu Armee?
>>Nach dem Motto: unsere Wirtschaft baut nun Produktionsgüter für die 3.Welt, Solaranlagen für die Wüsten, Traktoren für die Felder, etc.
>Haben wir doch schon längst, jetzt haben wir zahlungsunfähige Staaten in der 3. Welt, Staatsgarantien für Exportkredite bei uns. Wo ist es gelandet? In den Taschen korrupter Regime.
Wir schicken ihnen nicht Geld sondern Produktionsgüter!!!
>Lehre daraus: Wenn der Staat wirtschaften will, volle Deckung, es geht in die Hose.
>>Klar, zielgerichtete Entwicklungshilfe ist schwierig, gab ja mal die Geschichte mit den Traktoren, aus deren Reifen sich Afrikaner modische Latschen fertigten. Aber mit ein bisschen gutem Willen...
>Entweder: Was nichts kostet ist nichts wert bzw. wird nicht geschätzt.
>Oder: Die Reifen wurden halt geschickt, die Leute haben sie aber nciht gebraucht.
>Hätten sie für die Reifen arbeiten müssen, wären sie nicht so geendet.
>>Wäre zumindest sinnvoll!? Denn man würde das Übel an der Wurzel packen.
>Die Wurzel des Übels ist ein großer/kopflastiger/fetter Staat.
>Wer macht denn Krieg? Die Politiker. Wer muß zahlen und seinen Kopf hinhalten? Wir.
>>Mache ich es mir da gedanklich zu einfach oder gehören alle Politiker erschossen?
>Naja, man sollte es zuerst im guten mit Sandkasten, Eimerchen und Schaufel probieren. Wenn das nichts nützt und sie keine Ruhe geben wollen, dann sollte man es sich uber deinen Vorschlag nachdenken.
>>Gruss,
>>D.
>Gruß
>Diogenes
Gruss,
D.
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apoll
27.10.2001, 18:04
@ YIHI
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Re: Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... |
>Wirtschaftkunde, erstes Jahr, erste Stunde: Krieg ist gut für die Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was produziert wird, wird zerschossen, wird produziert.
>So weit so gut. Aber warum kann man nicht in etwas sinnvolles investieren? Ich meine, man könnte theoretisch strengere Umweltnormen einführen [was Bush ja eher nicht vor hat..] und die Industrie umrüsten, vielleicht auch noch mit staatlichen Zuschüssen? Wäre dies nicht besser, um die Wirtschaft zu stimulieren? Es wird dabei ja auch künstliche Nachfrage geschaffen. Oder man könnte doch ein umfassendes Entwicklungshilfe-packet schnüren? Die 450 Milliarden DM für die Flugzeuge könne man doch in 3.-Welt-Länder investieren? Nach dem Motto: unsere Wirtschaft baut nun Produktionsgüter für die 3.Welt, Solaranlagen für die Wüsten, Traktoren für die Felder, etc. Klar, zielgerichtete Entwicklungshilfe ist schwierig, gab ja mal die Geschichte mit den Traktoren, aus deren Reifen sich Afrikaner modische Latschen fertigten. Aber mit ein bisschen gutem Willen...
>Wäre zumindest sinnvoll!? Denn man würde das Übel an der Wurzel packen. Mache ich es mir da gedanklich zu einfach oder gehören alle Politiker erschossen?
>Gruss,
>D.
Lieber YIHI, das klingt alles sehr schön,aber in den Hirnen der Tschandalas gibt
es keine solchen Gedanken, der Arme und Profane soll im Staub liegen und die
selbsternannten Götter anflehen und wer noch nicht arm ist (wie z.B.der Mittel-
stand), der wird die nächsten Jahre in die Verelendung getrieben.A.
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R.Deutsch
27.10.2001, 18:35
@ YIHI
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Re: kleiner Irrtum |
Yihi schreibt:
>Wirtschaftkunde, erstes Jahr, erste Stunde: Krieg ist gut für die Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was
produziert wird, wird zerschossen, wird produziert.
Das ist leider ein weitverbreiteter Irrtum. Dadurch entsteht überhaupt keine Nachfrage, denn Nachfrage kann nur entstehen, indem Güter angeboten werden, für die andere bereit sind Leistung zu erbringen. (Nur Autos können Autos kaufen). Wenn eine Ware produziert wird, für die niemand bereit ist, eine Gegenleistung zu erbringen, entsteht auch keine Nachfrage.
Gruß
R
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YIHI
27.10.2001, 18:39
@ R.Deutsch
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Wieder falsch! |
Wenn eine Ware produziert wird, für die niemand bereit ist, eine Gegenleistung zu erbringen, entsteht auch keine Nachfrage.
Im Grunde genommen wird Geld produziert und die Leute sind meistens bereit, für Geld eine Leistung zu erbringen. Zumindest eine Mittelmässige ;)
Klar wird inflationiert, aber dat spielt ja in diesem Zusammenhang keine Rolle
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Uwe
27.10.2001, 19:12
@ YIHI
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Re: Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... |
YIHI: [i]...Krieg ist gut für die Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was produziert wird, wird zerschossen, wird produziert.[/i]
Hallo Daniel!
Nätürlich stimme ich Dir in den hier von mir ausgeblendetem Teil Deines Beitrages zu. Doch zu Deinem einleitenden Satz bleibt wohl zu bemerken, daß hier mehr zu definieren ist, als die"Größe des Krieges", der als solcher benannt wird, wenn es um die Beurteilung längerfristiger Auswirkung geht. Wer ist"Sieger", wer wurde besiegt und, und, und. Viele Größen die erst am Schluß eines Krieges feststehen.
Um ein paar Konflikte, die sich zu kriegerischen Auseinandersetzungen entwickelt hatten, in einem Chart mit Wirtschaftsdaten darzustellen, habe ich die folgende Rohfassung einer Grafik erstellt (Ausgangsidee aufgrund eines"Beschwichtigungsschreibens" der Bankgesellschaft Berlin anläßlich der Auswirkungen der Ereignisse des 11.Sep. 2001):
[img][/img]
Bitte das Gewirr aus"Wollfäden" zu entschuldigen, ist eben noch eine erste Arbeitsversion, aber eigentlich vermag ich noch kein Muster herauszulesen, die Deine Äußerung stützt. Aber vielleicht sind es nur die falschen Daten oder die"falschen" Kriege. Der aktuelle Krieg trifft in dieser Darstellung auch auf kein"typisches" Muster.
Gruß
Uwe
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R.Deutsch
27.10.2001, 19:42
@ YIHI
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Re: Wieder falsch! |
>Wenn eine Ware produziert wird, für die niemand bereit ist, eine Gegenleistung zu erbringen, entsteht auch keine Nachfrage.
> Im Grunde genommen wird Geld produziert und die Leute sind meistens bereit, für Geld eine Leistung zu erbringen. Zumindest eine Mittelmässige ;)
>Klar wird inflationiert, aber dat spielt ja in diesem Zusammenhang keine Rolle
mit Geld kannst Du keine Nachfrage entfalten, nur Nachfrage vortäuschen. Nachgefragt wird nur mit Leistung.
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Josef
27.10.2001, 19:51
@ apoll
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Meinst du mit den Tschandalas die international herrschende Oligarchie? |
scgnipf schnipf x x x x x x x x x xx x x x
>Lieber YIHI, das klingt alles sehr schön,aber in den Hirnen der Tschandalas gibt
>es keine solchen Gedanken, der Arme und Profane soll im Staub liegen und die
>selbsternannten Götter anflehen und wer noch nicht arm ist (wie z.B.der Mittel-
>stand), der wird die nächsten Jahre in die Verelendung getrieben.A.
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Toni
27.10.2001, 19:59
@ YIHI
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Re: Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... |
Zum Pendeln zwischen dem Ruf nach Mehr-Staat und Weniger-Staat bzw zwischen Regulierung und Deregulierung war heute ein interessanter Artikel in der BaZ.
(Das Thema ist an Beispielen aus der Schweiz aufgehängt, geht aber über sie hinaus; Hervorhebungen von mir.)
<font size="5">Das Ende des Nachtwächterstaates </font>
Pierre Weill
Die Terroranschläge in den USA und das Swissair-Debakel in der Schweiz sind von den politischen und menschlichen Dimensionen her nicht vergleichbar. Beide Krisen haben aber etwas Gemeinsames: Sie legitimieren und stärken die Macht des Staates.
In den USA galt bis zum 11. September jeder, der dem Staat eine grössere Rolle in der Gesellschaft zuordnen wollte, als «liberal», was sich seit den Reagan-Jahren schleichend zu einem Schimpfwort entwickelt hat. Mit den Terroranschlägen von New York und Washington hat der Staat, personifiziert durch die furchtlosen Feuerwehrleute, wieder an Bedeutung und Ansehen gewonnen.
In der Schweiz prägte die FDP das Schlagwort von «mehr Freiheit, weniger Staat». Zumindest für einen Teil der Swissair-Mitarbeiter dürfte das Motto jetzt heissen «mehr Freiheit, dank mehr Staat». Denn ohne finanzielle Unterstützung von Bund und Kantonen in der Höhe von 2,43 Milliarden Franken hätten sie ihren Job verloren.
Von den Anfängen des Liberalismus Ende des 18. Jahrhunderts bis zur grossen Depression in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts musste der Staat primär für Ruhe und Ordnung sorgen, deshalb bezeichnete man ihn auch als «Nachtwächterstaat». Der englische Ã-konom John Maynard Keynes und der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt sahen im Staat einen Katalysator, der antizyklisch wirken sollte, um die Wirtschaft anzukurbeln. Wenn also eine Rezession herrscht, soll der Staat Aufträge erteilen und Geld in die Wirtschaft pumpen. Dadurch schafft er Arbeitsplätze und Vertrauen, so dass die Aktienkurse steigen, der Konsum angeregt und die Krise überwunden wird. Roosevelt hat zunächst viel zu wenig staatliche Mittel in die Wirtschaft gepumpt. Erst die massive Aufrüstung als Folge des Zweiten Weltkrieges hat die Konjunktur in Schwung gebracht.
Die während des Krieges eingenommenen Positionen hat der Staat in den westlichen Industrieländern nicht mehr abgegeben. Immer mehr Bereiche hat der Staat kontrolliert, wobei in Europa die Märkte stärker reguliert waren als in den USA. Telekommunikation, Verkehr, Ausbildung, elektronische Medien und anderes waren immer Sache des Staates.
Die Ã-lkrise 1973 markierte das Ende der Hochkonjunktur der Nachkriegszeit. Dies erschütterte auch den Glauben an die Allmacht des Staates. Thatcherismus und Reaganismus waren in den 80er Jahren Trumpf. Die neoliberalen Kräfte förderten die Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung der Wirtschaft. Bereiche wie die Luftfahrt, der Schienenverkehr, die elektronischen Medien, die Telekommunikation und andere wurden dereguliert und privatisiert. Der Staat wurde nicht mehr als Katalysator für die Wirtschaft betrachtet, sondern grundsätzlich als negativ und ineffizient eingestuft.
Die Privatisierungswelle führte tatsächlich zu einer effizienteren Wirtschaft und zu höherer Produktivität, denn der Wettbewerb erwies sich wirklich als der Motor des unternehmerischen Denkens und Handelns. In Kontinentaleuropa ist die Deregulierung bedeutend langsamer vorangeschritten als im angelsächsischen Raum. In den USA beträgt die Staatsquote, also die Staatsausgaben inklusive obligatorische Sozialversicherungen, 30,1%, in der Schweiz gemäss Eidgenössischem Finanzdepartement 37,7%. Drei Jahre früher lag der Anteil in der Schweiz noch bei 39,4%. Auf Grund von Privatisierungen, wie dem Waffen- und Munitionsbereich oder der Swisscom, nimmt der Anteil des Staates am Bruttoinlandprodukt ab.
In den USA senkte Präsident Reagan in den 80er Jahren die Steuern massiv. Die Folge war ein Rekorddefizit von über 200 Mrd. Dollar. Der Staat musste deshalb seine Ausgaben kürzen, wobei besonders die Beiträge im Erziehungs- und Sozialwesen reduziert wurden. Der Glaube an die Allmacht des Marktes erreichte seinen Höhepunkt.
Dies musste auch Bill Clinton feststellen. Seine Bemühungen um eine Reform des Gesundheitswesens scheiterten kläglich. Der Grund: der Staat sollte jenen 30 Millionen Amerikanern helfen, die zu arm für eine Krankenversicherung waren.
Mit den Terror-Anschlägen überdenken die Amerikaner auch ihr Verhältnis zum Staat. Ira Jackson, Direktor des Center for Business and Government an der Kennedy School of Government der Harvard Universität, erklärte in einem Gespräch mit Schweizer Besuchern, dass «der 11. September gezeigt hat, dass das Pendel zu stark Richtung Markt ausgeschlagen hatte». Seither hat der Staat in der amerikanischen Ã-ffentlichkeit, aber auch in der Schweiz, wenn wir das Drama um die Swissair betrachten, an Bedeutung gewonnen. Der konservative Bush hat neben Steuersenkungen ein Wirtschaftshilfsprogamm - das er teilweise bereits vor dem Anschlag geplant hatte - in der Höhe von über 60 Mrd. Dollar lanciert. Dies ist nichts anderes als reinster Keynesianismus. Die Bürgerinnen und Bürger erkennen gemäss Jackson, dass die Gesellschaft auf drei Säulen ruht, nämlich dem Markt, der Regierung und der Politik. Der Markt sorgt für die Effizienz, die Regierung sollte für die Moral und Gerechtigkeit eintreten und die Politik muss das Vorgehen legitimieren. Die Gesellschaft kann nur funktionieren, falls Solidarität und Individualität im Einklang stehen. In den USA haben der Terrorismus, in der Schweiz der Amoklauf in Zug und das Debakel um die Swissair zu Solidaritätswellen geführt. Das Pendel zwischen Markt und Kollektivismus schlägt wieder in Richtung Kollektivismus aus.
Allerdings unterscheidet sich die Situation in den USA von jener in der Schweiz und dem übrigen Europa dadurch, dass in den USA die Deregulierung und Liberalisierung viel umfassender ist als in Europa. In den USA ist ein Schritt zurück zweifellos wünschenswert. In der Schweiz muss diese Richtungsänderung etwas differenzierter betrachtet werden. In zahlreichen Bereichen, namentlich im gewerblichen Binnenmarkt, im Bauwesen, aber auch teilweise im Arbeitsmarkt, ist die Deregulierung noch zu wenig fortgeschritten. Hier gilt es punktuell - Baurecht, Ã-ffnungszeiten, Arbeitszeit - weitere Liberalisierungsmassnahmen vorzunehmen.
Die - zumindest vorläufige und teilweise - Rettung der Swissair durch den Staat hat auch hier zu einem Überdenken des Verhältnisses zwischen Individuum und Staat geführt. Der Staat ist letztlich nichts anderes als die Gesamtheit der Bürger, also kann man ihn nicht verteufeln, ohne sich selbst zu verteufeln. Es gibt Güter, die nur der Staat anbieten kann, wie Demokratie, persönliche Freiheit, Menschenrechte. Andere kann der Staat oder aber der Privatsektor anbieten, wobei es in gewissen Fällen optimaler ist, wenn es der Staat macht, beispielsweise aus Gerechtigkeitsgründen, wie Schulen. In wiederum anderen Fällen, wie beim Transport, kann der Staat diese Güter selbst anbieten, er muss es aber nicht.
Was der Staat macht, ist letztlich in einer Demokratie immer richtig, denn es ist durch das Volk legitimiert. Fehler werden, wenn auch oft spät, erkannt und korrigiert, wie beispielsweise das EWR-Nein durch die bilateralen Verträge.
Die Rettungsaktion der Swissair wirft dennoch heikle Fragen auf. Es fehlt die Transparenz, um die Kriterien, die für die Hilfsaktion entscheidend waren, öffentlich verständlich zu machen. Wer bestimmt, welches Unternehmen «rettenswert» ist und welches nicht? Das Volk kann sich nicht dazu äussern, ob der Bund über eine Miliarde Franken in die Airline einschiessen soll. Der Staat darf nicht zum Selbstbedienungsladen verkommen. Seine Aktionen müssen das Ziel haben, dem Wohl möglichst aller Einwohnerinnen und Einwohner zu dienen. Falls dies dank der Rettung der Swissair mittelfristig auch eintritt, wird das Ansehen nicht nur des Staates, sondern auch der Politiker weiter zunehmen.
Nach Jahren der undifferenzierten Liberalismusgläubigkeit schlägt das Pendel jetzt Richtung Staat aus es gilt wachsam zu sein, damit es nicht zu Übertreibungen in die andere Richtung kommt.
http://www.baz.ch/reusable/druckver...59B9D-F4B0-4494-BA1889E3784B4C1C "> Das Ende des Nachtwächterstaates
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André
27.10.2001, 20:24
@ R.Deutsch
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Re: Auf diesem Irrtum fusst"erfolgreich" seit je über 50% der Wirtschaft!!! |
und Nachfrager sind die Staaten oder Machthaber!
> >Wirtschaftkunde, erstes Jahr, erste Stunde: Krieg ist gut für die Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was > produziert wird, wird zerschossen, wird produziert.
>Das ist leider ein weitverbreiteter Irrtum. Dadurch entsteht überhaupt keine Nachfrage, denn Nachfrage kann nur entstehen, indem Güter angeboten werden, für die andere bereit sind Leistung zu erbringen. (Nur Autos können Autos kaufen). Wenn eine Ware produziert wird, für die niemand bereit ist, eine Gegenleistung zu erbringen, entsteht auch keine Nachfrage.
>Gruß
>R
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No_Fear
27.10.2001, 21:01
@ YIHI
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FAKT ist doch........... |
waehrend Krisen, ob nun auf politischer
oder konjunktureller Ebene - so schlimm sie im ersten Moment auch
zu sein scheinen - erfahrungsgemaess spaetestens nach einigen
Jahren beendet sind.
Beispiele gab es hierfuer in der Vergangenheit genug:
- OELPREISKRISE 73/74: Nach dem israelisch-arabischen Yom-Kippur-
Krieg vervierfachten sich die Oelpreise. Dies fuehrte zu einer
globalen Rezession und zum Aktienmarktcrash (-40%). 1976 er-
reichten die Boersen, gemessen am MSCI World, wieder Vorkri-
senniveau.
- BLACK FRIDAY 87: In 1987 crashte die Boerse. Hierbei handelte
es sich im Wesentlichen um eine Reaktion auf die erheblichen
Kursgewinne der Vorjahre, also um eine Krise des Finanzsektors.
Ende 89 war die Krise ueberwunden, die Maerkte notierten wieder
auf Vorkrisenniveau.
- GOLFKRIEG/KUWAITKRISE 90: Nach der irakischen Besetzung Kuwaits
ermaessigten sich der MSCI World um 30%. Die USA stellten durch
ihren unilateralen, militaerischen Eingriff die Ordnung wieder
her, bereits ein halbes Jahr spaeter notierten die Boersen auf
Vorkrisenniveau.
- ASIEN-/RUSSLANDKRISE 98: In 1998 fuehrte der Zusammenbruch des
Wechselkurssystems in Asien und die Russlandkrise zu Kursein-
bruechen von rund 20%. Ein Vierteljahr spaeter erreichten die
Boersen wieder Vorkrisenniveau.
Die Krisen der letzten 30 Jahre waren nach 3 Monaten bis 3 Jahren
stets passe. Recht schnell stellten sich neue Hoechststaende ein.
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R.Deutsch
27.10.2001, 21:29
@ André
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Re: Auf diesem Irrtum fusst |
> und Nachfrager sind die Staaten oder Machthaber!
Nachfrage mit Falschgeld ist keine Nachfrage, sondern nur vorgetäuschte Nachfrage
R
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JLenz
28.10.2001, 01:58
@ YIHI
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Re: Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... Zu wessen Vorteil? |
> Wirtschaftkunde, erstes Jahr, erste Stunde: Krieg ist gut für die > Wirtschaft, da eine ständige Nachfrage besteht. Was produziert > wird, wird zerschossen, wird produziert.
Mmmmh, da baue ich morgen was, las es durch die Stadt fahren, anschließend wieder zu mir und machen es dann kaputt und habe davon einen"Gewinn"?
Ich denke:
1.) Krieg bringt Profit für einige Bereiche / Firmen
2.)" lenkt sehr gut ab
3.) Mit" kann man jeden scheiß verkaufen.
Krieg kann per saldo nicht produktiv sein!
(hier sind menschen nicht mitgezählt)
Effektiver wär: 3- oder 4- Tage Woche und den Menschen mal ein Buch in die Hande drücken oder besser morgens 1 h eine richtige Zeitung lesen lassen(nicht"blöd"). Es gibt eigentlich nur bessere Beschäftigungen...
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Diogenes
28.10.2001, 10:36
@ YIHI
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Re: Ankurbelung der Wirtschaft durch Militärausgaben... |
>Hallo Diogenes
Hi Yihi,
>>Wenn wir alle unsere Häuser niederreisen und dann wieder aufbauen, dann ist das nur für zusätzlichen Nettoneuverschuldung gut. Real sind wir dadurch nicht reicher geworden. Dafür hätten wir mit den Ressourcen etwas zusätzliches produzieren müssen.
> Natürlich! Da stimme ich Dir zu. Aber damit kann man zumindest den Aufprall beim Platzen der Finanzblase dämpfen.
Dämpfen ist nett, hilft aber auf Dauer nichts, es wird nur versucht, ein nicht funktionierendes System fortzuschreiben. Diesmal müssen wir ans Eingemachte (Totalreform), es hat sich ausgeschummelt.
>Die grosse Depression wurde auch erst mit dem 2. Weltkrieg beendet.
Ich würde sagen der 2. Weltkrieg kam am Ende der Depression, ansonsten wäre der Stimulierungseffekt nur schwer bis gar nicht eingetreten.
Der berüchtigete"Ankurbelungseffekt" der Kriegs ist nichts anderes als ein inflationärer Boom der dann in der Nachkriegsrezession/depression endet (Umstellung von Kanonen auf Butter).
Nach WK2 wurde die Nachkriegsrezession vermieden, indem man weiter Aufgebucht hat. Das Resultat sehen wir heute.
Daß die Depression eine so lange und große wurde liegt daran, daß der Staat dauernd versucht hat zu halten, was nicht zu halten ist. Erinnert mich an Japan seit '90 und den Rest der Welt seit ca. 2000 im speziellen bzw. seit anfang der 70er im allgemeinen. Man kann das Ganze noch weiter zurück über die Errichtung der ZB's bis hin zum Fractional Banking verfolgen.
> Und sei Dir sicher, das wird eine harte, eine sehr harte Landung werden. Und der Staat muss sich ums Geld ja nicht sorgen, der kann's drucken...
>>Gleiches gilt für den Krieg: Kanonen anstatt Butter, steigt der Lebensstandard oder sinkt er?
>Beides. Der Arbeitslose kann nun wieder arbeiten, kann Waffen bauen.
Beides geht nicht. Es gibt keine unbegrenzten Resourcen, man wird sich also entscheiden müssen. Inflation ist unter dem Strich nur einen versteckte Steuererhöhung bzw. Zwangssparen, es werden mehr Kanonen produziert und du kannst dir für dein Geld weniger Butter leisten.
Krieg als ABM zu sehen ist zynisch, milde gesagt.
>Aber wie gesagt, Krieg ist suboptimal [suboptimale Wortwahl ;)].
Krieg ist"suboptimal", ein netter Euphemismus, nicht suboptimal. ;-))
>Ich würde Investitionen in Umweltschutz und Entwicklung präferieren. Die Entwicklungsländer würden sich dann auch entwickeln und der Handel würde dann...
Für Investitonen in Umweltschutz braucht man eine starke Wirschaft, Umweltschutz ist ein Wohlstandgut.
Die Entwicklung der armen Staaten erfolgt am besten über freien Hndel und ein solides Weltfinanzsystem (Gold, schon wieder ;-)).
Nichts schlägt den Kapitalismus, wenn es um effiziente Produktion geht. Effiziente Produktion heißt effiziente Nutzung der Ressourcen, eine Grundvoraussetzung für den Umweltschutz und die Hebung des Lebensstandards.
Ausserdem muss der Staat die Arbeitslosen eh bezahlen.. warum also nicht Planwirtschaft?
Man würde nur eine Pleite (Fiat money) durch eine noch größere ersetzen.
Sieh dir die Geschichte an, fahr nach Kuba oder Nordkorea, diese Lebensumstände wünsche ich niemanden.
>>Über zusätzliche Staatsverschuldung? Das ist inetwa so, als ob man einen Kater mit Schnaps kuriert (die letzten 50 Jahre), und am Ende (da stehen wir jetzt) steht der Leberschwurtz.
>Wie gesagt, als Dämpfung nicht als Lösung. Ich meine mit 90% Arbeitslosen kommen wir auch auf keinen grünen Zweig...
Generell: Laß die Löhnen mit den Preisen fallen. Es gibt nicht zu wenig Arbeit an sich, sondern nur zuwenig Arbeit zu einem bestimmten Preis. (Keine Gewerkschaften siehe auch unten)
Heute wird es damit aber nicht mehr getan sein. Wir brauchen vorallem:
- Währungsreform, unser Finanzsystem ist vollkommen disfunktional.
- freien Markt, damit sich die Produktionstruktur wieder mit der Nachfrage in einklang bringen kann.
>Im Falle einer Rezession liegt sie an der Nachfrage nach Gütern. Schon mal was von vollen Lagern gehört?
Nein. Die Rezession hat ihre Ursache im vorangegengenen Boom. Schlechte Investitionen wurden geträtigt, es werden Güter produziert, die in dieser Menge und/oder zu diesem Preis nicht gewollt werden.
Fehlinvetitionen müssen abgeschrieben und faule Kredite müssen ausgebucht werden.
Durch weitere Stimulierungen vergrößtert man nur die Fehlallokationen, verschleudert wertvolles Realkapital und bekommt am Ende eine weit üblere Rezession oder gar eine Depression.
Wieviel Geld muß man haben, damit man etwas kauft, das man gar nicht will?
>>Schon wieder Staat oder gar Internationale Organisationen.
>Warum denn nicht?
Sie es dir an: Viel Kapital wird für wenig Ergebnisse verpulvert.
Laßt die Leute machen.
>>Wenn schon, dann Goldstandard, freie Märkte, Sozialleistungen auf Minimum, Gewerkschaften abschaffen.
>Warum zum Teufel denn GS?
1) Geld und Kredit anstatt nur Kredit, wie jetzt -> Schulden können bezahlt werden, anstatt nur aufgebucht.
2) Kreditexpandsion wird beizeiten eingebremst -> kleinere Wirtschaftszyklen -> Rezessionen sind kürzer und relativ leicht verkraftbar.
3) Kein Land hat die Reservewährung -> kein Etwas für Nichts.
4) Selbstregulierend üer den Markt -> keine ZB's nötig, keine politisches Herumgedoktere.
5) Relativ stablier Maßstab ermöglicht bessere Planung -> weniger Fehlentscheidungen -> weniger schwere Rezessionen.
Gold ist eine Gottesgabe ;-))
>Warum Sozialleistungen auf Minimum?
1) Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.
2) Für die die nicht arbeiten können, brauchen wir Sozialleistungen. aber eben nur für die.
3) Viel Sozialleistungen = hohe Steuerbelastung -> geringere Investitionskraft, Geringere Möglichkeit zur Eigenvorsorge -> Notwendigkeit von subventionen und noch mehr Sozialleistungen.
4) Sozialleistungen verschieben das Gleichgewicht von Investition und Konsum in richtung Konsum -> Weiniger Investitionen -> Arbeitslose, Verringerung der Zukünftigen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeiten.
>Warum keine Gewerkschaften?
1) Weil das reale Lohnniveau von der Produktivität bestimmt wird. -> Gewertschaften bringen im besten Fall überhaupt nichts.
2) Weil der Konsument bestimmt, was ihm eine Leistung wert ist -> Gewerkschaften bringen nichts.
3) Werden die Löhnen über das vom Markt gerechtfertigte Niveau angehoben, produziert man Arbeitslosigkeit. Liegen die Löhnen auf Marktniveau, wozu dann Gewerkschaften?
4) Weil man nicht einen Teil der Gesellschaft Zwangsmaßnahmen (Streik) gegenüber anderen erlauben darf.
>Wir schicken ihnen nicht Geld sondern Produktionsgüter!!!
Mag sein, aber welche Produktionsgüter, die dann wie eingesetzt werden? Wie wird auf Änderungen reagiert? Wie erkennt man diese überhaupt?...
Diese Fragen können nur über den Markt brauchbar gelöst werden, jeder weiß selber am besten woran es ihm fehlt.
Gruß
Diognes
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Diogenes
28.10.2001, 10:38
@ Toni
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Toni du bist Gold wert... |
...den Artikel werde ich genüßlich verdauen.
Danke
Diogenes
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apoll
28.10.2001, 11:27
@ No_Fear
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Re: FAKT ist doch........... |
>waehrend Krisen, ob nun auf politischer > oder konjunktureller Ebene - so schlimm sie im ersten Moment auch > zu sein scheinen - erfahrungsgemaess spaetestens nach einigen > Jahren beendet sind. > Beispiele gab es hierfuer in der Vergangenheit genug: > > - OELPREISKRISE 73/74: Nach dem israelisch-arabischen Yom-Kippur- > Krieg vervierfachten sich die Oelpreise. Dies fuehrte zu einer > globalen Rezession und zum Aktienmarktcrash (-40%). 1976 er- > reichten die Boersen, gemessen am MSCI World, wieder Vorkri- > senniveau. > - BLACK FRIDAY 87: In 1987 crashte die Boerse. Hierbei handelte > es sich im Wesentlichen um eine Reaktion auf die erheblichen > Kursgewinne der Vorjahre, also um eine Krise des Finanzsektors. > Ende 89 war die Krise ueberwunden, die Maerkte notierten wieder > auf Vorkrisenniveau. > - GOLFKRIEG/KUWAITKRISE 90: Nach der irakischen Besetzung Kuwaits > ermaessigten sich der MSCI World um 30%. Die USA stellten durch > ihren unilateralen, militaerischen Eingriff die Ordnung wieder > her, bereits ein halbes Jahr spaeter notierten die Boersen auf > Vorkrisenniveau. > - ASIEN-/RUSSLANDKRISE 98: In 1998 fuehrte der Zusammenbruch des > Wechselkurssystems in Asien und die Russlandkrise zu Kursein- > bruechen von rund 20%. Ein Vierteljahr spaeter erreichten die > Boersen wieder Vorkrisenniveau. > > Die Krisen der letzten 30 Jahre waren nach 3 Monaten bis 3 Jahren > stets passe. Recht schnell stellten sich neue Hoechststaende ein.
> >
alle diese Krisen hatten einen Sinn, wir laufen derzeit in die Zielgerade, Welt-
staat,Weltregierung,Weltdiktatur oder Untergang der plutokratischen Oligarchie!!
A.
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Diogenes
28.10.2001, 11:30
@ André
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Re: Auf diesem Irrtum fusst |
> und Nachfrager sind die Staaten oder Machthaber!
"Nachfager" gefällt mir.:-)))
Wer von anderen nimmt ohne Gegenleistung ist ein Dieb, droht er gar mit Gewalt, ist er ein Räuber. Wer verspricht und nicht hält, ist ein Lügner. Will er von vorne herein nicht halten, was er verspricht, ist er ein Betrüger.
Gruß
Diogenes
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dottore
28.10.2001, 13:14
@ R.Deutsch
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Re: Auf diesem Irrtum fusst |
>> und Nachfrager sind die Staaten oder Machthaber!
>Nachfrage mit Falschgeld ist keine Nachfrage, sondern nur vorgetäuschte Nachfrage
>R
Und funktioniert durch den Trick mit dem"gesetzlichen Zahlungsmittel" allerbestens.
Das Problem ist auch nicht das"Falschgeld", sondern es ist das Falschpfand, gegen das es rauskommt. Die Werthaltigkeit der Pfänder, die bei der ZB liegen wird vorgetäuscht.
Und solange diese Täuschung zieht, steht's ums Geld allerbestens. Es hat keinen Sinn, sich der normativen Kraft des Faktischen zu entziehen.
Da können wir so schlau argumentieren, wie wir wollen: Solange"gesetzliche Zahlungsmittel" (legal tender) angenommen werden (müssen) und damit jede Nachfrage der Welt entfaltet werden kann, ist es ebeno so wie es ist.
Gruß
d.
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