Ghandi
27.10.2001, 20:12 |
Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur Thread gesperrt |
Im Spiegel-Interview plädiert F. für den schlanken Staat.
Gemäß Ronnie Reagan´s Motto: Der Staat löst keine Probleme,
er ist das Problem.
Die meisten hier im Forum werden in diesem Punkt vermutlich zustimmen.
Bleibt die spannende Frage, wie man die systembedingt zunehmende
Ungleich-Verteilung und den zinsbedingten Zwang zu exponentiellem
Wachstum in diesem Wirtschaftssystem elegant vermeiden und damit den
regelmäßigen Kollaps verhindern könnte.
Oder ist es vielleicht gar so, dass die menschliche Natur von Zeit
zu Zeit Phasen der Rezession bzw. Depression benötigt (analog der
sieben fetten und sieben mageren Jahre), um danach regeneriert und,
der Blume im Frühjahr gleich, schöner und kräftiger denn je daraus
hervor gehen und neu erblühen zu können?
Gruß
G.
<ul> ~ Der Krieg ist der Freund der Regierung. In Kriegszeiten wächst die Macht..</ul>
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Ecki1
27.10.2001, 21:23
@ Ghandi
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Re: Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur |
Im Spiegel-Interview plädiert F. für den schlanken Staat.
Gemäß Ronnie Reagan´s Motto: Der Staat löst keine Probleme,
er ist das Problem.
Die meisten hier im Forum werden in diesem Punkt vermutlich zustimmen.
Bleibt die spannende Frage, wie man die systembedingt zunehmende
Ungleich-Verteilung und den zinsbedingten Zwang zu exponentiellem
Wachstum in diesem Wirtschaftssystem elegant vermeiden und damit den
regelmäßigen Kollaps verhindern könnte.
Oder ist es vielleicht gar so, dass die menschliche Natur von Zeit
zu Zeit Phasen der Rezession bzw. Depression benötigt (analog der
sieben fetten und sieben mageren Jahre), um danach regeneriert und,
der Blume im Frühjahr gleich, schöner und kräftiger denn je daraus
hervor gehen und neu erblühen zu können?
Gruß
G.
Tja, die berühmten sieben fetten und mageren Jahre. Sie entsprechen ungefähr dem Kitchin-Zyklus (Lagerauf- und -abbau). Was wir hier haben, ist nicht mehr und nicht weniger als die Schnittstelle eines langen Wirtschaftszyklus, auch als Kondratjeff- oder Kreditzyklus bekannt. Zieht euch warm an, und studiert die Edelmetallmärkte!
Gruss: Ecki
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JLenz
28.10.2001, 01:39
@ Ghandi
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Rechnen kann Milton Friedman auch nicht... |
Firmen- Airlinepleiten?
Warum nicht, ja bitte, schauen die Aktionäre & Anleihekäufer endlich mal hin, wem Sie das Geld anvertrauen.
Den Angestellten steht jedoch ein angemessener Mindestlohn zu.
Mindestlohn o.ä.?
Dieser Idiot (sorry) baut sich bestimmt einen fetten Zaun um sein Reichen-Ghetto, Panzerglas ins Auto, zahlt reichlich Gefägniskosten (ein deutscher Knacki kostet ca. 200 DM / Tag) u.s.w. und verbucht das dann noch als"Wirtschaftsleistung".
In der Technik gibt es bei jedem"Regelkreis" gewisse Grenzen und nur so funktionieren die Dinger.
Es soll ja kein Recht auf ein Auto o.ä. sein (wobei in USA...),
aber ausreichend essen, Wohnung und Bildung ist doch eigentlich nur fair?!
Welche Talente verschwenden die...
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Turon
28.10.2001, 01:45
@ Ghandi
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So lange Finanzen eine Rolle spielen und nicht Güter |
wird das System immer kollabieren - er hat es auch bisher immer getan, und ich wüßte keinen einzigen plausiblen Grund - warum sich das plötzlich ändern sollte.
Daher meine Devise: Fähigkeiten entwickeln und Werkzeuge besitzen - das A und O
- erst dann an dickes Konto denken.
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Oldy
28.10.2001, 04:48
@ JLenz
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Re: Rechnen kann Milton Friedman auch nicht... |
>Firmen- Airlinepleiten?
>Warum nicht, ja bitte, schauen die Aktionäre & Anleihekäufer endlich mal hin, wem Sie das Geld anvertrauen.
>Den Angestellten steht jedoch ein angemessener Mindestlohn zu.
>Mindestlohn o.ä.?
>Dieser Idiot (sorry) baut sich bestimmt einen fetten Zaun um sein Reichen-Ghetto, Panzerglas ins Auto, zahlt reichlich Gefägniskosten (ein deutscher Knacki kostet ca. 200 DM / Tag) u.s.w. und verbucht das dann noch als"Wirtschaftsleistung".
>In der Technik gibt es bei jedem"Regelkreis" gewisse Grenzen und nur so funktionieren die Dinger. > Es soll ja kein Recht auf ein Auto o.ä. sein (wobei in USA...),
>aber ausreichend essen, Wohnung und Bildung ist doch eigentlich nur fair?!
>Welche Talente verschwenden die... >
Daß Milton Friedman nicht rechnen kann und auch wahrscheinlich nie einen Taschenrechner benützt, habe ich bei meinem Briefwechsel mit ihm auch schon bemerkt. Nachzulesen da:
http://www.sunshinecable.com/~eiseh...Letters%20to%20Milton%20Friedman
Milton Friedman kann zwar Maynard Keynes nicht das Wasser reichen, aber gegen die Mises und Hayeks ist er trotzdem noch einsame Größe, finde ich.
Gruß Oldy
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Ghandi
28.10.2001, 10:46
@ Turon
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Fatalismus statt Kapitalismus? |
>wird das System immer kollabieren - er hat es auch bisher immer getan, und ich wüßte keinen einzigen plausiblen Grund - warum sich das plötzlich ändern sollte.
Es war historisch so, stimmt.
Ich persönlich finde ein Nachdenken
über bessere Systeme dennoch reizvoll.
>Daher meine Devise: Fähigkeiten entwickeln und Werkzeuge besitzen - das A und O
>- erst dann an dickes Konto denken.
Ja. Ist als Strategie für Dich persönlich, bei
entsprechendem Talent, in der jetzigen Situation
durchaus sinnvoll.
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JüKü
28.10.2001, 11:11
@ Oldy
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Re: Rechnen kann Milton Friedman auch nicht... / Ach Oldy... |
>Daß Milton Friedman nicht rechnen kann und auch wahrscheinlich nie einen Taschenrechner benützt, habe ich bei meinem Briefwechsel mit ihm auch schon bemerkt. Nachzulesen da:
>http://www.sunshinecable.com/~eisehan/newpage1.htm#17)%20Letters%20to%20Milton%20Friedman
>Milton Friedman kann zwar Maynard Keynes nicht das Wasser reichen, aber gegen die Mises und Hayeks ist er trotzdem noch einsame Größe, finde ich.
>Gruß Oldy
Oldy schreibt an Friedmann:
"And a second nudge: You wrote:
"The fact is that the quantity of money in the United States — currency plus commercial bank deposits — declined by a third from 1929 to 1933. It declined because the Federal Reserve — which is incidentally a government agency; the notion that it is a private bank is simply a subterfuge — did not operate as it was intended to when it was set up. At all times during the thirties it had the power and the capacity to prevent the decline in the quantity of money and increase it as much as it might want to. Had it used those powers, there would not have been a Great Depression."
This is also a true statement [Unsinn ist das!] but what was the reason that the Fed and the rest of the Central Banks of the world did not do it?
Do you realize that you found with your statement a new explanation of the business cycles? You say in other words that a depression occurs because the Central banks do not use the powers they have. Why, for heaven's sake, do they get it into their collective minds to let the quantity of money decline? Is the reason for that maybe that they have no control whatsoever over the speed with which money circulates once they have it issued?"
Oldy, wann liest du das hier endlich mal, dass es nämlich keine Umlaufgeschwindigkeit gibt! http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/71625.htm
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Ghandi
28.10.2001, 11:29
@ JLenz
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den allmächtigen, alles lähmenden Staat wollen wir nicht |
>Firmen- Airlinepleiten?
>Warum nicht, ja bitte, schauen die Aktionäre & Anleihekäufer endlich mal hin, wem Sie das Geld anvertrauen.
Richtig.
>Den Angestellten steht jedoch ein angemessener Mindestlohn zu.
>Mindestlohn o.ä.?
Staatlich garantiert? - NEIN. - Da beginnt der
Regulierungs-Dschungel bereits.
>Dieser Idiot (sorry) baut sich bestimmt einen fetten Zaun um sein Reichen-Ghetto, Panzerglas ins Auto, zahlt reichlich Gefägniskosten (ein deutscher Knacki kostet ca. 200 DM / Tag) u.s.w. und verbucht das dann noch als"Wirtschaftsleistung".
Ja. -"Zaun, Ghetto und Panzerglas" sind wichtige Teile des Problems.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der reiche Mitbürger solche
Schutzmaßnahmen als absolut notwendig erachten.
Warum ist das so?
Meiner Meinung nach liegt das zum Teil an ihrem unsozialen Verhalten.
Sehr gut vorstellbar ist nämlich auch ein Sozialstaat, in dem der
soziale Ausgleich nicht durch administrativen Zwang, sondern auf
freiwilliger Basis erfolgt.
Leitbild ist der reiche Unternehmer, der zugleich Wohltäter
in seinem sozialen Umfeld (Gemeinde oder Stadt) ist und sich
dadurch viel tiefere soziale Akzeptanz erwirbt, als derjenige,
der durch protziges Verhalten Neid und Zorn bei denen weckt,
denen die Teilnahme am Monopoly-Spiel für Erwachsene nicht
mehr möglich ist und die nun auf der Strasse sitzen.
Diese sollen nicht vom Staat alimentiert, sondern vom
sozial denkenden Unternehmern beschäftigt werden.
Die können das nämlich viel besser.
>In der Technik gibt es bei jedem"Regelkreis" gewisse Grenzen und nur so funktionieren die Dinger. > Es soll ja kein Recht auf ein Auto o.ä. sein (wobei in USA...),
>aber ausreichend essen, Wohnung und Bildung ist doch eigentlich nur fair?!
>Welche Talente verschwenden die... >
Ja. - Siehe oben.
Aber ganz ohne staatliche Eingriffe.
Dem Staat muß
1. per Verfassung das Schuldenmachen untersagt sein und
2. er darf maximal den ZEHNTEN Teil der Wirtschaftsleistung
eines Bürgers oder Unternehms abschöpfen.
Damit läßt er der freien Gesellschaft ausreichend
Entfaltungsmöglichkeiten. - Die sie dann aber auch nutzen muß!
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Cujo
28.10.2001, 12:06
@ JüKü
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Re: Rechnen kann Milton Friedman auch nicht... / Ach Oldy... |
>>Daß Milton Friedman nicht rechnen kann und auch wahrscheinlich nie einen Taschenrechner benützt, habe ich bei meinem Briefwechsel mit ihm auch schon bemerkt. Nachzulesen da:
>>http://www.sunshinecable.com/~eisehan/newpage1.htm#17)%20Letters%20to%20Milton%20Friedman
>>Milton Friedman kann zwar Maynard Keynes nicht das Wasser reichen, aber gegen die Mises und Hayeks ist er trotzdem noch einsame Größe, finde ich.
>>Gruß Oldy
______________
>Oldy schreibt an Friedmann:
Elliott mit zwei TT, Friedman mit einem N, nicht wahr, juekue....*ggggg*
>"And a second nudge: You wrote:
>"The fact is that the quantity of money in the United States — currency plus commercial bank deposits — declined by a third from 1929 to 1933. It declined because the Federal Reserve — which is incidentally a government agency; the notion that it is a private bank is simply a subterfuge — did not operate as it was intended to when it was set up. At all times during the thirties it had the power and the capacity to prevent the decline in the quantity of money and increase it as much as it might want to. Had it used those powers, there would not have been a Great Depression."
>This is also a true statement [Unsinn ist das!] but what was the reason that the Fed and the rest of the Central Banks of the world did not do it?
>Do you realize that you found with your statement a new explanation of the business cycles? You say in other words that a depression occurs because the Central banks do not use the powers they have. Why, for heaven's sake, do they get it into their collective minds to let the quantity of money decline? Is the reason for that maybe that they have no control whatsoever over the speed with which money circulates once they have it issued?"
>Oldy, wann liest du das hier endlich mal, dass es nämlich keine Umlaufgeschwindigkeit gibt! http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/71625.htm
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JüKü
28.10.2001, 12:11
@ Cujo
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Re: Rechnen kann Milton Friedman auch nicht... / Ach JüKü... |
>>Oldy schreibt an Friedmann:
>
>Elliott mit zwei TT, Friedman mit einem N, nicht wahr, juekue....*ggggg*
>
[b]Oh oh, erwischt.
Ich könnte es ja ändern... ;-)
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monopoly
28.10.2001, 22:07
@ Ghandi
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Re: Fatalismus statt Kapitalismus?---Elliott-Waver sind Fatalisten!!! |
wie auch die Mayas, die auch einen 54 jährigen Zyklus von Katastrophe und Erneuerung kannten, wie die Kondratieff-Wellen( Frost-Prechter: Elliott-Wellen Prinzip. Dt.Ausg. 1989 S.176). Aber Fatalismus ist doch besser als Zynismus-oder?
P.S.:Die Mayas gingen übringens um 900 n.Chr. an Überbevölkerung und Resourcenverschwendung zu Grunde
>>wird das System immer kollabieren - er hat es auch bisher immer getan, und ich wüßte keinen einzigen plausiblen Grund - warum sich das plötzlich ändern sollte.
>Es war historisch so, stimmt.
>Ich persönlich finde ein Nachdenken
>über bessere Systeme dennoch reizvoll.
>>Daher meine Devise: Fähigkeiten entwickeln und Werkzeuge besitzen - das A und O
>>- erst dann an dickes Konto denken.
>Ja. Ist als Strategie für Dich persönlich, bei
>entsprechendem Talent, in der jetzigen Situation
>durchaus sinnvoll.
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Turon
29.10.2001, 00:52
@ monopoly
|
In Hinblick auf die Mayas |
Nein - nein - Moment mal:
1) ich rede von meinem persönlichen Lebensstill und was mir bei einem Crash
eines Finanzsystems am meisten nützt;
2) mit einem Ableben einer ganzer Kultur hat das jedoch nichts zu tun!
Es sind Deine persönlichen Ressourcen, die angesprochen werden.
Häuser, Grundstücke etc. Werkzeuge. Ich rede nur von Geldsystemcrash.
einen Unternehmer nützt das geld nur soweit, solange er wieder
Wirtschaftsfläche, Werkzeueg und Arbeitskraft hat - ganz egal welche Tätigkeit er ausübt. Wenn er stattdessen in Wirren des Geldsystemschaos einen Batzen Geldscheine hat, ist es sehr gute Frage, was man Dir dafür gewillt ist zu geben.
Das ist nun mal die Tatsache.
Ob Du dann eine Unmenge an Ressourcen hast ist eine andere Sache - wichtig ist, daß Du für Dich selbst wirtschaften kannst.
Weiter: Ich bin kein reiner Elliotter wenn man es so sagen darf - aber ich beobachte sehr wohl auch die Wellen zu Überprüfungszwecken.
Was die Majas angeht - ich würde es bezweifeln, denn nicht nur Faktoren wie Überbevölkerung einen Kollaps verursachen können - im grunde genommen, können
das alle anderen Faktoren ebenfalls.
Gruß.
>wie auch die Mayas, die auch einen 54 jährigen Zyklus von Katastrophe und Erneuerung kannten, wie die Kondratieff-Wellen( Frost-Prechter: Elliott-Wellen Prinzip. Dt.Ausg. 1989 S.176). Aber Fatalismus ist doch besser als Zynismus-oder?
>P.S.:Die Mayas gingen übringens um 900 n.Chr. an Überbevölkerung und Resourcenverschwendung zu Grunde
>>>wird das System immer kollabieren - er hat es auch bisher immer getan, und ich wüßte keinen einzigen plausiblen Grund - warum sich das plötzlich ändern sollte.
>>Es war historisch so, stimmt.
>>Ich persönlich finde ein Nachdenken
>>über bessere Systeme dennoch reizvoll.
>>>Daher meine Devise: Fähigkeiten entwickeln und Werkzeuge besitzen - das A und O
>>>- erst dann an dickes Konto denken.
>>Ja. Ist als Strategie für Dich persönlich, bei
>>entsprechendem Talent, in der jetzigen Situation
>>durchaus sinnvoll.
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riwe
29.10.2001, 06:32
@ monopoly
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Re: Fatalismus statt Kapitalismus? - Mayas |
>wie auch die Mayas, die auch einen 54 jährigen Zyklus von Katastrophe und Erneuerung kannten, wie die Kondratieff-Wellen( Frost-Prechter: Elliott-Wellen Prinzip. Dt.Ausg. 1989 S.176). Aber Fatalismus ist doch besser als Zynismus-oder?
>P.S.:Die Mayas gingen übringens um 900 n.Chr. an Überbevölkerung und Resourcenverschwendung zu Grunde
Soweit mit bekannt ist, hat man auf Grund einer übermässigen Rodung auf eine Überbevölkerung geschlossen. Da die Mayas Kakaobohnen als Währung benutzten, kann es aber auch sein, dass sie lediglich gerodet haben, um mehr Kakaobäume zu pflanzen. Es wurden gefälschte Bohnen gefunden. Sie waren mit Lehm gefüllt. Es fand vermutlich eine Inflation statt, wie sie Nachtigall auch bei den Kaurimuscheln beschrieben hat. 1 Kamel kostete 3 1/2 Kamelladungen
Muschelgeld.
Gruss
riwe
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mguder
29.10.2001, 17:44
@ Ghandi
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Re: Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur |
Hallo Ghandi,
Friedmann ist auch nur ein Ideologe, der seine Glaubenssätze runterbetet.Kaum Wissenschaftlichkeit, sondern reines Recht-haben-wollen.Seine Äußerungen sollte man daher nicht ernster nehmen, als die Äußerungen eines Kindes.
Was den Staat betrifft, so habe ich schon vor einer Woche hier die Frage gestellt, ob sich jemand ein Leben ohne Staat vorstellen könnte. Bisher hat niemand geantwortet, woraus ich schliesse, daß es sich wohl kaum jemand vorstellen kann.Warum ist das so? Offensichtlich ist der Glaube an die Notwendigkeit des Staates im Moment mindestens so lebendig, wie der Glaube an Gott im Mittelalter. Damals ging der Streit nicht darum, ob es Gott gibt, sondern nur darum, welcher Weg zu Gott führt. Heutzutage erscheint diese Diskussion absurd, und doch sind wir in einer ähnlichen Diskussion gefangen:
Der Streit geht nicht darum, ob es einen Staat geben sollte, sondern nur darum, was für ein Staat nötig ist.
Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf, daß die Notwendigkeit eines Staates ein reiner Glaubenssatz ist, der leicht widerlegbar ist, denn offensichtlich haben Menschen auch ohne Staaten gelebt. Zukünftige Generationen(so es diese geben wird), werden daher höchstwahrscheinlich auch auf unser Zeitalter als eine Art Mittelalter herabsehen.
Gruß
m
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Euklid
29.10.2001, 18:09
@ mguder
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Re: Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur |
>Hallo Ghandi,
>Friedmann ist auch nur ein Ideologe, der seine Glaubenssätze runterbetet.Kaum Wissenschaftlichkeit, sondern reines Recht-haben-wollen.Seine Äußerungen sollte man daher nicht ernster nehmen, als die Äußerungen eines Kindes.
>Was den Staat betrifft, so habe ich schon vor einer Woche hier die Frage gestellt, ob sich jemand ein Leben ohne Staat vorstellen könnte. Bisher hat niemand geantwortet, woraus ich schliesse, daß es sich wohl kaum jemand vorstellen kann.Warum ist das so? Offensichtlich ist der Glaube an die Notwendigkeit des Staates im Moment mindestens so lebendig, wie der Glaube an Gott im Mittelalter. Damals ging der Streit nicht darum, ob es Gott gibt, sondern nur darum, welcher Weg zu Gott führt. Heutzutage erscheint diese Diskussion absurd, und doch sind wir in einer ähnlichen Diskussion gefangen:
>Der Streit geht nicht darum, ob es einen Staat geben sollte, sondern nur darum, was für ein Staat nötig ist.
>Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf, daß die Notwendigkeit eines Staates ein reiner Glaubenssatz ist, der leicht widerlegbar ist, denn offensichtlich haben Menschen auch ohne Staaten gelebt. Zukünftige Generationen(so es diese geben wird), werden daher höchstwahrscheinlich auch auf unser Zeitalter als eine Art Mittelalter herabsehen.
>Gruß
>m
Nach dem Staat rufen die welche ohne Staat schon längst nichts mehr zu futtern hätten natürlich am lautesten.Aber auch ein Staat geht eben finanziell den Bach runter wenn die Bürger nicht mehr bereit sind immer mehr und mehr an Abgaben zu leisten.Der Staat sollte sich meines Erachtens nur um Justiz,Vollzug kümmern und aus der Wirtschaft die Pfoten lassen.Hätte er das getan wären wir heute nicht bei den enormen Staatsschulden.
Gruß EUKLID
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SchlauFuchs
29.10.2001, 18:11
@ mguder
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Re: Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur |
>Hallo Ghandi,
>Friedmann ist auch nur ein Ideologe, der seine Glaubenssätze runterbetet.Kaum Wissenschaftlichkeit, sondern reines Recht-haben-wollen.Seine Äußerungen sollte man daher nicht ernster nehmen, als die Äußerungen eines Kindes.
>Was den Staat betrifft, so habe ich schon vor einer Woche hier die Frage gestellt, ob sich jemand ein Leben ohne Staat vorstellen könnte. Bisher hat niemand geantwortet, woraus ich schliesse, daß es sich wohl kaum jemand vorstellen kann.Warum ist das so? Offensichtlich ist der Glaube an die Notwendigkeit des Staates im Moment mindestens so lebendig, wie der Glaube an Gott im Mittelalter. Damals ging der Streit nicht darum, ob es Gott gibt, sondern nur darum, welcher Weg zu Gott führt. Heutzutage erscheint diese Diskussion absurd, und doch sind wir in einer ähnlichen Diskussion gefangen:
>Der Streit geht nicht darum, ob es einen Staat geben sollte, sondern nur darum, was für ein Staat nötig ist.
>Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf, daß die Notwendigkeit eines Staates ein reiner Glaubenssatz ist, der leicht widerlegbar ist, denn offensichtlich haben Menschen auch ohne Staaten gelebt. Zukünftige Generationen(so es diese geben wird), werden daher höchstwahrscheinlich auch auf unser Zeitalter als eine Art Mittelalter herabsehen.
>Gruß
>m
Ein Leben ohne Staat ist möglich, aber es wird nicht ohne Rechtsprechung gehen. Was jetzt Parteien und Minister tun, werden dann Gewerkschaften oder Syndikate tun. Ob besser oder schlechter, kann ich nicht sagen. Ich halte von Anarchie jedenfalls weniger als von Oligarchie oder Republikanismus.
Wo ich aber durchaus zustimme ist, daß Anarchie wohl mal ein angenehmer Gegenpohl zur gegenwärtigen Bürokratur wäre - wobei ich in der Anarchie nur eine Zwischenphase sehe, denn wo viele, viele Menschen dicht an dicht beisammen wohnen, geht es nicht ohne Ordnung und gewisse Hierarchie (bzw ergibt sich diese fast zwangsläufig).
Vielleicht wäre ein bipolares System was brauchbares, so in etwa wie die jetzigen Bundestag-Regierung und Opposition, allerdings nicht parteilich organisiert, weil sonst wird nur opponiert um der anderen Partei zu schaden. Das ganze muß auch in kleinerern, übersichtlicheren Waben ablaufen, so eine Art Zwiebelschalenmodell der Verantwortlichkeiten, sonst geht der Überblick und damit die Menschlichkeit verloren.
Und natürlich mit einer einigermaßen kaufkraftstabilen Währung auf Edelmetallbasis ;-)
Darüber müßte man mal in einem leicht abgedunkelten Raum mit angenehmer Musik palavern.
ciao!
SchlauFuchs
P.S.: Vorschlag für das nächste EW-Treffen: Termin bitte ein sogenanntes langes Wochenende (wie 9-12.5.02), Do-So, damit neben dem Informationsaustausch auch genügend Zeit zum Gedankenaustausch bleibt.
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JÜKÜ
29.10.2001, 18:33
@ SchlauFuchs
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Re: EW-Treffen / Bitte um Feedback |
>P.S.: Vorschlag für das nächste EW-Treffen: Termin bitte ein sogenanntes langes Wochenende (wie 9-12.5.02), Do-So, damit neben dem Informationsaustausch auch genügend Zeit zum Gedankenaustausch bleibt.
Also 3 - 3,5 Tage?
Ist das allgemeiner Wunsch?
Bitte um feedback.
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riwe
29.10.2001, 18:47
@ mguder
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Der Bürger ist das Vermögen des Staates |
>Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf, daß die Notwendigkeit eines Staates ein reiner Glaubenssatz ist, der leicht widerlegbar ist, denn offensichtlich haben Menschen auch ohne Staaten gelebt. Zukünftige Generationen(so es diese geben wird), werden daher höchstwahrscheinlich auch auf unser Zeitalter als eine Art Mittelalter herabsehen.
>Gruß
>m
Hallo mguder,
ich gebe Dir vollkommen Recht. Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem sich die Menschen fragen werden, wie es weitergehen soll. Im Konjunktiv versuche ich mal eine Skizze nach dem Prinzip absoluter Subsidiarität:
Bürger einer Gemeinde wählen Bürgermeister, Kontrolle durch Bürgerrat
Bürgermeister wählen Kreisdirektor, Kontrolle durch Bürgermeisterrat
Kreisdirektoren wählen Ministerpräsidenten, Kontrolle durch Kreisrat
Ministerpräsidenten wählen Bundespräsidenten, Kontrolle durch Länderrat
Der Bundespräsident vertritt das Land nach aussen. Gesetze bedürfen seiner Zustimmung. Beraten wird er durch einen Ethikrat, der sich aus Vertretern der Kirchen und der Wissenschaft zusammensetzt.
Abschaffung von politischen Parteien und Gewerkschaften. Alle Verordnungen, welche die freie Entfaltung des Individuums behindern, werden ersatzlos gestrichen.
Gewaltenteilung muss erhalten bleiben. Alle übrigen Tätigkeiten, die bisher von Beamten erledigt werden, werden privatwirtschaftlich geregelt. Ausnahme: Grundbuchamt.
riwe
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QuertreiBär
29.10.2001, 18:47
@ JÜKÜ
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Re: EW-Treffen / Bitte um Feedback |
>>P.S.: Vorschlag für das nächste EW-Treffen: Termin bitte ein sogenanntes langes Wochenende (wie 9-12.5.02), Do-So, damit neben dem Informationsaustausch auch genügend Zeit zum Gedankenaustausch bleibt.
>Also 3 - 3,5 Tage?
>Ist das allgemeiner Wunsch?
>Bitte um feedback.
Ja, ich würde auch vorschlagen, daß man es das nächste mal etwas länger macht, gerne an so einem langen Wochenende.
Sowohl die Vorträge sollten etwas länger sein, als auch die Pausen.
QuertreiBär
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mguder
29.10.2001, 19:30
@ riwe
|
Kleiner Denkanstoss:Nationalismus |
Hi riwe,
Wo bleibt der Nationalstaat ohne Nationalismus? Was ist Demokratie ohne fest definierten Demos?
Gruß
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mguder
29.10.2001, 19:39
@ SchlauFuchs
|
Re: Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur |
Hallo Schlaufuchs,
ich bin kein Anarchist. Aber leben ohne Staat muß nicht automatisch Anarchismus bedeuten. Wenn die Staaten verschwinden(was sie früher oder später müssen), so ist dies durchaus ohne Chaos möglich. Ich denke da an ein allmähliches Absterben des Staates, nachdem die staatstragenden Ideologien (z.B. Nationalismus, Demokratismus), abgestorben sind.
Ein Beispiel: Wozu brauchen wir eine Bundesregierung?
Gruß
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mguder
29.10.2001, 19:43
@ Euklid
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Re: Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur |
Hallo Euklid,
ist ein Nationalstaat etwas unabänderlich notwendig gegebenes?
Gruß
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riwe
29.10.2001, 19:49
@ mguder
|
Re: Kleiner Denkanstoss:Nationalismus -? - |
>Hi riwe,
>Wo bleibt der Nationalstaat ohne Nationalismus? Was ist Demokratie ohne fest definierten Demos?
>Gruß
hi,
was soll ich mit Nationalismus? Der Staat bleibt eben innerhalb der heutigen Grenzen bestehen oder auch nicht. Brauchst Du unbedingt eine Fahne? Ich nicht. Schau Dir mal das Grenzgebiet Deutschland/Holland/Belgien an. Die Zusammenarbeit ist dort heute schon besser als zwischen Bayern und Schleswig-Holstein.
Demos? wenn mein Bürgermeister nicht spurt, wird er abgesetzt.
Die meisten Menschen überblicken ( vielleicht ) gerade eben mal, was in ihrer Gemeinde passiert und dort hätte man einen direkten Draht zum Volksvertreter.
riwe
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Baldur der Ketzer
29.10.2001, 19:54
@ mguder
|
Re: wozu braucht man einen Staat? |
Hallo,
nachdem der Staat die ihm ureigensten Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann (innere und äußere Sicherheit, Notvorsorge, Zukunftsplanung), hat er sich selber disqualifiziert.
Ein geordnetes Leben auch ohne Staat ist für mich gut vorstellbar, auf rein lokaler Ebene und größtmöglicher Privatheit aufgebaut.
Für die Sicherheit ist ein privater Wachdienst zuständig, wie auch heute schon in weiten Bereichen, die äußere Sicherheit ist ja angeblich nicht mehr bedroht, gell, die Notvorsorge wurde in eine willkürliche Herbeiführung wirtschaftlich-finanzieller Not (verschuldung!) pervertiert, und die Zukunftsplanung ist schlicht ideologisch ausgeblendet (pensionsentwicklung, Demographie etc.).
Der Staat kommt mir vor wie ein Zeck oder Egel, der sich für die Aufrechterhaltung der Lebenstüchtigkeit des ausgesaugten und ggf. infizierten Wirtes für notwendig erklärt.
Wo auch immer der Staat seine wurmstichigen Griffel drin hat, wirkt er kontraproduktiv, meine ich. Ein gegenteiliges Beispiel will mir nicht einfallen. Wo brauchen wir einen Staat, weil wir das nicht bürgerlich-rechtlich selber in den Griff kriegen können?
Beste Grüße vom Baldur
<center>
<HR>
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mguder
29.10.2001, 20:23
@ Baldur der Ketzer
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Re: wozu braucht man einen Staat? |
>Hallo,
>nachdem der Staat die ihm ureigensten Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann (innere und äußere Sicherheit, Notvorsorge, Zukunftsplanung), hat er sich selber disqualifiziert.
>Ein geordnetes Leben auch ohne Staat ist für mich gut vorstellbar, auf rein lokaler Ebene und größtmöglicher Privatheit aufgebaut.
>Für die Sicherheit ist ein privater Wachdienst zuständig, wie auch heute schon in weiten Bereichen, die äußere Sicherheit ist ja angeblich nicht mehr bedroht, gell, die Notvorsorge wurde in eine willkürliche Herbeiführung wirtschaftlich-finanzieller Not (verschuldung!) pervertiert, und die Zukunftsplanung ist schlicht ideologisch ausgeblendet (pensionsentwicklung, Demographie etc.).
>Der Staat kommt mir vor wie ein Zeck oder Egel, der sich für die Aufrechterhaltung der Lebenstüchtigkeit des ausgesaugten und ggf. infizierten Wirtes für notwendig erklärt.
>Wo auch immer der Staat seine wurmstichigen Griffel drin hat, wirkt er kontraproduktiv, meine ich. Ein gegenteiliges Beispiel will mir nicht einfallen. Wo brauchen wir einen Staat, weil wir das nicht bürgerlich-rechtlich selber in den Griff kriegen können?
>Beste Grüße vom Baldur
Hallo Baldur,
sehe ich ähnlich. Die einzige echte Aufgabe des Staates ist der Schutz vor anderen Staaten. Die staatstragenden Ideologien müssen daher verschwinden, wobei an erster Stelle der Nationalismus, diese hirnrissige Ersatzreligion, zu nennen ist. Krieg zwischen Nationalstaaten sind auch nichts anderes als religiöse Glaubenskriege.
Das Leben auf lokaler Ebene zu organisieren ist naheliegend, weil es sich ja eigentlich auch nur lokal abspielt. Alles, was mit Nation zu tun hat, ist künstlich geschaffen, abstrakt und ohne Notwendigkeit.
Gruß
<center>
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JÜKÜ
29.10.2001, 21:55
@ QuertreiBär
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Re: EW-Treffen / Bitte um Feedback / Noch Meinungen bitte? |
>>>P.S.: Vorschlag für das nächste EW-Treffen: Termin bitte ein sogenanntes langes Wochenende (wie 9-12.5.02), Do-So, damit neben dem Informationsaustausch auch genügend Zeit zum Gedankenaustausch bleibt.
>>Also 3 - 3,5 Tage?
>>Ist das allgemeiner Wunsch?
>>Bitte um feedback.
>Ja, ich würde auch vorschlagen, daß man es das nächste mal etwas länger macht, gerne an so einem langen Wochenende.
>Sowohl die Vorträge sollten etwas länger sein, als auch die Pausen.
>QuertreiBär
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Euklid
30.10.2001, 08:39
@ mguder
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Re: Milton Friedman: Die Schönheit des Systems - Kapitalismus pur |
>Hallo Euklid,
>ist ein Nationalstaat etwas unabänderlich notwendig gegebenes?
>Gruß
Ein Nationalstaat ist etwas absolut künstliches!Er wird spätestens dann nicht mehr gebraucht werden wenn die Ärmsten der Armen wenigstens eine ordentliche Lebensgrundlage haben.Man stelle sich jetzt konkret ein Leben ohne Staat vor.Was würde passieren???Ich denke der Zufluß durch Migration würde in kürzester Zeit wahrscheinlich Europa destabilisieren.
Man braucht nur kalkulieren zu können um festzustellen daß es noch nicht gehen kann.Nehmen wir mal an daß ein Asylant im Monat rund 2000 DM an Leistungen benötigt.(Krankenversicherung,Wohnung,Heizung,Lebensunterhalt,Kleidung usw.)
Es gab ein Spitzenjahr an dem wir 800 000 Asylbewerber aufnehmen mußten.Die Kosten hierfür betrugen in einem einzigen Jahr 20 MRD DM.
Daß dies nicht geleistet werden kann ist absolut nicht zu leugnen da wir die Arbeitsplätze dafür nicht bereitstellen können.Deswegen wird jetzt ja auch selektiert (auch wenns ein scheußliches Wort ist)wer integrierbar ist.
Aber grundsätzlich stehe ich der Idee ohne Staat positiv gegenüber.Aber eine funktionierende Justiz muß bleiben.Aber Reisende die Schecks zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung verteilen brauchen wir nicht.Diese Leistung kann genauso gut über private Institutionen gebracht werden weil dann von dem Geld wenigstens keine Waffen gekauft werden.Allerdings kann auch hier nicht ausgeschlossen werden daß in die eigene Tasche gewirtschaftet wird aber das ist wahrscheinlich nie auszuschließen.
Gruß EUKLID
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SchlauFuchs
30.10.2001, 12:22
@ mguder
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Re: wozu braucht man einen Staat? |
>>Hallo,
>>nachdem der Staat die ihm ureigensten Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann (innere und äußere Sicherheit, Notvorsorge, Zukunftsplanung), hat er sich selber disqualifiziert.
>>Ein geordnetes Leben auch ohne Staat ist für mich gut vorstellbar, auf rein lokaler Ebene und größtmöglicher Privatheit aufgebaut.
>>Für die Sicherheit ist ein privater Wachdienst zuständig, wie auch heute schon in weiten Bereichen, die äußere Sicherheit ist ja angeblich nicht mehr bedroht, gell, die Notvorsorge wurde in eine willkürliche Herbeiführung wirtschaftlich-finanzieller Not (verschuldung!) pervertiert, und die Zukunftsplanung ist schlicht ideologisch ausgeblendet (pensionsentwicklung, Demographie etc.).
>>Der Staat kommt mir vor wie ein Zeck oder Egel, der sich für die Aufrechterhaltung der Lebenstüchtigkeit des ausgesaugten und ggf. infizierten Wirtes für notwendig erklärt.
>>Wo auch immer der Staat seine wurmstichigen Griffel drin hat, wirkt er kontraproduktiv, meine ich. Ein gegenteiliges Beispiel will mir nicht einfallen. Wo brauchen wir einen Staat, weil wir das nicht bürgerlich-rechtlich selber in den Griff kriegen können?
>>Beste Grüße vom Baldur
>Hallo Baldur,
>sehe ich ähnlich. Die einzige echte Aufgabe des Staates ist der Schutz vor anderen Staaten. Die staatstragenden Ideologien müssen daher verschwinden, wobei an erster Stelle der Nationalismus, diese hirnrissige Ersatzreligion, zu nennen ist. Krieg zwischen Nationalstaaten sind auch nichts anderes als religiöse Glaubenskriege.
>Das Leben auf lokaler Ebene zu organisieren ist naheliegend, weil es sich ja eigentlich auch nur lokal abspielt. Alles, was mit Nation zu tun hat, ist künstlich geschaffen, abstrakt und ohne Notwendigkeit.
>Gruß
Aber wie ist das mit kulturellen Eigenheiten? Gerade jetzt, wo man in Deutschland anfängt, allem islamischem zu mißtrauen und eine mehr und mehr feindliche Einstellung zu entwickeln, wer schützt die eine Interessengruppe vor der anderen? Noch wichtiger die Frage, wer schützt die Interessengruppen davor, durch die Medien (im weitesten Sinne, man könnte auch die Kirchen dazuzählen) geprägt/geschaffen zu werden? Wie ich in meinem vorigen Posting sagte, wenn Menschen sehr Dicht beieinander wohnen, braucht es ein ordnendes System, damit alles seinen geregelten Gang geht, sonst kommt es zu mehr und mehr Konflikten und Konfrontationen. Denke ich zumindest.
ciao!
SchlauFuchs
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