black elk
05.08.2000, 16:49 |
Nochmal zum EURO Thread gesperrt |
Hallo,
die historischen Charts von der TU Braunschweig sind die umfangreichsten Daten die ich gefunden habe (ab 1971 USD + Can $ gegen DM). Die Frage für die Zukunft des Euro entscheidet sich wellentechnisch an der Einschätzung der Abwärtsbewegung seit 71 (und evtl. davor). Wenn man das ganze als eine Welle IV einstuft, dann befinden wir uns in einem Impuls, bei dem allein die Welle 3 aktuell locker 2,50 USD/DM erreichen kann. Das Top 1984 wäre dann eine Aufwärtskorrektur als B oder 4 gewesen. Habe schon auf Jürgens Seite geguckt, aber keinen Langfristchart gefunden (vielleicht nochmal ein Tip wo ich so etwas finden kann?).
Irgendwo habe ich mal einen Jahrhundertchart des USD zum Yen gesehen. Die Yen-Stärke der letzten 2 Dekaden war demnach eine IV.
Oder befinden wir uns seit 1971 in einem Abwärtsimpuls, der einen schwächeren Dollar zur Folge hat? Könnte es sein, daß trotz drohender Deflation und Goldpreisanstieg auf mittlere Sicht, der Dollar die einzige Zufluchtswährung wird? Also Euro und Yen gen Wertlosigkeit und Dollar die Währung, die jeder hamstert? So wie in den Krisenregionen dieser Welt, für Dollar bekommt man immer was. Wo steckt die Zukunft, in Europa/Asien oder den USA? Ein kleiner neuer Balkankonflikt oder Faschismus in Rußland und für unsere Währung können wir nicht mal ein Brötchen kaufen, ist das eigentlich klar?
black elk
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JüKü
05.08.2000, 18:15
@ black elk
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Re: Nochmal zum EURO |
Habe schon auf Jürgens Seite geguckt, aber keinen Langfristchart gefunden (vielleicht nochmal ein Tip wo ich so etwas finden kann?).
HIER - aber nicht sehr aktuell
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black elk
05.08.2000, 18:39
@ JüKü
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Re: Nochmal zum EURO |
Danke,
der Dollar ist ja kontinuierlich schwächer geworden. In Ermangelung historischer Daten davor, wie soll man die Bewegung einschätzen? Das ist der Knackpunkt. War das Low vom April 95 bei 1,36 (DM USD) der Abschluß einer übergeordneten Abwärtskorrektur? Man könnte das so zählen. Das ist eigentlich die alles entscheidende Frage, ist die Korrektur beendet und befinden wir uns jetzt in einem langfristigen Impuls, der den Dollar stärker werden läßt. Das gleiche gilt für den USD gegen Yen. Wurde auch dort die Korrektur beendet und steigt der USD auf 170 Yen? Man muß sich auch mal folgende Frage stellen, welcher Amerikaner würde im FAlle einer Weltwirtschaftkriste Dollar verkaufen und darür Euro oder Yen kaufen? Und erweitert, welcher Brite, Australier, Mafiaboss, Südafrikaner, Latino, arabische Ã-lscheich,...würde im Krisenfall Dollar verkaufen? Die Geschichte mit Gold ist eine andere Sache, wenn ich aber ein paar Milliarden in Sicherheit bringen muß, dann bleiben nur Währungen und Sachwerte (Immobilien). Ich würde in die stärkste Währung gehen, und das könnte der Dollar sein. Welche Bedeutung hat der Euro den in Asien und Lateinamerika. Nichtmal in England will ihn jemand haben. Und ich vermute, nicht mal die Neureichen in Rußland wollen ihr Geld in dieser Währung anlegen und kaufen Dollar.
black elk
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Oldy
05.08.2000, 19:12
@ black elk
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Re: Nochmal zum EURO |
Black elk:
°°° der Dollar ist ja kontinuierlich schwächer geworden. In Ermangelung historischer Daten davor, wie soll man die Bewegung einschätzen? Das ist der Knackpunkt.°°°
Er ist damals schwächer geworden gegenüber starker DM und Yen und letztendlich liegt die Stärke einer Währung bei dem was man dafür kaufen kann und nicht nur bei den spekulativen Wechselkursveränderungen zwischen den Währungen.. Der Kurs paßt sich langfristig an die Kaufkraftparität an und da war es eben so, daß der Dollar von 1945 jetzt nur mehr 10 Cent wert ist, während die DM immerhin seit ihren Bestehen „nur“ 80% an Wert verloren hat, also noch immer 20 Pfennig wert war. Im Verhältnis also doppelt so viel wert geblieben war. Das drückte sich dann im Wechselkurs aus. Von cirka 1 zu 4 bis 1 zu 2. Das sind die wahren „fundamentals“ meint Oldy
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black elk
05.08.2000, 19:29
@ Oldy
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Re: Interessanter Ansatz |
Hi Oldy,
beim Kaufkraftparitäten-Theorem muß ich leider passen. Auch die anderen Währungstheorien kenne ich nicht in der Praxis. Da ich immer nur auf die Charts gucke, währe eine solche Diskussion bestimmt interessant. Vielleicht hat dottore später Zeit, auf seine bevorzugte Erklärung zum Zustandekommen der Währungsrelationen einzugehen. Das würde mich mal interessieren.
Ob die Währungen (Warenkorb) sich tatsächlich immer langfristig an ihre Kaufkraft orientieren? Als ich damals (Dollar 2,80 DM) in den USA war, hatte ich nicht den Eindruck eines angemessenen Wechselkurses (alles war viel teurer). Als ich vor ein paar Jahren dort war, siehe da viele Dinge waren billiger als zu hause. Ob die diversen Theorien wie die Außenhandelstheorie (Handelsbilanz immer ausgeglichen)zu Erfolg führen. Hier habe ich meine Zweifel würde mich aber über fachkundigen Rat freuen.
black elk
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Oldy
05.08.2000, 20:27
@ black elk
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Der Wolf ist vor der Tür! |
Der Wolf ist vor der Tür!
°°°Market-friendly U.S. jobless report°°°
Da heult die Börse vor Freude auf weil es wieder einmal ein paar Arbeitslose mehr gibt und die Kurse steigen wieder.
Fallt es denn niemand auf, daß hier etwas vollkommen falsch läuft mit der Wirtschaft? Mehr Arbeitslose sind gute Nachrichten?
Wer soll aber dann die Tantiemen erarbeiten und die Zinsen, welche das Investitionskapital verlangt? Wer soll die Waren kaufen, die produziert werden? Die Arbeitslosen? Oder die Obdachlosen in Amerika? Oder die noch Arbeitenden, welche früher gutes Geld in der Industrie machten und jetzt mit schlecht bezahlten Arbeiten in der Dienstleistung vorlieb nehmen müssen?
Oder vielleicht die Farmer, welche ohnehin immer weniger werden und denen die Staubstürme die ausgeblutete Erde fortträgt und deren Erzeugerpreise im Keller sind?
Ja wer wird das wohl kaufen, was die Kulis der dritten Welt für Schundlöhne produzieren? Und mit welchem Geld? Mit frisch gedruckten Wohlfahrtsgeld des Staates vielleicht, welches er in seiner Güte an arm und reich verteilt? Oder mit Geld des Pfandleihers IMF?
Das fragt mit Bangen euer Oldy
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Diogenes
05.08.2000, 20:31
@ Oldy
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Re: Der Wolf ist vor der Tür! |
Wenn ich ein Zyniker wäre müsste ich sagen:
"Die Preise müssen nur schneller als die Löhnen fallen."
;-)
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JüKü
05.08.2000, 21:35
@ Oldy
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Zustimmung! (owT) |
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Dieter
05.08.2000, 22:08
@ black elk
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eine Alternative |
Hallo Black Elk,
Wie Du weißt, erwarte ich aufgrund alter Berechnungen (Impulsstruktur) noch einen weiteren Anstieg des $.
Vor ein paar Tagen hatte ich noch eine Alternative ausgearbeitet. Was hälst Du davon?
Bitte weiter rechts schauen, dort fängt die Zählung an:
[img][/img]
Gruß Dieter
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dottore
05.08.2000, 22:15
@ Diogenes
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Re: Der Wolf ist vor der Tür! |
>Wenn ich ein Zyniker wäre müsste ich sagen:
>"Die Preise müssen nur schneller als die Löhnen fallen."
>;-)
Nein, umgekehrt, dann steigen die Profite schneller!
d.
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dottore
05.08.2000, 22:23
@ Oldy
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Re: Der Wolf ist vor der Tür! Nein, die Tür ist schon auf, und jetzt... |
>Der Wolf ist vor der Tür!
>°°°Market-friendly U.S. jobless report°°°
>Da heult die Börse vor Freude auf weil es wieder einmal ein paar Arbeitslose mehr gibt und die Kurse steigen wieder.
Na, klar. Was sollte sie denn sonst tun? Weinen? Das"System" läuft doch nach dem Motto: Arbeitslose - max! = Profite = max! = Börsenkurse = max! Einfache Matrix.
> Fallt es denn niemand auf, daß hier etwas vollkommen falsch läuft mit der Wirtschaft? Mehr Arbeitslose sind gute Nachrichten?
Doch, das fällt hier jedenfalls schon laaaaange jedem auf.
>Wer soll aber dann die Tantiemen erarbeiten und die Zinsen, welche das Investitionskapital verlangt? Wer soll die Waren kaufen, die produziert werden? Die Arbeitslosen? Oder die Obdachlosen in Amerika? Oder die noch Arbeitenden, welche früher gutes Geld in der Industrie machten und jetzt mit schlecht bezahlten Arbeiten in der Dienstleistung vorlieb nehmen müssen?
Das bekannte Problem des"Debitismus" in der Endphase; ich wenn's langweilige wirkt: Bitte noch Mal die"Krisenschaukel zu Rate ziehen.
>Oder vielleicht die Farmer, welche ohnehin immer weniger werden und denen die Staubstürme die ausgeblutete Erde fortträgt und deren Erzeugerpreise im Keller sind?
Auch die (30er Jahre, siehe"dustbowl") werden wir wieder sehen.
>Ja wer wird das wohl kaufen, was die Kulis der dritten Welt für Schundlöhne produzieren? Und mit welchem Geld? Mit frisch gedruckten Wohlfahrtsgeld des Staates vielleicht, welches er in seiner Güte an arm und reich verteilt? Oder mit Geld des Pfandleihers IMF?
Zum Kuli bitte Oppenheimer lesen, der die Theorie des Grenzkulis entwickelt hat, desjenigen also, der noch gerade so viel verdienen kann, um damit zu überleben, ansonsten verreckt er. Den"Staat" vergiss, bitte. Und der IMF ist kein Pfandleiher; sonst hätte er ja was, in das er vollstrecken könnte. Aber, ich bitte doch, vollstrecke mal in Luft.
>Das fragt mit Bangen euer Oldy
Mein Bangen ist noch viel größer als Deines.
d.
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dottore
05.08.2000, 22:46
@ Oldy
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Re: Der Wolf ist vor der Tür! Nein, die Tür ist schon auf, und jetzt... |
>Der Wolf ist vor der Tür!
>°°°Market-friendly U.S. jobless report°°°
>Da heult die Börse vor Freude auf weil es wieder einmal ein paar Arbeitslose mehr gibt und die Kurse steigen wieder.
Na, klar. Was sollte sie denn sonst tun? Weinen? Das"System" läuft doch nach dem Motto: Arbeitslose - max! = Profite = max! = Börsenkurse = max! Einfache Matrix.
> Fallt es denn niemand auf, daß hier etwas vollkommen falsch läuft mit der Wirtschaft? Mehr Arbeitslose sind gute Nachrichten?
Doch, das fällt, hier jedenfalls, schon laaaaange jedem auf.
>Wer soll aber dann die Tantiemen erarbeiten und die Zinsen, welche das Investitionskapital verlangt? Wer soll die Waren kaufen, die produziert werden? Die Arbeitslosen? Oder die Obdachlosen in Amerika? Oder die noch Arbeitenden, welche früher gutes Geld in der Industrie machten und jetzt mit schlecht bezahlten Arbeiten in der Dienstleistung vorlieb nehmen müssen?
Das bekannte Problem des"Debitismus" in der Endphase; auch wenn's langweilig wirkt: Bitte noch Mal die"Krisenschaukel zu Rate ziehen.
>Oder vielleicht die Farmer, welche ohnehin immer weniger werden und denen die Staubstürme die ausgeblutete Erde fortträgt und deren Erzeugerpreise im Keller sind?
Auch die (30er Jahre, siehe"dustbowl") werden wir wieder sehen.
>Ja wer wird das wohl kaufen, was die Kulis der dritten Welt für Schundlöhne produzieren? Und mit welchem Geld? Mit frisch gedruckten Wohlfahrtsgeld des Staates vielleicht, welches er in seiner Güte an arm und reich verteilt? Oder mit Geld des Pfandleihers IMF?
Zum Kuli bitte Oppenheimer lesen, der die Theorie des Grenzkulis entwickelt hat, desjenigen also, der noch gerade so viel verdienen kann, um damit zu überleben, ansonsten verreckt er. Den"Staat" vergiss, bitte. Und der IMF ist kein Pfandleiher; sonst hätte er ja was, in das er vollstrecken könnte. Aber, ich bitte doch, vollstrecke mal in Luft.
>Das fragt mit Bangen euer Oldy
Mein Bangen ist noch viel größer als Deines.
d.
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Toro
05.08.2000, 23:13
@ black elk
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Zum Thema Faschismus....mkT |
Hallo, black elk,
abgesehen von anderen Faktoren, möchte ich betonen, daß Russland
in keiner Art und Weise von Faschismus bedroht ist. Es ist schon lustig, wie hysterisch die westlichen Medien die Situation in RUS schildern. Autoritarismus
ja, aber Faschismus?????
Statistisch betrachtet gibt es in Deutschald mehr braune Scheiße als in Russland. Genau gesehen würde ich diesem Land mehr braunes Potential einräumen....
War nur eine Bemerkung am Rande...
Gruß
Toro
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Maulwurf
06.08.2000, 00:17
@ dottore
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Re: Der Wolf ist vor der Tür! Und der Wolf heißt Eichel und er hat Hunger! |
>>Wenn ich ein Zyniker wäre müsste ich sagen:
>>"Die Preise müssen nur schneller als die Löhnen fallen."
>>;-)
>Nein, umgekehrt, dann steigen die Profite schneller!
>d.
Na, das haben wir doch wohl schon. Die Lohnsteigerungen sind für die nächsten 2 Jahre auf 2% p.a. in fast allen Branchen festgelegt. Es glaubt doch wohl niemand, daß sich die Infla auf 2% begrenzen läßt. Zudem zieht der Staat den Bürgern mit immer neuen Steuern und höheren Sozialkosten doch mehr Geld aus der Tasche als er ihnen durch die sog. Steuerreform gibt. Wie sollte er auch sonst die weiter steigenden Ausgaben finanzieren.
Diese Steuerreform nützt doch nur den wirklich Reichen, die Ihr Geld sowieso nicht verbrauchen können, die können sich jetzt noch mehr auf die Hohe Kante legen. Derjenige, bei dem am Ende des Monats sowieso nichts übrig bleibt, und das sind wohl die meisten, der ist doch immer schlechter dran. Außerdem ist in einigen Jahren auch der Facharbeiter schon Spitzenverdiener. Was sind denn schon 100.000 jährlich - wenn erst einmal die Rafkes vom Finanzamt zugeschlagen haben.
Demnächst werden dann noch die Krankenkassenbeiträge angehoben und die Beitragsbemessungsgrenze auf 8.800 (wie bei der Rente - Rente? was für eine Rente - Altensteuer) erhöht, die Privatrente eingeführt (was ist das denn anderes als eine Rentenerhöhung), die einseitig die Arbeitnehmer belastet und die Autobahngebühr ist wohl auch nicht mehr aufzuhalten. Mehr fällt mir im Moment auch nicht ein, aber ich bin ja auch nicht das BMF.
Gruß
Der Maulwurf
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Georg
06.08.2000, 02:02
@ Oldy
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Die Zusammensetzung des (Warenkorbes) hinkt hinterher (z.B. Benzinpreis) |
und müsste daher langfristig genau mit den tatsächlichen Ausgaben
verglichen werden (zu subjektiv).
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