nereus
14.11.2001, 14:31 |
Dottore! Ich war einfach mal frech und habe an Prof. Hankel geschrieben Thread gesperrt |
Hallo dottore!
Ich habe eines Ihrer Postigs zum Anlaà genommen eine weitere renommierte Persönlichkeit in's Boot oder besser"on board" zu holen.
Das ist mir leider nicht gelungen, aber es gab einen kleinen Teilerfolg.
Sie erinnern sich sicher an dieses Posting:
Als Antwort auf: Intressanter Link Thema: Weltfinanzen - Autor Prof. Dr. Wilhelm Hankel geschrieben von eazey am 11. November 2001 14:32:15:
Ich habe Ihm allerdings Ihr Posting nur bis zu Ihrm Einwurf:"Ach Wilhelm! Zinspolitik gibt es nicht.. mitgeteilt, in der Hoffnung er will darauf antworten.
Ich dachte der"in die Zange genommene" sollte sich zumindest wehren können und habe Ihm darauf ein Fax geschickt.
(AuszĂŒge)
Sehr geehrter Herr Professor Hankel
..
Es handelt sich hier um ein Börsen- und Wirtschaftsforum in dem sehr interessante Gedanken zum Geldwesen, einer kommenden Weltwirtschaftskrise und allgemeinen Fragen zur Tagespolitik oder Geschichte ausgetauscht werden.
Prominente Teilnehmer sind unter anderem Dr. Paul C. Martin (Ex-Chefredakteur BILD) und Reinhard Deutsch (Sachbuchautor).
Falls Sie Zeit und Interesse haben, werfen Sie doch mal einen Blick in dieses Forum.
Die Diskussionen werden z.T. auf einem hohen intellektuellen Niveau gefĂŒhrt.
Fast alle Teilnehmer sind sich darin einig das eine groĂe Geldkrise vor der TĂŒr steht.
Differenzen gibt es lediglich in Zeitvorstellungen und möglicher Szenarios wie Deflation/Inflation.
.. P.C. Martin, der unter dem Pseudonym"dottore" schreibt, hat sich mit groĂer Hingabe diesem Artikel gewidmet und ihn recht kritisch begutachtet.
Ich möchte Ihnen hiermit eine kleine Kostprobe zukommen lassen.
Vielleicht erwacht durch den nachfolgenden Schlagabtausch Ihr KĂ€mpferherz und Sie geben ebenfalls, soweit dies Ihre Zeit gestattet, einen"bissigen" Kommentar in oben genanntem Forum dazu... [/i]
Herr Hankel hat mir vor einer einer Stunde folgendes Fax gesandt:
.. Ich gehe keinem Streit aus dem Weg, aber deswegen nicht ins Internet. Wenn Sie wollen, können Sie die folgende Erwiderung auf PCM a.D fĂŒr mich dort einrĂŒcken.
"Lieber PCM. Sie waren schon besser, als Sie noch glaubten:"Gold schlÀgt Geld"!
Im alten Goldstandard (GS) gab es feste (staatlich legalisierte) Wechselkurse und Àusserst beschrÀnkte Kreditlinien im Inter-Zentralbankverkehr.
Man zahlte cash (in Gold) oder glich offene Positionen ĂŒber die GeldmĂ€rkte aus durch zinsinduzierte Bankoperationen.
In"meinem" Bretton Woos (BW II) gibt es ebenfalls feste (in SZR statt Gold definierte) Wechselkurse und kurzfristige overdrafts im Inter-Zentralbankverkehr, doch zentralisiert bei der Welt-Girozentrale oder Welt-Zentralbank (WZB), nur statt in Gold oder Dollar in SZR.
Was ist der Unterschied zum guten alten GS?
Die Welt-LiquiditÀt hÀngt weder an zufÀlligen Goldfunden oder vertrauensschÀdigenden US-Defiziten.
Der Inter-Zentralbankverkehr lĂ€uft geregelt - und getrennt von den MĂ€rkten - ĂŒber die WZB.
BW II ist ein gelĂ€uterter GS. Absolut missbrauchssicher: denn die Schuldner können nur auf ihre begrenzte Linie ziehen; ab dann mĂŒssen sie zwecks Abwertungsvermeidung die Zinsen erhöhen oder anderweitig (z.B. fiskalisch) deflationieren.
Diese Reform zieht zwangslĂ€ufig die"Substitution" der bisherigen ZB-Dollar-Reserven in SZR-Guthaben bei der WZB nach sich, weswegen die USA (als bisherige De-facto-WZB) strikt dagegen sind. Doch Publizisten wie Sie mĂŒssten das öffentlich plausibel machen und anklagen statt in banking-orientierte (und seit dem Currency-Streit von vor 150 Jahren (!) als lobby-Theorie entlarvte) Pseudo-Argumente zu flĂŒchten. Professoren sind eben unabhĂ€ngiger und mutiger als Journalisten vom Boulevard!
Ihre Zins"theorie" ist vom selben Kaliber. Wenn heute MĂ€rkte Zinsen bestimmen statt ZB, dann liegt das an den von Ihnen zur"NormalitĂ€t" erklĂ€rten Defekten des Systems. Geld entsteht immer und zuhause - aus ZB-Krediten an die Banken. Folglich ist der dafĂŒr verlangte ZB-Zins"der" Leitzins, von dem alle anderen nach Frist und BonitĂ€t abgestuft abhĂ€ngen. Wenn der internationale Geld- und Kapitalmarktzins scheinbar unabhĂ€ngig von den ZB-Zinsen entsteht und diese bestimmt, dann nur deswegen, weil nur noch die nationalen Geld- und KapitalmĂ€rkte an der Kette der ZB liegen - aber eben nicht die internationalen.
Nur: Diese Anomalie verschwindet, wenn wie im GS oder meinem BW II die ZB"ihre" Wechselkurse weltweit an den globalen FinanzmĂ€rkten verteidigen mĂŒssen. Wechselkurs- und Zinspolitik bilden eine Einheit und dĂŒrfen nicht getrennt werden. Wer es versucht - siehe die Gegenwart - verliert beides:
die Herrschaft ĂŒber"seinen" (nationalen) Geldmarkt und dessen Zins und ĂŒber den globalen Geldmarkt und dessen Zins. Letztere reflektieren dann fast nur noch erwartete oder befĂŒrchtete Risiken. Nur das wusste bereits vor 200 Jahren Ricardo.
Lieber PCM: Wenn Ihnen Keynes (oder meine Wenigkeit) nicht geheuer sind, dann lesen Sie diesen.
Ricardo war genauso konservativ wie Sie, wusste aber im Gegensatz zu Ihnen, wie man Geldwerte und GeldmÀrkte stabilisiert.
Freundliche GrĂŒĂe Ihres WH
PS. Warum stört Sie der Euro? (Cash 6/01 S.18) Eigentlich entspricht er doch Ihren Vorstellungen von einer national (in diesem Fall europa-intern) gemanagten WĂ€hrung, die international frei - wie eine Aktie - gehandelt und daher unter pari bewertet wird. Was Sie am Euro kritisieren: miserbale Deckung, manipulierbare Konvertierbarkeit - all das ist doch nur möglich, weil es eben keine legale (völkerrechtlich verbindliche) Einbindung des Euro in ein WeltwĂ€hrungssystem gibt. UnbewuĂt ist Ihnen klar, dass Wechselkurslosigkeit nach innen (=Euro) und freier Wechselkurs(ver)fall nach auĂen eben kein System ergeben, sondern das Gegenteil: ein systemloses Chaos, das nur noch durch mehr oder minder intelligentes Management zusammengehalten wird - wobei sich fragt, wie lange!"
So weit die Antwort von Prof. Hankel.
Werter dottore!
Es war nicht meine Absicht Sie in irgendeiner Form vorzufĂŒhren, dies mĂŒssen Sie mir glauben.
Sinn und Zweck meiner Aktion war es noch einen"Bekannten" in das Forum zu holen.
Ich dachte mir mit"aus der HĂŒtte locken" klappt das am besten.
Ich wollte auch schon mal beim Bankier Bethmann anfragen, habe Ihn aber nie an die Strippe bekommen.
Ich habe eben nicht die richtigen Verbindungen. ;-)
Da Sie nun eben indirekt herausgefordert wurden und Sie ganz sicher darauf antworten werden, gehe ich schon mal vorsichtshalber in Deckung.
Falls Ihnen meine Aktion miĂfallen hat, sagen Sie es.
Ich werde mich zukĂŒnftig daran halten.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
André
14.11.2001, 14:47
@ nereus
|
Re: Was Prof. Hankel drauf hat, hat er an der Helaba bewiesen! (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
JĂŒKĂŒ
14.11.2001, 14:55
@ nereus
|
Re: Dottore! Ich war einfach mal frech und habe an Prof. Hankel geschrieben |
"Geld entsteht immer und zuhause - aus ZB-Krediten an die Banken. Folglich ist der dafĂŒr verlangte ZB-Zins"der" Leitzins, von dem alle anderen nach Frist und BonitĂ€t abgestuft abhĂ€ngen."
Oh Gott! ;-)
<center>
<HR>
</center> |
nereus
14.11.2001, 14:55
@ André
|
Re: Was Prof. Hankel drauf hat, hat er an der Helaba bewiesen - Mensch André! |
Sei doch nicht so kleinlich! ;-)
Eine Bank an die Wand zu fahren ist immer noch besser als einen ganzen Staat zu ruinieren.
Sonst hÀtte ich auch an alle ehemaligen Finanzminister geschrieben.
Ehrlich gesagt, weiĂ ich nicht so genau was bei der Helaba passierte.
Ich denke trotzdem das er ein sachlicher und kompetenter GesprĂ€chspartner ist und damit eine Bereicherung fĂŒr's Forum gewesen wĂ€re.
Letztlich treibt ihn auch die Sorge ĂŒber die weltweite Schuldenorgie um.
Also, das Ziel ist dasselbe, nur die Wege könnten sich trennen.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
R.Deutsch
14.11.2001, 15:40
@ nereus
|
Re: Hankel ist Etatist |
Hankel ist Etatist und Interventionist. Er will mit nationalem Geld nationale Geldpolitik und"Nationalökonomie" betreiben, also Konjunkturpolitik, Wachstumspolitik, Arbeitsmarktpolitik etc., kurz die ganze Palette des Wohlfahrtstaates. Nur deshalb ist er auch gegen den Euro. Er sagt das aber nie klar, sondern kaschiert es immer sehr geschickt, indem er z.B. den Goldstandard lobt, den er nun mit seinem neuen Bretton Woods BW2 angeblich nur noch verbessern will. In Wahrheit hat er mit freiheitlichem Geld nichts am Hut, sondern will die Zentralbank als zusĂ€tzliches Manipulationsinstrument des Wohlfahrtsstaates installieren. Geld ist fĂŒr Ihn ein öffentliches Gut, das der gnĂ€dige Staat seinen Untertanen in angemessener Weise zuteilt - staatliches Falschgeld eben.
Trotzdem schade, dass er hier kneift. Wir liegen seit Jahren in freundlichem Clinch und ich hÀtte das gern hier fortgesetzt.
GruĂ
R.Deutsch
p.s. kannst Du ihm ruhig faxen, lieber Nereus - er kennt meine Meinung.
<center>
<HR>
</center> |
XERXES
14.11.2001, 15:42
@ R.Deutsch
|
Re: Hankel ist Etatist |
>Hankel ist Etatist und Interventionist. Er will mit nationalem Geld nationale Geldpolitik und"Nationalökonomie" betreiben, also Konjunkturpolitik, Wachstumspolitik, Arbeitsmarktpolitik etc., kurz die ganze Palette des Wohlfahrtstaates.
Was macht Greenspan?
<center>
<HR>
</center> |
André
14.11.2001, 15:51
@ nereus
|
Re: Was Prof. Hankel drauf hat, hat er an der Helaba bewiesen - |
>Sei doch nicht so kleinlich! ;-)
>Eine Bank an die Wand zu fahren ist immer noch besser als einen ganzen Staat zu ruinieren.
>Sonst hÀtte ich auch an alle ehemaligen Finanzminister geschrieben.
>Ehrlich gesagt, weiĂ ich nicht so genau was bei der Helaba passierte.
>Ich denke trotzdem das er ein sachlicher und kompetenter GesprĂ€chspartner ist und damit eine Bereicherung fĂŒr's Forum gewesen wĂ€re.
>Letztlich treibt ihn auch die Sorge ĂŒber die weltweite Schuldenorgie um.
>Also, das Ziel ist dasselbe, nur die Wege könnten sich trennen.
>mfG
>nereus
<<<<<<<<<<<<<<<<<
Lieber nereus,
Dein freundliches Menschenbild ehrt Dich!
Was obigen Professore angeht, hat er die Bank als VV bravourös (mit Privatjet der Bank, damals einmalig in D, extrem teuren OriginalgemĂ€lden in der Vorstandsetage und einer Immobilienpolitik (Schwabilon=Babylon), die derjenigen der BerlinerBank vergleichbar ist, und alles in einem vergleichsweise gesunden! Umfeld) in den Ruin gefĂŒhrt, die EigentĂŒmer mussten extrem bluten.
Zu deutsch: Hybris war seine herausstechendste Eigenart.
Und wie aus seinem belehrenden Ton zu ersehen, scheint er sich nicht davon gelöst zu haben.
Deshalb scheint die weltweite Schuldenorgie als ein ideales Gebiet, um sich zu profilieren, um daran Geld zu verdienen, nicht etwa eines um zu helfen.
Dennoch, mit besten GrĂŒĂen
und Achtung vor Deinem freundlichen Menschenbild
A.
<center>
<HR>
</center> |
nereus
14.11.2001, 17:04
@ André
|
Re: Was Prof. Hankel drauf hat, hat er an der Helaba bewiesen - ist ja gut |
Hallo André!
Was bei der Helaba lief wuĂte ich wirklich nicht.
Danke fĂŒr die AufklĂ€rung und das relativiert natĂŒrlich einiges.
BezĂŒglich seines Stiles hĂ€tter er nun hier wahrlich keine Probleme.
Oder willst Du mir jetzt erzÀhlen das sich hier das MÀdchenpensionat"Zu den keuschen Schwestern" kleine Nettigkeiten zuwirft.
Hier kracht es doch auch ab und zu im Karton und eine gewisse Selbstherrlichkeit dĂŒrfte bei diesem oder jenen auch hin und wieder durchscheinen.
Damit könnten wir sicher leben.
Aber ich habe schon verstanden. Die Idee war wohl nicht so dolle.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
R.Deutsch
14.11.2001, 17:24
@ nereus
|
Re: Sooo schlimm ist er nun auch wieder nicht |
Hankel ist sicher ein sehr gebildeter Mann, mit enormen geldtheoretischem und historischem Wissen und auch praktischen Erfahrungen und auch zweifellos als GesprĂ€chspartner, Autor und Professor sehr amĂŒsant und originell - wĂ€re schon toll gewesen, wenn wir ihn hier her bekommen hĂ€tten.
GruĂ
R.Deutsch
<center>
<HR>
</center> |
André
14.11.2001, 17:35
@ nereus
|
Re: Hast ja recht mit dem MÀdchenpensionat, nur wÀre eine Diskussion gern mit |
einem Prof., der nicht festgezurrte Positionen hat, sondern noch offen fĂŒr pro und contra ist, die bessere Wahl. Vielleicht fĂ€llt Dir noch jemand ein!!!
Zu seinen inhaltlichen Aussagen, die (auch!) nicht von der herrschenden Lehre gedeckt werden, nÀmlich dass die Notenbank autonom kurz und mit kurz auch lang steuern könne
und vor allem der vertretenen (m.E. weltfremden) Vorstellung"alles ist machbar"
wird der d. schon noch selbst abrechnen.
MfG
A.
<center>
<HR>
</center> |
nereus
14.11.2001, 20:22
@ André
|
Re: MÀdchenpensionat und Diskussion.. - aber André ;-) |
Hallo André!
Du schreibst: .. einem Prof., der nicht festgezurrte Positionen hat, sondern noch offen fĂŒr pro und contra ist, die bessere Wahl.
Der war wirklich gut!
Ich habe in der TÀtaratÀ zwar nur ein Fachschulstudium absolviert welches mit Betriebswirtschaft nicht die Bohne zu tun hatte und das so irgendwie hingezaubert, aber einen Professor zu finden der keine festgezurrte Position hat scheint mir schlichtweg illusorisch.
Offen sind sie natĂŒrlich fĂŒr alles, aber letzten Endes werden sie sicherlich versuchen Ihre Position durchzudrĂŒcken. Das halte ich fĂŒr absolut legitim.
Oder meinst Du das irgendeines schönen Tages ein Prof in den gefĂŒllten Hörsaal tritt und von einer feixenden Menge empfangen wird.
"Herr Professor gestern wurden Sie im EW-Forum aber wieder von dottore, Reinhard, Galiani oder André (nicht zu vergessen Liated) abgewatscht. Das ist jetzt schon das 3.Mal das sie klein beigegeben haben.
Glauben Sie eigentlich noch an den ScheiĂ den Sie uns lehren?"
Zu seinen inhaltlichen Aussagen, die (auch!) nicht von der herrschenden Lehre gedeckt werden, nÀmlich dass die Notenbank autonom kurz und mit kurz auch lang steuern könne und vor allem der vertretenen (m.E. weltfremden) Vorstellung"alles ist machbar" wird der d. schon noch selbst abrechnen.
Da gebe ich Dir zwar weitestgehend recht, aber ich fĂŒrchte es wird eine Zeit kommen, da werden die Dinge machbar gemacht - auch wenn es weh tun wird.
Wir sehen zwar alle die groĂe Krise aber eine rechte Lösung fĂ€llt niemanden ein.
Ob Gogos, Silbergeld oder sonstwas, das wird alles nix bringen.
Die Leute wollen in der Krise vor allem eine vernunftbegabte FĂŒhrung.
Haben die Massen Vertrauen in diese FĂŒhrung klappt das mit dem Geld von ganz alleine, auĂer wenn es eine Art Lebensmittelmarken sein sollte.
Ob dies dann goldgedeckt ist oder ĂŒber das zukĂŒnftige Sozialprodukt oder nur ĂŒber schaumige Versprechen (sprich: FIAT MONEY) interessiert letzten Endes nur eine kleine Minderheit.
Das ist sicher nicht schön aber ich fĂŒrchte so einfach ist das.
Aus diesem Grunde hege ich noch immer leichte Symphatien fĂŒr LaRouche.
Bei aller berechtigten Kritik an ihm, hat er wenigstens schon mal die Probleme erkannt und schlÀgt Lösungen vor. Ich sehe weit und breit niemanden der dies sonst noch tut und das finde ich sehr sehr schade.
Das war ĂŒbrigens einer der GrĂŒnde warum ich an Hankel geschrieben habe.
Ich hatte gehofft er macht hier mit und so hÀtten wir noch ein paar Infos mehr vom"einzigsten Weltökonomen unter der Sonne" erfahren.
Das hĂ€tte herrliche Diskussionen gegeben und dĂŒmmer wĂ€ren wir keinesfalls geworden.
Hankel hÀtte im Notfall mit der BILD-Zeitung aufgeschlagen und dottore mit der Helaba retouniert.
Und wir hÀtten uns alle diebisch gefreut.
Sag jetzt nicht das es Dir nicht auch gefallen hÀtte.
Reinhard hat es nÀmlich schon bedauert.
Na gut! Dann faxe ich eben morgen an den Pabst.
Ich habe da noch eine ganze Menge Fragen zum Alten Testament. Es geht nicht so recht vorwÀrts.
Hoffentlich fĂ€llt der gute Mann, der immer so einen mĂŒden Eindruck macht, dann nicht mit dem Kopf in die Tastatur.
Hast Du zufÀllig die Nummer von Karel?
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
nereus
14.11.2001, 21:55
@ nereus
|
Re: MÀdchenpensionat und.. - aber André ;-) hatte den Pa(p)st gemeint (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
dottore
15.11.2001, 19:16
@ nereus
|
Re: Dottore! Ich war einfach mal frech und habe an Prof. Hankel geschrieben |
Hi,
war eine tolle Idee.
Nun zu den Details:
>[/i]Sehr geehrter Herr Professor Hankel
>..
>Es handelt sich hier um ein Börsen- und Wirtschaftsforum in dem sehr interessante Gedanken zum Geldwesen, einer kommenden Weltwirtschaftskrise und allgemeinen Fragen zur Tagespolitik oder Geschichte ausgetauscht werden.
>Prominente Teilnehmer sind unter anderem Dr. Paul C. Martin (Ex-Chefredakteur BILD) und Reinhard Deutsch (Sachbuchautor).
>Falls Sie Zeit und Interesse haben, werfen Sie doch mal einen Blick in dieses Forum.
>Die Diskussionen werden z.T. auf einem hohen intellektuellen Niveau gefĂŒhrt.
>Fast alle Teilnehmer sind sich darin einig das eine groĂe Geldkrise vor der TĂŒr steht.
>Differenzen gibt es lediglich in Zeitvorstellungen und möglicher Szenarios wie Deflation/Inflation.
>.. P.C. Martin, der unter dem Pseudonym"dottore" schreibt, hat sich mit groĂer Hingabe diesem Artikel gewidmet und ihn recht kritisch begutachtet.
>Ich möchte Ihnen hiermit eine kleine Kostprobe zukommen lassen.
>Vielleicht erwacht durch den nachfolgenden Schlagabtausch Ihr KĂ€mpferherz und Sie geben ebenfalls, soweit dies Ihre Zeit gestattet, einen"bissigen" Kommentar in oben genanntem Forum dazu... [/i]
>Herr Hankel hat mir vor einer einer Stunde folgendes Fax gesandt:
>.. Ich gehe keinem Streit aus dem Weg, aber deswegen nicht ins Internet. Wenn Sie wollen, können Sie die folgende Erwiderung auf PCM a.D fĂŒr mich dort einrĂŒcken.
>"Lieber PCM. Sie waren schon besser, als Sie noch glaubten:"Gold schlÀgt Geld"!
>Im alten Goldstandard (GS) gab es feste (staatlich legalisierte) Wechselkurse und Àusserst beschrÀnkte Kreditlinien im Inter-Zentralbankverkehr.
Kreditlinien gab's nicht. Denn die hatten sich durch Goldzu- und -abflĂŒsse erledigt.
>Man zahlte cash (in Gold) oder glich offene Positionen ĂŒber die GeldmĂ€rkte aus durch zinsinduzierte Bankoperationen.
Offene Positionen wurden letztlich ausschlieĂlich durch Gold ausgeglichen. Das war der Witz des GS.
>[/b]In"meinem" Bretton Woods (BW II) gibt es ebenfalls feste (in SZR statt Gold definierte) Wechselkurse und kurzfristige overdrafts im Inter-Zentralbankverkehr, doch zentralisiert bei der Welt-Girozentrale oder Welt-Zentralbank (WZB), nur statt in Gold oder Dollar in SZR.
>Was ist der Unterschied zum guten alten GS?
>Die Welt-LiquiditÀt hÀngt weder an zufÀlligen Goldfunden oder vertrauensschÀdigenden US-Defiziten.[/b]
Die zufÀlligen Goldfunde haben sich erledigt, siehe Konnex zwischen Goldpreis und Goldförderung.
Die US-Defizite sind allerdings unser aller Grab.
>Der Inter-Zentralbankverkehr lĂ€uft geregelt - und getrennt von den MĂ€rkten - ĂŒber die WZB.
>BW II ist ein gelĂ€uterter GS. Absolut missbrauchssicher: denn die Schuldner können nur auf ihre begrenzte Linie ziehen; ab dann mĂŒssen sie zwecks Abwertungsvermeidung die Zinsen erhöhen oder anderweitig (z.B. fiskalisch) deflationieren.
Das ist völlig neu! Und absolut zu begrĂŒssen. Das Problem ist a) die Festlegung der Linien (denn LĂ€ndern, die keinerlei Reserven, aber massenhaft, diese ĂŒbersteigenden Schulden haben - was sollen deren"Linien" sein. Das gibt's nicht, dass man einem Schuldner - Drittweltstaat - noch eine Linie einrĂ€umt, das wĂ€re dann volle Pulle Ziehen auf die Linie, allein schon um die bisher aufgelaufenen Schulden zu bedienen).
>Diese Reform zieht zwangslÀufig die"Substitution" der bisherigen ZB-Dollar-Reserven in SZR-Guthaben bei der WZB nach sich, weswegen die USA (als bisherige De-facto-WZB) strikt dagegen sind.
ZB-Dollar-Reserven hat auĂer ein, zwei Dutzend Notenbanken niemand. Dass die USA dagegen sind (= Welt-Dollarschuldner) ist völlig klar.
>Doch Publizisten wie Sie mĂŒssten das öffentlich plausibel machen und anklagen statt in banking-orientierte (und seit dem Currency-Streit von vor 150 Jahren (!) als lobby-Theorie entlarvte) Pseudo-Argumente zu flĂŒchten. Professoren sind eben unabhĂ€ngiger und mutiger als Journalisten vom Boulevard!
Mit dem"Anklagen" ist das so eine Sache. Und von mutigen Professoren habe ich bisher wenig vernommen - oder welcher Professor macht die USA zur Sau, welcher gar Japan?
>Ihre Zins"theorie" ist vom selben Kaliber. Wenn heute MÀrkte Zinsen bestimmen statt ZB, dann liegt das an den von Ihnen zur"NormalitÀt" erklÀrten Defekten des Systems. Geld entsteht immer und zuhause - aus ZB-Krediten an die Banken.
<font color="FF0000">Aus ZB-Krediten? Niemals!</font>
>Folglich ist der dafĂŒr verlangte ZB-Zins"der" Leitzins, von dem alle anderen nach Frist und BonitĂ€t abgestuft abhĂ€ngen. Wenn der internationale Geld- und Kapitalmarktzins scheinbar unabhĂ€ngig von den ZB-Zinsen entsteht und diese bestimmt, dann nur deswegen, weil nur noch die nationalen Geld- und KapitalmĂ€rkte an der Kette der ZB liegen - aber eben nicht die internationalen.
Die Kette gibt's (nur nach oben, mit einer Kette kann man nicht den Angeketten stoĂen) aber es ist keine Zinskette, sondern eine Kette die so ausschaut: Durch die Manipulation der MonopolprĂ€mie können die ZBs die den GBs aus ihren, zur ZB-Geld-Beschaffung hinterlegten PfĂ€ndern ohnehin zuflieĂenden Zinsgewinne schmĂ€lern (in diesen Tagen oft genug erklĂ€rt).
>Nur: Diese Anomalie verschwindet, wenn wie im GS oder meinem BW II die ZB"ihre" Wechselkurse weltweit an den globalen FinanzmĂ€rkten verteidigen mĂŒssen. Wechselkurs- und Zinspolitik bilden eine Einheit und dĂŒrfen nicht getrennt werden. Wer es versucht - siehe die Gegenwart - verliert beides.
Das stimmt. Aber wer wird ernsthaft seinen WK verteidigen (Klartext: harte Politik mit Massenarbeitslosigkeit fahren), wenn die nÀchsten Wahlen ins Haus stehen?
>die Herrschaft ĂŒber"seinen" (nationalen) Geldmarkt und dessen Zins und ĂŒber den globalen Geldmarkt und dessen Zins. Letztere reflektieren dann fast nur noch erwartete oder befĂŒrchtete Risiken. Nur das wusste bereits vor 200 Jahren Ricardo.
Ja, das wÀre schön. Aber Ricardo war - wiewohl Bankier - zu wenig Praktiker in Sachen"Risiko", zumal der Realwirtschaft.
>Lieber PCM: Wenn Ihnen Keynes (oder meine Wenigkeit) nicht geheuer sind, dann lesen Sie diesen.
>Ricardo war genauso konservativ wie Sie, wusste aber im Gegensatz zu Ihnen, wie man Geldwerte und GeldmÀrkte stabilisiert.
Ja, das wusste er, siehe"On the High Price of Bullion" (1810).
>Freundliche GrĂŒĂe Ihres WH
>PS. Warum stört Sie der Euro? (Cash 6/01 S.18)
(Ich hatte darin Hankel ausfĂŒhrlichst zitiert und gelobt).
>Eigentlich entspricht er doch Ihren Vorstellungen von einer national (in diesem Fall europa-intern) gemanagten WÀhrung, die international frei - wie eine Aktie - gehandelt und daher unter pari bewertet wird. Was Sie am Euro kritisieren: miserbale Deckung, manipulierbare Konvertierbarkeit - all das ist doch nur möglich, weil es eben keine legale (völkerrechtlich verbindliche) Einbindung des Euro in ein WeltwÀhrungssystem gibt.
Nein, das hat nichts mit Einbindung zu tun. Sondern ausschlieĂlich mit der"Deckung", die - siehe tier-2 - grotesk fahrlĂ€ssig ist. Zum Schluss kann jeder auch noch ein Hundeshalsband bei der EZB einreichen und kriegt Bares.
>UnbewuĂt ist Ihnen klar, dass Wechselkurslosigkeit nach innen (=Euro) und freier Wechselkurs(ver)fall nach auĂen eben kein System ergeben, sondern das Gegenteil: ein systemloses Chaos, das nur noch durch mehr oder minder intelligentes Management zusammengehalten wird - wobei sich fragt, wie lange!"
Nicht mehr lange, da hat er Recht.
>So weit die Antwort von Prof. Hankel.
>Werter dottore!
>Es war nicht meine Absicht Sie in irgendeiner Form vorzufĂŒhren, dies mĂŒssen Sie mir glauben.
>Sinn und Zweck meiner Aktion war es noch einen"Bekannten" in das Forum zu holen.
>Ich dachte mir mit"aus der HĂŒtte locken" klappt das am besten.
>Ich wollte auch schon mal beim Bankier Bethmann anfragen, habe Ihn aber nie an die Strippe bekommen.
>Ich habe eben nicht die richtigen Verbindungen. ;-)
>Da Sie nun eben indirekt herausgefordert wurden und Sie ganz sicher darauf antworten werden, gehe ich schon mal vorsichtshalber in Deckung.
Wozu? Hier wird frisch und frei diskutiert und jeder rÀumt rasch einen Fehler ein, wenn er aufscheint.
>Falls Ihnen meine Aktion miĂfallen hat, sagen Sie es.
Mitnichten! GroĂartige Idee.
Und vielen Dank.
GruĂ
d.
<center>
<HR>
</center> |