XERXES
21.11.2001, 13:07 |
Wieso liesst man sowas nicht in der FAZ? Thread gesperrt |
Aus der FTD vom 20.11.2001 www.ftd.de/kapital
Das Kapital: Bis auf die Stimmung spricht alles fĂŒr den Euro
Am Devisenmarkt ist man zur einfachsten denkbaren Regel zurĂŒck gekehrt: Der Dollar gewinnt immer.
FĂ€llt der Oktober-Arbeitsmarktbericht schlecht aus, steigt der Dollar, weil mit zusĂ€tzlichen Zinssenkungen der Fed gerechnet wird, um die Wirtschaft zu beflĂŒgeln. Ziehen wenig spĂ€ter die EinzelhandelsumsĂ€tze stĂ€rker an als erwartet, geht der Dollar auch hoch, diesmal weil die Fed die Zinsen doch nicht senken muss, um die US-Konjunktur wieder auf Vordermann zu bringen. Unter Anwendung der goldenen Regel hat es der Markt geschafft, dem Euro im Vergleich zum Dollar seit dem 20. September gut fĂŒnf Prozent seines Wert zu rauben - trotz des sinkenden Ă-lpreises, der dem Euro typischerweise zugute kommen sollte. Von der bis dahin zu verzeichnenden Aufwertung von knapp elf Prozent seit dem Sommertief ist also die HĂ€lfte wieder weg.
Aber der Markt irrt, es herrscht eine völlig verzerrte Wahrnehmung. Der Geldmarkt wirft in den USA real - also nach Abzug der Inflation - negative Zinsen ab, in Europa positive. Die Renditen auf US-Staatsanleihen sind in der vergangenen Woche noch spektakulĂ€rer gestiegen als in Europa. Aber um die Kerninflation bereinigt, werfen europĂ€ische Bonds nach wie vor genau so viel ab wie amerikanische. Sowohl in den USA als auch in Europa wird Geld geschaffen. Aber im Vergleich zur EZB ĂŒberflutet die Fed das System geradezu mit LiquiditĂ€t, die um 20 Prozent ĂŒber dem Vorjahr liegt. Nicht nur nach der Portfolio-Theorie mĂŒsste auch das dem Euro eher helfen, eigentlich.
EuropĂ€ische Aktien haben sowohl auf Sicht von einem als auch von drei Monaten besser abgeschnitten als amerikanische. Obwohl Europa in Sachen ProfitabilitĂ€t seit 1993 gegenĂŒber den USA mĂ€chtig aufgeholt hat, dĂŒrften die US-Unternehmen trotz des massiven Gewinneinbruchs zwar nach wie vor etwas profitabler sein. Aber sind sie auch attraktiver? Immerhin kosten US-Aktien das 27fache der fĂŒr 2002 geschĂ€tzten Gewinne, wĂ€hrend europĂ€ische mit dem 20fachen notieren. Es stimmt, dass die Wirtschaft jenseits des Atlantik flexibler auf den NachfragerĂŒckgang reagieren kann, was grundsĂ€tzlich positiv ist, auch fĂŒr den Dollar. Doch vor dem Hintergrund der groĂen wirtschaftlichen Ungleichgewichte in den Staaten muss man sich auch die RĂŒckwirkungen ĂŒberlegen, die von den vielen Entlassungen ausgehen. Nachdem die ohnehin hoch verschuldeten Verbraucher groĂe Verluste an der Börse hinzunehmen hatten, mĂŒssen sie auch noch um ihre Jobs bangen. Dass gleichzeitig auch Sparquote und KapazitĂ€tsauslastung Ă€uĂerst niedrig sind, ist eine ZwickmĂŒhle. Es kann Jahre dauern, bis sie sich auflöst. Bis dahin wird das Wachstum bestenfalls gemĂ€chlich ausfallen.
Selbst wenn die Verbraucher die Steuergutschriften wie am Devisenmarkt erhofft ausgeben, muss das nicht gut fĂŒr den Dollar sein. Denn hört neben den Konsumenten auch noch der Staat zu sparen auf, wird das Leistungsbilanzdefizit und damit der Kapitalbedarf der USA noch gröĂer. Unterdessen leiden die US-Unternehmen weiter unter ihrer nach der Kaufkraft ĂŒberbewerteten WĂ€hrung. Bis auf die verzerrte Marktstimmung fallen einem nicht viele GrĂŒnde fĂŒr die StĂ€rke des Dollar gegenĂŒber dem Euro ein.
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JĂŒKĂŒ
21.11.2001, 13:43
@ XERXES
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Re: Wieso liesst man sowas nicht in der FAZ? / Weil die sich vielleicht... |
... nicht damit anfreunden können, dass MĂ€rkte auch"TROTZ" und"OBWOHL" und"EIGENTLICH" sich in die"andere" Richtung bewegen als es die Fundamentals gerne hĂ€tten. S. auch AndrĂ©s Posting vorhin zum IFO-Index.
>Aus der FTD vom 20.11.2001 www.ftd.de/kapital
>Das Kapital: Bis auf die Stimmung spricht alles fĂŒr den Euro
>Am Devisenmarkt ist man zur einfachsten denkbaren Regel zurĂŒck gekehrt: Der Dollar gewinnt immer.
>FĂ€llt der Oktober-Arbeitsmarktbericht schlecht aus, steigt der Dollar, weil mit zusĂ€tzlichen Zinssenkungen der Fed gerechnet wird, um die Wirtschaft zu beflĂŒgeln. Ziehen wenig spĂ€ter die EinzelhandelsumsĂ€tze stĂ€rker an als erwartet, geht der Dollar auch hoch, diesmal weil die Fed die Zinsen doch nicht senken muss, um die US-Konjunktur wieder auf Vordermann zu bringen. Unter Anwendung der goldenen Regel hat es der Markt geschafft, dem Euro im Vergleich zum Dollar seit dem 20. September gut fĂŒnf Prozent seines Wert zu rauben - trotz des sinkenden Ă-lpreises, der dem Euro typischerweise zugute kommen sollte. Von der bis dahin zu verzeichnenden Aufwertung von knapp elf Prozent seit dem Sommertief ist also die HĂ€lfte wieder weg.
>Aber der Markt irrt, es herrscht eine völlig verzerrte Wahrnehmung. Der Geldmarkt wirft in den USA real - also nach Abzug der Inflation - negative Zinsen ab, in Europa positive. Die Renditen auf US-Staatsanleihen sind in der vergangenen Woche noch spektakulĂ€rer gestiegen als in Europa. Aber um die Kerninflation bereinigt, werfen europĂ€ische Bonds nach wie vor genau so viel ab wie amerikanische. Sowohl in den USA als auch in Europa wird Geld geschaffen. Aber im Vergleich zur EZB ĂŒberflutet die Fed das System geradezu mit LiquiditĂ€t, die um 20 Prozent ĂŒber dem Vorjahr liegt. Nicht nur nach der Portfolio-Theorie mĂŒsste auch das dem Euro eher helfen, eigentlich.
>EuropĂ€ische Aktien haben sowohl auf Sicht von einem als auch von drei Monaten besser abgeschnitten als amerikanische. Obwohl Europa in Sachen ProfitabilitĂ€t seit 1993 gegenĂŒber den USA mĂ€chtig aufgeholt hat, dĂŒrften die US-Unternehmen trotz des massiven Gewinneinbruchs zwar nach wie vor etwas profitabler sein. Aber sind sie auch attraktiver? Immerhin kosten US-Aktien das 27fache der fĂŒr 2002 geschĂ€tzten Gewinne, wĂ€hrend europĂ€ische mit dem 20fachen notieren. Es stimmt, dass die Wirtschaft jenseits des Atlantik flexibler auf den NachfragerĂŒckgang reagieren kann, was grundsĂ€tzlich positiv ist, auch fĂŒr den Dollar. Doch vor dem Hintergrund der groĂen wirtschaftlichen Ungleichgewichte in den Staaten muss man sich auch die RĂŒckwirkungen ĂŒberlegen, die von den vielen Entlassungen ausgehen. Nachdem die ohnehin hoch verschuldeten Verbraucher groĂe Verluste an der Börse hinzunehmen hatten, mĂŒssen sie auch noch um ihre Jobs bangen. Dass gleichzeitig auch Sparquote und KapazitĂ€tsauslastung Ă€uĂerst niedrig sind, ist eine ZwickmĂŒhle. Es kann Jahre dauern, bis sie sich auflöst. Bis dahin wird das Wachstum bestenfalls gemĂ€chlich ausfallen.
>Selbst wenn die Verbraucher die Steuergutschriften wie am Devisenmarkt erhofft ausgeben, muss das nicht gut fĂŒr den Dollar sein. Denn hört neben den Konsumenten auch noch der Staat zu sparen auf, wird das Leistungsbilanzdefizit und damit der Kapitalbedarf der USA noch gröĂer. Unterdessen leiden die US-Unternehmen weiter unter ihrer nach der Kaufkraft ĂŒberbewerteten WĂ€hrung. Bis auf die verzerrte Marktstimmung fallen einem nicht viele GrĂŒnde fĂŒr die StĂ€rke des Dollar gegenĂŒber dem Euro ein.
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André
21.11.2001, 14:04
@ XERXES
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Re: pro Euro - contra US $ - Das m.E. z.Zt. ausschlaggebende Argument fehlt |
Nicht genannt wird die ungeheure Geldsumme an DM im Ausland, vornehmlich Osten,
man spricht von rund 80 Mrd. DM, die derzeit schrittweise in Dollar umgetauscht werden, weil es zu risikobehaftet erscheint, auf den Euro zu warten.
Ab JĂ€nner dĂŒrfte es besser werden. - Soweit die fundamentale Sicht.
Und derweil schmelzen die schönen EO/$ Calls wie Schnee in der Sonne.
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>Aus der FTD vom 20.11.2001 www.ftd.de/kapital
>Das Kapital: Bis auf die Stimmung spricht alles fĂŒr den Euro
>Am Devisenmarkt ist man zur einfachsten denkbaren Regel zurĂŒck gekehrt: Der Dollar gewinnt immer.
>FĂ€llt der Oktober-Arbeitsmarktbericht schlecht aus, steigt der Dollar, weil mit zusĂ€tzlichen Zinssenkungen der Fed gerechnet wird, um die Wirtschaft zu beflĂŒgeln. Ziehen wenig spĂ€ter die EinzelhandelsumsĂ€tze stĂ€rker an als erwartet, geht der Dollar auch hoch, diesmal weil die Fed die Zinsen doch nicht senken muss, um die US-Konjunktur wieder auf Vordermann zu bringen. Unter Anwendung der goldenen Regel hat es der Markt geschafft, dem Euro im Vergleich zum Dollar seit dem 20. September gut fĂŒnf Prozent seines Wert zu rauben - trotz des sinkenden Ă-lpreises, der dem Euro typischerweise zugute kommen sollte. Von der bis dahin zu verzeichnenden Aufwertung von knapp elf Prozent seit dem Sommertief ist also die HĂ€lfte wieder weg.
>Aber der Markt irrt, es herrscht eine völlig verzerrte Wahrnehmung. Der Geldmarkt wirft in den USA real - also nach Abzug der Inflation - negative Zinsen ab, in Europa positive. Die Renditen auf US-Staatsanleihen sind in der vergangenen Woche noch spektakulĂ€rer gestiegen als in Europa. Aber um die Kerninflation bereinigt, werfen europĂ€ische Bonds nach wie vor genau so viel ab wie amerikanische. Sowohl in den USA als auch in Europa wird Geld geschaffen. Aber im Vergleich zur EZB ĂŒberflutet die Fed das System geradezu mit LiquiditĂ€t, die um 20 Prozent ĂŒber dem Vorjahr liegt. Nicht nur nach der Portfolio-Theorie mĂŒsste auch das dem Euro eher helfen, eigentlich.
>EuropĂ€ische Aktien haben sowohl auf Sicht von einem als auch von drei Monaten besser abgeschnitten als amerikanische. Obwohl Europa in Sachen ProfitabilitĂ€t seit 1993 gegenĂŒber den USA mĂ€chtig aufgeholt hat, dĂŒrften die US-Unternehmen trotz des massiven Gewinneinbruchs zwar nach wie vor etwas profitabler sein. Aber sind sie auch attraktiver? Immerhin kosten US-Aktien das 27fache der fĂŒr 2002 geschĂ€tzten Gewinne, wĂ€hrend europĂ€ische mit dem 20fachen notieren. Es stimmt, dass die Wirtschaft jenseits des Atlantik flexibler auf den NachfragerĂŒckgang reagieren kann, was grundsĂ€tzlich positiv ist, auch fĂŒr den Dollar. Doch vor dem Hintergrund der groĂen wirtschaftlichen Ungleichgewichte in den Staaten muss man sich auch die RĂŒckwirkungen ĂŒberlegen, die von den vielen Entlassungen ausgehen. Nachdem die ohnehin hoch verschuldeten Verbraucher groĂe Verluste an der Börse hinzunehmen hatten, mĂŒssen sie auch noch um ihre Jobs bangen. Dass gleichzeitig auch Sparquote und KapazitĂ€tsauslastung Ă€uĂerst niedrig sind, ist eine ZwickmĂŒhle. Es kann Jahre dauern, bis sie sich auflöst. Bis dahin wird das Wachstum bestenfalls gemĂ€chlich ausfallen.
>Selbst wenn die Verbraucher die Steuergutschriften wie am Devisenmarkt erhofft ausgeben, muss das nicht gut fĂŒr den Dollar sein. Denn hört neben den Konsumenten auch noch der Staat zu sparen auf, wird das Leistungsbilanzdefizit und damit der Kapitalbedarf der USA noch gröĂer. Unterdessen leiden die US-Unternehmen weiter unter ihrer nach der Kaufkraft ĂŒberbewerteten WĂ€hrung. Bis auf die verzerrte Marktstimmung fallen einem nicht viele GrĂŒnde fĂŒr die StĂ€rke des Dollar gegenĂŒber dem Euro ein.
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Emerald
21.11.2001, 14:39
@ André
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pro Euro - contra US $ und auslaufende Optionen |
irgendwann bekommen wir alle einmal recht, es ist nur eine frage der zeit.....
hier zeigt sich einmal mehr, dass die spekulationen nicht aufgehen wollen oder
können, und es werden uns gerĂŒchte und geschichten nachgeliefert, warum es eben
nicht kam wie es kommen sollte.
sehr wahrscheinlich wird es weitere 12 - 24 monaten dauern bis eine 1:1 paritÀt
eintrifft. die optionsschein-ausgeber haben ihr scherflein ans trockene gebracht
und der investor/spekulant hat dazugelernt, oder wartet auf die nÀchste gelegen-
heit. bei devisenkursen verhÀlt es sich wie immer total unplanbar was die zeit-
rĂ€ume anbelangt. hingegen dĂŒrfte es so sicher wie das amen in der kirche sein,
dass die usdollar-wÀhrung in nicht allzuferner zukunft eine kurs-korrektur nach
unten erleben wird. heute will es noch niemand wahr haben, aber die grĂŒnde dafĂŒr
sind lÀngstens im markt bekannt, nur die das heft in der hand halten, brauchen
noch zeit, bis die realitĂ€t wieder fĂŒr einen schwachen dollar sprechen.
die o.s. haben leider die famose zeitbegrenzung, deshalb gibt es soviele davon,
und die herausgeber / verkÀufer sind die ewig-verdienenden und die kÀufer fast
immer die verlierer: so soll es vermutlich auch weiterhin bleiben.
emerald.
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bear12
21.11.2001, 14:44
@ XERXES
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$-Ausblick im ABO;... und die BĂ€ren tanzen wieder. [[smile]] |
>Aus der FTD vom 20.11.2001 www.ftd.de/kapital
>Das Kapital: Bis auf die Stimmung spricht alles fĂŒr den Euro
>Am Devisenmarkt ist man zur einfachsten denkbaren Regel zurĂŒck gekehrt: Der Dollar gewinnt immer.
>FĂ€llt der Oktober-Arbeitsmarktbericht schlecht aus, steigt der Dollar, weil mit zusĂ€tzlichen Zinssenkungen der Fed gerechnet wird, um die Wirtschaft zu beflĂŒgeln. Ziehen wenig spĂ€ter die EinzelhandelsumsĂ€tze stĂ€rker an als erwartet, geht der Dollar auch hoch, diesmal weil die Fed die Zinsen doch nicht senken muss, um die US-Konjunktur wieder auf Vordermann zu bringen. Unter Anwendung der goldenen Regel hat es der Markt geschafft, dem Euro im Vergleich zum Dollar seit dem 20. September gut fĂŒnf Prozent seines Wert zu rauben - trotz des sinkenden Ă-lpreises, der dem Euro typischerweise zugute kommen sollte. Von der bis dahin zu verzeichnenden Aufwertung von knapp elf Prozent seit dem Sommertief ist also die HĂ€lfte wieder weg.
>Aber der Markt irrt, es herrscht eine völlig verzerrte Wahrnehmung. Der Geldmarkt wirft in den USA real - also nach Abzug der Inflation - negative Zinsen ab, in Europa positive. Die Renditen auf US-Staatsanleihen sind in der vergangenen Woche noch spektakulĂ€rer gestiegen als in Europa. Aber um die Kerninflation bereinigt, werfen europĂ€ische Bonds nach wie vor genau so viel ab wie amerikanische. Sowohl in den USA als auch in Europa wird Geld geschaffen. Aber im Vergleich zur EZB ĂŒberflutet die Fed das System geradezu mit LiquiditĂ€t, die um 20 Prozent ĂŒber dem Vorjahr liegt. Nicht nur nach der Portfolio-Theorie mĂŒsste auch das dem Euro eher helfen, eigentlich.
>EuropĂ€ische Aktien haben sowohl auf Sicht von einem als auch von drei Monaten besser abgeschnitten als amerikanische. Obwohl Europa in Sachen ProfitabilitĂ€t seit 1993 gegenĂŒber den USA mĂ€chtig aufgeholt hat, dĂŒrften die US-Unternehmen trotz des massiven Gewinneinbruchs zwar nach wie vor etwas profitabler sein. Aber sind sie auch attraktiver? Immerhin kosten US-Aktien das 27fache der fĂŒr 2002 geschĂ€tzten Gewinne, wĂ€hrend europĂ€ische mit dem 20fachen notieren. Es stimmt, dass die Wirtschaft jenseits des Atlantik flexibler auf den NachfragerĂŒckgang reagieren kann, was grundsĂ€tzlich positiv ist, auch fĂŒr den Dollar. Doch vor dem Hintergrund der groĂen wirtschaftlichen Ungleichgewichte in den Staaten muss man sich auch die RĂŒckwirkungen ĂŒberlegen, die von den vielen Entlassungen ausgehen. Nachdem die ohnehin hoch verschuldeten Verbraucher groĂe Verluste an der Börse hinzunehmen hatten, mĂŒssen sie auch noch um ihre Jobs bangen. Dass gleichzeitig auch Sparquote und KapazitĂ€tsauslastung Ă€uĂerst niedrig sind, ist eine ZwickmĂŒhle. Es kann Jahre dauern, bis sie sich auflöst. Bis dahin wird das Wachstum bestenfalls gemĂ€chlich ausfallen.
>Selbst wenn die Verbraucher die Steuergutschriften wie am Devisenmarkt erhofft ausgeben, muss das nicht gut fĂŒr den Dollar sein. Denn hört neben den Konsumenten auch noch der Staat zu sparen auf, wird das Leistungsbilanzdefizit und damit der Kapitalbedarf der USA noch gröĂer. Unterdessen leiden die US-Unternehmen weiter unter ihrer nach der Kaufkraft ĂŒberbewerteten WĂ€hrung. Bis auf die verzerrte Marktstimmung fallen einem nicht viele GrĂŒnde fĂŒr die StĂ€rke des Dollar gegenĂŒber dem Euro ein.
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JĂŒKĂŒ
21.11.2001, 15:16
@ Emerald
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Re: pro Euro - contra US $ und auslaufende Optionen |
hier zeigt sich einmal mehr, dass die spekulationen nicht aufgehen wollen oder
können, und es werden uns gerĂŒchte und geschichten nachgeliefert (!), warum es eben
nicht kam wie es kommen sollte.
Das ist der Punkt, den endlich die Fundamentals-GlĂ€ubigen verstehen sollten. Die GrĂŒnde, warum ein Kurs sich bewegt hat, oder auch anders als erwartet, werden IMMER nachgeliefert. Fundamentals haben selbstverstĂ€ndlich einen Einfluss auf die Kurse, aber der Einfluss ist nicht mit der âLogikâ absehbar.
<font size="5">FĂŒr Prognosen sind Fundamentals untauglich! </font>
sehr wahrscheinlich wird es weitere 12 - 24 monaten dauern bis eine 1:1 paritÀt
eintrifft. die optionsschein-ausgeber haben ihr scherflein ans trockene gebracht
Das ist, mit Verlaub, Unsinn. OS-Emittenten verdienen an der Ausgabe und am Handel (Spreads), ihnen ist es egal, wie der Markt lĂ€uft, sie hedgen ihre offene Position aus OS vollkommen ab. Der spekulative Handel, Eigenhandel, den es natĂŒrlich auch gibt, findet separat statt. Es ist völlig falsch zu glauben, die OS-Emittenten wĂŒrden einen Kurs in die fĂŒr sie gĂŒnstige Richtung bewegen. Das können sie nicht. AuĂerdem gibt es auch immer OS in die andere Richtung. Vielleicht lĂ€uft gerade ein Call der Citibank ab und geichzeitig ein Put der Deutschen Bank. Und dann? Es gibt hunderttausende von OS. Was in Deutschland mit EUR/USD-OS passiert (oder mit anderen OS), interessiert im Dollar-Welthandel âkein Schweinâ.
und der investor/spekulant hat dazugelernt, oder wartet auf die nÀchste gelegen-
heit. bei devisenkursen verhÀlt es sich wie immer total unplanbar was die zeit-
rĂ€ume anbelangt. hingegen dĂŒrfte es so sicher wie das amen in der kirche sein,
dass die usdollar-wÀhrung in nicht allzuferner zukunft eine kurs-korrektur nach
unten erleben wird. heute will es noch niemand wahr haben, aber die grĂŒnde dafĂŒr
sind lÀngstens im markt bekannt, nur die das heft in der hand halten, brauchen
noch zeit, bis die realitĂ€t wieder fĂŒr einen schwachen dollar sprechen.
die o.s. haben leider die famose zeitbegrenzung, deshalb gibt es soviele davon,
und die herausgeber / verkÀufer sind die ewig-verdienenden und die kÀufer fast
immer die verlierer: so soll es vermutlich auch weiterhin bleiben.
Das ist richtig, weil die meisten KĂ€ufer zu gierig sind. Allein der Zeitablauf MUSS gegen sie laufen. Dagegen gibt es ein einfaches Mittel: Immer nur OS ganz tief im Geld (sofern es welche gibt).
emerald.
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Ecardo
21.11.2001, 17:22
@ XERXES
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Re: Das kommt vom Pumpe - DĂŒse Effekt! |
Die Leistungssteigerung bei neuen Dieselfahrzeugen wird heute oft mit dem Zusatz:"Pumpe - DĂŒse" ausgedrueckt. Das gleiche passiert mit dem Dollar folgendermassen: Die FED pumpt Geld in Markt. An auslaendische Investoren wird dieses Geld billigst verliehen, die kaufen damit Aktien, die Boerse und der Dollar dĂŒsen ab, denn um an das FED Geld zu kommen muss man Dollar kaufen.
Fragt sich nur wie sauber dieser Diesel laeuft - wegen Russpartikel usw....
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Emerald
21.11.2001, 17:53
@ JĂŒKĂŒ
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Re: pro Euro - contra US $ und auslaufende Optionen |
mein beitrag in sachen optionen bezog sich ausschliesslich auf wertpapier-
optionen auf wÀhrungen und nicht um devisen-optionen, bei letzteren trifft
die argumentation selbstverstÀndlich zu.
emerald.
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JĂŒKĂŒ
21.11.2001, 21:09
@ Emerald
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Re: pro Euro - contra US $ und auslaufende Optionen / Emerald |
>mein beitrag in sachen optionen bezog sich ausschliesslich auf wertpapier-
>optionen auf wÀhrungen und nicht um devisen-optionen, bei letzteren trifft
>die argumentation selbstverstÀndlich zu.
>emerald.
Was sind denn"Wertpapier-Optionen auf Devisen"?
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