JLenz
22.11.2001, 12:09 |
USA / CIA: Dann lassen wir halt im Ausland foltern Thread gesperrt |
Aus dem Spiegel,
der Link ist unten eingegeben, der Text ohne Bilder als Kopie anbei.
Kommentar: Warum in den USA foltern, auch dieses"Geschäft" läßt sich
besser im Ausland erledigen.
Preiswert,"rechtssicher", schnelle Todesstrafe...
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Ermittlungsmethoden der CIA:"Vergessen Sie die Menschenrechte!"
Neben Militärgerichten in den USA erwägen Amerikas Fahnder jetzt auch
Vernehmungen im befreundeten Ausland - wie zum Beispiel Ägypten. Mit
den skrupellosen Befragungsmethoden dort haben die CIA-Agenten beste
Erfahrungen: Mit Folter erzwangen die Ägypter schon in der
Vergangenheit Terror-Geständnisse - unterstützt durch die Amerikaner.
Von Matthias Gebauer
Washington/Kairo - Ein bisschen Stolz schwingt zwischen den Zeilen,
wenn der Sprecher des ägyptischen Präsidenten über die Justiz in
seinem Land berichtet."Die Rechtsprechung ist hier schnell und
bietet eine bessere Abschreckung", verriet Nabil Oman kürzlich dem
"Wall Street Journal", als er auf einen Prozess gegen Terroristen
Ende der neunziger Jahre angesprochen wurde.
Als die Reporter ihn auf zweifelhafte Ermittlungsmethoden,
möglicherweise erpresste Geständnisse und die Berichte der Anwälte
über Folterungen hinwiesen, antwortete Oman hingegen eher ausweichend
und doch sehr deutlich:"Vergessen Sie die Menschenrechte für eine
Weile, man muss die Sicherheit der Mehrheit im Auge haben." Die
Alternative, also Prozesse nach rechtsstaatlichen Prinzipien, seien
Verfahren, die"über Jahre zwischen Himmel und Erde baumeln",
attestierte Oman abschließend.
Dieses Rechtsverständnis wollen sich jetzt offenbar die
amerikanischen Terroristen-Jäger zunutze machen, die von US-Präsident
Bush zu schnellen Erfolgen gedrängt werden. Bisher dementieren zwar
alle Stellen die Absicht, Verdächtige nach Ägypten oder Saudi-Arabien
zu Vernehmungen zu fliegen. Doch intern bleibt diese Möglichkeit
weiter in der Diskussion, wie anonyme Quellen von FBI und CIA
wiederholt in US-Zeitungen berichteten. Nur mit der härteren Gangart
könne man den hartnäckig schweigenden Mittätern die Zunge lockern,
lautet das Argument der Befürworter der illegalen Beweisbeschaffung.
Folter für die Sicherheit?
Schon die Wiedereinrichtung von standgerichtsähnlichen
Militärtribunalen lässt Staats- und Bürgerrechtler in den USA und
Europa Böses ahnen. Und jetzt also Folter für die Wahrheit und die
Sicherheit der USA? So abwegig dieser letzte Höhepunkt der
Sicherheitsdiskussion in den USA auch klingen mag - für die Agenten
der CIA sind diese Methoden offenbar nicht neu. Schon im Vorlauf des
Prozesses gegen mehr als hundert Mitglieder und Sympathisanten des
Ägyptischen Dschihads, der im Frühjahr 2000 in Kairo mit Todes- und
langen Gefängnisstrafen endete, bediente sich die CIA der durchaus
effektiven Befragungsmethoden der Ägypter. Die Akten des Prozesses
gegen die Mitglieder des Ägyptischen Dschihads offenbaren, wie die
US-Behörden auch bei der aktuellen Terrorfahndung wieder vorgehen
könnten.
Der Terror-Prozess in Kairo war von der CIA bestens vorbereitet. Die
Amerikaner mischten sich Anfang der neunziger Jahre deshalb in die
Ermittlungen ein, weil sie befürchteten, dass die Radikalislamisten
des Ägyptischen Dschihads auch Anschläge auf US-Einrichtungen oder
gar in den USA verüben wollten. In der Gruppe tummelte sich unter
anderem auch der heute engste Vertraute Osama Bin Ladens, Dr. Ayman
Zawahri. Später ging die Gruppe in der Bin-Laden-Organisation
al-Qaida auf, die zum Zeitpunkt der CIA-Nachforschungen Anfang der
neunziger Jahre noch gar nicht existierte.
Beste Zusammenarbeit mit dem albanischen Geheimdienst
Ohne die CIA wäre den ägyptischen Behörden die Festnahme der
Schlüsselpersonen der Jihad-Gruppe wohl kaum gelungen. Denn diese
hatten sich in das nach dem Fall des kommunistischen Systems
vollkommen chaotische Albanien abgesetzt. Von dort aus sammelten die
so genannten Gotteskrieger Geld für ihre Mitkämpfer in der Heimat,
beschafften falsche Pässe oder Visa und planten offenbar auch
Anschläge. In dem überwiegend von Muslimen bewohnten Balkan-Staat
fanden die Gotteskrieger immer wieder Verstecke und Helfer.
In dieser verzwickten Lage kam den Ägyptern die Amtshilfe der USA
gerade recht, berichtet das"Wall Street Journal". Denn die
Amerikaner hatten bereits beste Kontakte zum neuen Regime von
Albaniens Staatschef Sali Berisha und instruierten ab jetzt die
weitere Vorgehensweise."Die arbeiteten in Albanien wie in Washington
oder New York", beschrieb der mittlerweile gestürzte Präsident die
Kooperation. Hunderte von Telefonaten Verdächtiger wurden vom
albanischen Geheimdienst SHIK abgehört. Die Abschriften holte ein
CIA-Verbindungsmann, der in der gerade erst eröffneten Botschaft in
der Hauptstadt Tirana residierte, alle paar Tage ab. Nach und nach
ergab sich ein deutliches Bild über die Gesuchten und ihre weiteren
Verbindungen.
Mit dem Lear-Jet nach Kairo entführt
Im Sommer 1998 kam es dann zu mehreren Festnahmen, die allerdings
mehr wie Geiselnahmen aussahen. Auf offener Straße wurden fünf
Verdächtige ergriffen und bekamen Beutel über den Kopf gestülpt.
Danach brachte man sie zu einem verlassenen Flughafen nördlich von
Tirana, von wo aus sie mit von der CIA gecharterten Maschinen nach
Kairo geflogen wurden, berichteten die Verdächtigen ihren Anwälten.
Aber die Entführungen nach Kairo waren erst der Anfang. Von der
ersten Befragung an, so berichteten die Verdächtigen vor ihren
Hinrichtungen, seien sie von ägyptischen Geheimdienstbeamten
gefoltert worden."Nachdem ich verhaftet worden war, hängten mich die
Polizisten an den Handgelenken auf und befestigten Elektroschocker an
meinen Füßen und am Rücken", schreibt beispielsweise Mohamed Hassan
Tita, der im Januar 1993 in die Dschihad-Bewegung eingetreten war und
seitdem Spenden in Albanien sammelte. Ein anderer Verdächtiger, der
nach dem Prozess gehängt wurde, beschrieb seinem Anwalt, dass die
Polizisten Elektrokabel an seinen Brustwarzen und am Penis befestigt
hätten, um ihn zu foltern. Ein weiterer Mann klagte, dass ihm mehrere
Rippen gebrochen wurden.
Am Ende zählt für Präsident Bush nur der Erfolg
Die Folterung der Schlüsselpersonen hatte Erfolg. Alle gestanden ihre
Mitgliedschaft in der Terror-Gruppe und gaben die Planung von
Anschlägen zu. Am Ende wurden zwei Angeklagte zum Tode verurteilt,
mehrere andere bekamen lange Gefängnisstrafen. Insgesamt waren in dem
Prozess 107 Personen angeklagt.
Offiziell bestreitet die CIA bis heute eine Beteiligung an der
Auslieferung der Verdächtigen nach Ägypten und freilich auch eine
Mitwisserschaft an den Folterungen. Doch das"Wall Street Journal"
zitierte einen hohen Regierungsbeamten mit der Einschätzung, die
Aktion sei eine der erfolgreichsten in der Geschichte des
Geheimdienstes. Einen solchen Erfolg würden die CIA-Oberen aus der
Zentrale in Langley jetzt gern wieder feiern. Und würden sie wirklich
Beweise und Festnahmen mit den fragwürdigen Methoden wie in Ägypten
finden, wären sie vermutlich amerikanische Helden. Denn am Ende zählt
nur der Erfolg, das lässt Präsident George W. Bush bei fast jeder
Pressekonferenz anklingen. Egal wie, so scheint es.
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Josef
22.11.2001, 12:28
@ JLenz
|
Und diese Leute mahnen dann Menschenrechte in China an!! |
>Aus dem Spiegel,
>der Link ist unten eingegeben, der Text ohne Bilder als Kopie anbei.
>Kommentar: Warum in den USA foltern, auch dieses"Geschäft" läßt sich > besser im Ausland erledigen. > Preiswert,"rechtssicher", schnelle Todesstrafe...
>---------------------------------------------------------------------
>Ermittlungsmethoden der CIA:"Vergessen Sie die Menschenrechte!"
>Neben Militärgerichten in den USA erwägen Amerikas Fahnder jetzt auch
>Vernehmungen im befreundeten Ausland - wie zum Beispiel Ägypten. Mit
>den skrupellosen Befragungsmethoden dort haben die CIA-Agenten beste
>Erfahrungen: Mit Folter erzwangen die Ägypter schon in der
>Vergangenheit Terror-Geständnisse - unterstützt durch die Amerikaner. > Von Matthias Gebauer
>
>Washington/Kairo - Ein bisschen Stolz schwingt zwischen den Zeilen,
>wenn der Sprecher des ägyptischen Präsidenten über die Justiz in
>seinem Land berichtet."Die Rechtsprechung ist hier schnell und
>bietet eine bessere Abschreckung", verriet Nabil Oman kürzlich dem
>"Wall Street Journal", als er auf einen Prozess gegen Terroristen
>Ende der neunziger Jahre angesprochen wurde.
>Als die Reporter ihn auf zweifelhafte Ermittlungsmethoden,
>möglicherweise erpresste Geständnisse und die Berichte der Anwälte
>über Folterungen hinwiesen, antwortete Oman hingegen eher ausweichend
>und doch sehr deutlich:"Vergessen Sie die Menschenrechte für eine
>Weile, man muss die Sicherheit der Mehrheit im Auge haben." Die
>Alternative, also Prozesse nach rechtsstaatlichen Prinzipien, seien
>Verfahren, die"über Jahre zwischen Himmel und Erde baumeln",
>attestierte Oman abschließend.
>Dieses Rechtsverständnis wollen sich jetzt offenbar die
>amerikanischen Terroristen-Jäger zunutze machen, die von US-Präsident
>Bush zu schnellen Erfolgen gedrängt werden. Bisher dementieren zwar
>alle Stellen die Absicht, Verdächtige nach Ägypten oder Saudi-Arabien
>zu Vernehmungen zu fliegen. Doch intern bleibt diese Möglichkeit
>weiter in der Diskussion, wie anonyme Quellen von FBI und CIA
>wiederholt in US-Zeitungen berichteten. Nur mit der härteren Gangart
>könne man den hartnäckig schweigenden Mittätern die Zunge lockern,
>lautet das Argument der Befürworter der illegalen Beweisbeschaffung.
>Folter für die Sicherheit?
>Schon die Wiedereinrichtung von standgerichtsähnlichen
>Militärtribunalen lässt Staats- und Bürgerrechtler in den USA und
>Europa Böses ahnen. Und jetzt also Folter für die Wahrheit und die
>Sicherheit der USA? So abwegig dieser letzte Höhepunkt der
>Sicherheitsdiskussion in den USA auch klingen mag - für die Agenten
>der CIA sind diese Methoden offenbar nicht neu. Schon im Vorlauf des
>Prozesses gegen mehr als hundert Mitglieder und Sympathisanten des
>Ägyptischen Dschihads, der im Frühjahr 2000 in Kairo mit Todes- und
>langen Gefängnisstrafen endete, bediente sich die CIA der durchaus
>effektiven Befragungsmethoden der Ägypter. Die Akten des Prozesses
>gegen die Mitglieder des Ägyptischen Dschihads offenbaren, wie die
>US-Behörden auch bei der aktuellen Terrorfahndung wieder vorgehen
>könnten.
>Der Terror-Prozess in Kairo war von der CIA bestens vorbereitet. Die
>Amerikaner mischten sich Anfang der neunziger Jahre deshalb in die
>Ermittlungen ein, weil sie befürchteten, dass die Radikalislamisten
>des Ägyptischen Dschihads auch Anschläge auf US-Einrichtungen oder
>gar in den USA verüben wollten. In der Gruppe tummelte sich unter
>anderem auch der heute engste Vertraute Osama Bin Ladens, Dr. Ayman
>Zawahri. Später ging die Gruppe in der Bin-Laden-Organisation
>al-Qaida auf, die zum Zeitpunkt der CIA-Nachforschungen Anfang der
>neunziger Jahre noch gar nicht existierte.
>Beste Zusammenarbeit mit dem albanischen Geheimdienst
>Ohne die CIA wäre den ägyptischen Behörden die Festnahme der
>Schlüsselpersonen der Jihad-Gruppe wohl kaum gelungen. Denn diese
>hatten sich in das nach dem Fall des kommunistischen Systems
>vollkommen chaotische Albanien abgesetzt. Von dort aus sammelten die
>so genannten Gotteskrieger Geld für ihre Mitkämpfer in der Heimat,
>beschafften falsche Pässe oder Visa und planten offenbar auch
>Anschläge. In dem überwiegend von Muslimen bewohnten Balkan-Staat
>fanden die Gotteskrieger immer wieder Verstecke und Helfer.
>In dieser verzwickten Lage kam den Ägyptern die Amtshilfe der USA
>gerade recht, berichtet das"Wall Street Journal". Denn die
>Amerikaner hatten bereits beste Kontakte zum neuen Regime von
>Albaniens Staatschef Sali Berisha und instruierten ab jetzt die
>weitere Vorgehensweise."Die arbeiteten in Albanien wie in Washington
>oder New York", beschrieb der mittlerweile gestürzte Präsident die
>Kooperation. Hunderte von Telefonaten Verdächtiger wurden vom
>albanischen Geheimdienst SHIK abgehört. Die Abschriften holte ein
>CIA-Verbindungsmann, der in der gerade erst eröffneten Botschaft in
>der Hauptstadt Tirana residierte, alle paar Tage ab. Nach und nach
>ergab sich ein deutliches Bild über die Gesuchten und ihre weiteren
>Verbindungen. > Mit dem Lear-Jet nach Kairo entführt
>Im Sommer 1998 kam es dann zu mehreren Festnahmen, die allerdings
>mehr wie Geiselnahmen aussahen. Auf offener Straße wurden fünf
>Verdächtige ergriffen und bekamen Beutel über den Kopf gestülpt.
>Danach brachte man sie zu einem verlassenen Flughafen nördlich von
>Tirana, von wo aus sie mit von der CIA gecharterten Maschinen nach
>Kairo geflogen wurden, berichteten die Verdächtigen ihren Anwälten.
>Aber die Entführungen nach Kairo waren erst der Anfang. Von der
>ersten Befragung an, so berichteten die Verdächtigen vor ihren
>Hinrichtungen, seien sie von ägyptischen Geheimdienstbeamten
>gefoltert worden."Nachdem ich verhaftet worden war, hängten mich die
>Polizisten an den Handgelenken auf und befestigten Elektroschocker an
>meinen Füßen und am Rücken", schreibt beispielsweise Mohamed Hassan
>Tita, der im Januar 1993 in die Dschihad-Bewegung eingetreten war und
>seitdem Spenden in Albanien sammelte. Ein anderer Verdächtiger, der
>nach dem Prozess gehängt wurde, beschrieb seinem Anwalt, dass die
>Polizisten Elektrokabel an seinen Brustwarzen und am Penis befestigt
>hätten, um ihn zu foltern. Ein weiterer Mann klagte, dass ihm mehrere
>Rippen gebrochen wurden.
>Am Ende zählt für Präsident Bush nur der Erfolg
>Die Folterung der Schlüsselpersonen hatte Erfolg. Alle gestanden ihre
>Mitgliedschaft in der Terror-Gruppe und gaben die Planung von
>Anschlägen zu. Am Ende wurden zwei Angeklagte zum Tode verurteilt,
>mehrere andere bekamen lange Gefängnisstrafen. Insgesamt waren in dem
>Prozess 107 Personen angeklagt.
>Offiziell bestreitet die CIA bis heute eine Beteiligung an der
>Auslieferung der Verdächtigen nach Ägypten und freilich auch eine
>Mitwisserschaft an den Folterungen. Doch das"Wall Street Journal"
>zitierte einen hohen Regierungsbeamten mit der Einschätzung, die
>Aktion sei eine der erfolgreichsten in der Geschichte des
>Geheimdienstes. Einen solchen Erfolg würden die CIA-Oberen aus der
>Zentrale in Langley jetzt gern wieder feiern. Und würden sie wirklich
>Beweise und Festnahmen mit den fragwürdigen Methoden wie in Ägypten
>finden, wären sie vermutlich amerikanische Helden. Denn am Ende zählt
>nur der Erfolg, das lässt Präsident George W. Bush bei fast jeder
>Pressekonferenz anklingen. Egal wie, so scheint es.
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Sascha
22.11.2001, 12:32
@ Josef
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Ja so ist es! Die machen was sie wollen... |
...aber nur noch solange sie ihre riesige Armee finanzieren können
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