JÜKÜ
29.11.2001, 13:08 |
Meldungen am Morgen Thread gesperrt |
~ Der Euro hat am Mittwoch von den Zweifel an einer baldigen Erholung der US-Wirtschaft profitiert
und ist in der Spitze bis auf 0,8865 USD angestiegen. Auslöser der Kursgewinne war das am Vorabend
bekannt gewordene schwache Verbrauchervertrauen in den USA sowie der Hinweis von US-Notenbankgouverneur
Meyer, dass die Fed zur Verhinderung einer weiteren Abkühlung die Zinsen falls nötig
weiter senken könnte. Entscheidend für den Devisenmarkt sind nach Einschätzung der Analysten nicht die
Zinssenkungen selbst, sondern die wirtschaftliche Flaute in den USA.
~ Wie die EZB mitteilte, hat sich das
Geldmengenwachstum im Oktober in der Eurozone weiter beschleunigt und ist in der Jahresrate bereinigt um
7,4 % angestiegen. Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt von August bis Oktober stieg auf 6,8 % und liegt
damit weiter deutlich klar über dem Referenzwert der EZB von 4,5 %. Die EZB hat die Zahlen für Oktober und
rückwirkend bis Januar 1999 wie angekündigt um die bekannte Verzerrung, auf Grund der von Gebietsfremden
gehaltenen kurzfristigen Schuldtitel, bereinigt. Diese hat im Oktober 0,6 und im September 0,7 % nach oben
betragen.
~ Laut heute veröffentlichten Statistiken des japanischen Finanzministeriums haben japanische Investoren in
der Woche zum 22. November ausländische Anleihen im Wert von 730 Mrd. Yen verkauft, nach 1,06 Bio. Yen
Nettoverkäufen in der Vorwoche.
~ Die polnische Nationalbank hat gestern die Zinsen um 150 Basispunkte gesenkt. Analysten hatten diesen Zinsschritt erwartet, da der Inflationsdruck nachgelassen hat, das
Wirtschaftswachstum aber bei nahe Null liegt.
~ Das Beige Book der Fed zeichnet ein trübes Bild der gesamtwirtschaftlichen
Lage in den Vereinigten Staaten mit
einer weiter sich verschlechternden Arbeitsmarktlage, einer
anhaltend rückläufigen Industrieproduktion und einem gemischten
Ausblick auf die Einzelhandelsverkäufe vor den
kommenden Feiertagen.
~ Fed-Gouverneur Moscow hält den Zeitpunkt für den Beginn
eines Konjunkturaufschwungs in den Vereinigten Staaten
noch für ungewiss. Die Industrieproduktion bleibe schwach.
Ähnlich hatte sich zuvor bereits sein Kollege Poole geäußert.
~ J Der japanische Wirtschaftsminister Takenaka rät der japanischen
Notenbank, als neuartige geldpolitische Maßnahme
den Kauf ausländischer Anleihen in Erwägung zu ziehen.
Unterdessen entschied der geldpolitische Rat der Bank von
Japan, die Geldpolitik einstweilen unverändert zu lassen.
~ Die japanische Arbeitslosenquote stieg von 5,2 Prozent im
September auf ein Rekordhoch von 5,4 Prozent im Oktober.
~ Die Mitglieder des EZB-Rates Jean Claude Trichet, Präsident
der Französischen Nationalbank, und Ernst Welteke,
Präsident der Deutschen Bundesbank, halten beide den Euro
für unterbewertet. Die EU-Kommission ist davon überzeugt,
dass eine graduelle Aufwertung des Euros der Wirtschaft in
der Eurozone helfe.
~ Der Luxemburger Yves Mersch, Gouverneur der Luxemburger
Notenbank, will eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik
nicht ausschließen; allerdings beharrt er darauf,
dass zunächst die Wirkung der jüngsten Zinssenkungen abgewartet
werden müsse. Nach Meinung des Vorsitzenden
des Sachverständigenrates (der so genannten „Fünf Weisen“)
habe die EZB noch Spielraum für eine Senkung ihrer
Leitzinsen um 25 Basispunkte.
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DIRK
29.11.2001, 15:27
@ JÜKÜ
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Warum unser Land nicht pleite gehen kann |
Von PAUL C. MARTIN
Unsere Konjunktur ist lahm geworden, sehr lahm.
So wie immer mehr Menschen spüren, dass ihnen Geld fehlt, spüren es die Finanzminister von Bund und Ländern und die Kämmerer der Gemeinden. Laut Steuerschätzung fehlen in diesem und im kommenden Jahr rd. 30 Milliarden Mark!
Warum sind die Finanzlöcher so groß?
Steuern sind an wirtschaftlichen Erfolg gekoppelt wie Waggons an die Lokomotive. Entlassen Firmen Mitarbeiter, entfällt Lohnsteuer. Machen Unternehmer weniger Umsatz und Gewinn, fehlen Mehrwert- und Gewerbesteuereinnahmen. Eine ungemütliche Lage, denn der Staat muss weiter Gehälter, Subventionen und Zuschüsse an Renten- und Arbeitslosenversicherung zahlen.
Unser Staat ist seit Jahren schwer im Minus. Zuletzt wurde der Bundeshaushalt 1969 mit Plus abgeschlossen, der Finanzminister hieß Strauß (CSU). Vor allem die Kosten der Wiedervereinigung rissen ein Billionen-Loch. Finanzminister Eichel (SPD) wollte eisern sparen und den Haushalt bis 2006 ausgleichen, 2,8 Billionen Mark Schulden abbauen.
Daraus wird nun nichts. Hauptproblem: Die Staatsschulden sind fast doppelt so schnell wie die Wirtschaftsleistung des Landes gestiegen. Auf Dauer geht das nicht gut. Auch der kleine Tante-Emma-Laden kann nicht laufend mehr Schulden machen als Umsatz. Sonst ist der Laden pleite...
Das ist Deutschland im vorigen Jahrhundert zweimal passiert (1923 und 1948) - allerdings nach verlorenen Weltkriegen. Davon kann heute keine Rede sein.
Viele Staaten sind finanziell tatsächlich fast am Ende: Länder der Dritten Welt, auch die Türkei und Argentinien. Selbst die große Industrienation Japan hat seine Schulden durch mehr als ein Dutzend Konjunkturprogramme auf mehr als das Doppelte des Sozialprodukts erhöht.
Deutschland steht international mit einem Staatsschuldenanteil von rund 60 Prozent des Sozialprodukts nicht besonders glorreich da - und diese Marke muss laut Euro-Vertrag von Maastricht in Zukunft eingehalten werden, sonst sind Strafzahlungen fällig.
Fazit: Eine Finanzkrise ist (noch) nicht in Sicht. Sparer können den Bundeswertpapieren vertrauen. Aber: Die Konjunktur muss bald wieder anspringen, damit der Sparkurs fortgesetzt werden kann...
Lesen Sie morgen:
Job-Angst. Wie viele werden noch entlassen?
WEITERE LINKS ZUM THEMA
Kann der Euro unserer Wirtschaft helfen? 28.11.2001
© 2001 Bild.de
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SportiSteffen
30.11.2001, 00:01
@ DIRK
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postet dottore hier noch? (owT) |
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JüKü
30.11.2001, 00:03
@ SportiSteffen
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Re: postet dottore hier noch? / Na logo, aber zurzeit auf Reisen (owT) |
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