Immer wieder wird von den „schlauen Commercials“ berichtet, die sich angeblich „meistens richtig positionieren“. Besonders wird das beim Gold und Silber hervorgehoben, u. a. von Johann Saiger.
Diese Interpretation halte ich für grundsätzlich falsch!
Das Ergebnis dieser Analysen wiederum ist durchaus OK, aber die Sachlage ist eine völlig andere:
~ 1. Die Commitment of Traders geben nur einen kleinen Teil der wirklichen Marktpositionen wieder, nämlich die der Börsen. Die (weitaus größeren) Positionen im OTC-Bereich (over the counter, also direkt mit Banken/Brokern als Kontraktpartner) werden nicht berücksichtigt und die Zahlen werden auch nicht veröffentlicht.
~ 2. Die „Commercials“ (Banken, Broker) bieten an den Börsen und auch OTC einen „Service“, indem sie selbstverstädlich auf die Geschäftswünsche von Kunden eingehen. Wenn also Kunden (i. w. Groß- und Kleinspekulanten) short gehen möchten, dann macht die Bank natürlich das Geschäft. Und die Spekulanten, besonders die kleinen, sind nun Mal nachweislich Trendfolger und liegen meistens falsch. Die Banken machen jedes gewünschte Geschäft, hedgen sich aber wieder (i. W. an der Börse) und stellen die offene Position wieder glatt. Wenn es anders wäre, wären die Banken der „Spielball“ der Spekulanten, was natürlich nicht der Fall ist.
~ 3. Wenn also Kunden OTC short gehen, hedgen die Banken long an der Börse. Und das - und nur das! - sehen wir dann im COT-Report.
Beispiel S&P: Je tiefer er fällt, desto mehr Spekulanten gehen short - und die Commercials zwangsläufig (als Reaktion) long. Aber, wie gesagt, man sieht in den COT-Reports nur einen kleinen Teil.
Von den „schlauen Commercials“ zu sprechen ist falsch - wohl aber von den dummen Spekulanten. Insofern sind die Schlüssel die aus den COT-Reports gezogen werden, wieder richtig. Dennoch sollte man Aktion und Re-Aktion unterscheiden!
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