Fontvieille
15.12.2001, 01:50 |
Rede von FED Governor Laurence Meyer ĂĽber den Goldstandard und Fiat money Thread gesperrt |
“The Future of Money and of Monetary Policy,” Federal Reserve Governor Laurence Meyer’s speech this week at Swarthmore College
"... Then we had the gold standard. The whole idea of the gold standard was to remove discretion. People at the time wanted to stabilize the value of the currency and wanted to get the government out of the picture. They wanted to avoid government manipulation, because they didn’t have confidence in the government doing the job. And so the idea was they put into place what in effect were rules. And the rule was that money should be backed by gold, so it’s essentially gold that determines the supply of money and the price level. And that doesn’t say that prices will be stable. It just depends on what happens to the supply of gold. But it’s out of the hands of government. What happens to the price level simply depends on gold discovery…So I think the gold standard has a sense of automaticity and attempts to take policy out of the picture and to produce a stable price level…
Now one other aspect of this is that when the gold standard broke down what happened was that after WWII countries got together in Bretton Woods and tried to design a new system for international relations, and it was called the pegged rate exchange system. And basically participating governments agreed…to a system of fixed exchange rates but ones that were fixed most of the time, but could be adjusted under certain prescribed circumstances - with agreement. So what we have here was an attempt to re-impose some sense of discipline but also with a little more flexibility than we had under the gold standard. And fixed-exchange rate systems by their very nature impose a kind of discipline. They impose constraints on monetary policy. And think about it this way: If you have a fixed-exchange rate system and imbalances in payments are settled by flows of acceptable assets - in this case gold and the dollar - so you have to be very careful because you have a limited amount of official reserves. Let’s say you are France, and your supply of international reserves are gold and dollars. So you have a limit to that. So you have to be very careful that you don’t follow policies that cause your reserves to decline to zero and you still have payment imbalances. You can’t do that. So it imposed discipline. You have to set your monetary policy so it is consistent in maintaining an appropriate level of reserves.
Now, the U.S. was in a slightly different position. We actually, what we did is, we agreed that we would set the dollar relative to gold. That was our commitment. And everybody else would agree that they would stabilize their currencies relative to the dollar. But the dollar was an international asset -- the so-called reserve currency. And we could produce it as much as we wanted. And as much as we produced it they had to accept it, because they had to stabilize their exchange rate relative to the dollar. This was really nice. We liked it a lot. They didn’t like it so much. But we told them, of course, “don’t worry, after all, the dollars are as good as gold; they’re linked.” And after awhile people sort of realized that the dollars were growing faster than the gold, and there wasn’t enough gold if everybody decided to redeem it. But we said, “Remember, it’s as good as gold” with one asterisk: “as long as you don’t ask for the gold.” Ok, we told them “don’t ask.” And then somebody asked, and of course we had to go off fixed-exchange rate system. It collapsed and we ended up with flexible exchange rates.
And now, we are finally at a system with The Ultimate Discretionary Power of Monetary Policy. We’ve got fiat money that the government sort of creates, so no backing of commodities, and we’ve got flexible exchange rates. No restraint imposed on monetary policy. WE HAVE THE ULTIMATE IN DISCRETIONARY POLICY AND ALL THE SUDDEN NOW CENTRAL BANKS REALLY BECOME IMPORTANT. Because now discretionary policy is what determines the price level and inflation, and that depends on the judgments and decisions made by central banks around the world. So central banks had to learn how to exercise that discretion. And government had to learn how to give mandates to central banks, and tell them what kind of objectives to have - typically price stability, in the U.S. promoting price stability and full employment..."
<ul> ~ Quelle</ul>
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R.Deutsch
15.12.2001, 16:09
@ Fontvieille
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Re: Ăśbersetzung |
Ich habe die Rede von Laurence Meyer, die Fontvieille hier reingesetzt hat mal für Euch übersetzt, weil sie den Trick mit dem Golddevisenstandard und warum der Goldstandard zusammen gebrochen ist, sehr schön klarmacht.
Dann gab es noch den Goldstandard. Die Idee des Goldstandard war es, Willkür auszuschalten. Die Menschen wollten eine stabile Währung und die Regierung sollte sich raushalten. Sie wollten eine Manipulation (des Geldes) durch die Regierung vermeiden, weil sie kein Vertrauen in die Regierung hatten. Die Idee war, einfach feste Spielregeln zu installieren. Und die Spielregel lautete, dass Geld mit Gold gedeckt sein müsse, so dass im Wesentlichen Gold die Geldmenge und das Preisniveau bestimmt. Das heißt nicht, dass Preise unverändert bleiben. Diese Änderungen hängen aber nur von dem Goldangebot ab, und eben nicht von der Willkür der Regierung. Was mit dem Preisniveau geschieht, hängt einfach von der Goldgewinnung ab.
Ich denke also, dass der Goldstandard einen Automatismus darstellt, mit dem versucht wird, die Politik rauszuhalten und ein stabiles Preisniveau zu erzielen. Nachdem der Goldstandard zusammengebrochen war, trafen sich nach dem 2. Weltkrieg in Bretton Woods einige Länder und versuchten ein neues System internationaler Beziehungen zu installieren, welches man als festes Wechselkurssystem bezeichnet. Im Prinzip einigten sich die teilnehmenden Länder auf ein System fester Wechselkurse, bei dem die Kurse zwar die meiste Zeit fixiert waren, aber in gemeinsamer Vereinbarung unter bestimmten Bedingungen angepasst werden konnten. Man versuchte also wieder eine Art feste Spielregel einzuführen, die aber etwas flexibler war als unter dem Goldstandard.
Ein System fester Wechselkurse setzt durch seine Natur eine gewisse Disziplin voraus. Es legt der Geldpolitik Fesseln an. Sehen Sie es mal so: Wenn in einem System fester Wechselkurse Zahlungsungleichgewichte durch Ăśbertragung von Aktiva ausgeglichen werden, in diesem Fall Gold und Dollar, dann mĂĽssen Sie sehr vorsichtig sein, weil Sie nur einen begrenzten Vorrat an offiziellen Reserven haben. Nehmen wir an, Sie sind Frankreich und Ihre internationalen Reserven bestehen aus Gold und Dollar. Diese Reserven sind begrenzt. Sie mĂĽssen sich also davor hĂĽten, eine Politik zu betreiben, bei der Ihre Reserven auf Null gehen und Sie immer noch ein Zahlungsungleichgewicht haben. Das geht nicht und so wird Ihnen Disziplin auferlegt. Sie mĂĽssen Ihre Geldpolitik so einrichten, dass ein angemessenes Niveau von Reserven erhalten bleibt.
Die USA waren allerdings in einer etwas günstigeren Position. Wir haben zunächst gesagt, dass wir den Dollar im Verhältnis zu Gold festlegen würden. Das war unsere Verpflichtung. Die anderen würden sich verpflichten, ihre Währungen im Verhältnis zum Dollar stabil zu halten. Aber der Dollar war ein internationaler Vermögenswert - die sog. Reservewährung. Und davon konnten wir so viel produzieren wie wir wollten. Und so viel wir auch davon produzierten, die Anderen mussten die Dollar akzeptieren, weil sie ihre Wechselkurse im Verhältnis zum Dollar ja stabil halten mussten.
Das war wirklich sehr angenehm und wir fanden das natürlich toll. Die Anderen mochten es allerdings nicht so sehr. Aber wir sagten ihnen:"Macht Euch keine Sorgen, denn schließlich sind Dollar ja so gut wie Gold - beides ist aneinander gebunden". Aber nach einer Weile kamen die Leute dahinter, dass die Dollars sich schneller vermehrten als das Gold und dass nicht genug Gold da wäre, wenn jeder Gold verlangen würde. Aber wir sagten:"Denkt daran, Dollars sind so gut wie Gold - allerdings mit einem Vorbehalt - nämlich nur so lange wie Ihr nicht wirklich Gold haben wollt. Also fragt besser gar nicht erst danach." Und dann hat doch einer danach gefragt und wir mussten natürlich, das System fester Wechselkurse verlassen. Es brach zusammen (Zusammenbrechen ist natürlich nur eine Umschreibung für Bankrotterklärung) und nun haben wir flexible Wechselkurse. Und jetzt sind wir schließlich in einem System mit völliger Freiheit in Bezug auf die Geldpolitik. Wir haben fiat money, das die Regierung erzeugt, ohne jede Warendeckung und wir haben flexible Wechselkurse. Für die Geldpolitik gibt es keine Fesseln mehr. Wir haben völlig willkürliche Freiheit und jetzt werden Zentralbanken wirklich wichtig, weil jetzt völlig freie, politische Entscheidungen das Preisniveau und die Inflationsrate bestimmen und diese wiederum hängen von den Zentralbanken der Welt ab. Die Zentralbanken mussten also lernen, wie diese Freiheit eingesetzt werden sollte und die Regierungen mussten lernen, welchen Auftrag sie den Zentralbanken geben sollten und welche Ziele - üblicherweise Preisstabilität und in USA Preisstabilität und Vollbeschäftigung.
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FlyingCondor
16.12.2001, 01:33
@ R.Deutsch
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Re: Danke! Das Buch"Der groĂźe Irrtum" ist ĂĽbrigens echt prima! (owT) |
>Ich habe die Rede von Laurence Meyer, die Fontvieille hier reingesetzt hat mal für Euch übersetzt, weil sie den Trick mit dem Golddevisenstandard und warum der Goldstandard zusammen gebrochen ist, sehr schön klarmacht.
>Dann gab es noch den Goldstandard. Die Idee des Goldstandard war es, Willkür auszuschalten. Die Menschen wollten eine stabile Währung und die Regierung sollte sich raushalten. Sie wollten eine Manipulation (des Geldes) durch die Regierung vermeiden, weil sie kein Vertrauen in die Regierung hatten. Die Idee war, einfach feste Spielregeln zu installieren. Und die Spielregel lautete, dass Geld mit Gold gedeckt sein müsse, so dass im Wesentlichen Gold die Geldmenge und das Preisniveau bestimmt. Das heißt nicht, dass Preise unverändert bleiben. Diese Änderungen hängen aber nur von dem Goldangebot ab, und eben nicht von der Willkür der Regierung. Was mit dem Preisniveau geschieht, hängt einfach von der Goldgewinnung ab.
>Ich denke also, dass der Goldstandard einen Automatismus darstellt, mit dem versucht wird, die Politik rauszuhalten und ein stabiles Preisniveau zu erzielen. Nachdem der Goldstandard zusammengebrochen war, trafen sich nach dem 2. Weltkrieg in Bretton Woods einige Länder und versuchten ein neues System internationaler Beziehungen zu installieren, welches man als festes Wechselkurssystem bezeichnet. Im Prinzip einigten sich die teilnehmenden Länder auf ein System fester Wechselkurse, bei dem die Kurse zwar die meiste Zeit fixiert waren, aber in gemeinsamer Vereinbarung unter bestimmten Bedingungen angepasst werden konnten. Man versuchte also wieder eine Art feste Spielregel einzuführen, die aber etwas flexibler war als unter dem Goldstandard.
>Ein System fester Wechselkurse setzt durch seine Natur eine gewisse Disziplin voraus. Es legt der Geldpolitik Fesseln an. Sehen Sie es mal so: Wenn in einem System fester Wechselkurse Zahlungsungleichgewichte durch Ăśbertragung von Aktiva ausgeglichen werden, in diesem Fall Gold und Dollar, dann mĂĽssen Sie sehr vorsichtig sein, weil Sie nur einen begrenzten Vorrat an offiziellen Reserven haben. Nehmen wir an, Sie sind Frankreich und Ihre internationalen Reserven bestehen aus Gold und Dollar. Diese Reserven sind begrenzt. Sie mĂĽssen sich also davor hĂĽten, eine Politik zu betreiben, bei der Ihre Reserven auf Null gehen und Sie immer noch ein Zahlungsungleichgewicht haben. Das geht nicht und so wird Ihnen Disziplin auferlegt. Sie mĂĽssen Ihre Geldpolitik so einrichten, dass ein angemessenes Niveau von Reserven erhalten bleibt.
>Die USA waren allerdings in einer etwas günstigeren Position. Wir haben zunächst gesagt, dass wir den Dollar im Verhältnis zu Gold festlegen würden. Das war unsere Verpflichtung. Die anderen würden sich verpflichten, ihre Währungen im Verhältnis zum Dollar stabil zu halten. Aber der Dollar war ein internationaler Vermögenswert - die sog. Reservewährung. Und davon konnten wir so viel produzieren wie wir wollten. Und so viel wir auch davon produzierten, die Anderen mussten die Dollar akzeptieren, weil sie ihre Wechselkurse im Verhältnis zum Dollar ja stabil halten mussten.
>Das war wirklich sehr angenehm und wir fanden das natürlich toll. Die Anderen mochten es allerdings nicht so sehr. Aber wir sagten ihnen:"Macht Euch keine Sorgen, denn schließlich sind Dollar ja so gut wie Gold - beides ist aneinander gebunden". Aber nach einer Weile kamen die Leute dahinter, dass die Dollars sich schneller vermehrten als das Gold und dass nicht genug Gold da wäre, wenn jeder Gold verlangen würde. Aber wir sagten:"Denkt daran, Dollars sind so gut wie Gold - allerdings mit einem Vorbehalt - nämlich nur so lange wie Ihr nicht wirklich Gold haben wollt. Also fragt besser gar nicht erst danach." Und dann hat doch einer danach gefragt und wir mussten natürlich, das System fester Wechselkurse verlassen. Es brach zusammen (Zusammenbrechen ist natürlich nur eine Umschreibung für Bankrotterklärung) und nun haben wir flexible Wechselkurse. Und jetzt sind wir schließlich in einem System mit völliger Freiheit in Bezug auf die Geldpolitik. Wir haben fiat money, das die Regierung erzeugt, ohne jede Warendeckung und wir haben flexible Wechselkurse. Für die Geldpolitik gibt es keine Fesseln mehr. Wir haben völlig willkürliche Freiheit und jetzt werden Zentralbanken wirklich wichtig, weil jetzt völlig freie, politische Entscheidungen das Preisniveau und die Inflationsrate bestimmen und diese wiederum hängen von den Zentralbanken der Welt ab. Die Zentralbanken mussten also lernen, wie diese Freiheit eingesetzt werden sollte und die Regierungen mussten lernen, welchen Auftrag sie den Zentralbanken geben sollten und welche Ziele - üblicherweise Preisstabilität und in USA Preisstabilität und Vollbeschäftigung.
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JĂĽKĂĽ
16.12.2001, 01:47
@ R.Deutsch
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Re: Übersetzung / Danke dafür, Reinhard! Du bist töffte! (owT) |
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