US-Wirtschaft schrumpfte
stärker als befürchtet
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Washington (rpo). Die amerikanische Wirtschaft ist im 3. Quartal stärker geschrumpft als bislang offiziell geschätzt. Das Bruttoinlandsprodukt ging mit einer hochgerechneten Jahresrate von 1,3 Prozent zurück, so das Handelsministerium in Washington.
Bei der letzten Schätzung war das Ministerium noch von einem Rückgang von 1,1 Prozent ausgegangen.
Das 3. Quartal dieses Jahres war das schwächste seit der Rezession Anfang 1991. Für das 4. Quartal wird ebenfalls ein negativer Wert erwartet, die Prognose der Volkswirte liegt bei rund minus 1,4 Prozent. Im 2. Quartal war die US-Wirtschaft noch mit einer hochgerechneten Jahresrate von 0,3 Prozent gewachsen.
Zu der Korrektur führten nach Angaben des Ministeriums die jüngsten Daten über Unternehmensausgaben und Lagerbestände. Die Unternehmen bauten ihre Warenlager um 61,9 Milliarden Dollar ab, so viel wie seit 1982 nicht mehr in einem Quartal.
Dazu beigetragen haben vor allem die Null-Prozent-Finanzierungsangebote großer Autohersteller. Analysten erwarten deshalb im Frühjahr einen Produktionsschub, der die US-Wirtschaft aus der Rezession ziehen dürfte. Die Lagerbestände seien inzwischen so niedrig, dass die Produktion selbst bei weiterhin schwacher Nachfrage angekurbelt werden müsse.
Die Unternehmensgewinne gingen im 3. Quartal mit einer Jahresrate von 6,8 Prozent zurück. Unternehmensinvestitionen in Ausrüstung und Software gingen mit einer Jahresrate von 8,8 Prozent zurück.
Volkswirte rechnen übereinstimmend mit einer Rückkehr in die Wachstumszone im 2. Quartal nächsten Jahres. Die Arbeitslosenquote dürfte dagegen weiter steigen. Sie sprang im November auf ein Sechs-Jahres-Hoch von 5,7 Prozent. Unternehmen dürften ihre Kosten weiter mit Entlassungen zu drücken versuchen, heißt es.
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