seht die Welt durch Kinderaugen - oder, Was Papi und Omi über das Kasperltheater sagen
Im gaaanz, gaaaanz großen Kasperltheater streiten sie sich immer, ob das Kasperl recht hat oder das Krokodil.
Der Kasperl sagt immer was anderes als das Krokodil, nur wenn der böse Wolf kommt, dann schlüpfen sie gemeinsam unsers karierte Bettzeug und sagen alle das gleiche. Aber nur, bis der böse Wolf wieder weg ist.
Dann streiten sich das häßliche Entlein und der Pinocchio und der hampelnde Edmund, wie man den Kasperl am besten wieder ins Krokodilskostüm kriegt, weil man dann selber die Kasperlmütze aufsetzen darf.
Aber weil der dicke Plumpaquatsch mit seinem blauen Kostüm so lange die Kasperlmütze aufgehabt hat, deswegen kriegt jetzt keiner von seinen Freunden mehr die Narrenkapp.
Wenn mal ganz viel Streit ist im Kasperltheater, also, wenn die Jungs und Mädels aus der Muppetshow sich heftig zanken und dem Kasperl nicht folgen wollen, dann schreit der Kasperl Gerhard ganz laut, und sagt, wenn ihr nicht alle brav seid, dann mag ich nicht mehr und geh heim, und dann sind alle ganz brav und geben dem Gerhard alle Recht, daß er den bösen Wolf hauen darf. Und dann streiten sie sich wieder weiter.
Papi sagt, trotzdem sitzen sie nach dem Theater friedlich beieinander und saufen einträchtig und in Freundschaft. Kann ich mir gar nicht vorstellen.
Wenn sich mal ein paar Muppets ganz heftig beschimpfen, dann gibt es da einen Aufpasser, der schlichtet, wenn sich das Kasperl und das Krokodil hauen; der hat so ein braunes Fell und heißt Bundeskasperltheaterpräsident, kurz Alf.
Und wenn mal eine Puppe kaputtgegangen ist und nicht mehr mitspielen kann, dann haben die auch einen Trauerredner, das ist der Bruder Johannes, der ist immer so toll betroffen.
Der Kasperl hat auch gaaanz viele Freunde im Kasperltheater.
Einer davon ist der Hans im Glück.
Der darf uns die böse, alte D-Mark abnehmen, und uns neue, ganz tolle Euros dafür schenken.
Omi sagt immer, der Hans im Glück schaut immer so treuherzig drein, aber in Wirklichkeit sei ein Raubritter und seine Untergebenen sind Wegelagerer, Taschendiebe und Einbrecher.
Aber weil er seinen Untergebenen eine ovale Marke in die olivgrüne Hosentasche gab, dürfen die das, was sie machen, und deswegen dürfen die uns immer in den Hosensack fassen und nehmen, was sie wollen, wenn sie uns bloß die Marke zeigen.
Und wir dürfen sie nicht vergleichen mit den ösen Spessarträubern und mit dem Räuber Hotzenplotz, weil die keine solchen Marken gehabt haben, sagt die Omi.
Also, der Hans im Glück sagt uns, die Euros sind wertvoll, weil nicht bloß 80, sondern gleich 300 Millionen Menschen dahinter stünden. Das ist echt toll, weil China und Indien auch so viele Menschen haben und weil das Geld dort auch so prima ist, gell.
Und die kleinen Michels freuen sich und stellen sich nachts in die Schalterschlange, weil das neue Geld so sauber und neu ist und so schön glänzt. Das haben sich auch die Eingeborenen aus Südamerika gedacht, als die Spanier ihnen die wertvollen Glasperlen geschenkt haben und dafür das wertlose gelbe Zeug aus Eldorado mitgenommen haben, und wie das ausging, und was man nicht lernte, und daß man glaubt, man ist selbst im Dschungel, ach was.
Der Hans sagt uns auch, daß jetzt der Wettbewerb ganz toll würde, weil man ja jetzt endlich weiß, was ein Glas Marmelade in Griechenland kostet, das hat man vorher nicht gewußt, und deswegen müssen wir immer bloß den billigsten Preis zahlen, den wo es in Europa gibt, das war vorher nicht so. Bloß Papi glaubt das nicht.
Papi sagt, wenn man die fehlenden Umtauschgebühren als Vorteil rausstellt, dann ist das so, als ob ein Obdachloser fein raus ist, weil er daheim die Fenster nie streichen muß.
Und weil jetzt jeder alles weiß, kriegt unsere Omma für ihre Rente viel viel mehr, weil sie doch jetzt alles dort kaufen kann, wo es am billigsten ist.
Ihre Pullis kann sie jetzt in Kalabrien kaufen, und ihren Eierlikör in Luxembourg, und ihre neue Kommode kommt aus Portugal, weil sie dort 5 Euro billiger ist.
Ich weiß zwar nicht, wie Omma dorthin kommt und was das kostet, oder, wieviel das kostet, um das Zeug zu Omma zu bringen, aber der Hans sagt, das ist alles kein Problem.
Ich weiß auch nicht, wie es Omma jetzt auf griechisch oder französisch machen soll, wo sie es doch bloß auf deutsch kann, aber auch das wird der Hans schon wissen.
Wenn Opi wieder besoffen ist, dann freut er sich, daß jetzt alles nur noch die Hälfte kostet, und daß wir jetzt mit dem Euro doppelt soviel kaufen können wie vorher, und auch die Schulden sind bloß noch halb so hoch. Dann schickt ihn Omi immer ins Bett. Wieso, ist mir nicht klar.
Nur dumm, wenn wir an den Märchen-Hans mit dem Goldklumpen denken und uns überlegen, was er am Schluß in den Händen behielt, dann, aber das wissen wir, spätestens seit, wie immer, was solls.
Papi sagt, das ist nicht der Hans im Glück, sondern eher der böse Zwerg Alberich.
Omi sagt, jetzt brauchen wir auch keine Angst mehr zu haben, wenn wir schlafen gehen, denn wir haben jetzt jemanden, der auf uns aufpaßt, damit der böse Mann aus Binladistan mit den komischen Fässern sich nicht bei Biedermanns von nebenan ins Gebälk einnistet: es ist der Chef-Inspektor Otto Clouseau, immer auf der Jagd nach dem rosaroten Detlev, oder wie der heißt, und Papi sagt, der ist besser als jeder Stammzellen-Klon aus Bruce Willis und Erich Mielke.
Früher war der Inspektor Clouseau mal der Freund vom bösen Wolf, sagt Omi, aber jetzt ist er der Freund vom Kasperl und auch vom Krokodil, sagt der Sicherheitsonkel aus Bayern, das ist der Inspektor Günther Bronson, und deshalb hat der dem Onkel Otto gleich einen Verdienstorden verliehen.
Ich versteh bloß nicht, warum der Onkel Günther dann mit dem Onkel Otto darüber streitet, wenn Alibaba kommen und seine 40 Freunde mitbringen will.
Wenn uns Chef-Inspektor Otto Clouseau sagt, da§ der böse Fantomas uns alle bedroht, da§ es gut für uns ist, unseren eigenen Steckbrief im Paß herumzutragen, damit uns kein Dieb aus Bagdad mehr die Brieftasche klaut oder kein kleiner Muck uns faule Feigen andreht, dann müssen wir ihm das glauben, weil ja, wie oben, und überhaupt, wie bekannt.
Auch wenn der Fantomas mal genauso aussieht wie der Chefinspektor, weil der angeblich so ne Maske trägt. Das ist dann, weil der Fantomas den Inspektor ärgern tut.
Und damit wir immer und überall sicher sind, paßt der Chef-Inspektor Otto Clouseau überall auf uns auf, auch wenn wir am Telefon sprechen oder nach Luxembourg fahren oder im Internet chatten, damit er den rosaroten Panther fangen kann, aber der zeigt ihm immer die lange Nase und streckt ihm die Zunge heraus.
Deswegen kauft sich der Chefinspektor immer so komische Verkleidungen, damit wir ihn nicht erkennen, und die Rechnungen dafür schickt er dann Papi, und der ist deswegen ganz sauer.
Und was er noch so für tolle Erkenntnisse hervorzaubert, das ist ganz zauberhaft, darum sagt Papi immer, daß ihn der Onkel Otto an den Petrosilius Zwackelmann erinnert, den bösen Zauberer vom Räuber Hotzenplotz, der die armen Unken im Keller eingesperrt hat.
Außerdem sagt der Papi, wenn man eine Kiste Gold im Wagen hat und der Inspector Clouseau erwischt einen damit, dann ist das so, als wenn er der Räuber Hotzenplotz das mitkriegt, dann kriegt man es nämlich weggenommen, und damit der Hans im Glück auch was davon hat, werden ganze Straßen gesperrt und man wird durchsucht, ob man so eine Kiste dabei hat.
Papi schimpft immer ganz schlimm und sagt, das sind alles die gleichen Halunken. Und dann muß ich wieder an de Zauberer denken, der hat die Unken auch eingesperrt. Papi hat Recht.
Aber was ich dufte find, ist, daß ich ab heuer nicht nur die Mami heiraten darf, wenn ich mal groß bin, oder meine Schwester, nein, jetzt darf ich auch den Onkel Alfons oder den Papi heiraten, das ist doch prima.
Und wenn sich im Kasperltheater alle streiten und alle alles zusammengekloppt haben, also dann, wenn auch der zottig-bärtige Alf mithaut, dann geht einfach der Vorhang zu, und wir gehen heim zu Mami, denn dann gibts ein leckeres Mittagessen beim MäcDingsda.
Abends erzählt uns Oma wieder neue Märchen, und wir schlafen friedlich ein.
Warum Mami und Papi noch lange wach bleiben, in der Küche sitzen, in Ordnern blättern, sich die Haare raufen und mit dem Taschenrechner herumtippen, und warum die den Euro und den Hans im Glück nicht wollen, das verstehen wir erst, wenn wir selbst mal groß sind. Und manche werden das bekanntlich nie.
Darum sagt der Kasperl immer, daß es nicht nur 4, sondern 79.995.000 Teletubbies gibt, die ihm zugucken und zuhören, und das gut finden, was im Kasperltheater alles stattfindet. Und die restlichen 5.000, die immer meinen, daß alles nur eine Illusion wäre und eben ein Kasperltheater, na, die fallen nicht ins Gewicht, diese Hunde bellen und die Karawane zieht weiter.
Sie zieht weiter ins nächste Jahr, und der Kasperl Gerhard sagt uns heute, es geht wieder bergauf, und wir kriegen einen ganz tollen Aufschwung, von wegen dem Euro, der wo so toll ist, und auch der hampelnde Edmund findet das jetzt auch, obwohl er früher was anderes sagte.
Und so freuen sich alle, bis auf die bellenden Hunde. Die sperrt man an die Kette, setzt ihnen einen Maulkorb auf oder sperrt sie einfach weg, wenn sie zu laut bellen, so daß man die Kasperl nicht mehr alleine hört.
Jetzt hat Papi gerufen, ich soll ihn aus dem Keller rauslassen, wo Mami ihn reingesperrt hat, weil er ihr dauernd am Herd an die neue Bluse gefaßt hat.
Na, ich werd mal gehen.
Beste kindliche Grüße aus einer verdammt-heiteren Welt, Euer Klein Baldur
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>seht die Welt durch Kinderaugen - oder, Was Papi und Omi über das Kasperltheater sagen
>Im gaaanz, gaaaanz großen Kasperltheater streiten sie sich immer, ob das Kasperl recht hat oder das Krokodil.
>Der Kasperl sagt immer was anderes als das Krokodil, nur wenn der böse Wolf kommt, dann schlüpfen sie gemeinsam unsers karierte Bettzeug und sagen alle das gleiche. Aber nur, bis der böse Wolf wieder weg ist.
>Dann streiten sich das häßliche Entlein und der Pinocchio und der hampelnde Edmund, wie man den Kasperl am besten wieder ins Krokodilskostüm kriegt, weil man dann selber die Kasperlmütze aufsetzen darf.
>Aber weil der dicke Plumpaquatsch mit seinem blauen Kostüm so lange die Kasperlmütze aufgehabt hat, deswegen kriegt jetzt keiner von seinen Freunden mehr die Narrenkapp.
>Wenn mal ganz viel Streit ist im Kasperltheater, also, wenn die Jungs und Mädels aus der Muppetshow sich heftig zanken und dem Kasperl nicht folgen wollen, dann schreit der Kasperl Gerhard ganz laut, und sagt, wenn ihr nicht alle brav seid, dann mag ich nicht mehr und geh heim, und dann sind alle ganz brav und geben dem Gerhard alle Recht, daß er den bösen Wolf hauen darf. Und dann streiten sie sich wieder weiter.
>Papi sagt, trotzdem sitzen sie nach dem Theater friedlich beieinander und saufen einträchtig und in Freundschaft. Kann ich mir gar nicht vorstellen.
>Wenn sich mal ein paar Muppets ganz heftig beschimpfen, dann gibt es da einen Aufpasser, der schlichtet, wenn sich das Kasperl und das Krokodil hauen; der hat so ein braunes Fell und heißt Bundeskasperltheaterpräsident, kurz Alf.
>Und wenn mal eine Puppe kaputtgegangen ist und nicht mehr mitspielen kann, dann haben die auch einen Trauerredner, das ist der Bruder Johannes, der ist immer so toll betroffen.
>Der Kasperl hat auch gaaanz viele Freunde im Kasperltheater.
>Einer davon ist der Hans im Glück.
>Der darf uns die böse, alte D-Mark abnehmen, und uns neue, ganz tolle Euros dafür schenken.
>Omi sagt immer, der Hans im Glück schaut immer so treuherzig drein, aber in Wirklichkeit sei ein Raubritter und seine Untergebenen sind Wegelagerer, Taschendiebe und Einbrecher.
>Aber weil er seinen Untergebenen eine ovale Marke in die olivgrüne Hosentasche gab, dürfen die das, was sie machen, und deswegen dürfen die uns immer in den Hosensack fassen und nehmen, was sie wollen, wenn sie uns bloß die Marke zeigen.
>Und wir dürfen sie nicht vergleichen mit den ösen Spessarträubern und mit dem Räuber Hotzenplotz, weil die keine solchen Marken gehabt haben, sagt die Omi.
>Also, der Hans im Glück sagt uns, die Euros sind wertvoll, weil nicht bloß 80, sondern gleich 300 Millionen Menschen dahinter stünden. Das ist echt toll, weil China und Indien auch so viele Menschen haben und weil das Geld dort auch so prima ist, gell.
>Und die kleinen Michels freuen sich und stellen sich nachts in die Schalterschlange, weil das neue Geld so sauber und neu ist und so schön glänzt. Das haben sich auch die Eingeborenen aus Südamerika gedacht, als die Spanier ihnen die wertvollen Glasperlen geschenkt haben und dafür das wertlose gelbe Zeug aus Eldorado mitgenommen haben, und wie das ausging, und was man nicht lernte, und daß man glaubt, man ist selbst im Dschungel, ach was.
>Der Hans sagt uns auch, daß jetzt der Wettbewerb ganz toll würde, weil man ja jetzt endlich weiß, was ein Glas Marmelade in Griechenland kostet, das hat man vorher nicht gewußt, und deswegen müssen wir immer bloß den billigsten Preis zahlen, den wo es in Europa gibt, das war vorher nicht so. Bloß Papi glaubt das nicht.
>Papi sagt, wenn man die fehlenden Umtauschgebühren als Vorteil rausstellt, dann ist das so, als ob ein Obdachloser fein raus ist, weil er daheim die Fenster nie streichen muß.
>Und weil jetzt jeder alles weiß, kriegt unsere Omma für ihre Rente viel viel mehr, weil sie doch jetzt alles dort kaufen kann, wo es am billigsten ist.
>Ihre Pullis kann sie jetzt in Kalabrien kaufen, und ihren Eierlikör in Luxembourg, und ihre neue Kommode kommt aus Portugal, weil sie dort 5 Euro billiger ist.
>Ich weiß zwar nicht, wie Omma dorthin kommt und was das kostet, oder, wieviel das kostet, um das Zeug zu Omma zu bringen, aber der Hans sagt, das ist alles kein Problem.
>Ich weiß auch nicht, wie es Omma jetzt auf griechisch oder französisch machen soll, wo sie es doch bloß auf deutsch kann, aber auch das wird der Hans schon wissen.
>Wenn Opi wieder besoffen ist, dann freut er sich, daß jetzt alles nur noch die Hälfte kostet, und daß wir jetzt mit dem Euro doppelt soviel kaufen können wie vorher, und auch die Schulden sind bloß noch halb so hoch. Dann schickt ihn Omi immer ins Bett. Wieso, ist mir nicht klar.
>Nur dumm, wenn wir an den Märchen-Hans mit dem Goldklumpen denken und uns überlegen, was er am Schluß in den Händen behielt, dann, aber das wissen wir, spätestens seit, wie immer, was solls.
>Papi sagt, das ist nicht der Hans im Glück, sondern eher der böse Zwerg Alberich.
>Omi sagt, jetzt brauchen wir auch keine Angst mehr zu haben, wenn wir schlafen gehen, denn wir haben jetzt jemanden, der auf uns aufpaßt, damit der böse Mann aus Binladistan mit den komischen Fässern sich nicht bei Biedermanns von nebenan ins Gebälk einnistet: es ist der Chef-Inspektor Otto Clouseau, immer auf der Jagd nach dem rosaroten Detlev, oder wie der heißt, und Papi sagt, der ist besser als jeder Stammzellen-Klon aus Bruce Willis und Erich Mielke.
>Früher war der Inspektor Clouseau mal der Freund vom bösen Wolf, sagt Omi, aber jetzt ist er der Freund vom Kasperl und auch vom Krokodil, sagt der Sicherheitsonkel aus Bayern, das ist der Inspektor Günther Bronson, und deshalb hat der dem Onkel Otto gleich einen Verdienstorden verliehen.
>Ich versteh bloß nicht, warum der Onkel Günther dann mit dem Onkel Otto darüber streitet, wenn Alibaba kommen und seine 40 Freunde mitbringen will.
>Wenn uns Chef-Inspektor Otto Clouseau sagt, da§ der böse Fantomas uns alle bedroht, da§ es gut für uns ist, unseren eigenen Steckbrief im Paß herumzutragen, damit uns kein Dieb aus Bagdad mehr die Brieftasche klaut oder kein kleiner Muck uns faule Feigen andreht, dann müssen wir ihm das glauben, weil ja, wie oben, und überhaupt, wie bekannt.
>Auch wenn der Fantomas mal genauso aussieht wie der Chefinspektor, weil der angeblich so ne Maske trägt. Das ist dann, weil der Fantomas den Inspektor ärgern tut.
>Und damit wir immer und überall sicher sind, paßt der Chef-Inspektor Otto Clouseau überall auf uns auf, auch wenn wir am Telefon sprechen oder nach Luxembourg fahren oder im Internet chatten, damit er den rosaroten Panther fangen kann, aber der zeigt ihm immer die lange Nase und streckt ihm die Zunge heraus.
>Deswegen kauft sich der Chefinspektor immer so komische Verkleidungen, damit wir ihn nicht erkennen, und die Rechnungen dafür schickt er dann Papi, und der ist deswegen ganz sauer.
>Und was er noch so für tolle Erkenntnisse hervorzaubert, das ist ganz zauberhaft, darum sagt Papi immer, daß ihn der Onkel Otto an den Petrosilius Zwackelmann erinnert, den bösen Zauberer vom Räuber Hotzenplotz, der die armen Unken im Keller eingesperrt hat.
>Außerdem sagt der Papi, wenn man eine Kiste Gold im Wagen hat und der Inspector Clouseau erwischt einen damit, dann ist das so, als wenn er der Räuber Hotzenplotz das mitkriegt, dann kriegt man es nämlich weggenommen, und damit der Hans im Glück auch was davon hat, werden ganze Straßen gesperrt und man wird durchsucht, ob man so eine Kiste dabei hat.
>Papi schimpft immer ganz schlimm und sagt, das sind alles die gleichen Halunken. Und dann muß ich wieder an de Zauberer denken, der hat die Unken auch eingesperrt. Papi hat Recht.
>Aber was ich dufte find, ist, daß ich ab heuer nicht nur die Mami heiraten darf, wenn ich mal groß bin, oder meine Schwester, nein, jetzt darf ich auch den Onkel Alfons oder den Papi heiraten, das ist doch prima.
>Und wenn sich im Kasperltheater alle streiten und alle alles zusammengekloppt haben, also dann, wenn auch der zottig-bärtige Alf mithaut, dann geht einfach der Vorhang zu, und wir gehen heim zu Mami, denn dann gibts ein leckeres Mittagessen beim MäcDingsda.
>Abends erzählt uns Oma wieder neue Märchen, und wir schlafen friedlich ein.
>Warum Mami und Papi noch lange wach bleiben, in der Küche sitzen, in Ordnern blättern, sich die Haare raufen und mit dem Taschenrechner herumtippen, und warum die den Euro und den Hans im Glück nicht wollen, das verstehen wir erst, wenn wir selbst mal groß sind. Und manche werden das bekanntlich nie.
>Darum sagt der Kasperl immer, daß es nicht nur 4, sondern 79.995.000 Teletubbies gibt, die ihm zugucken und zuhören, und das gut finden, was im Kasperltheater alles stattfindet. Und die restlichen 5.000, die immer meinen, daß alles nur eine Illusion wäre und eben ein Kasperltheater, na, die fallen nicht ins Gewicht, diese Hunde bellen und die Karawane zieht weiter.
>Sie zieht weiter ins nächste Jahr, und der Kasperl Gerhard sagt uns heute, es geht wieder bergauf, und wir kriegen einen ganz tollen Aufschwung, von wegen dem Euro, der wo so toll ist, und auch der hampelnde Edmund findet das jetzt auch, obwohl er früher was anderes sagte.
>Und so freuen sich alle, bis auf die bellenden Hunde. Die sperrt man an die Kette, setzt ihnen einen Maulkorb auf oder sperrt sie einfach weg, wenn sie zu laut bellen, so daß man die Kasperl nicht mehr alleine hört.
>Jetzt hat Papi gerufen, ich soll ihn aus dem Keller rauslassen, wo Mami ihn reingesperrt hat, weil er ihr dauernd am Herd an die neue Bluse gefaßt hat.
>Na, ich werd mal gehen.
>Beste kindliche Grüße aus einer verdammt-heiteren Welt, Euer Klein Baldur
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