~ Bei ihrer ersten Ratssitzung im neuen Jahr hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen
unverändert bei 3,25 % gelassen. Auch der Zinskorridor für den Geldmarkt blieb mit 2,25 % für die
Übernachteinlagen der Banken bei der EZB und mit 4,25 % für Übernachtkredite unverändert. Im
vergangenen Jahr hatte die EZB die Leitzinsen in vier Schritten um insgesamt 1,5 % gesenkt und damit auf
den konjunkturellen Abschwung in der Euro-Zone reagiert. EZB-Präsident Wim Duisenberg sagte im
Anschluss an die Sitzung, dass es Anzeichen gibt, dass der Vertrauensrückgang die Talsohle erreicht hat.
Seiner Meinung nach sind die Risiken für die Preisstabilität ausgeglichen. Die Jahresteuerung wird nach
Worten von Duisenberg in diesem Jahr unter die EZB-Toleranzgrenze von zwei Prozent sinken, dabei sind
jedoch auch zwischenzeitliche Anstiege nicht ausgeschlossen. Grund zur Sorge sind jedoch die derzeit
anstehenden Tarifverhandlungen. Die Regierungen der Euro-Zone forderte Duisenberg erneut zu Reformen
und Haushaltsdisziplin auf.
~ Der britische Premierminister Tony Blair hat sich gestern recht eindeutig für den Euro
ausgesprochen. Nach seinen Worten wären die Briten „sehr dumm“, wenn sie den Euro abweisen würden.
Da der Euro jetzt Wirklichkeit ist, wäre es jetzt sehr töricht, der Wirklichkeit davonzulaufen und so zu tun als
ob er nicht existiere, soweit Blair. Das britische Pfund war am ersten Handelstag des neuen Jahres
gegenüber dem Euro stark unter Druck geraten und EUR-GBP stieg bis auf 0,6280 GBP an.
~ Notenbankgouverneur George zweifelt daran, dass die
erfolgreiche Bargeldeinführung die britische EWU-Beitritts-
Entscheidung fundamental ändern würde. Die
Entscheidung werde alleine aufgrund ökonomischer Überlegungen
getroffen.
George warnt außerdem, dass die britischen Zinsen erhöht
werden müssten, falls sich die Konsumnachfrage
nicht abkühle.
~ Ein offizieller Sprecher Süd-Koreas warnt erneut davor,
dass eine weitere Abschwächung des Yen ganz Asien
schaden würde.
~ Kuroda (MoF) begrüßt die jüngste Erholung des Euro
gegenüber Yen und US-Dollar.
~ Mizoguchi (MoF) hält die gegenwärtigen Wechselkursbewegungen
nicht für volatil. Das Finanzministerium
werde dies aber beobachten.
~ Französischen Einzelhändlern droht das Euro-Wechselgeld
aufgrund von Lieferschwierigkeiten der
Transportunternehmen auszugehen.
~ Die australische Handelsbilanz lag im November mit
221 Mio. AUD erstmals seit neun Monaten wieder im
Defizit. Erwartet wurde ein Überschuss von rund 250
Mio. AUD. Die Exporte sind um 6%, die Importe um
3% zurückgegangen.
~ Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist nach Aussage
seines Sprechers Murray zur Kooperation mit Argentinien
zur Überwindung der Finanzkrise bereit. Es sei
aber noch zu früh, um über konkrete Maßnahmen zu
sprechen.
~ Argentiniens neuer Präsident Duhalde hat gestern den peronistischen Parteifreund Lenicov zum
Wirtschaftsminister seiner neuen Regierung ernannt. Von ihm werden entscheidende Maßnahmen für
eine Beendigung der Wirtschaftskrise erwartet. Nach Aussagen des Gouverneurs der Provinz Cordoba,
Sota, wird Argentinien die Dollar-Bindung der Landeswährung Peso beenden, denn das Verhältnis eins zu
eins war seiner Meinung nach die größte Sorge in den vergangen Monaten. Der Peso ist seit 1991 an den
Dollar gebunden. Experten warnen allerdings vor einer Abwertung des Peso, da ihrer Meinung nach vielen
in Dollar verschuldeten Unternehmen der Konkurs drohen könnte.
~ Argentinien hat eine gestern fällige Zahlung von 28 Mio.
USD auf eine Lira-Anleihe nicht gezahlt und ist damit
auch formal in Zahlungsverzug geraten.
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