Holmes
06.01.2002, 17:42 |
Kapitalismus quo vadis? Thread gesperrt |
Hallo,
ich sehe es auch so, dass der Kapitalismus bei einem Zusammenbruch unter gewaltigem Rechtfertigungsdruck stehen könnte. Das wird dann die goldene Stunde der grossen Vereinfacher.
Aber ein -relativ intelligentes-Argument für Sozialismus könnte dann wie folgt lauten:
§: Der Kapitalismus selbst ist ein sich selbst organisierendes System, das Information erzeugt-nämlich das Wissen, wie man am besten produziert. Die Kommunisten waren dagegen NIE in der Lage, die Produkte, die die Bevölkerung will, in der nötigen Menge und Qualität zu liefern, weil sie weder den Bedarf ab initio vorhersehen noch ihre Produktionsmethoden so inteligent optimieren konnten wie die überindividuelle Intelligenz des Marktes.
§§: Die überlegenene Produktionsmethoden des Kapitalismus gehen mit seinem Zusammenbruch nicht verloren. Wenn man auf technischen Fortschritt verzichtet, könnte man einfach die gleiche Zahl an Schuhen, Schiffen und Schnullern produzieren wie vor dem Zusammenbruch-unter einer staatlichen Kommandowirtschaft. Das Geld wäre dann ein Bezugschein für diese produzierten Waren. Niemand müßte auf den Konsum verzichten müssen, den er vor dem Zusammenbruch hatte-vor allem nicht auf die Qualität der Produkte.
Das funktioniert aus einer Reihe von Gründen natürlich NICHT.
Aber wie würde man dieses Argument überzeugend widerlegen?
Mit Grüssen
Holmes
der der rot-roten Koalition in Berlin wenig Ästhetik abgewinnen kann.
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Euklid
06.01.2002, 19:34
@ Holmes
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Re: Kapitalismus quo vadis? |
>Hallo,
>ich sehe es auch so, dass der Kapitalismus bei einem Zusammenbruch unter gewaltigem Rechtfertigungsdruck stehen könnte. Das wird dann die goldene Stunde der grossen Vereinfacher.
>Aber ein -relativ intelligentes-Argument für Sozialismus könnte dann wie folgt lauten:
>§: Der Kapitalismus selbst ist ein sich selbst organisierendes System, das Information erzeugt-nämlich das Wissen, wie man am besten produziert. Die Kommunisten waren dagegen NIE in der Lage, die Produkte, die die Bevölkerung will, in der nötigen Menge und Qualität zu liefern, weil sie weder den Bedarf ab initio vorhersehen noch ihre Produktionsmethoden so inteligent optimieren konnten wie die überindividuelle Intelligenz des Marktes.
>§§: Die überlegenene Produktionsmethoden des Kapitalismus gehen mit seinem Zusammenbruch nicht verloren. Wenn man auf technischen Fortschritt verzichtet, könnte man einfach die gleiche Zahl an Schuhen, Schiffen und Schnullern produzieren wie vor dem Zusammenbruch-unter einer staatlichen Kommandowirtschaft. Das Geld wäre dann ein Bezugschein für diese produzierten Waren. Niemand müßte auf den Konsum verzichten müssen, den er vor dem Zusammenbruch hatte-vor allem nicht auf die Qualität der Produkte.
>Das funktioniert aus einer Reihe von Gründen natürlich NICHT.
>Aber wie würde man dieses Argument überzeugend widerlegen?
>Mit Grüssen
>Holmes
>der der rot-roten Koalition in Berlin wenig Ästhetik abgewinnen kann.
Du hast ja die Antwort eigentlich schon selbst gegeben.Du bekommst Bezugsscheine aber kein Geld.Dieses System ist auf Verzehr angelegt und zwar auf Ressourcenverzehr.Denn wenn man immer die gleiche Anzahl Schnuller produziert gibt es kein Wachstum oder?Das heißt aber auch daß es keine echten Lohnsteigerungen geben kann.Irgendwann kannst Du mit dem Bezugsschein mit 50 Jahren einen PKW bestellen der dann vielleicht kurz vor deinem Tode geliefert wird.Da Du einen Bezugsschein hast kannst Du damit in anderen Ländern nichts anfangen.Du wirst warten müssen bis man Dir deinen PKW bringt.
Gruß EUKLID
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