aus dem RT-Forum:
<h3>Spitzenposten in Afghanistan mit Beratern der US-Ã-lindustrie besetzt </h3>
Nach US-Präsident George W. Bush hat sich nun auch der britische Premierminister Tony Blair zufrieden mit dem Krieg in Afghanistan gezeigt. Der Militäreinsatz am Hindukusch sei ein »immenser Erfolg«, erklärte der Regierungschef am Montag bei einer Visite in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Die von Washington initiierte und angeführte »Antiterrorkoalition« habe mehr erreicht, als »man sich träumen lassen konnte«. An dem »immensen Erfolg« ändere auch die Tatsache nichts, daß Taliban-Chef Mullah Mohammed Omar und der gesuchte Osama bin Laden noch immer auf der Flucht sind. Immerhin habe Afghanistan aus politischer Sicht nun gute Aussichten und auch die Hilfsaktionen machten Fortschritte, erklärte Blair und tat gerade so, als ob es sich bei den mehrmonatigen Bombardements am Hindukusch allein um eine großartige humanitäre Intervention handelte.
Dagegen spricht nicht zuletzt die Auswahl führender Repräsentanten für das Kabul der Nachkriegszeit. Für die unmittelbare Verwaltung Afghanistans haben die USA mit dem neuen Regierungschef Hamid Karsai einen Mann gefunden, der laut Le Monde »bestens mit dem Westen vertraut« ist. Der Paschtunenfüher hat in den USA Jura studiert. Weitaus wichtiger sei aber, so die französische Zeitung, daß Karsai zu einer Zeit als Berater des US-Ã-lkonzerns Unocal gearbeitet habe, als dieser die Möglichkeit eines Pipelinebaus von den Ã-lfeldern des Kaspischen Meeres durch Afghanistan nach Karachi in Pakistan untersucht habe.
Ende Dezember hatte US-Präsident Bush, Busenfreund der Ã-lindustrie, mit Zalmay Khalilzad einen eigenen Sonderbeauftragten für das Land am Hindukusch ernannt. Am Wochenende traf der Mann Washingtons in Kabul ein. Der aus Afghanistan stammende Khalilzad hatte seinerzeit für dieselbe Ã-lgesellschaft wie Karsai eine Risikostudie über das Pipelineprokekt erarbeitet. 1997 schließlich war er an Verhandlungen zwischen Unocal als Hauptkraft des sogenannten CentGas-Konsortiums und den in Afghanistan herrschenden Taliban über eine zentralasiatische Gaspipeline von den Daulatebad-Feldern im Südosten Turkmenistans über Herat und Kandahar ins pakistanische Quetta beteiligt.
Damals wie heute unterstützte Khalilzad propagandistisch diejenige Kraft in Afghanistan, die gerade die Gunst der US-Regierung genoß. 1996 hatte er noch werbend in der Washington Post erklärt, die Taliban würden nicht die Art von US-feindlichem Fundamentalismus vertreten wie etwa der benachbarte Iran. Erst als der damalige US-Präsident William Clinton im August 1998 Raketen auf Afghanistan abfeuern ließ, änderte Khalilzad seine Position und Unocal legte das CentGas-Projekt auf Eis.
Heute ist die Firma darum bemüht, sich öffentlich von den ehrgeizigen Pipelineplänen in Afghanistan zu distanzieren. »Wir haben uns 1998 von diesem Projekt zurückgezogen und haben gegenwärtig keine Projekte, noch planen wir solche in diesem Land«, prangt es (noch) in roten Lettern auf der Startseite von www.unocal.com.
Die Dienste des Sonderbeauftragten Khalilzad für seine zweite Heimat in Übersee sind jedoch schon älteren Datums. Als Sohn eines Vertrauten des 1973 gestürzten Zahir Schah studierte er 1979, Truppen der UdSSR marschierten gerade in Afghanistan ein, an der Universität von Chicago. Kurz darauf erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. In der Folge wurde Khalilzad Washingtons Verbindungsmann zu den afghanischen Mudschahedin, jenen Kräften also, die heute in Kabul wieder an der Macht sind. Als Sonderberater der Reagan-Administration soll er sich für die Lieferung der hocheffektiven Boden-Luft-Raketen vom Typ Stinger an die afghanischen Gotteskrieger eingesetzt haben.
Im vergangenen Jahr wurde Khalilzad in den Nationalen Sicherheitsrat berufen, wo er Condoleezza Rice unterstellt ist, die ihrerseits Beraterin des Ã-lkonzerns Chevron für Zentralasien war.
<center>
<HR>
</center> |