~ Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist Verbandsangaben zufolge im November weiter gesunken. Im November 2001 habe der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat real 20 Prozent betragen, teilte der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau am Donnerstag in Frankfurt mit. Dabei seien die Bestellungen aus dem Inland um elf Prozent, aus dem Ausland um 26 Prozent zurückgegangen. Für Oktober hatte der Dachverband einen realen Rückgang von acht Prozent (Inland minus sechs Prozent, Ausland minus zehn Prozent) bekannt gegeben.
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger anfälligen Dreimonatsvergleich September bis November seien die Aufträge um insgesamt 15 Prozent zurückgegangen. Dabei seien die Orders aus dem Inland um zwölf Prozent und aus dem Ausland um 17 Prozent gefallen.
~ Deutschland hat im November erstmals seit gut zweieinhalb Jahren im Vorjahresvergleich weniger exportiert. Sowohl Exporte als auch Importe sind nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gesunken. Wie das Wiesbadener Amt am Donnerstag mitteilte, lagen die Exporte im November mit 54,3 Milliarden Euro um 4,5 Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahresmonat und die Importe sanken im Vergleich zum November 2000 um 7,0 Prozent auf 48,5 Milliarden Euro. Die Ausfuhren seien im Vorjahresvergleich erstmals seit April 1999 (minus 2,6 Prozent) rückläufig gewesen. Insgesamt habe sich ein Überschuss in der Handelsbilanz von 5,9 (Oktober 9,0) Milliarden Euro ergeben.
Die Leistungsbilanz, die unter anderem noch die Salden der Dienstleistungsbilanz (minus 3,3 Mrd Euro) und laufenden Übertragungen (minus 2,7 Mrd Euro) beinhaltet, schloss nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank im November mit einem Überschuss von 0,2 Milliarden Euro. Im Oktober hatte der Überschuss noch 4,6 Milliarden Euro betragen.
In den ersten elf Monaten seien die deutschen Ausfuhren um 7,5 Prozent auf 588,4 Milliarden Euro gestiegen, hieß es weiter. Die Einfuhren hätten zugleich um 4,2 Prozent auf 510,5 Milliarden Euro zugelegt. Damit ergebe sich für den Zeitraum Januar bis Ende November ein Plus in der Außenhandelsbilanz von 77,9 Milliarden Euro und in der Leistungsbilanz ein Plus von 1,5 Milliarden Euro.
~ Die Wirtschaft in Ostdeutschland wird sich nach Ansicht von Rüdiger Pohl, Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH), nicht vor 2004 erholen."In den nächsten zwei Jahren sehe ich keine Trendwende zum besseren", sagte Pohl der Süddeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe). Im laufenden Jahr erwarte er"bestenfalls Stagnation". Die Bauwirtschaft schrumpfe weiter massiv um bis zu 300.000 Arbeitsplätze, und auch der öffentliche Sektor werde Stellen einsparen, sagte Pohl weiter."Sobald der Bau die Talsohle erreicht hat, kann auch die Wirtschaft in den neuen Ländern wieder stärker zulegen als im Westen."
Die Politik forderte Pohl angesichts der"gravierenden Infrastrukturmängel" in Ostdeutschland zu Investitionen in den Straßenbau auf. Mit dem Solidarpakt 2, der vom Jahr 2005 an gilt, sei die Arbeit nicht getan. Für ein Sonderkonjunkturprogramm Ost plädiert er jedoch nicht."Konjunkturprogramme sind Strohfeuer und helfen nicht, strukturelle Probleme zu beseitigen", sagte Pohl.
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